Fallen Saint. Zarte Sünde - J. Kenner - E-Book
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Fallen Saint. Zarte Sünde E-Book

J. Kenner

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Beschreibung

Seine Berührung ist Sünde. Ihre Liebe ist Erlösung.

Alles, dessen sich Ellie sicher war, gerät ins Wanken. Trotz seiner düsteren Vergangenheit ist es Milliardär Devlin Saint gelungen, Ellie Holmes in seinem Leben zu halten – und in seinem Bett. Doch noch immer umgibt Devlin ein Schatten, der sich über seine finsteren Geheimnisse legt. Und er hat geschworen, sie niemals preiszugeben. Reporterin Ellie weiß, dass ihr Geliebter ihr nicht alles erzählt. Als sie anonyme Warnungen über Devlin erhält, will sie den Dingen auf den Grund gehen. Sie erkennt, dass nicht nur Devlin etwas zu verbergen hat. Und ihr wird immer mehr bewusst, wie gefährlich es ist, Devlin zu lieben.

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BAND 2

Seine Berührung ist Sünde.

Ihre Liebe ist Erlösung.

Alles, was Ellie zu wissen glaubte, gerät ins Wanken. Trotz seiner düsteren Vergangenheit ist es Milliardär Devlin Saint gelungen, Ellie Holmes in seinem Leben zu halten – und in seinem Bett. Doch noch immer umgibt Devlin ein Schatten, der seine finsteren Geheimnisse verdunkelt. Und er hat geschworen, sie niemals preiszugeben. Reporterin Ellie ist sicher, dass der Mann, den sie liebt, ihr nicht alles erzählt. Als sie anonyme Warnungen über Devlin erhält, will sie den Dingen auf den Grund gehen. Sie muss erkennen, dass Devlin nicht der Einzige ist, der etwas zu verbergen hat, und je mehr Ellie erfährt, desto klarer wird ihr, dass es gefährlich ist, Devlin zu lieben und sich ihm hinzugeben.

J. Kenner

Fallen

Saint

Zarte Sünde

ROMAN

BAND 2

Aus dem Amerikanischen von Emma Ohlsen

Von J. Kenner sind im Diana Verlag erschienen:

Das große J. Kenner Fanbuch

Romane mit Nikki und Damien

Dir verfallen (Stark 1)

Dir ergeben (Stark 2)

Dich erfüllen (Stark 3)

Dich lieben (Stark 4)

Dich halten (Stark 5)

Mr. Stark (Stark 6)

Erzählungen mit Nikki und Damien

Dich befreien (Stark Novella 1)

Dir gehören (Stark Novella 2)

Dir vertrauen (Stark Novella 3)

Nikki und Damien (Stark Novellas 1-3)

Dich begehren (Stark Novella 4)

Dich beschenken (Stark Novella 5)

Dich besitzen (Stark Novella 6)

Nikki und Damien forever (Stark Novellas 4-6)

Dich berühren (Stark Novella 7)

Dich fühlen (Stark Novella 8)

Dich erleben (Stark Novella 9)

Dich verwöhnen (Stark Novella 10)

Erzählungen aus der Stark-Welt

Zähme mich (Stark Friends Novella 1)

Verführe mich (Stark Friends Novella 2)

Halte mich (Stark Friends Novella 3)

Romane

Wanted (1): Lass dich verführen

Wanted (2): Lass dich fesseln

Wanted (3): Lass dich fallen

Closer to you (1): Folge mir

Closer to you (2): Spüre mich

Closer to you (3): Erkenne mich

Secrets (1): Dirty Secrets

Secrets (2): Sexy Secrets

Secrets (3): Dangerous Secrets

Deep Love (1)

Deep Passion (2)

Deep Danger (3)

Year of Passion. Januar. Februar. März (1-3)

Year of Passion. Januar (1) – E-book

Year of Passion. Februar (2) – E-book

Year of Passion März (3) – E-book

Year of Passion. April. Mai. Juni (4-6)

Year of Passion. April (4) – E-book

Year of Passion. Mai (5) – E-book

Year of Passion. Juni (6) – E-book

Year of Passion. Juli. August. September (7-9)

Year of Passion. Juli (7) – E-book

Year of Passion. August (8) – E-book

Year of Passion. September (9) – E-book

Year of Passion. Oktober. November. Dezember (10-12)

Year of Passion. Oktober (10) – E-book

Year of Passion. November (11) – E-book

Year of Passion. Dezember (12) – E-book

Sexy Security (1): Betörendes Feuer

Sexy Security (2): Glühendes Feuer

Sexy Security (3): Stürmisches Feuer

Sexy Security (4): Verlockendes Feuer

Lovely Little Liar – Sinnliche Lügen (Blackwell Lyon 1) – E-book

Pretty Little Player – Heiße Spiele (Blackwell Lyon 2) – E-book

Sexy Little Sinner – Verführerische Sünden (Blackwell Lyon 3) – E-book

Lovely. Pretty. Sexy – Drei heiße Kurzromane. Sammelband Blackwell Lyon 1-3

Fallen Saint (1) – Verwegene Versuchung – E-book

Fallen Saint (2) – Zarte Sünde – E-book

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Vollständige deutsche E-book-Ausgabe 5/2022

Copyright © 2020 by J. Kenner

Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel

My Beautiful Sin bei Martini & Olive.

Copyright © des deutschsprachigen E-book 2022

by Diana Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Theresa Klingemann

Umschlaggestaltung: t.mutzenbach design, München

Covermotiv: © 4 PM production/Shutterstock.com

Satz: Leingärtner, Nabburg

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-641-27201-2V001

www.diana-verlag.de

1. Kapitel

Devlin Saint stützte sich auf seinen Ellenbogen und blickte auf die nackte Frau herab, die neben ihm schlief. Ihre helle Haut schimmerte im Mondlicht, und ihr dunkles Haar lag ausgebreitet auf dem weißen Kissen.

Sanft strich er ihr mit den Fingerspitzen über Schulter und Arm und genoss das Gefühl ihrer weichen Haut und die Wärme, die von ihr ausging.

Sie war sein.

Die Worte leuchteten in seinem Verstand auf wie ein Neonschild, und unwillkürlich entwischte ihm ein leises Lachen. Er hatte kein solches Besitzdenken mehr an den Tag gelegt, seit er zum ersten Mal geliebt hatte, und damals war er ein anderer Mann gewesen. Mit einem anderen Namen, einem anderen Aussehen.

Nachdem er Alex Leto hinter sich gelassen hatte und zu Devlin Saint geworden war, waren die Frauen in seinem Leben austauschbar gewesen, und er war davon ausgegangen, dass sich das nicht mehr ändern würde. Er war keiner einzigen Frau begegnet, die ihn bezaubert, fasziniert oder auch nur herausgefordert hätte. Keiner, die sein Herz zum Schwingen gebracht oder in ihm den Wunsch geweckt hätte, mit ihr alt zu werden. Keine hatte sich mit jener ersten Liebe messen können, die er verloren hatte.

Jene erste Liebe, die durch ein Wunder, das ihm nicht zustand, nun an seiner Seite lag und selbst im Schlaf seine Sinne beflügelte, während sein Verstand kaum zu glauben wagte, dass sie nach all den Jahren wieder bei ihm war. Dass sie trotz allem, was er getan hatte und was aus ihm geworden war, noch so sehr an ihn glaubte, dass sie sich hartnäckig in sein Leben zurückgekämpft hatte.

Seine El. Seine Liebe. Sein Licht.

All die Jahre war sie ein Teil von ihm gewesen. Das Beste in ihm. Der Grund, warum er ein besserer Mensch hatte sein wollen.

Der Teil von ihm, an den er sich während der schrecklichen Jahre nach seiner Flucht geklammert, den er wie einen Schatz gehütet und den er mit aller Kraft lebendig zu halten versucht hatte.

Er hatte sie nicht verlassen wollen, und er wusste inzwischen nicht mehr, woher er damals die Kraft genommen hatte. Doch er hatte keine Wahl gehabt. Es war eine Frage der Sicherheit gewesen – ihrer Sicherheit. Denn in jenen kalten, dunklen Tagen mit ihm in Verbindung gebracht zu werden hätte eine viel zu große Gefahr bedeutet.

Und jetzt? Die Stimme in seinem Kopf klang verbittert. Ist es jetzt anders?

Mit einem Seufzen schlüpfte er aus dem Bett. Er trat an die Schiebetür und blickte hinaus auf das im Mondlicht glitzernde Meer. Die Nacht war still und friedlich, und er genoss diese Momente, denn er wusste besser als die meisten anderen Menschen, dass sie nur allzu rar waren.

Er wandte sich wieder zu Ellie um und betrachtete ihre schlafende Gestalt. Seit er sie kannte, brannte ein Feuer in ihr, wild und hell, das ihm den Weg leuchtete.

Herrgott, sie bedeutete ihm alles.

Lautlos kehrte er zum Bett zurück, kroch neben ihr unter die Decke und schmiegte sich an sie, um ihre Wärme zu spüren.

Wie hatte er sie nur je verlassen können?

Und wie hatte er sie nur wieder in sein Leben lassen können? Verflucht sollte er sein, dass er sie nicht vertrieben hatte, solange er noch die Chance – und die Kraft! – dazu gehabt hatte.

Aber er hatte den Gedanken nicht ertragen können, wieder ohne sie zu sein. Also hatte er sie, wohl wissend, was er ihr damit antun mochte, zu sich zurückgeholt.

Er war ein egoistischer Mistkerl, aber wie hätte er auf sie verzichten können, nachdem er erkannt hatte, wie tot er in den vergangenen Jahren tatsächlich gewesen war? Sie hatte ihn ins Leben zurückgeführt. Sie hatte ihn wieder zu einem Menschen gemacht.

Er hatte geschworen, sie zu beschützen, und dass er das tun würde, stand außer Frage. Er konnte nur hoffen, dass er dabei auch erfolgreich war. Denn die Wölfe hatten bereits begonnen, ihn zu umkreisen. Bald würden sie angreifen und Geheimnisse enthüllen, die er der Öffentlichkeit vorzuenthalten versuchte. Der Öffentlichkeit, die ihn für einen zurückgezogen lebenden Wohltäter hielt.

Geheimnisse, die er sogar vor El zu verbergen versuchte und die weit mehr Sprengstoff besaßen, als die, die die Identität seines Vaters oder den Tod ihres Onkels betrafen. Es waren Geheimnisse, deren Enthüllung die Grundfesten des Vertrauens erschüttern und ein tödliches Potenzial entwickeln mochten.

Seine größte Angst bestand darin, Ellie erneut zu verlieren, wenn sie erfuhr, was er für sich behalten wollte.

Doch zumindest im Augenblick war sie wieder bei ihm. Und er würde alles geben, dass das auch so blieb.

2. Kapitel

Als ich erwache, schmiegt Devlin sich an mich. Ich rege mich nicht, atme nur ein und genieße seine Wärme und das noch so neue Gefühl, den Mann, den ich liebe, so verboten nah bei mir zu haben.

Ich habe keine Ahnung, wie spät es ist, aber helles Licht zwängt sich durch die Vorhänge, die die Fenster nach Osten verdunkeln, und feine Staubkörnchen tanzen in den Sonnenstrahlen. Meine Augen sind nur halb geöffnet, und mein Verstand ist noch angenehm benebelt von der Lust und der Glut der Nacht.

Es muss schon nach zehn Uhr sein, und obwohl ich weiß, dass wir aufstehen müssten, will ich nicht. Am liebsten würde ich für immer in Devlins Armen liegen bleiben, unerreichbar für die Außenwelt, die ihre Klauen nach uns ausstreckt.

Die Sache ist zu groß für dich. Finde die Wahrheit heraus. Vertrau niemandem.

Der Gedanke an die SMS, die ich in der Nacht bekommen habe, jagt mir einen Schauder über den Rücken. Ich habe sie Devlin nicht gezeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir unsere sinnliche Intimität bewahren wollte oder mich vor dem gefürchtet habe, was ich in seiner Miene gelesen hätte – die Erkenntnis, dass er nun gezwungen war, mir etwas mitzuteilen. Oder die Schatten jener Geheimnisse, die er mir vorenthält.

Immerhin habe ich in den letzten Tagen und Wochen Dinge erfahren, die mich beinahe in die Knie gezwungen haben. Die Erkenntnis, dass er der Sohn eines der schlimmsten Verbrecher aller Zeiten ist, war niederschmetternd genug. Doch als ich auch noch herausfinden musste, dass es Devlin gewesen war, der meinen Onkel vor vielen Jahren ermordet hatte, war mir, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.

Ich hatte eingehende Gespräche führen und tief in mich gehen müssen, um die Tatsache akzeptieren und seine Motivation begreifen zu können – und um ihm letztendlich nicht nur zu verzeihen, sondern auch zu erkennen, wie sehr ich ihn brauchte. Und so war ich nur mit Wechselwäsche und der wilden Entschlossenheit, ihn zu überzeugen, dass zwischen uns alles gut werden konnte, zu ihm zurückgerannt.

Dann war diese SMS gekommen.

Was, wenn es noch eine weitere grauenvolle Enthüllung gibt? Vielleicht kann ich mich jetzt am helllichten Tag damit auseinandersetzen, aber gestern Nacht? Mit all den Kerzen und Küssen und unserer leidenschaftlichen Versöhnung?

Nein. Vollkommen indiskutabel.

Statt ihm also die Nachricht zu zeigen, habe ich meine Ängste unterdrückt.

Dass sich die vage formulierten Sätze nicht auf Devlin beziehen könnten, habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen – auf wen sonst?

Er hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er noch immer Geheimnisse hat. Aber Geheimnisse sind trügerisch. Es gibt wohl kaum eines, das wirklich sicher ist. Jemand weiß, was er zu verbergen versucht.

Ob diese Nachricht Warnung oder Drohung ist – ich habe keine Ahnung. Dass sie Devlin und mich entzweien will, scheint mir allerdings deutlich.

Das werde ich jedoch nicht zulassen, und inzwischen ziehe ich meine Kraft aus dem Wissen, dass ich den Mann kenne. Den echten Menschen und nicht die Figur, die er der Öffentlichkeit präsentiert.

Obwohl das nicht gänzlich der Wahrheit entspricht. Ein Zittern durchläuft mich. Nicht, weil ich weiß, dass er Geheimnisse hat, sondern weil ich fürchte, dass er mich genug liebt, um mich zu verlassen, falls diese Geheimnisse mich in ernsthafte Gefahr bringen könnten. Das hat er schließlich schon einmal getan.

Diese Erkenntnis lastet schwer auf mir, und ich schließe meine Augen in der Hoffnung, wieder einzuschlafen. Könnte ich doch aufwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Traum gewesen wäre. Dass diese Nachricht gar nicht wirklich existiert.

Und dass ich ihm nichts davon sagen muss.

Als hätten meine aufgewühlten Gedanken ihn geweckt, streicht seine Hand über meinen Oberschenkel aufwärts, bis sie auf meiner Hüfte liegen bleibt. Seine Lippen liebkosen meinen Nacken, und mein Körper reagiert prompt, indem sich meine Brustwarzen verhärten und es zwischen meinen Beinen wieder zu pochen beginnt.

Ohne ein Wort drehe ich mich um. Sein schönes Gesicht, eingerahmt von dunklem, kinnlangem Haar, strahlt mich an, und seine Augen, die im Augenblick braun sind, betrachten mich mit solch einer Zärtlichkeit, dass mir das Herz wehtut.

Wir haben in so kurzer Zeit schon so vieles durchgemacht. Geheimnisse, Lügen, Versprechungen. Seine Enthüllungen haben mich entsetzt, und, ja, ich habe Angst. Aber obwohl Devlin alles gegeben hat, um mich zu verjagen, bin ich immer noch hier.

Und nun scheint ein anderer zu versuchen, uns auseinanderzubringen, indem er andeutet, dass es noch weitere finstere Geheimnisse gibt. Doch auch dagegen werde ich zu kämpfen wissen.

Nachdem ich ihn viele Jahre lang gehasst habe, weil er mich damals ohne ein Wort der Erklärung verlassen hat, liebe ich ihn nun so inbrünstig, dass ich alles opfern würde, um bei ihm zu bleiben. Es stimmt, dass ihn noch immer Dunkelheit umgibt. Aber ich glaube – oder hoffe! –, dass ich das Licht bin, das er in seinem Leben so dringend braucht.

Ich jedenfalls weiß mit Sicherheit, dass er das ist, was ich brauche. Und verdammt will ich sein, wenn ich zulasse, dass eine anonyme Drohung meinen Glauben an ihn erschüttert.

Er betrachtet mein Gesicht, und das Schweigen zwischen uns verdichtet sich. Ich beende es nicht. Stattdessen zeichne ich mit dem Zeigefinger behutsam die Narbe auf seinem Gesicht nach.

Es ist keine Narbe, die ich aus unserer Jugend kenne, und obwohl er mir noch nicht wirklich erzählt hat, wodurch sie entstanden ist, ist mir bewusst, dass sie zu dem Mann gehört, der er jetzt ist. Die Narbe spaltet seine rechte Augenbraue und zieht sich über die Wange, und er kann von Glück sagen, dass die Klinge sein Auge verfehlt hat.

Das Mal endet auf der Oberlippe und verschwindet unter dem gepflegten Dreitagebart. Ich streiche über das raue Haar, das meine Hand kitzelt.

Als wir jung waren, hatte er keinen Bart, aber damals war er auch ein anderer Mensch. Und ich kann mich wahrhaftig nicht beschweren. Der Alex Leto von damals war verdammt attraktiv, aber Devlin Saint übertrifft ihn um Längen. Er vereint Selbstbewusstsein, Macht und einen Hauch von Gefahr in einer äußeren Hülle, die die Götter an einem besonders guten Tag erschaffen haben müssen.

Aber noch besser ist, dass er mir gehört.

»Hey«, flüstere ich.

Er antwortet nicht. Zumindest nicht mit Worten. Stattdessen wälzt er uns herum, sodass ich auf dem Rücken liege und er rittlings auf mir sitzt. Seine Hände streichen meinen Körper aufwärts, während er den Kopf senkt, um mich zu küssen.

Der Kuss ist so innig, dass ich dahinschmelze. Unwillkürlich spreize ich die Beine, um mir alles zu holen, was er zu geben gewillt ist, doch dann fällt es mir wieder ein. »Warte«, flüstere ich und packe seine Schulter fester. »Hast du ein Kondom?«

Ein winziger Moment verstreicht, ehe er die Hand nach der Nachttischschublade ausstreckt, und vermutlich ist ihm sein Zögern nicht einmal bewusst gewesen, mir aber schon. Und ich weiß auch, woher es kam.

Gestern Nacht haben wir die Sache mit der Verhütung vollkommen vergessen. Was insofern nicht weiter schlimm ist, als dass ich eine Spirale trage. Allerdings habe ich vor Devlin nicht gerade gut auf mich geachtet. Im Gegenteil – was schnelle Autos und anonymen Sex anging, habe ich auf dem sprichwörtlichen Vulkan getanzt, denn ich habe keine Angst vor dem Tod. Er hat meine gesamte Familie dahingerafft, er hätte meinetwegen auch mich holen können!

So dachte ich jahrelang.

Nun jedoch weiß ich wieder, was Angst ist.

Denn nun habe ich etwas zu verlieren.

Es ist eine Weile her, dass ich mich habe testen lassen, und die Möglichkeit, dass ich ihn mit einer schlimmen Krankheit anstecken könnte, macht mir große Sorgen.

Aber von Devlins Warte aus … na ja, wahrscheinlich hat er angenommen, dass ich gestern nicht darauf bestanden habe, weil wir nun wirklich und wahrhaftig zusammen sind. Was also muss er nun denken, da ich das Thema angesprochen habe?

Dennoch sagt er nichts dazu. Stattdessen streift er sich ein Kondom über und schenkt mir ein spitzbübisches Grinsen. »Ich hätte auch noch mehr.«

Ich lache – lauter vermutlich, als der Witz wert war – und schlinge meine Arme um seinen Nacken. »Küss mich«, murmle ich. »Liebe mich.«

»Baby, genau das habe ich vor.«

Wir sind beide mehr als bereit – dass unsere Glieder im Schlaf miteinander verschlungen gewesen sind, hat offenbar als Vorspiel ausgereicht. Ich biege mich ihm entgegen, um ihn dazu zu bewegen, in mich einzudringen; ich will jetzt nur diesen Mann, seine Hände, die mich anfassen, seinen Schwanz in mir. Unser Liebesspiel ist schnell und dringlich, und im Handumdrehen befinden wir uns beide in einem fieberhaften Rausch.

Bald nähere ich mich keuchend dem Höhepunkt.

»Komm«, sagt er. »Komm schon, Baby. Für mich.«

Es ist ein Befehl, dem ich nichts entgegenzusetzen habe, und mein Körper explodiert, zieht sich um ihn herum zusammen und reißt ihn mit, als ich zu den Sternen katapultiert werde, und wir rasen und trudeln durch den luftleeren Raum, bis wir beide erschöpft und Arm in Arm wieder landen, wo uns der sonnige Morgen willkommen heißt.

Ich strecke mich genüsslich, als er sich von mir wälzt und das Kondom entsorgt. »Das war sehr viel besser als der Wecker«, sage ich.

»Ein hohes Lob aus deinem Mund«, sagt er mit vergnügtem Unterton und streicht mir über das Haar. »Willst du Kaffee?«

Ich mache Anstalten, mich aufzusetzen. »Unbedingt«, antworte ich. »Ich mach uns einen.«

Er schüttelt den Kopf und beugt sich vor, um mich sanft auf die Lippen zu küssen. »Nein. Du bleibst, wo du bist. Mir gefällt der Gedanke, dass du so lange wie möglich in meinem Bett liegst.«

Ich ziehe die Brauen hoch und lehne mich an das Kopfende. »Du willst mich bedienen? Daran könnte ich mich gewöhnen.«

»So soll es auch sein.« Er zwinkert mir zu, und ich muss lachen. Und dann sitze ich einfach nur da und genieße seinen Anblick, als er aus dem Bett steigt und sich die Sweathose überzieht, die über der Stuhllehne hängt.

Er verlässt das Zimmer, und ich seufze zufrieden, als ich seiner appetitlichen Kehrseite hinterhersehe. Nie hätte ich gedacht, dass wir wieder zusammenfinden würden, nachdem es damals so dramatisch zu Ende gegangen ist.

Eine kalte Faust packt mein Herz, als mich prompt die Angst überkommt, dass es auch diesmal nicht von Dauer ist. Dass all die finsteren Schatten aus unserer Jugend wieder aufziehen und meine Bedenken, nach Laguna Cortez zurückzukehren, letztlich begründet gewesen waren.

Ich bin aus Manhattan in meinen Heimatort zurückgekehrt, um einen Artikel über die Devlin Saint Foundation zu schreiben, aber auch, weil ich mehr über die Umstände herausfinden wollte, unter denen Onkel Peter vor zehn Jahren ermordet worden ist. Ja, ich bin in Laguna Cortez aufgewachsen, aber es kam mir vor, als würde ich mich in die Hölle zurückbegeben.

So viele Verluste … 

Meine Mutter starb bei einem Autounfall, mein Vater wurde im Dienst getötet. Und dann wurde mein Vormund, Onkel Peter, mit einem einzelnen Kopfschuss hingerichtet, und ich hatte plötzlich niemanden mehr.

In der Nacht, nachdem er ermordet worden war, schliefen sein Assistent, Alex Leto, und ich zum ersten Mal miteinander. Ich war siebzehn, er fast zwanzig, und die Glut, die sich viele Monate zwischen uns aufgebaut hatte, flammte in dieser furchtbaren Zeit der Trauer und Wut mit solch einer Macht auf, dass wir ihr nichts entgegenzusetzen hatten. In jener Nacht erfuhr ich, was Erfüllung war, und wenigstens ein paar kostbare Stunden lang konnte ich vergessen, was meinem Onkel zugestoßen war.

Alex spendete mir Wärme und Trost und sagte mir mit Worten und seinem Körper, wie sehr er mich liebte.

Und dann versetzte er mir den Todesstoß. Denn das war das letzte Mal, das ich Alex Leto sah.

Als ich zehn Jahre später heimkehrte, um für diese zwei verschiedenen Storys zu recherchieren, war es nicht Alex, dem ich begegnete, sondern Devlin Saint. Einem anderen Mann. Einem neuen Mann.

Einem Mann, der wegen seiner Vergangenheit geschworen hatte, sich nicht mit mir einzulassen. Und doch bin ich jetzt hier, in seinem Bett, wo ich auch zu bleiben gedenke.

Die Sache ist zu groß für dich. Finde die Wahrheit heraus. Vertrau niemandem.

Die Worte drängen sich erneut in mein Bewusstsein, und ich greife nach meinem Handy, um sie schwarz auf weiß vor mir zu sehen. Um die Furcht durch nüchterne Tatsachen zu ersetzen.

Wer immer mir die Nachricht geschickt hat, ist weder bei mir eingebrochen noch hat er – oder sie – mich auf der Straße attackiert, und doch fühlt es sich genauso übergriffig an. Die Nachricht sollte mich treffen, und der Pfeil hat sein Ziel unbestreitbar gefunden.

Sicher, vielleicht irre ich mich, was die Bedeutung der Nachricht angeht. Aber falls sie nicht mit Devlin und den Geheimnissen, die ihn umgeben, zusammenhängt, dann habe ich keine Ahnung, was sie zu bedeuten hat. Und falls doch, dann steht ihm und mir noch weit mehr bevor als die schlichte Auseinandersetzung mit den Geistern der Vergangenheit.

Als er mit zwei dampfenden Bechern ins Schlafzimmer zurückkehrt, sitze ich im Bett und habe die Arme um meine Knie geschlungen. Da er bei meinem Anblick die Stirn runzelt, gehe ich davon aus, dass meine Miene nicht das spiegelt, was man nach einem herrlich sinnlichen Morgen im Bett erwarten würde.

Er stellt die Becher auf den Tisch und setzt sich auf die Bettkante. »Was ist los?«

Ich zögere; wenn ich ihm verrate, was mir durch den Kopf geht, schüre ich unweigerlich seine Ängste, dass er und seine Geheimnisse mich in Gefahr bringen könnten. Andererseits hätte der Absender der SMS gewonnen, wenn ich schweige, da er damit einen Keil zwischen uns getrieben hätte.

Also hole ich tief Luft, sehe ihm in die Augen und sage: »Wir müssen reden.«

Seine Lippen zucken, seine Brauen heben sich. »Jetzt schon?«

Ich lache, und meine Anspannung lässt ein wenig nach. »Ich muss dir etwas zeigen.« Ich greife nach meinem Handy, das neben mir auf der Matratze liegt.

Seine Miene wird ernst. »Was ist denn?«

»Ich hätte es dir schon in der Nacht zeigen müssen, aber ich wollte nicht …« Ich lasse den Satz verklingen und zucke die Achseln, weil ich weiß, dass er versteht. Es war eine Versöhnungsnacht, und ich wollte sie uns nicht verderben.

Doch nun entsperre ich mein Telefon und reiche es ihm. Während er die Nachricht liest, suche ich in seiner Miene nach Anzeichen von Besorgnis, Verwirrung oder Ärger. Doch da ist nichts. Und einmal mehr mache ich mir bewusst, wer Devlin Saint ist. Eine Erfindung. Ein Rätsel. Ein Mann mit einer dunklen und geheimen Vergangenheit. Ein Junge, der lernen musste, nicht nur sich selbst zu verbergen, sondern auch seine Gefühle, um der Mann zu werden, der er nun ist.

Und obwohl ich weiß, dass er mir vertraut, kann ich nichts gegen den Stich in meinem Herzen tun, als mir klar wird, dass er diese Gefühle auch vor mir verbirgt.

Jedenfalls kann ich nichts in seinem Blick erkennen, als er aufschaut. »Ich nehme an, dass du nicht weißt, wer das geschickt hat.«

»Nein. Ich habe nach der Nummer recherchiert, aber es ist keine Information damit verbunden. Wahrscheinlich ein Wegwerfhandy. Vielleicht kann Lamar mehr herausfinden«, füge ich hinzu. Mein Freund aus meiner Zeit als Polizistin.

»Nein. Das mache ich schon. Ich habe meine Quellen.«

Ich nicke. Es überrascht mich nicht, dass er Lamar nicht involvieren will. Zum einen weiß Lamar nichts von meiner Vergangenheit mit Devlin, zum anderen spüre ich immer eine gewisse Spannung, wenn die beiden zusammen sind. Beide wollen mich beschützen, keiner traut dem anderen wirklich, und ich bin selbst nicht scharf darauf, mich dieser seltsamen Konkurrenz zwischen den beiden auszusetzen.

Und dass Devlin seine Quellen hat, wundert mich genauso wenig. Schließlich hilft seine Stiftung nicht nur Opfern von Verbrechen aller Art, sondern unterstützt auch paramilitärische Organisationen, die bei Rettungsmissionen Hilfe leisten können. Obwohl die DSF also vermutlich keine eigene Abteilung zur Rückverfolgung von Nummern oder anderen Daten hat, kennt Devlin garantiert Leute, die über solche Möglichkeiten verfügen.

»Okay«, sage ich. »Kein Problem.«

Er will nach meinem Telefon greifen, aber ich ziehe es zurück. »Ich gebe dir die Nummer unter einer Bedingung. Was immer du in Erfahrung bringst, teilst du mir mit.«

Er zögert, dann nickt er, und ich schicke ihm die Nummer. Als ich wieder aufblicke, ist seine Miene hart, und er steht auf und fährt sich mit der Hand durchs Haar, während er beginnt, im Schlafzimmer auf und ab zu gehen. Kalte Wut baut sich um ihn herum auf. »So wird es jetzt immer sein, nicht wahr?« Seine Stimme klingt gepresst. Kontrolliert. »Meine Vergangenheit folgt uns. Und meine Geheimnisse drängen sich zwischen uns.«

Ich schlüpfe aus dem Bett, greife nach seinem T-Shirt und streife es mir über. Es reicht mir bis zur Mitte der Oberschenkel. Keine Ahnung, warum ich jetzt das Bedürfnis habe, in seiner Gegenwart wenigstens halbwegs bekleidet zu sein.

»Nein«, sage ich und trete in seine Arme. »Es ist ärgerlich. Eine Störung. Und eine Bedrohung. Aber nichts drängt sich zwischen uns.«

Einen Moment lang bleibt seine Miene reglos. Dann blitzt ein Licht in seinen braunen Augen auf; er hat die grünen Kontaktlinsen, die zu Devlin Saint gehören, noch nicht wieder eingesetzt. Noch ist er nicht nur Devlin, sondern auch ein wenig Alex, und ich schlinge meine Arme fest um ihn und umklammere beide Seiten des Mannes, den ich liebe.

»Ich wette, das hat jemand geschrieben, der keine Ahnung hat, dass ich schon weiß, wer dein Vater war.« Ich blicke zu ihm auf, und er nickt bedächtig, als er die Möglichkeit erwägt. Und im Grunde bin ich fast sicher, dass es so sein muss. Wie denn sonst?

»Könnte sein. Aber ich habe wirklich keine Ahnung, wer glaubt, dir das mitteilen zu müssen.«

Ich auch nicht. »Es wird bestimmt Leute geben, die über deine Identität Bescheid wissen, sich aber bisher bedeckt gehalten haben. Vielleicht weil sie auf den richtigen Zeitpunkt warten.«

Wieder kann ich beobachten, wie ihn eiskalte Wut packt. Und wieder bekomme ich eine Ahnung davon, wie gefährlich dieser Mann sein kann.

Doch er schweigt, also fahre ich fort. »Wer außer Anna, Tamra und Ronan weiß, dass du einst Alex gewesen bist?« Ronan Thorne ist sein bester Freund; als Alex hat er ihn beim Militär kennengelernt, nachdem er vor seinem Vater geflohen war.

Tamra Danvers kannte seine Mutter und nahm nach ihrem Tod Kontakt zu ihm auf. Alex war damals noch jung gewesen und im Grunde genommen Geisel seines Vaters, ein berüchtigter Verbrecherboss, der unter dem Namen »Der Wolf« bekannt war. Tamra wachte jahrelang über ihn und zog sogar nach Laguna Cortez, als sein Vater ihn hierherschickte. Sie arbeitete in der Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei, wo ich zur gleichen Zeit ein Praktikum machte.

Ich habe sie damals schon heiß und innig geliebt und tue das jetzt, da sie für Devlin als PR-Managerin arbeitet, immer noch. Devlin vertraut ihr hundertprozentig, und das tue ich auch. Sie war sogar diejenige, die mir den meisten Trost gespendet hat, nachdem ich erfahren musste, dass Devlin damals Peter umgebracht hat, und ich werde ihr ewig dankbar sein, dass sie mir dabei geholfen hat, zu ihm zurückzufinden.

