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In diesem Bändchen sind 87 Gedichte und eine Kurzgeschichte mit Texten über die unterschiedlichsten Themen versammelt, die schon erfolgreich bei Leseveranstaltungen an verschiedenen Orten vorgetragen wurden. Beispielsweise geht es um Krieg, Flucht, Freiheit, Umwelt, Genuss und Liebe, darum, was mit uns gemacht wird, oder was wir selber tun. Wenn Sie selbst entscheiden wollen was Ihnen gefällt, bietet dieses Büchlein eine wunderbare Auswahl an. Wenn Sie z.B. wissen wollen, was eine Utopie mit einem Sonnenaufgang zu tun hat, oder was in meinem Garten passiert, finden Sie hier eine Antwort.
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Seitenzahl: 37
Günter Wülfrath ist 1941 in Wuppertal geboren. Er legte nach vielen Jahren als Rezitator 2007 den Grundstein für die jährlich stattfindenden Ronsdorfer Literaturtage „LIT.ronsdorf“ in Wuppertal und begann eigene Texte zu verfassen. Er schreibt vorwiegend Lyrik, Kurzgeschichten und biografische Texte, die in diversen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden. 2016 erschien der Lyrikband "Ich denke, also bin ich" im NordPark-Verlag Wuppertal. Ein Roman „Vom Workaholic zum Sinnfinder“ ist in Arbeit.
© Günter Wülfrath
Gestaltung:©guenterwülfrath
G
ENERATIONENVERTRAG
H
OMMAGE AN PABLO NERUDA
U
NVERSTÄNDLICH
V
ERMÄCHTNIS
R
ÜCKFRAGE
F
RAGEN DER TOTEN SOLDATEN
N
ACHT
W
ARUM
M
ENSCHENWÜRDE
E
RSCHÖPFUNG
K
ONSEQUENZ
F
REMD
R
ECHTFERTIGUNG
W
AS IST DAS FÜR EINE ZEIT?
A
FRIKA VERBRENNT
D
ER ZUSTAND DER ERDE
O
DE AN DIE FREIHEIT
F
REIHEIT 2
G
EGEN DAS VERGESSEN
B
EIM SCHREIBEN ZU BEACHTEN
S
TATIONEN
B
ACKSTAGE
A
USWEG
H
INWEIS
W
ERTE
D
IE MACHT DER STEINE
D
IE FRAGE
M
ARIONETTEN
R
ESUMÉE
W
AS NACH UNS KOMMT
I
CH HABE GEGLAUBT
P
HÖNIX AUS DER ASCHE
D
EFIZIT
B
LAUE STUNDE
M
UTTER ERDE
S
CHLUSSFOLGERUNG
L
EBENSRAUM
A
US DEM BERGISCHEN
W
O ICH ZU HAUSE BIN
M
EIN LIEBSTER ORT
L
EICHTFÜSSIG
K
IRSCHBLÜTE
B
LAUER ENZIAN
A
RT-NATUR
S
ONNENWENDE
S
ONNENAUFGANG
S
OMMERFERIEN
S
OMMERGLÜCK
G
ESANG AUF DEN GENUSS
W
IE DER WEIN INS GLAS KOMMT
I
M WEINLAND
S
ICHTWEISEN
W
EIHNACHTEN
W
INTER IN DER STADT
W
INTERWETTER
T
ANNENBAUM
G
EWISSHEIT
A
LPENGIPFEL
M
EIN GARTEN
U
NIVERSELL
W
ENN DER FRÜHLING KOMMT
I
CH WILL MIT DIR
M
ODERNE SKLAVEREI
D
U MEINE HEIMAT
D
IE WIESE DER LUST
B
EI DIR
T
RAUMFRAU
S
ONETT VOM AUF UND AB
I
M HIMMEL
E
RKENNEN
E
IN SCHÖNER TAG BEGINNT
C
HAMPAGNER
A
LLES IST GUT
W
AS DAS WICHTIGSTE IST
V
OM GEMEINSAMEN LEBEN
R
EZEPT
E
LFENTANZ
W
ARTE NICHT
N
ICHTSSAGEND
L
EBEN NACH DER GEBURT
W
ARUM STREITEN
N
ICHT WEHRLOS
L
EBT WOHL, GUTE NACHT, GLÜCK AUF
B
ERGFREUNDE
D
AS SCHWEIGEN DER SÄNGER
K
REISLAUF
Still, bewegungslos, mit ausdruckslosem Blick steht der 20 jährige arbeitslose Thomas Jung in der Nähe des Eingangsbereichs eines Kaufhauses. Zeitungen mit dem Titel „Hartz IV Echo“ in seiner linken Armbeuge, er bietet sie nicht offensiv an.
Die ganze Situation scheint ihm sehr unangenehm zu sein. Die meisten der durch die Einkaufszone eilenden Menschen nehmen, nach meinem Eindruck, den einsam wirkenden Zeitungsverkäufer nicht zur Kenntnis. Felix Alt, ein sechsundfünfzig jähriger Drucker nähert sich dem jungen Mann und spricht ihn an:
„Was ist das für eine Zeitung“, fragt er. Etwas verlegen erklärt ihm der Junge, dass es sich um eine Publikation von arbeitslosen Menschen handelt und dass er, als Verkäufer, 50 Cent vom Verkaufspreis von 2 Euro, behalten darf. Felix Alt greift zur Geldbörse, nimmt 2 Euro und kauft ein „Hartz IV Echo“. Er steckt die Zeitung ein und will wissen, wie lange sein Gesprächspartner schon an dieser Stelle steht.
„Wie spät ist es, ich habe keine Uhr“, sagt Thomas. „Jetzt ist es 14 Uhr“ antwortet Felix nach einem Blick auf seine Armbanduhr. „Um 7:30 Uhr habe ich die Zeitungen im Arbeitslosenzentrum abgeholt und bin hierher gekommen“.
„Länger als sechs Stunden, hast du denn keinen Hunger“, fragt Felix und beantwortet sich die Frage selbst. „Du musst Hunger haben, komm wir setzen uns zu einem Getränk und Brötchen in ein Café, ich lade dich ein. Keine falsche Bescheidenheit, du musst mir von deinem Leben berichten“.
„Aber brauchst du dein Geld nicht für dein eigenes Leben?“, fragt Thomas erstaunt. „Ich bin nicht reich, aber glaub mir, wenn ich dich einlade, dann kann ich das auch bezahlen“.
Mit einem Gesichtsausdruck, gepaart aus Skepsis, Unverständnis, Überraschung und einem kleinen Funken Freude, reagiert Thomas: