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Sein eigener Chef sein, alleine über seine Zeit bestimmen– das und vieles mehr verspricht die Selbstständigkeit. Und gerade im Sozialmanagement kann sich dieser Schritt lohnen. Doch was muss man beachten auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung? Christoph Grützmacher erläutert das vor allem für Selbstständige im Nebenerwerb: Neben einer theoretischen Analyse und wertvollem Hintergrundwissen gibt er auch praxisorientierte Tipps. So unterstützt er alle Interessierten, die eine Gründung im Sozial- und Gesundheitswesen erwägen. Neben bürokratischen, rechtlichen und finanziellen Herausforderungen sollte ein Gründer auch ein gewisses psychisches Grundkapital mitbringen. Vor allem im Social Management ist ein stabiles Persönlichkeitsprofil mit ausgeprägter Selbstkontrolle sehr wichtig. Denn wer selbstständig arbeitet, der muss letztlich auch gut verwalten können. Aus dem Inhalt: - Existenzgründung; - Gründertypen; - Sozialmanagement; - Businessplanung; - Entrepreneurship
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Seitenzahl: 98
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Für Gerd Grützmacher
Die Fragestellung, die mich im Rahmen meines Projektes während des Steinbeis-Studiums begleitet, ist die Fragestellung nach dem idealen Gründungsprozess. Da ich eine Selbständigkeit im sozialen Dienstleistungsbereich aus dem Nebenerwerb im Anschluss an mein Studium anstrebe, ist die Zielsetzung grundsätzlich die Erhebung von fördernden Faktoren und die Entwicklung einer Art „Fahrplan“ für eine gelingende Selbständigkeit. Ich erhoffe mir, nach Abschluss des Studiums Handlungsempfehlungen erstellt zu haben, die zu beachtende Fallstricke in der Vorgründungsphase und in der ersten Gründungszeit gleichermaßen berücksichtigen. Existenzgründungen in Deutschland sind vielfältig – von ihrer Rechtsform, ihren Gründungsideen, den Branchen sowie von den persönlichen Motiven zur Gründung. Die Bachelor-Thesis verfolgt die Fragestellung, welche Faktoren dazu beitragen, dass eine Gründung im Nebengewerbe als Einzelunternehmer im Bereich der sozialen Dienstleistungen gelingen kann.
Gummersbach, den 29.08.2017
Inhaltsverzeichnis
Kurzvita
Vorwort
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungen
1 Darstellung der Fragestellung und Zielsetzung und Abänderung der Ursprungsidee
1.1 Vorbereitung im Rahmen von Projektstudienarbeit und Studienarbeit
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise
2 Existenzgründungen in Deutschland
2.1 Gründungen in Deutschland im internationalen Vergleich
2.2 Gründungsformen in Deutschland
2.2.1 Gründungen im Nebenerwerb
2.2.2 Gründungen im Nebenerwerb - Definitionsklärung und Charakteristika
2.2.3 Gründungsvorhaben im Nebenerwerb - fördernde und hemmende Faktoren
3 Fazit: Identifizierung von fördernden und hemmenden Faktoren im Prozess der Existenzgründung im Nebenerwerb im Bereich sozialer Dienstleistungen
4 Ausblick
Quellenverzeichnis
Internetquellen
Quellen eigener Studienarbeiten:
Abbildung 1: Arbeitsschritte zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den Gründungsverlauf
Abbildung 2: Fallende Gründerzahlen
Abbildung 3: Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit 2015
Abbildung 4 Anzahl der Gründungen im Ländervergleich
Abbildung 5: Notwendige Schritte bis zur Unternehmensgründung im Ländervergleich