Anna Lindstrom, die ihm ebenfalls nahesteht, arbeitet jetzt als seine Assistentin. Sie ist zwei Jahre älter als er und mit ihm aufgewachsen. Sie war außerdem das erste Mädchen, mit der Alex geschlafen hat, und sie sieht atemberaubend aus. Als ich sie das erste Mal in einem hautengen silbernen Kleid sah, hätte ich ihr am liebsten die Augen ausgekratzt. Inzwischen verstehen wir uns gut, aber ich muss zugeben, dass ein bisschen Eifersucht geblieben ist.

Was aber gänzlich bei mir liegt. Anna ist absolut loyal, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie je etwas täte, was Devlin schaden könnte.

Dennoch muss es auch andere geben. »Du hast mir erzählt, dass du zwar in keinem Zeugenschutzprogramm warst, aber Hilfe innerhalb der Regierung hattest, als du zu Devlin Saint geworden bist, nachdem der Wolf ermordet worden ist.«

»Im Austausch für Informationen über das Netzwerk meines Vaters, ja.«

»Also kennen diese Leute ebenfalls die Wahrheit. Und vermutlich auch andere, die mit ihnen eng zusammengearbeitet haben. Ein Angestellter. Jemand, der Verhöre abgetippt hat. Jemand, der vielleicht meint, als Sohn eines solchen Verbrechers hättest du es nicht verdient, neu anzufangen.«

Sein Gesicht verhärtet sich, und sofort wünschte ich mir, ich hätte meinen Mund gehalten. Ich weiß schließlich, dass Devlin tief in seinem Inneren selbst so denkt – dass er das neue Leben nicht verdient hat, weil das Blut seines Vaters auch in seinen Adern fließt und er selbst Dinge getan hat, für die er sich verabscheut.

Ich nehme seine Hand und halte sie fest. »Es stimmt nicht, und ich denke nicht so, das weißt du. Aber ein anderer tut es vielleicht. Und wenn er dich beobachtet und auf eine Gelegenheit gewartet hat …«

Ich lasse den Satz offen, und er nickt. »Ja, möglich ist es«, sagt er. »Ich kümmere mich drum.«

Ich ziehe die Brauen zusammen, als mir ein anderer Gedanke kommt. »Es kann auch sein, dass jemand von damals der Ansicht ist, dass die Stiftung nur Deckmantel für illegale Geschäfte ist. Die Sünden der Väter …« Die Vorstellung gefällt mir nicht, aber sie ist nicht abwegig. Die Devlin Saint Stiftung ist eine renommierte gemeinnützige Organisation, die sich in den fünf Jahren seit ihrer Gründung sehr positiv hervorgetan hat, und natürlich zieht sie dadurch auch eine Menge Aufmerksamkeit auf sich.

»Die DSF ist schnell gewachsen, und schließlich hast du sie mit dem Geld deines Vaters gegründet«, denke ich laut nach. Devlin hat einen dicken Brocken des Vermögens aus den illegalen Geschäften seines Vaters geerbt, weil der Staat nie genug Beweise gehabt hat, um die Gelder zu beschlagnahmen.

»Ja, weil ich es nur angemessen fand, mit dem Blutgeld Gutes zu tun.«

»Das weiß ich«, sage ich. »Aber die Menschen sehen, was sie sehen wollen.«

Wieder muss ich an Ronan denken. Sie sind seit ihrer Zeit beim Militär befreundet, und er ist der Stiftung treu ergeben und unterstützt viele von Devlins Missionen. Aber wer oder was war er vorher? Ist er vielleicht neidisch auf Devlins plötzlichen Reichtum?

Beim Militär waren sie mit Sicherheit gleichgestellt. Doch nun ist Devlin Name und Gesicht eines international bekannten Unternehmens. Steht Ronan öffentlich zu Devlins Bemühungen, weil er wirklich an sie glaubt? Oder wartet er nur ab, um im geeigneten Moment zuzuschlagen und Devlin eine Lektion zu erteilen?

Ich strenge mich an, das Misstrauen abzuschütteln. Ich mag Ronan – wirklich. Aber ich kann nicht leugnen, dass mir seine anfängliche Bemerkung, es wäre besser, wenn ich wieder verschwinden und Devlin nicht weiter »ablenken« würde, sauer aufgestoßen ist.

Tja, nun, er kann mich mal. Jetzt bin ich hier und lenke ab, so viel ich will.

Trotzdem darf ich nicht zulassen, dass mein Ärger in grundlose Beschuldigungen mündet.

»Hast du etwas Bestimmtes im Sinn?«

Ich blicke auf und stelle fest, dass Devlin mich eingehend mustert, also schüttele ich den Kopf. »Nein, eigentlich nicht.« Ich bringe ein dünnes Lächeln zustande. »Ich hatte auf eine Inspiration gehofft, aber – nada. Wirst du mit deinen ehemaligen Kontakten sprechen? Um nachzuhaken, ob es jemanden aus deiner Vergangenheit gibt, der dir etwas zu viel Aufmerksamkeit widmet?«

»Glaub mir, ich werde die Sache nachverfolgen. Ich mag keine Drohungen, und ich mag sie noch weniger, wenn sie an dich gerichtet sind.«

»Das geht mir genauso«, erwidere ich. »Ich schaue ebenfalls, was ich herausfinden kann.«

»Lass gut sein«, wendet Devlin ein. »Ich möchte nicht, dass du dich noch mehr damit befasst. Jemand hat dir eine Warnung zukommen lassen. Das könnte bedeuten, dass du in Gefahr bist.«

»Oh, bitte.« Die Gefahr macht mir keine Angst – ihn zu verlieren dagegen schon. Wenn er meint, ich sitze einfach nur herum und warte ab … Ich straffe die Schultern und begegne seinem Blick. »Falls jemand der Meinung ist, dass du das Unternehmen deines Vaters wiederbelebt hast, habe ich ebenfalls ein Interesse daran zu beweisen, dass das nicht den Tatsachen entspricht.«

»Das ist nicht deine …«

»Außerdem«, schneide ich ihm das Wort ab, »ist diese Warnung auf meinem Handy eingegangen, nicht wahr? Du wirst nicht einmal namentlich genannt, vielleicht hat das Ganze also nichts mit dir zu tun. Aber wenn jemand mich zu bedrohen versucht, werde ich ganz sicher tun, was immer ich kann, um mich selbst zu schützen. Also versuch nicht, mir zu sagen, womit ich mich befassen darf. Falls du es schon vergessen hast: Recherche gehört zu meinem Job. Ich bin Reporterin. Und habe auch noch Erfahrung als Polizistin.«

Ärger zeichnet sich in seiner Miene ab, und ich wappne mich gegen den aufziehenden Streit.

»Reporterin? Du willst mir doch nicht sagen, dass du etwas hiervon veröffentlichst?«

Ich ziehe eine Grimasse. »Natürlich nicht. Ich meinte damit, dass ich ebenfalls weiß, wie man etwas herausfinden kann. Und ich habe vor, es zu versuchen.«

»Verdammt, El, lass die Finger davon. Du wühlst in dem Dreck, den mein Vater hinterlassen hat.«

»Ich bin kein Kind mehr, Devlin, ich weiß …«

»Herrgott noch mal«, fährt er mich an. »Ich spiele hier nicht den großen Beschützer. Aber ich brauche Zeit, mit meinen Quellen zu sprechen, ohne dass Staub aufgewirbelt wird. Wenn du zu recherchieren beginnst, zeigst du der Person, die dir die Nachricht geschickt hat, dass sie etwas bewirkt hat.«

Das bringt mich zum Verstummen; sein Einwand ist berechtigt. Nur hat er nicht den Effekt auf mich, den er vermutlich bezweckt hat.

Es ist wahr: Fange ich an zu recherchieren, wird der Absender der Nachricht erkennen, dass seine kryptischen Worte mein Interesse geweckt haben, und möglicherweise glaubt er, dass er mich auf seine Seite ziehen kann. Was wiederum bedeuten mag, dass ich mit ein wenig Neugier mehr Informationen bekommen kann, als ich mir je erhofft hatte.

»Na schön«, sage ich schließlich kühl. »Vielleicht hast du recht.«

Womit ich nicht eingewilligt habe, mich zurückzuhalten.

3. Kapitel

Als sie an ihm vorbeigehen wollte, streckte Devlin die Hand aus und hielt sie am Rücken ihres T-Shirts fest. »Anscheinend hast du vergessen, dass ich dich verdammt gut kenne.«

Sie blickte über die Schulter betont auf seine Hand, die sich in das graue Army-Shirt krallte. »Gibt es ein Problem, Mr. Saint?«

»Lass gut sein, Ellie. Überlass es bitte mir.«

»Hm.« Kühl betrachtete sie ihn von Kopf bis Fuß, und er bekam einen Eindruck davon, wie sie als Polizistin gewesen sein musste; wahrscheinlich war dieser Blick sogar Teil ihrer Uniform gewesen, als sie noch auf Streife gegangen war – eine essenzielle Komponente in ihrer Verwandlung von der zarten, kleinen Frau zur taffen Ordnungshüterin.

Inzwischen war es wahrscheinlich die Miene, die sie immer dann aufsetzte, wenn sie es mit einem renitenten Informanten zu tun hatte. Nicht gerade passend fürs Schlafzimmer, aber er konnte nicht abstreiten, dass der Ausdruck ihm gefiel. Sie war stark, und das war sie schon immer gewesen.

Aber sie war auch dickköpfig, und in Momenten wie diesen konnte ein solcher Charakterzug wahrhaftig lästig sein.

»Du hast selbst gesagt, dass ich bestimmt Leute habe, mit denen ich reden kann«, hakte er nach. »Also lass es mich auch bitte tun.«

»Ich habe ebenfalls meine Leute«, gab sie zurück. »Und um es noch einmal zu betonen: Die Nachricht ging an mich! Es kann durchaus sein, dass sie tatsächlich nichts mit dir zu tun hat.«

»Blödsinn.«

Ihre Schultern fielen nach vorne, und als sie »Herrgott, Devlin« murmelte, glaubte er schon, gewonnen zu haben, doch dann beugte sie sich vor, zog Arme und Kopf aus dem T-Shirt und steuerte splitternackt auf das Bad zu, während er mit dem T-Shirt im Schlafzimmer stand.

»El …«

»Diese Diskussion ist unsinnig«, sagte sie. »Du willst mich hierbehalten, schön. Du bist größer als ich. Bind mich meinetwegen mit dem verdammten T-Shirt am Bett fest. Aber falls nicht, tue ich, was ich für richtig halte, und das kannst du auch. Jedenfalls habe ich vor, den Mistkerl ausfindig zu machen, der mir anonyme Nachrichten schickt – als würde ich mich von so einem Schrott einschüchtern lassen.«

Und damit verschwand sie im Bad und warf die Tür hinter sich zu. Er setzte an, um ihr zu folgen, blieb aber stehen. Er musste erst etwas ruhiger werden. Sie hatte einen starken Willen – den hatte er auch – und sah den Dingen, die ihr Angst machten, lieber ins Gesicht, als den Kopf einzuziehen.

Er hätte nicht versuchen dürfen, sie von Nachforschungen abzuhalten, weil sie möglicherweise in ein Wespennest stechen würde. Ellie pikste in Wespennester, nur um sich einen Kick zu holen. Und warum sie das tat, wusste er besser als jeder andere. Das Dumme war, dass sie nicht verstehen wollte, wie gewaltig und gefährlich dieses besondere Wespennest war. Seine Welt war ein einziges Risiko, und es gab verdammt viele Leute, die ihn gerne zu Fall gebracht hätten. Stocherte sie in der falschen Ecke, mochte sie sich in einem Schwarm wiederfinden, aus dem es kein Entrinnen gab.

So viele Geheimnisse. So viele Lügen.

Er sagte sich immer wieder, dass sie umso sicherer war, je weniger sie wusste. Je mehr Hinweise sie bekam, umso mehr würde sie nachforschen und umso wahrscheinlicher war es, dass seine Welt – und die, die sie zusammen aufbauen wollten – zusammenstürzte.

Und auch wenn sie sich nicht vor dem fürchtete, was sie auslösen konnte – er tat es schon.

Bis vor kurzem war das nicht so gewesen. Bevor sie wieder in sein Leben getreten war, hatte er kein Problem damit gehabt, sich jeder möglichen Gefahr zu stellen. Denn was hatte er schon zu verlieren gehabt?

Doch nun war er verwundbar geworden. Und weiß Gott, er würde jeden umbringen, der versuchte, seiner El etwas anzutun.

Er hätte ihr so gerne alles erzählt. Hätte sie am liebsten in die Arme gezogen und sie festgehalten, während sie sich mit geschlossenen Augen an ihn schmiegte und ihm zuhörte. In seiner Fantasie würde sie verstehen. In seiner Fantasie würde ihr einleuchten, dass es zu dem, was er tat und was er war, keine Alternative gab.

Und doch konnte er es nicht wirklich glauben.

Er hatte höllische Angst.

Da. So einfach war das.

Er hatte keine echte Angst mehr empfunden, seit er damals vor seinem Vater geflohen war, doch Ellie hatte sie in sein Leben zurückgebracht. Ihretwegen hatte er etwas zu verlieren.

Und – noch wichtiger – etwas zu beschützen! Und genau das versuchte er, auch wenn es bedeutete, dass er sie ebenfalls vor ihm selbst schützen musste. Vor den finsteren Orten in seiner Seele, durch die sie ihn, würde sie sie kennen, in einem ganz anderen Licht betrachten würde, dessen war er sich sicher.

Verdammt.

Ohne zu bemerken, dass er sich in Bewegung gesetzt hatte, erreichte er die Tür und riss sie auf. Durch das beschlagene Glas sah er ihre Umrisse in der Dusche. Diffuses Licht fiel durch das getönte Fenster im Dach und ließ die Szene vor ihm wie eine aus einem Erotikfilm wirken.

Trotz seiner Verärgerung reagierte sein Körper prompt. Trotz? Verdammt, vielleicht gerade weil sie ihn so frustrierte. Er wollte sie schon wieder. Wollte sie seinem Willen unterwerfen. Wollte wenigstens vorübergehend das Gefühl haben, dass er einen Hauch Kontrolle über den Mahlstrom besaß, der um sie herum zu wirbeln begonnen hatte und sie mitzureißen drohte.

Und wenn ihn das als unverbesserlichen Höhlenmenschen abstempelte – na und?

Sie hatte den Kopf zurückgelegt und hielt ihr Gesicht in den Wasserstrahl. Offenbar hatte sie ihn nicht hereinkommen hören.

Er löste das Bändchen seiner Sweathose, streifte sie ab und kickte sie beiseite. Er war schon steinhart, obwohl er sie nicht einmal richtig sehen konnte, und streichelte seinen Schwanz, während er sie betrachtete. Hatte es einen einzigen Moment in seinem Leben gegeben, in dem diese Frau ihn nicht angemacht hatte? Sie war erst sechzehn gewesen, als sie sich kennengelernt hatten, und damals hatte es ihn mit einer solchen Wucht erwischt, als hätte man ihn in die Eingeweide getreten.

Sie war seine Schwachstelle, das wusste er, und es gefiel ihm gar nicht, schwach zu sein. Doch selbst das war es wert, denn sie gehörte ihm.

Er durchquerte den durch Wasserdampf diesigen Raum und schob die Glastür der Dusche auf, und sie fuhr erschreckt zusammen. Doch sobald er sie an sich zog, ließ sie sich erleichtert an ihn sinken.

»Dev…«, begann sie, doch er brachte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss zum Schweigen. Dann drückte er sie gegen die schwarzgekachelte Wand und hielt sie mit einem Arm fest, während die Finger seiner anderen Hand zwischen ihre Beine glitten. Ihren Lippen entwischte ein kleines Stöhnen, das zu einem Keuchen wurde, als er zwei Finger in sie stieß, während sein Daumen über ihre Klitoris rieb.

»Falls das dabei rauskommt, wenn du sauer bist«, murmelte sie, »denn sehe ich zu, dass ich dir ab jetzt ständig auf die Nerven gehe.«

Er beugte sich vor, um an ihrem Ohr zu knabbern. »Süße, ich bin höchstens leicht verärgert. Sauer hast du mich noch nicht erlebt. Und ich bezweifle auch stark, dass du das möchtest.«

Er zog den Kopf ein Stück zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen, weil er eine scharfe Erwiderung erwartete, aber sie sagte nur: »Dito.«

Er konnte nicht anders – er musste lachen.

»Ich mache nur meinen Job«, sagte sie, »und jemand hat mir diese Nachricht geschickt. Ich will wissen, wer es war und warum er es getan hat. Warum will man mich von dir fernhalten? Wieso überhaupt das Interesse an uns beiden? Und wenn wir schon dabei sind: Geht es wirklich um uns beide? Oder eher darum, dass ich Reporterin bin? Will mich jemand schlichtweg dazu animieren, dich bloßzustellen? Oder geht es hier um viel mehr?«

Sie griff nach unten, hielt seine Hand zwischen ihren Beinen fest und sah ihm in die Augen, während sie sich an ihm rieb, und ihre Lippen öffneten sich, als ein Beben sie durchlief. »Vielleicht hält mich dieser Jemand für eine Verbündete. Und glaubt, dass ich dich nur benutze, um zu kriegen, was ich will.«

»Und was wäre das?« Sein Schwanz war so hart, dass er kaum noch vernünftig formulieren konnte.

»Die Gefahr vielleicht«, antwortete sie. »Oder einen guten Fick.«

»Okay«, brachte er hervor, »wer will das nicht? Aber wenn es die Gefahr ist, die du brauchst, Süße, dann solltest du dir besser etwas anderes suchen. Denn vielleicht gefällt dir nicht, was du bekommst.«

Sie hob ihr Kinn, und ihre Augen blitzten. »Nicht?«

Das Blut pochte in seinen Ohren, als ob sein Herz ihm entgegenschrie, ihr alles zu sagen, jede kleine Einzelheit, doch er wagte es nicht. »Glaubst du wirklich, dass ich es überleben würde, dich noch einmal zu verlieren?«, sagte er stattdessen. Er bewegte die Finger in ihr, und sie biss sich auf die Unterlippe, deutlich bemüht, nicht aufzuschreien.

Er senkte den Kopf, um sie zu küssen; er war inzwischen so hart, dass er glaubte, jeden Moment explodieren zu müssen. Er wollte sie umdrehen und von hinten nehmen und ihre Brüste in seinen Händen spüren, während er sich in sie versenkte.

Doch als er seine Finger aus ihr herausziehen wollte, hielt sie seine Hand fest, begegnete seinem Blick und schüttelte den Kopf. »Du könntest mich nur verlieren, wenn du derjenige bist, der mich verlässt«, sagte sie. »Und nur um es klarzustellen: Egal wie sehr ich mich im Moment auch danach sehne, dich in mir zu spüren, ich werde nicht zulassen, dass du mich auf diese Art gefügig machst.«

Sie duckte sich unter seinem Arm hindurch und huschte aus der Dusche. »Ich muss jetzt arbeiten«, schloss sie. »Und du auch, denke ich.«

4. Kapitel

Ellie?« Brandys Stimme dringt durch den stillen Flur.

»Ja, ich bin’s«, rufe ich und streife meine Schuhe ab.

»Was ist denn los?«, fragt sie und biegt in Schlafanzug und Schürze um die Ecke. Die Spitzen ihrer blonden Haare – bis vor kurzem pink – sind nun blau. Gleichzeitig stürmt Jake in den Flur und winselt und windet sich vor Freude, als ich mich bücke, um ihn zu streicheln und zu klopfen. Der braune Labradormischling ist fast elf Jahre alt, glaubt aber immer noch, er sei ein Welpe.

»Jake, auf deinen Platz«, sagt Brandy, und gehorsam zieht der Hund ab, um sich auf dem riesigen Kissen an der Terrassentür niederzulassen. Sie wendet sich wieder mir zu. »Wieso bist du nicht noch bei Devlin, um dich bei wildem Versöhnungssex auszutoben? Oder brauchst du bloß Wechselklamotten? Dabei würde ich meinen, dass Kleidung gerade nicht das Thema ist …«

Sie zwinkert mir zu, und ich verdrehe die Augen. »Ha ha«, bemerke ich, »aber tatsächlich wollte ich zu dir. Im Übrigen hat Devlin heute den ganzen Tag Besprechungen. Eigentlich unfassbar, oder? Der Mann leitet ein milliardenschweres Unternehmen. Da sollte man doch seine Termine ändern können.« Ich setze eine tragische Miene auf.

»Die Welt ist ein Jammertal.«

»Nicht wahr?« Ich schnuppere in der Luft. »Aber falls da Muffins im Ofen backen, könnte dir die Ehre zuteilwerden, meine Laune entscheidend zu bessern.«

Sie schüttelt in gespielter Verzweiflung den Kopf. »Du wirkst, als seist du im siebten Himmel. Ob er ein Meeting hat oder nicht – an deiner Laune gibt es nichts auszusetzen.«

»Na gut«, gebe ich zu und folge ihr in die Küche. »Du hast recht. Aber es wäre dennoch die Krönung, wenn du mir einen davon gibst.« Brandys Backkünste sind unübertroffen. Und die an der Nähmaschine sowieso. Mit ihrem kleinen Unternehmen BB-Bags, mit dem sie auf Etsy angefangen hat, verkauft sie außergewöhnliche Taschen und Geldbörsen.

Längst werden ihre Produkte in Geschäften in der Stadt und sogar in einigen echten Trendläden in Los Angeles angeboten. Aber ich schwöre, sie hätte ebenso gut eine Bäckerei eröffnen können, vor der sich jeden Tag lange Schlangen von begeisterten Kunden bilden würden. Sie ist groß und schlank und kann gemeinerweise alles essen, was sie backt, ohne dass sich etwas auf ihren Hüften abzeichnet. Ich dagegen bin nur knappe eins fünfundsechzig groß und riskiere direkt eine Jeansgröße mehr, wenn ich mich nur ein einziges Mal gehen lasse. Aber das ist es wert.

»Banane-Nuss«, sagt sie und umrundet die Theke, um mir einen Muffin auf einen Teller zu legen. »Ziemlich einfallslos, fürchte ich.«

»Bist du irre? Das klingt köstlich.« Der Kuchen ist noch heiß, und ich ziehe vorsichtig, um mir nicht die Finger zu verbrennen, das Papier ab.

»Also?«, fragt sie, während auch sie das Papier von ihrem Muffin löst. »Es stimmt also, was man so hört? Dass du und Devlin wieder zusammen seid – auch wenn du gerade nicht bei ihm bist und dich mit ihm im Bett vergnügst?«

»Glaub mir, vergnügt haben wir uns schon. Mit Versöhnungssex. Und Wiedervereinigungssex. Und Dieser-Mann-ist-einfach-zu-sexy-Sex.«

»Das klingt nach ziemlich viel Sex für weniger als vierundzwanzig Stunden«, bemerkt sie.

Ich setze eine unschuldige Miene auf. »Findest du? Denn wären da nicht diese Besprechungen gewesen, hätte ich durchaus noch weitermachen können.«

Sie schneidet mir mit einer Handbewegung das Wort ab. »Schon gut, ich hab’s kapiert. Und ich freue mich sehr für dich und deine noch nicht gesättigte Libido.«

Ich will sie gerade fragen, wie es denn mit ihrer Libido und Christopher steht, dem Mann, der vor kurzem in ihr Leben getreten ist, als mir etwas einfällt, was sie eben gesagt hat. »Was hast du eigentlich mit ›was man so hört‹ gemeint? Wo hast du das gehört?«

Sie hat gerade abgebissen und beeilt sich jetzt zu kauen, um zu antworten. »Was man so liest, ist wohl der treffendere Ausdruck. Im Netz. Auf Instagram. Und Twitter.« Ich scheine sie verständnislos anzusehen, denn sie fährt hastig fort. »Ist dir denn niemand begegnet? Hat euch niemand bestürmt? Ich hätte gedacht, dass die Leute dich umzingeln, sobald du die Nase aus dem Haus steckst.«

Ich schüttele den Kopf, und sie bedenkt mich mit einem fassungslosen Blick. Dann holt sie ihr Handy hervor, tippt ein paarmal aufs Display und reicht es mir, damit ich mich durch die Fotos mit den zahllosen Hashtags scrollen kann, die seit gestern die sozialen Medien fluten. Zwischen dem Moment, als ich gestern aus Brandys Haus stürmte, um zu Devlin zu fahren, und dem vor gut einer Stunde, als Devlin und ich uns auf seiner Schwelle zum Abschied küssten, ist anscheinend alles dokumentiert, was nicht hinter geschlossenen Türen passiert ist. Während ich mir die Bilder noch staunend ansehe, poppt ein weiteres von mir auf, wie ich – eben gerade – ahnungslos den Schlüssel ins Schloss von Brandys Eingangstür stecke.

