Fairness - Norbert Copray - E-Book

Fairness E-Book

Norbert Copray

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Beschreibung

Mit Fairness zu mehr Lebensqualität

- Fairness als Schlüssel der ethischen Lebenskunst für mehr Lebensqualität

- Fairness-Kompetenz und Fairness-Praxis erlangen, ausbauen und konsequent anwenden

Fairness – für viele Menschen selbstverständlich, in ihrem Handeln ist davon jedoch nur wenig zu spüren.

Norbert Copray widmet sich einem tabuisierten Begriff: Dieses Buch ist ein Plädoyer für mehr Qualität im Umgang mit Fairness. Denn Fairness ist der Schlüssel für ein besseres Miteinander im Berufsleben wie im privaten Umfeld, in der Wirtschaft wie in der Gesellschaft. Der Autor bündelt hier die Früchte seiner jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Thema. Wer seine Anregungen konsequent umsetzt, kann Fairness-Kompetenz und Fairness-Praxis erlangen und ausbauen und so zur selbstverständlichen Grundlage des eigenen Handelns im täglichen Miteinander machen.

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Seitenzahl: 283

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Inhaltsverzeichnis
Auf ein Wort …
Einführung
1. Die Fairness-Intuition - Wie wir merken, dass wir oder andere gelinkt werden
Wie Menschen ticken
Der zweideutige Markt
Copyright
Gütersloher Verlagshaus. Dem Leben vertrauen
Auf ein Wort …
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie haben zu diesem Buch gegriffen. Das ist erfreulich und nicht selbstverständlich! Denn viele führen das Wort Fairness im Mund, wollen sich aber nicht vertieft mit Fairness auseinandersetzen. Bei Ihnen scheint das anders zu sein und das lässt hoffen. Fairness ist ein Trend geworden. Damit daraus auch eine wirksame, längerfristige Perspektive entsteht, braucht es mehr Qualität im Umgang mit Fairness. Dazu gehört,
• Unfairness besser und gründlicher zu durchschauen,
• eigenes Fairness-Potenzial zu erkennen und zu nutzen,
• mehr Orientierung und Lebensqualität zu gewinnen und
• Fairness in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Privatsphäre voranzubringen.
Dieses Buch habe ich nach mehr als zwölfjähriger intensiver Auseinandersetzung mit Fairness geschrieben. Es wäre mir eine Freude, dazu beizutragen,
• von Fairness ein vertieftes und gründliches Verständnis zu gewinnen,
• die eigene Fairness zu entdecken und für die Praxis wirksam zu machen,
• zur aktiven Verantwortung für die Fairness im sozialen Umfeld und in der Gesellschaft anzuregen.
Die Grundlagen dazu finden Sie in diesem Buch. Dabei werden Sie vielleicht tiefer in das Thema eindringen, als Sie am Anfang gedacht haben. Und erkennen: Fairness ist der Schlüssel zu einer besseren Qualität von Zusammenleben, Zusammenarbeiten, von Berufs- und Arbeitsleben, von Wirtschaft und Gesellschaft. Der Fairness-Faktor potenziert das, was gut gekonnt und gemacht wird, um ein Mehrfaches. Und was weniger gut gemacht wird, was nicht gelingt, wird durch den Fairness-Faktor nicht zum Ausgangspunkt für Abwertung, Demütigung, Destruktion und Ausgrenzung. Vielmehr sorgt Fairness für einen anderen Umgang mit Menschen, mit Gruppen, mit Natur und Gesellschaft. Und wo Unfairness geschieht, kann Fairness zu deren Bewältigung beitragen. Das reicht über die Privatsphäre hinaus bis in politische Zusammenhänge hinein und bis in die ethische Lebenskunst.
Nach über 30 Jahren Beratung und Begleitung von Verantwortlichen, Führungskräften, Coaches und Beratern, habe ich im Jahr 2000 die Fairness-Stiftung gegründet. Sie hat sich des Themas Fairness fokussiert angenommen. Zu der Zeit war von Fairness allenfalls im Sport und gelegentlich in Analogie dazu im gesellschaftlichen Bereich die Rede. Fair trade - fairer Handel - war nur Eingeweihten bekannt. Forschungen und Forschungsergebnisse zur Fairness waren überwiegend nur in wissenschaftlichen Kreisen und selbst dort nur wenigen Interessierten geläufig,wenn sie nicht sogar bewusst ignoriert wurden. Fairness wurde in Führungsetagen eher belächelt, als weiches, allerdings positiven Eindruck machendes Thema. Nirgends war es im Zentrum mit angesiedelt. Das begann sich in den letzten Jahren langsam zu ändern, wenn auch noch nicht durchschlagend. Es ist das Ziel der Fairness-Stiftung, die Erkenntnisse zur Fairness zu vermehren, praktische Kenntnisse zur Fairness-Praxis besonders an Verantwortliche zu vermitteln, den Fairness-Faktor den Menschen geistig und praktisch zu erschließen. Sollten Sie mit diesem Buch in Ihrem Interesse und in Ihrer Auseinandersetzung mit Fairness vorankommen und sollte sich dies auf Ihr Umfeld konstruktiv auswirken, hat sich die Arbeit gelohnt. Und ich danke Ihnen dafür, dass Sie dieses Buch interessiert, kreativ und wirksam aufgreifen!
Dr. Norbert Copray M.A.
Einführung
Wozu fair sein?
Zwei sehr widersprüchliche Thesen werden häufig vertreten, wenn es um Fairness geht. Einerseits wird gesagt: Fairness ist doch eine Selbstverständlichkeit. Das ist der Anstand, die Höflichkeit, die Redlichkeit und Ehrlichkeit gegenüber jedem anderen. Was braucht es da viele Worte oder gar eine Konzeption? Andererseits wird gesagt: Fairness ist unmöglich: »Haben Sie schon mal wirklich Fairness erlebt? In der Wirtschaft? In der Politik? Unter Verwandten, wenn es um das Erbe ging?« Fairness ist doch tabuisiert. Wer das anspricht, macht sich keine Freunde und erntet mitleidige Blicke für sein naives Verständnis der Realitäten.
Beide Thesen stehen sich unversöhnlich gegenüber und sind die Standardpositionen, wenn nach einem Vortrag die Fragerunde oder die Diskussion eröffnet wird. Doch beide Ansichten sind grundfalsch. Warum, das wird sicher in diesem Buch nachvollziehbar werden. Doch sei hier eine erste Antwort skizziert. Zunächst ist Fairness in der Tat für viele Menschen selbstverständlich. Das legen auch etliche wissenschaftliche Erkenntnisse nahe. Allerdings gilt das oftmals für bestimmte Situationen, vor allem im Nahbereich. So bleibt es bei einem schlichten Verständnis von Fairness, bei dem der aktive Part eines fairwilligen Menschen ins Hintertreffen gerät. Was als selbstverständlich erscheint, wird schnell vernachlässigt, vergessen, verdrängt. Wenn etwas, das selbstverständlich ist und sein sollte, hohe Qualität haben und behalten soll, dann muss es mit Aufmerksamkeit betrachtet und regelmäßig gepflegt und verbessert werden. Das gilt für einen Garten ebenso wie für das sonntägliche gemeinsame Essen einer Familie, für Termintreue ebenso wie für die Effizienz einer Organisation. Und wer in dieser Weise achtsam für Fairness wird und aus dieser Achtsamkeit heraus Fairness aktiv betreiben will, wird rasch bemerken, wie anspruchsvoll Fairness ist und dass sie weit mehr beinhaltet als Anstand, Höflichkeit und Ehrlichkeit. Wenn Fairness so einfach zu praktizieren wäre wie eine Selbstverständlichkeit, dann bliebe sehr verwunderlich, dass sie in vielen Bereichen unserer Gesellschaft trotz eines Fairness-Trends einen so schweren Stand hat. Denn es ist anstrengend, auch in anspruchsvollen Situationen fair zu sein oder Fairness herzustellen. Und da braucht es mehr als einen guten Willen und das Vertrauen auf Selbstverständlichkeiten. [Ref 1]
Wer meint, Fairness sei unmöglich, erklärt entweder den Bankrott guten Zusammenlebens und -arbeitens. Oder er hat nicht darüber nachgedacht, wieso es eigentlich auch so viel Positives über die Entwicklung der Menschheit trotz Kriegen, Hungersnot und Katastrophen zu sagen gibt. Viele kleine und große Schwierigkeiten haben Menschen in ihrer Privatsphäre und in den Gesellschaften nur deshalb bewältigen und zum Besseren wenden können, weil sie - gelegentlich unbemerkt - den Fairness-Faktor aktiviert haben. Und heute ist Fairness gar nicht mehr tabuisierst. Immerhin ist Fairness ein Grundprinzip unseres Rechtsstaates, unserer Gerichtsbarkeit und ein zentraler Wert der Europäischen Gemeinschaft. Es vergeht kein Tag, an dem nicht in offiziellen Erklärungen, Kommentaren und Analysen die Worte fair oder Fairness vorkommen. Nicht die Fairness ist tabuisiert, sondern die konsequente Beachtung und Anwendung von Fairness dort, wo es relevant ist. Und dort, wo anderem der Vorrang eingeräumt wird. Um das zu ändern, braucht es viele aktive Fairness-Partner. Die auch noch wissen sollten, wie der Fairness-Faktor aktiviert werden kann, ohne sich lächerlich zu machen oder gar in eine Fairness-Falle zu laufen.
Die Vorstellung, Fairness sei lediglich etwas weich gespülte Zwischenmenschlichkeit, um die Härte nicht zu spüren, mit der man manipuliert, ausgenutzt und ausgebeutet wird, hat den Fairness-Faktor noch nicht wirklich verstanden. Fairness ist das genaue Gegenteil und hat - wie in Fairness-Prozessen zu erfahren ist - für viele überraschend gar nichts mit Seichtheit und dem Schein der Nettigkeit zu tun. Fair sein heißt nicht nett sein, sondern sehr deutlich, konsequent und mitunter mit harten Ergebnissen für Fairness zu sorgen. Denken wir nur an sehr gute Schiedsrichter, die durch gelbe und rote Karten dafür sorgen, dass ein Spiel wieder an Fairness-Qualität gewinnt, das schon in die gegenteilige Richtung zu kippen drohte. Wer Fairness banalisiert oder mit einem naiven, nicht qualifizierten Fairness-Begriff operiert, arbeitet unfairen Akteuren in die Hände. Sie haben großes Interesse daran, Fairness lächerlich zu machen, zu tabuisieren und auf eine nette, höfliche Maske zu schrumpfen. Lassen wir uns dazu nicht verführen.
Fairness ist nicht Gerechtigkeit. Fairness ist das Kind der Gerechtigkeit - so wie Liebe das Kind der Freiheit ist. Wie Fairness und Gerechtigkeit zusammenhängen, wird im Laufe des Buches erläutert. Fairness hat den Vorteil, dass es sich um ein Prinzip, eine Idee und einen Wert handelt, der praktisch realisierbar ist. Und zwar in unmittelbarem Geschehen zwischen Beteiligten und Betroffenen. Fairness ist also ein praktikables Prinzip, eine umsetzbare Orientierung, was für Gerechtigkeit nicht in gleichem Maße gilt. Fairness ist Voraussetzung, Realisierung und Ergebnis guter Beziehungen. Insofern nimmt sie eine Mittelstellung und eine Vermittlungsrolle ein zwischen Wertvorstellungen einerseits und täglich notwendiger Beziehungspraxis andererseits, sonst würde es jenseits neurotischer Konstellationen überhaupt keine dauerhaften Beziehungen geben.
Wer täglich aufmerksam öffentliche Debatten, Erklärungen und Analysen verfolgt, wird denken, das Zeitalter der Fairness habe begonnen. Fair Trade hat einen rasanten Aufschwung genommen. Gut verdienende junge Leute wollen faire und gesundheitliche Produkte kaufen, die auch noch Genuss versprechen. Viele Firmen haben inzwischen das Wort Fairness in ihr Leitbild eingefügt oder sogar Produkte und Dienstleistungen für fair erklärt. Spitzenpolitiker hierzulande wie in den USA und anderswo führen die Worte Fairness und fair im Munde. Ganze Parteiprogramme wurden unter diesen Stichworten schon hierzulande entworfen. Was kann uns Besseres passieren?
Sicher ist ein starker Fairness-Trend auszumachen. Das besagten auch die über 90 Prozent derer, die sich in einer repräsentativen Umfrage für faire Produkte und Dienstleistungen im Fairness-Barometer ausgesprochen haben. Doch wie häufig: Zwischen Schein und Sein klafft eine gewaltige Lücke. Das gilt für Verbraucher: Sie plädieren mehrheitlich für Öko-Eier, kaufen aber nach wie vor mehrheitlich Eier aus Käfig-Legebatterien. Das gilt für Politiker: Von Fairness sprechen und gleichzeitig undurchschaubare, demokratisch nicht kontrollierbare Strippen für die eigenen Machtvorteile ziehen. Das gilt für Manager: Von Fairness sprechen und im Zweifelsfall den unfairen, aber nach Zahlen erfolgreichen Mitarbeiter befördern. Das gilt für die Unternehmen: Faire Produkte versprechen, aber dies in vielen Fällen als eine Frage der Marketing- und PR-Abteilung ansehen, anstatt die Produktion auf faire Aspekte gegenüber natürlichen Ressourcen und Mitarbeitern einzustellen. Laut einer Statistik des Verbraucherministeriums (2008) kaufen nur 17 Prozent der Konsumenten häufig Biolebensmittel ein. Davon zu zwei Dritteln bei Discountern, die mitunter nicht zweifelsfrei fair mit Lieferanten und Kunden umgehen. Und wer gar die immer noch steuerlich begünstigte Fair Trade-Ware beim Discounter kauft, ohne über die Fairness gegenüber Mitarbeitern nachzudenken, ist sicher kein Vertreter eines Fairness-Trends. Also: Es ist gut, dass es einen auch manchmal äußerlichen Trend zur Fairness gibt. Es gilt nun, diesen zu vertiefen, zu verbreitern und dauerhaft zu machen. Vom Marketing-Gag zu innerer Substanz, von der Beruhigung schlechten Gewissens zu anspruchsvoller, durchgängiger Praxis. Es gibt noch viel zu tun. Warum sollte jedoch Fairness eine so herausragende Rolle spielen? Gegenfrage: Kann man sich vorstellen, Kooperation und Vertrauen könnten ohne Fairness ausgelöst und immer wieder bestätigt werden? Der Fairness-Faktor ist entscheidend für das, wovon das Wohl und Weh der Wirtschaft, der Politik, der Gesellschaft und jedes Einzelnen abhängt: vom Vertrauen. Und Vertrauen entsteht und besteht nicht anders als durch immer wieder praktizierte Fairness, die auch so vom Gegenüber erfahren wird. Warum das so ist, findet sich in diesem Buch. Fairness ist deshalb eine Frage des Überlebens und einer besseren, immateriellen Lebens- und Beziehungsqualität. Was nützen uns unser materieller Wohlstand oder finanzielle Unterstützungsleistungen vom Staat, wenn wir dabei aggressive, destruktive, unfaire Beziehungen in Beruf, Politik und im Privatleben ertragen müssen?
Das bedeutet: Niemand kann die Verantwortung für Fairness an andere abtreten. Für Fairness in seinem Umfeld und in der Reichweite seiner Meinungen, Handlungen und Reaktionen ist jeder Einzelne verantwortlich. Das lässt sich auch nicht an die Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen abschieben, die in diesem Buch gelegentlich als Beispiel für formal delegierte und herausgehobene Verantwortung dienen. Führungskräfte sind sicher in besonderer Weise angefragt, weil sie die Ausrichtung und Kultur eines Unternehmens oder einer Organisation (mit-)bestimmen und Mitarbeiter am Empfang darauf vergleichsweise geringen Einfluss haben. Führungskräfte sind daher in ihrer besonderen Verantwortung angesprochen. So lässt sich auch im Blick auf Führungskräfte erkennen und verstehen, was es heißt, für Fairness zu sorgen. Zumal andere sich daran im Guten wie im Schlechten ein Beispiel nehmen. Doch das enthebt niemanden seiner Verantwortung, fair zu sein und Fairness herbeizuführen. Passivität ist hier bereits ein Mangel an Fairness. So beginnt der erste Schritt zur Unfairness. Jeder und jede kann dort, wohin er und sie gestellt sind, Fairness aktiv verbessern und voranbringen. Oder es lassen und damit das Gegenteil stärken. Das gilt für Partner einer Beziehung, Eltern in der Familie mit ihren Kindern, Geschiedene im Umgang miteinander, mit Kindern und Angehörigen. Das gilt ebenso für ehrenamtlich Tätige, die bisweilen auch verantwortliche Funktionen und Führungspositionen innehaben. Das gilt für Erzieher, Lehrer, Hochschulpräsidenten, Verkäufer, Filialleiter, für Behördenmitarbeiter, Polizeibeamte, für Manager und Politiker. Überall dort, wo jemand lebt, Beziehungen hat und sein Leben gestaltet, gibt es auch die Verantwortung für mehr Fairness. Immer in der Reichweite, die man hat. Und diese Verantwortung lässt sich nur wahrnehmen, wenn man Fairness-Kompetenz entwickelt. Mehr dazu in diesem Buch.
Wie kann ich fair sein und Fairness voranbringen, wenn alle anderen um mich herum unfair sind oder Fairness zunichte machen? Wenn wir uns an Gestalten wie Buddha, Sokrates und Jesus orientieren, gilt zunächst: Es ist besser, Unfairness zu erleiden, als unfair zu sein. Sodann: Mit konsequenter und fundierter Fairness-Praxis, die klug in eigenen Kompetenzen und Überlegungen verwurzelt ist, lässt sich die Reichweite unfairer Akteure begrenzen, kann man unfaire Akteure unter Druck setzen, so wie Jesus symbolisch empfahl, glühende Kohlen aufs Haupt der Gegner durch gute Taten zu legen. Dazu braucht es natürlich auch Zivilcourage, Mut. Aber der allein reicht nicht aus. Gegen unfaire Akteure sollte man nicht naiv vorgehen, sondern strategisch klug. Besser ist es auch, die Unfairness anzugreifen anstatt unfaire Akteure, weil dies ihnen erlaubt, ihr Gesicht zu bewahren und sich auf einen Prozess einzulassen. Entscheidend ist, selbst Bündnispartner für aktive Fairness-Praxis zu gewinnen, mit ihnen zusammen zunächst für hohe Qualität untereinander zu sorgen, sich einander Mut zu machen, Strategien für Fairness zu entwickeln und dann uneinsichtige unfaire Akteure zu outen, um andere vor ihnen zu warnen, und so mit der Unfairness aufzuräumen. Das kann auch mal länger dauern. Langer Atem und gutes Fairness-Training sind dabei hilfreich.
Manchmal könnte sich im Laufe des Buches der Eindruck aufdrängen, hier ginge es um die eierlegende Wollmilchsau. Alles können, alles bieten, alles machen. Das wäre ein Missverständnis. Es geht um zweierlei. Ein Gesamtbild von Fairness, Fairness-Kompetenz und Fairness-Praxis zu gewinnen. Und: sich bzw. auch sein Umfeld, seine Organisation in diesem Gesamtbild zu verorten, eine Vorgehensweise zum weiteren Aufbau von Fairness-Kompetenz und -Qualität zu entwickeln und diesen Weg konsequent möglichst mit anderen zu beschreiten. Perfektion ist dabei nicht verlangt, sondern nur stetige Anstrengung - Schritt für Schritt, Baustein für Baustein. Denn so wie jede Kunst von außen betrachtet leicht und locker aussieht, so verdankt sie sich doch langfristiger Konzeptionsentwicklung, ausdauerndem Training und der Bereitschaft, dazuzulernen und sich zu verbessern - mit guter Selbstdisziplin. Man denke an Eiskunstlauf oder Tanzsport. Dann entsteht Kunst, die den Betrachter mit ihrer Leichtigkeit und ihrem Gelingen beeindruckt. So entsteht auch die Fairness-Lebenskunst.
Die Verantwortung für Fairness kann niemand wegschieben. In hierarchischen Strukturen ist sie manchmal in besonderer Weise mit formalen Führungspositionen verbunden. Daher braucht es in diesem Buch gelegentlich entsprechende Beispiele, um durch diese verdichtete Verantwortung Aspekte von Fairness-Praxis sichtbar zu machen. Es macht aber keinen Sinn, auf die Fairness-Praxis der formal Führenden zu warten; man kann selbst bei sich und den Nächsten beginnen. Lateral führen heißt, die Menschen im Umfeld so beeinflussen, dass Fairness eine größere Rolle spielt und kompetenter gestaltet wird. Aus der Verantwortung für das gute Leben selber für die Fairness in Führung gehen!
1. Die Fairness-Intuition
Wie wir merken, dass wir oder andere gelinkt werden
• warum - fast - alle Menschen ein Faible für Fairness haben,
• wie Fairness im Menschen biologisch verankert ist,
• wie Menschen um ihre Fairness-Intuition gebracht werden,
• wozu die Fairness-Intuition gebraucht wird,
• was Fairness-Intuition genau ist,
• in welcher gesellschaftlichen Situation Fairness-Intuition derzeit eine Rolle spielt.
Der pure Egoist ist in der Minderheit. Es gibt ihn. Aber er ist nicht in der Überzahl. Etwa fünfzehn Prozent der Menschen sind harte Egoisten, unfaire Akteure ohne Hemmung. Doch das reicht aus, um unfaire Bereiche und Strukturen in Masse einzurichten und zu erhalten, die anderes Gelände durchdringen. Es ist wie mit Plutonium: Schon kleine Dosen reichen aus, ganze Landstriche mit destruktiver Strahlung zu verseuchen. Denn zu den hemmungslos unfairen Akteuren kommen noch die unbewusst unfairen Akteure, die man auch als willenlose oder unbedarfte Mitläufer bezeichnen kann. Sie sind nicht gegen Fairness, aber auch nicht dafür. Sie legen kein Gewicht darauf, reflektieren nicht oder kaum, was Fairness und Unfairness bedeutet. Wer zu dieser großen Gruppe zählt, kann jederzeit zum fairen Akteur werden. Denn zeitweilig ist er es schon, ohne es zu wissen. Und zeitweilig ist er unfairer Mitläufer, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Ändert er sich in diesem Verhalten, kann er das ganze System beeinflussen und im Verbund mit unsichtbaren fairen Akteuren anderswo unfairen Akteuren das Handwerk erschweren. Doch dazu später mehr, wenn es um das Fairness-Fiasko und die Fairness-Fallen geht. Die Weltwirtschaftskrise 2008 bis 2010 hat widerlegt, dass Menschen - also wir alle - in einer freien Gesellschaft und Marktwirtschaft ausschließlich mit dem Ziel handeln, den eigenen Nutzen zu vermehren, und dabei zugleich den Nutzen für alle vermehren. Und um den eigenen Nutzen zu erreichen, würden wir unser Vorgehen rational kalkulieren, gewissermaßen wie ein emotionsfreier Computer. Diesen »homo oeconomicus« genannten Modellmenschen brauchten die Wirtschaftswissenschaftler, weil sie Wissenschaft über das wirtschaftliche Handeln treiben wollten. Dazu mussten sie die Berechtigung für ihre Wissenschaft nachweisen, indem sie von ihren vermeintlichen Berechnungen Prognosen, also Aussagen über künftiges Handeln, abgeleitet haben. Das Vorbild waren dabei strenge Wissenschaften wie Mathematik und Naturwissenschaften. Nur: Weder funktioniert so der Mensch noch klappt es so mit [Ref 2] der Wissenschaft. Allerdings klappt es so auch nicht in und mit der Wirtschaft. Denn der angeblich so kühl kalkulierende Mensch wäre auf fünfundzwanzig und mehr Prozent Renditeversprechen nicht blindlings hereingefallen. Er hätte die hohen Risiken gesehen, die damit verbunden sind. Ist also doch mehr Emotion im Spiel?
Die Weltwirtschaftskrise hat selbst für Leute mit Tunnelblick klar gemacht: Eigennutz erzeugt nicht wie von selbst, quasi dank einer unsichtbaren Hand und Fügung, zugleich Gemeinnutzen. Gegen Ende der globalen Wirtschaftskrise hungern 90 Millionen Menschen mehr als zuvor. Die versprochene und tatsächliche Reichtumsvermehrung bei den Reichen hat keine oder zu geringe Effekte zugunsten der Armen hervorgerufen. Eine Milliarde Menschen hungert - mehr als je zuvor.
Die im Blick auf das weltweite Finanzdesaster diskutierte Gier kann kaum als Faktor eines homo oeconomicus ins Feld geführt werden. Gier ist entweder Trieb oder Affekt, Instinkt oder Emotion - oder all das zugleich in verschiedenen Formen als Begehren, als Lust, als Neugier, als Leidenschaft, als Überlebenstrieb. Wir werden sehen: Ganz so einfach ist der Mensch nicht auszurechnen, auch nicht wegen und mit seiner Gier, wenn diese denn überhaupt sein Handeln so übermäßig prägt. Von Einzelnen und Gruppen abgesehen.

Wie Menschen ticken

Dass Menschen so ganz anders ticken, als es sich die Ökonomen träumen lassen, zeigt ein Blick in die Geschichte und in die aktuelle Lage auf unserem Globus. In den großen politischtotalitären Systemen des 20. Jahrhunderts - Sozialismus, Nationalsozialismus, Kommunismus, Faschismus - haben ganze Führungseliten und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den wirtschaftlichen Nutzen Zielen untergeordnet, die letztlich zur Selbstzerstörung, mindestens jedoch zum Verlust gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Souveränität geführt haben. Denken wir nur an Stalin, Mussolini, Hitler, Franco, Videla, Stroessner und Honecker.
Es kommt darauf an, was Menschen oder Eliten unter Nutzen verstehen. Der Begriff Nutzen muss sich nicht zwangsläufig auf wirtschaftlichen Nutzen beziehen, sondern kann auch einen moralischen, sozialen oder emotionalen Nutzen meinen, der gerade unter Verzicht auf wirtschaftlichen Nutzen angestrebt wird. Terroristen, ob islamistischer, baskischer oder anderer Herkunft, beweisen: Ehre, Macht, Märtyrertum kann stärker sein als jedes ökonomische Nutzenkalkül. Insofern kann die reine Befriedigung von Begehren, Gier und Neugier bereits für ein Individuum ein vorrangiger Nutzen sein, ganz unabhängig vom Gegenstand oder Gegenüber, woran sich Begehren, Gier und Neugier abarbeiten. Hauptsache ist, es befriedigt und beruhigt vorübergehend ein inneres Drängen.
Allerdings - und hier liegen die Händler, Unternehmer und Ökonomen richtig: Wer miteinander handelt, wer einkauft oder produziert, wer miteinander Geschäfte macht und miteinander etwas tauscht, befleißigt sich wenigstens des ökonomischen Nutzendenkens. Das drosselt im besten Fall destruktive Emotionen und versachlicht den Umgang miteinander. Toleranz und Ausgleich werden so möglich. Solange Basar, Flohmarkt und der lokale Einzelhandel funktionieren, solange klappt’s auch mit dem Nachbarn. Solange der Markt die Beziehungen strukturiert, solange bleiben die Beziehungen in einem verträglichen Korridor eingepegelt, denn jeder möchte etwas von jedem ohne eigenen Nachteil.
Doch auch hier kann die ökonomische Orientierung ausgehebelt werden. So hat sich Deutschland seit seinen Wirtschaftswunderjahren mit viel Geld in den EU-Topf und an Staaten in der ganzen Welt Kooperation, Respekt und Zugehörigkeit erworben. Manche haben das Gefühl gehabt oder haben es immer wieder, Deutschland würde auf diese Weise das Geld zum Fenster herauswerfen. Das mag in manchen Punkten der Fall sein. Jedoch gilt insgesamt: Das Geld wurde hier zur Verbesserung von Beziehungen in Dienst genommen, nachdem Deutschland mit dem Ende des 2. Weltkrieges ein demolierter und demoralisierter Staat war. Und mittel- bis langfristig hat der Einsatz des Geldes auch wieder zu Beziehungen geführt, die Handelsbeziehungen und damit Gewinne ermöglicht haben. Ganz allmählich hat sich durch Entgegenkommen und Handel so etwas wie Vertrauen wieder aufgebaut. Insofern ist es wie beim Verhältnis zwischen freiem Handel und demokratischen Entwicklungen: Was hier Henne und Ei, was hier vorrangig ist und was nachrangig, lässt sich nur von Fall zu Fall, aber nicht generell entscheiden. Freier Handel ohne Wirkung auf Gesellschaften zugunsten freier Gesellschaftssysteme ist über lange Zeit hin nicht denkbar und realisierbar. Wenn es denn freier und nicht zulasten bestimmter Gruppen pseudofreier Handel ist. Wobei immer zu reglementieren bleibt, dass nicht alles gehandelt wird, was gehandelt werden könnte, und dass nicht alle Arten von Handelsbeziehungen erlaubt sind.