Abbildung 6: Anzahl der Tage bis zur Unternehmensgründung
Abbildung 7: Kosten in Relation zum Pro-Kopf Einkommen im Ländervergleich
Abbildung 8: Starting a Business Ranking
Abbildung 9: Innovationsgehalt bei Gründungen in Deutschland
Abbildung 10: Subjektive Einschätzung der Gründungschancen im Zeitraum von 2002-2015
Abbildung 11: Vergleich Schließungen gegenüber Neugründungen
Abbildung 12: Gründungen nach Branchenanteilen
Abbildung 13: Innovationsgehalt bei Gründungen in Deutschland
Abbildung 14: Größe und Anstellung von Mitarbeitern bei Neugründungen
Abbildung 15: Nebenerwerbsselbständigkeit nach INMIT
Abbildung 16: Begründungen für Gründungen im Neben- statt im Hauptgewerbe
Abbildung 17: Probleme bei der Gründung im Nebenerwerb
Abbildung 18 – Primär- und Globalfaktorenstruktur des 16 PF-R
Abbildung 19: Kompetenzen WBL nach Einschätzung Sozial-Holding Mönchengladbach
Abbildung 20: SWOT-Analyse
Abbildung 21: Betreuungszahlen im Vergleich
Abbildung 22: Tilgungsplan Gründungskredit KfW
Abbildung 23: Durchschnittliche Brutto-Festgehälter von Führungskräften (2014)
Abbildung 24: Fördernde Schritte in der Phase der Existenzgründung
Tabelle 1: Gründungszahlen sinken weiter
Tabelle 2: Sinkende Gründerzahlen
Tabelle 3: Solo-Selbständige nach ausgewählten Merkmalen
Tabelle 4: Solo-Selbständige nach Berufen
Ziel der Bachelor-Thesis ist es, eine Art „Fahrplan“ für eine gelingende Selbständigkeit im Bereich der sozialen Dienstleistungen in der speziellen Gründungsform der Selbständigkeit im Nebenerwerb zu erarbeiten. Die Bachelor-Thesis verfolgt die Fragestellung, welche Faktoren dazu beitragen, dass eine Gründung gelingen kann und welche Faktoren ein Scheitern begünstigen. Zu Beginn des Steinbeis-Studiums stand die Idee, mich zu Ende des Studiums im Bereich sozialer Dienstleistungen, genauer im Bereich der Berufsbetreuung, die zu den sogenannten „freien Berufen“ zählt[1], selbständig zu machen. Die Zeit des Studiums sollte gewinnbringend genutzt werden, um einen Leitfaden für eine erfolgreiche Gründung als „Projekt“ zu erarbeiten. Der ursprüngliche Gedanke für das Projekt zu Beginn des Studiums war die Vorstellung, das gesetzte Ziel durch eine Befragung zu hemmenden und fördernden Faktoren von Gründern im Bereich der Berufsbetreuung durchzuführen. Hierzu sollte ein Fragebogen entworfen werden, der Berufsbetreuungsbüros in Deutschland zu hemmenden und fördernden Faktoren während der Gründungsphase und in den ersten drei Jahren der neu aufgebauten Existenzgründung befragt. Zielsetzung dieser Idee war es, in bestimmten Bereichen wie z.B. „Softwarelösungen“, „Büroeinrichtung“, „Kommunikation mit anderen Institutionen“ usw. Aussagen zu erhalten, welches Vorgehen oder welche Lösungen sich auf die Gründung positiv oder negativ ausgewirkt haben. Dieser Ansatz hat sich nach näherer Betrachtung jedoch aus zwei Gründen als nicht zielführend erwiesen. Zum einen ist eine Übertragbarkeit nur schwer herzustellen, denn die zu befragenden Betreuer*innen sind in unterschiedlichen Bundesländern ansässig und kommen aus unterschiedlichen Branchen. So ist das Führen von Betreuungen für Rechtsanwälte oft eine Art Hinzuverdienst zur Kanzlei, auch werden nicht umständliche Betreuungen mit mehreren Aufgabenkreisen geführt, sondern z.B. nur die Vermögensverwaltung, die einen eher geringen persönlichen Kontakt benötigt.
Diese Voraussetzungen sind z.B. nicht übertragbar auf kleine Einzelunternehmer, die sich rein auf die Betreuungstätigkeit konzentrieren. Des Weiteren fehlte bei dieser Vorgehensweise die Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Gegebenheiten. So existieren von Kommune zu Kommune unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Eröffnung eines Betreuungsbüros, dies geht über Vorschriften zu Probezeiten hin zu Vorgaben bei dem Berichtswesen, den Abrechnungen usw. Der anfänglich angedachte Fragebogen wäre nicht in der Lage gewesen, diese branchenspezifischen und regionalspezifischen Besonderheiten abzubilden und hätte somit keine übertragbaren und allgemeingültigen Aussagen treffen können.
Hinzu kam nach Absprache mit meinem Studienbetreuer, Herrn Prof. Dr. Nauendorf die Problematik, dass eine eigene wissenschaftliche Befragung entweder vom Arbeitsumfang her weit über die Erstellung einer Projekterarbeitung und anschließenden Bachelorarbeit hinausgehen würde und dies auch von den wissenschaftlichen Anforderungen her eher im Bereich eines Masterstudiums anzusiedeln wäre. Es wurde somit überlegt, wie eine im Rahmen der Studienarbeit zu erstellende wissenschaftliche Arbeit Erkenntnisse für das Projekt der Existenzgründung liefern könnte und in welcher Form vorhandene Studien und Analysen bezogen auf die eigene Forschungsfrage ausgewertet werden könnten, um diese dann im Rahmen der Bachelorarbeit vertieft auswerten und bearbeiten zu können. Aus diesem Grund erfolgte eine Abänderung, sodass sich der Forschungsgegenstand nicht mehr auf den Bereich der Berufsbetreuung bezieht, da dies zu eingrenzend gewesen wäre und eine Vergleichbarkeit aufgrund der oben genannten Faktoren nicht herstellbar gewesen wäre. Er wurde somit erweitert auf den Bereich „Soziale Dienstleistungen“. Es wird somit im Folgenden in der Bachelor-Thesis untersucht, welche Bedingungen hinderlich oder förderlich für den Gründungsprozess eines Einzelunternehmers sind, der im Bereich der sozialen Dienstleistungen und spezifisch im Nebenerwerb gründen möchte. Eine reine Fokussierung auf Existenzgründung an sich wäre zu offen gewesen, sodass die Kriterien „Nebengewerbe“ und „soziale Dienstleistung“ relevante, zu berücksichtigende Faktoren darstellen, da sie direkt Einfluss auf den Gründungsverlauf nehmen. So kann auch im Bereich der Preiskalkulation der Bereich der sozialen Dienstleistungen nicht direkt mit stärker gewinnorientierten Branchen wie z.B. Social Media Start Ups, deren Kunden vorwiegend aus der Privatwirtschaft kommen bzw. keine Kostenerstattung durch Transferleistungen oder Kommunen/öffentliche Gelder erhalten, verglichen werden. Eine Auswahl an Studien, die diese speziellen Kriterien in den Blick nehmen, ermöglicht es, für den Forschungsgegenstand relevante Aussagen zu treffen.
Die Projektstudienarbeit diente als erstes angewandtes Instrument, um eine Idee davon zu entwickeln, ob und inwiefern die eigene Gründungsidee grundsätzlich und vor allem im Oberbergischen Kreis tragfähig sein könnte. So wurde u.a. eine erste Stärken- und Schwächenanalyse sowie weitere Marktforschungsinstrumente genutzt, um den Gegenstand der Gründung (im konkreten Fall der Gründung eines Betreuungsbüros) zu konkretisieren. Es zeigte sich, dass speziell der Bereich der Berufsbetreuungen im Oberbergischen Kreis eine hohe Nachfrage verzeichnet und es hier einen Bedarf an Fachkräften gibt, sodass eine weitere Fokussierung auf die Gründung im Bereich sozialer Dienstleistungen in der Studienarbeit und der Bachelor-Thesis als sinnvoll erachtet werden konnten. Im Gegensatz zur Projektstudienarbeit hat die Studienarbeit nicht die geplante Dienstleistung der Selbständigkeit und deren Bewertung hinsichtlich wirtschaftlicher Verwertbarkeit in den Vordergrund gestellt, sondern im Rahmen einer Sekundäranalyse von ausgewählten Studien erste Erkenntnisse zu Existenzgründungen in Deutschland, im internationalen Vergleich sowie eine Abgrenzung und Unterscheidung verschiedener Gründungsformen vorgenommen.
Zum Thema Existenzgründung gibt es zahlreiche Publikationen, von der Bachelorarbeit angefangen bis hin zu umfassenden Dissertationen oder ganzen Studienreihen. Nicht jede dieser Auswertungen kann jedoch in der Bachelor-Thesis genutzt werden. Allgemeingültige Aussagen alleine werden immer zu unspezifisch sein, um den angestrebten Gründungstyp passend zu beschreiben und durch Auswertung von Existenzgründungsstudien Aussagen zu fördernden und hemmenden Faktoren in der Startphase einer Existenzgründung treffen zu können. Sie können nur zur ersten Verortung von Existenzgründungsformen in Deutschland einen ersten Einblick geben, müssen dann aber spezifiziert werden, da sie sonst keine auf den Forschungsgegenstand zutreffenden Aussagen treffen können, da sie in allgemeinen Aussagen verhaften. So werden z.B. auch Existenzgründungsstudien im Bereich der Social Media andere zu verkaufende Produkte in den Fokus stellen, Existenzgründungsstudien im Bereich der Wirtschaft nicht den Aspekt der sozialen Dienstleistungen im Fokus haben oder Existenzgründungsformen, die einen großen Anfangsinvest benötigen, sich ganz andere Fragestellungen stellen, als eine Gründungsform, die aus einer Nebentätigkeit heraus entsteht. In der Studienarbeit wurde somit auch ein Versuch einer Studienvorauswahl sowie einer ersten Klärung des Forschungsgegenstandes getroffen. Mit Hilfe der festgelegten Kriterien des Forschungsgegenstandes wurden Studien ausgewählt, die übertragbare Aussagen treffen können und sich somit für eine Sekundäranalyse in der Bachelor-Thesis eignen. Der Forschungsgegenstand wurde eingegrenzt auf den Typus des Solo-Gründers im Nebengewerbe, der im Bereich der sozialen Dienstleistungen mit dem Ziel der späteren Haupterwerbstätigkeit durch Existenzgründung gründen möchte. Somit kann im letzten Schritt durch die Bachelor-Thesis eine vertiefende Auswertung verschiedener Studien erfolgen, die den spezifischen Typus der Teilzeitgründung als Einzelperson in den Fokus nehmen. In der Studienarbeit kristallisierten sich vor allem fördernde und hemmende Faktoren in Form einer Oberkategorie heraus. So scheint laut ersten Ausarbeitungen der Studienarbeit der Existenzgründer in Vollzeit mit Angestellten finanziell erfolgreicher zu sein, als der Gründer im Nebengewerbe, der als sogenannter Solo-Gründer ein Geschäft aufbaut. Da die Gründung im Bereich der sozialen Dienstleistung Kunden jedoch nicht über die gleiche Ansprache wie in der Privatwirtschaft erreichen kann und zum Aufbau eines Kundenstamms voraussichtlich einen längeren Zeitraum benötigt, ist die Gründung im Nebengewerbe als erste Arbeitshypothese als sinnvoll anzusehen. Da die Nebenerwerbsgründungen in Deutschland einen großen Raum einnehmen, wird die Bachelor-Thesis sich speziell auf diesen Bereich stützen. Die Studienarbeit konnte auch herausarbeiten, dass es zwei zentrale Punkte gibt, die sich hemmend auf eine Gründung auswirken können:
1. Die Angst vor dem eigenen Scheitern, die sogar eine Gründung verhindern kann sowie
2. Unwirtschaftliches Handeln und fehlende Vorbereitung der Gründung, die sich durch finanziell schlechte bis desaströse Verhältnisse bei Großteilen von Gründern im Nebenerwerb zeigen.[2]
Wie diese zentralen Punkte näher betrachtet und ihre Auswirkungen beschrieben werden können, wird im folgenden Punkt näher erläutert.