Der zweideutige Markt

Der Markt vermag verträgliche Beziehungen ermöglichen, da er durch Handel Vertragsbeziehungen auslöst. Und verträgliche Beziehungen ermöglichen einen gemeinsamen Markt, auf dem man sich nicht stets argwöhnisch beäugen muss, wenn man dazu keinen Anlass gibt. Das gilt ohnehin für überschaubare Gemeinwesen. Das galt in der Antike für Athen und Sparta, im Mittelalter für Venedig und Mailand, für die Hansestädte an der Nord- und Ostseeküste vor 400 Jahren. Auch wenn diese bereits für damalige Verhältnisse internationalen Handel trieben, so gab es doch vergleichsweise viel Übersicht und viele direkte Kontakte.
Aber gilt das auch für komplexe Staaten und Staatengebilde, für multinationale Märkte, für eine globalisierte Welt? Der Markt ist auch eine Situation, in welcher der Geschäftspartner ausgespäht, die staatliche Ordnungsmacht unterlaufen, explosive Stoffe und Waffensysteme gehandelt, Bestechungsgelder ausgezahlt und die Vernichtung der Geschäftspartner samt ihres Anteils an staatlicher Infrastruktur geplant wird. Der Markt ist auch ein Markt der Waffen, der Söldner, des Datenhandels und des Menschenhandels. Markt ist nicht aus sich heraus gut oder schlecht. Entscheidend ist, was Menschen und Strukturen daraus machen. Und was sie unterlassen. [Ref 3]
Insofern ist die Formel »Wandel durch Handel« und die Gleichung »Geschäft gleich Frieden« mindestens doppeldeutig. Denn schon im Geschäftsfrieden wird der Geschäftskrieg vorbereitet, der schließlich zum militärischen Krieg führen kann. Beispiele dafür lassen sich bis in die Gegenwart finden: Sei es beim Kampf um Öl, um Diamanten, um Sklaven, um Wasser. Waffenexporte, die in angeblichen Friedenszeiten den Geschäftspartner aufrüsten; Dienstleistungen zur Kompetenzentwicklung der Militärs des Geschäftspartners, bis sich dieser schließlich gegen den Verkäufer richtet und darangeht, ihm nun seinerseits den Garaus zu machen. Das mussten die USA ebenso erfahren wie Russland, Frankreich ebenso wie Großbritannien. Aber auch außerhalb des militärischen Kontextes gibt es diese Zerstörung des Marktes durch den Markt: Reumütig sind viele Mittelständler aus China nach Europa oder sogar nach Deutschland zurückgekehrt, die erfahren mussten, wie die Geschäfte mit Chinesen dazu führten, ihnen die Geschäftsgrundlage - ihre Patente, ihr Know-how, ihre Kompetenzen - zu rauben, um schließlich gegen sie anzutreten und sie mit Dumpingpreisen vom Markt zu fegen.
Es waren die so genannten Ordo-Liberalen - eine spezielle deutsche Spielart des Liberalismus -, die erkannten, dass auch der Kapitalismus zu den -ismen gezählt werden muss. Berühmt wurde die Freiburger Schule (Walter Eucken, Franz Böhm, Hans Großmann-Doerth), die 1939 auf einer Konferenz in Genf erstmals den »Dritten Weg« zwischen Planwirtschaft und radikalem Kapitalismus dargelegt hat. Den Grundideen waren Alfred Müller-Armack, der das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft entwickelte, welches Ludwig Erhard aufgriff, und Nobelpreisträger Friedrich Hayek verpflichtet. Ihr Grundgedanke war, dass der Staat als Ordnungsmacht der Marktwirtschaft einen ordnenden und kontrollierenden Rahmen zu setzen hat, sodass die destruktiven und selbstdestruktiven Elemente des Kapitalismus gebändigt und die positiven Elemente zum Wohl der Gesamtgesellschaft gestärkt werden würden.
Damit haben die Ordo-Liberalen, die stark in der Soziallehre bzw. -ethik der beiden großen Kirchen verankert waren, eine Diskussion vorweggenommen, die heute auf neuem Niveau und mit neuer Schärfe geführt wird: die Diskussion zwischen der Freiheit und der Kontrolle der Wirtschaft. Die Diskussion hat durch die letzte Weltwirtschaftskrise nicht nur an Schärfe gewonnen, und zwar von beiden Seiten, sondern auch neue Akzente gesetzt. Da für viele derzeit keine Perspektive jenseits des kapitalistischen Wirtschaftssystems erkennbar ist, glauben diese, die Wirtschaft besonders stark reglementieren und kontrollieren zu müssen. Wie sie aus dem Ruder laufen und sehr viele Menschen und Gesellschaften beschädigen, mindestens bedrohen kann, wird den jetzigen Generationen tief in Erinnerung bleiben. Doch verspricht ein Mehr an Reglementierung und Kontrolle Schutz und Rettung vor Marktversagen und Fehlverhalten? Zentralistische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle sprechen dagegen. Sie erzeugen die Illusion von Sicherheit um den Preis von Verantwortung und Vertrauen. Und offen bleibt die Frage: Wer kontrolliert die Kontrolleure, wer prüft die Regeln in einer komplexen Gesellschaft?
Die Schäden eines unreglementierten Wirtschaftens sollen möglichst vermieden bzw. minimiert werden. Wer hingegen sich jenseits des Kapitalismus auch gar keine Alternative vorstellen will und ihn mit seinem Charakteristikum der freien Marktwirtschaft - also nicht im Sinne eines Staatskapitalismus wie etwa in Russland und China - für das überlegene Wirtschaftssystem hält, sieht in weitgehenden Kontrollvorgängen seitens des Staates und selbst berufener Kontrolleure eher einen schädlichen Beitrag. Damit würden gerade die beklagten unverwünschten Effekte der kapitalistischen Marktwirtschaft herbeigeführt. Denn die vor 15 Jahren in London eingeführte Steuer auf Aktientransaktionen hat geradezu ein Feuerwerk an Derivaten und Zertifikaten ausgelöst, mit denen die Fondsmanager und Händler die Steuer umgehen konnten. Das Katz-und-Maus-Spiel jedoch weiterzutreiben, in dem detailliert jeder Handelsfall reguliert und geprüft wird, macht in freien Gesellschaften keinen Sinn. Diese Krisenlösung schafft gleich die nächste Krise. Das hat der IWF-Chefvolkswirt Oliver Blanchard begriffen, der am 12.2.2010 in einem mehrseitigen Papier die Botschaft veröffentlichte: Man darf nicht darauf vertrauen, dass es der freie Markt schon richten werde. Der Staat müsse für Puffer sorgen, um den Schwankungen der Märkte, der Instabilität, etwas entgegensetzen zu können. Der Verfasser eines weltweit renommierten Standardwerks zur Volkswirtschaft leitet eine Kehrtwende in der Beurteilung des Marktes ein: Der Markt tendiert nicht zum Gleichgewicht, sondern neigt zur Instabilität. Deshalb muss der Staat eingreifen, um die Wohlfahrt zu steigern respektive Wohlfahrtsverluste zu minimieren. Hier heißt die Losung Re-Regulierung. [Ref 4]
Den Kern dieser Debatte gilt es zu verstehen. Denn was zuvor für die anderen Ismen (Sozialismus, Kommunismus usw.) galt, gilt auch hier: Der Kapitalismus hat eine Vorstellung vom Menschen, aber der Mensch tickt anders. Anders als es der Kapitalismus braucht. Und deswegen muss der Kapitalismus erheblichen Aufwand treiben, um die Menschen bei der Stange zu halten, sprich: von der Überlegenheit und der Legitimation des Kapitalismus zu überzeugen. Doch von Überzeugung ist oft wenig zu spüren. Vielmehr wird eine gewaltige Propaganda- und Werbewirtschaft angeworfen, um die Menschen immer und immer wieder zu dem zu überreden, wogegen sie eine tiefere Skepsis hegen. Nämlich der rohe Glaube, dass pure
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1. Auflage
Copyright © 2010 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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eISBN 978-3-641-05092-4
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Leseprobe

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