»Ich kann nicht fassen, dass ich nichts bemerkt habe«, sage ich stirnrunzelnd. »Ich bin wirklich eine tolle Polizistin.«

»Ex-Polizistin«, berichtigt sie mich, und ich will gerade einwenden, dass auch eine Reporterin wachsam sein muss, als sie fortfährt. »Und um fair zu bleiben, sie geben sich wirklich Mühe, nicht auffällig zu sein.«

Sie tritt an das kleine Küchenfenster, das nach vorne hinausgeht. »Der grüne Toyota stand gestern schon da, ehe du gegangen bist. Der Fahrer ist praktisch nicht zu sehen, so tief hat er sich geduckt. Schau.« Sie neigt sich zur Seite, damit ich hinaussehen kann. »Und der rote Subaru war eine ganze Weile fort. Er ist dir wahrscheinlich gestern zu Devlin gefolgt und später hierher zurückgekehrt. Dennoch wirkt keins der Autos ungewöhnlich. Die Straße ist wie immer vollkommen zugeparkt.«

Sie hat recht. In einigen Wohngegenden weiter unten sind die Parkplätze für Anwohner reserviert, doch diese Straße ist weit genug vom Ausgehviertel der Stadt entfernt, dass sich nur selten Touristen auf der Suche nach Parkmöglichkeiten hier hinaufverirren. Dennoch ist am Straßenrand selten ein Plätzchen frei, und die Autos, die Brandy mir gezeigt hat, gehen in der Menge unter.

Brandys Telefon noch in der Hand, kehre ich zu meinem Barhocker zurück. Unter den verschiedenen Posts stehen zig Kommentare, aber mir steht nicht der Sinn danach, sie mir durchzulesen. Ich schiebe ihr das Gerät über die Küchenbar zurück. »Und was ist der Konsens?«

»Na ja, gestern hieß es, dass du losstürmen würdest, um ihm die Meinung zu geigen – und, nein, es ist nicht darüber spekuliert worden, weswegen du sauer warst. Heute hat sich das Blatt gewendet; es geht nur noch darum, dass ihr wieder zusammen seid. Die meisten Kommentare klingen positiv, aber es gibt auch Neid, dass der reiche, schöne Promi jetzt offenbar vom Markt ist. Für die betreffenden Leute bist du eine Schlampe, die Träume zerstört.«

»Der Ruhm ist ein launisches Biest«, sage ich, und sie lacht, da wir beide wissen, dass Rampenlicht das Letzte ist, was ich anstrebe. »Dennoch könnte es schlimmer sein«, fahre ich fort. »In Anbetracht der Tatsache, wie berühmt Devlin ist, könnten wir auch belästigt werden, sobald wir in der Öffentlichkeit auftreten. Bis jetzt sind die Paparazzi weitgehend unsichtbar geblieben. An der Rennstrecke habe ich nicht einmal bemerkt, dass man uns beobachtet hat, bis dieses Foto aufgetaucht ist.«

Anfangs gab es ein paar Schnappschüsse von Devlin und mir zusammen, doch meistens stand nichts weiter darunter, als dass ich eine Reporterin bin, die aus dem Ort stammt und einen Artikel über die Stiftung schreiben will. Erst als Devlin mich zu einem Ausflug zu einer Rennstrecke in der Wüste einlud, merkten die Medien auf. Dummerweise machten wir den Fehler, uns auf der Treppe zu dem Trailer, in dem wir übernachteten, leidenschaftlich zu küssen, und damit war es mit der Privatsphäre vorbei.

Jetzt bin ich die Frau, die sich den begehrten und mysteriösen Devlin Saint geschnappt hat.

Und das dürfte einige schwer verärgert haben.

Ich ziehe die Stirn in Falten, als mir die anonyme Nachricht einfällt. Könnte es einen Zusammenhang geben?

»Was ist?«, fragt Brandy, die feine Antennen für Veränderungen in meiner Stimmung hat.

»Schau dir das mal an«, sage ich, rufe die Nachricht auf und reiche ihr mein Handy.

»Die Sache ist zu groß für dich. Finde die Wahrheit heraus. Vertrau niemandem«, liest sie laut und begegnet meinem Blick. »Das ist ja unheimlich. Wer hat dir das geschickt?«

»Keine Ahnung.« Ich drücke ein paar Kuchenkrümel zu einem Kügelchen zusammen, als wolle ich den Mistkerl, der mich zu verspotten scheint, zerquetschen. »Ich nehme an, jemand, der nicht weiß, dass ich wiederum bereits weiß, wer Devlins Vater ist. Aber es kann sich auch um etwas ganz anderes handeln.«

Sie zieht die Brauen zusammen. »Aha. Und um was?«

Ich zögere, aber Devlin hat mich nie gebeten, Brandy gegenüber Stillschweigen zu bewahren, da er weiß, dass ich jemanden brauche, mit dem ich reden kann. Und gerade jetzt brauche ich sie mehr denn je.

Also hole ich tief Luft. »Devlin hat mir gestanden, dass es noch mehr Geheimnisse gibt. Die er mir niemals verraten wird. Nie.«

Sie legt den Kopf schief. »Im Ernst jetzt? Und darauf hast du dich eingelassen?«

»Ja. Oder nein. Keine Ahnung.« Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar. »Mir kam es vor, als wollte er mich damit eher vertreiben, aber ich werde ihn nicht noch einmal verlassen, Brandy. Ich kann nicht.«

»Ja, ich weiß.« Ihre Stimme klingt sanft. »Das verstehe ich. Aber wenn er Geheimnisse hütet, die dich zur Zielscheibe für gruselige Nachrichten machen, dann muss er dir doch verdammt noch mal sagen, worum es geht.«

Fast muss ich lachen. Brandy ist niemand, der üblicherweise flucht, daher unterstreicht der Kraftausdruck nur, wie empört sie um meinetwillen ist.

»Das sehe ich genauso«, versichere ich ihr. »Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er diese Geheimnisse tatsächlich auf ewig für sich behält. Wir haben immer schon alles miteinander geteilt.«

»Früher vielleicht, Ellie, aber es hat sich einiges geändert. Er ist nicht mehr Alex, vergiss das nicht. Du hast es mit einer völlig neuen Beziehung zu tun.«

Ich erwidere nichts, denn sie hat recht, und meine Brust verengt sich, als ich es mir erneut bewusst mache.

Brandy runzelt die Stirn, dann schiebt sie mir wie einen Trostpreis einen weiteren Muffin entgegen.

»Trotzdem hast du vermutlich recht. Der Mann liebt dich. Er will dich beschützen, aber irgendwann wird er schon damit herausrücken.«

»Vielleicht. Vermutlich. Ich weiß nicht.« Ich versuche, die Melancholie abzuschütteln. »Jedenfalls kann sich die anonyme Nachricht auch auf diese Dinge beziehen.«

»Sehe ich ein. Aber was nützt es dir, wenn du keine Ahnung hast, worum es sich bei diesen Geheimnissen handelt?«

»Das spielt doch keine Rolle. Die Geheimnisse selbst sind nicht relevant.«

»Nicht? Was dann?«

»Wer sonst noch davon weiß.«

Einen Moment lang blickt sie mich verwirrt an. Dann klärt sich ihre Miene. Sie umrundet die Bar, setzt sich neben mich und dreht sich mit ihrem Hocker so, dass sie mich ansieht. »Du meinst, dass jemand dir die Nachricht geschickt hat, um dich zu verjagen. Jemand, der von Devlins anderen Geheimnisse weiß und nicht will, dass auch du davon erfährst?«

»So ungefähr.«

»Okay, mag ja sein. Aber wie willst du herausfinden, wer es sein könnte?«

Ich begegne ihrem Blick. »Ich habe schon eine Idee.«

Sie zieht die Brauen zusammen. »Und wer?«

»Ronan Thorne.« In Anbetracht der Tatsache, wie viel Devlin von ihm hält, packt mich sofort das schlechte Gewissen, aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Und wenn ich eins gelernt habe, dann meinem Instinkt zu vertrauen.

Brandy sieht mich stirnrunzelnd an. »Aber die zwei sind doch ganz eng befreundet.«

»Was doch noch ein Grund mehr ist, denkst du nicht? Sie haben schon in der Armee aufeinander aufgepasst, und daran hat sich nichts geändert.«

»Ja, kann sein, aber …«

»Und er traut mir nicht.«

Sie setzt sich aufrechter hin. »Wieso? Warum denkst du das?«

»Oder vielleicht gefällt ihm einfach auch nicht, dass ich Reporterin bin.« Ich fahre mir mit den Fingern durch mein Haar. »Ich weiß bloß, dass er mir schon ziemlich früh gesagt hat, ich solle Devlin in Ruhe lassen. Weil ich für ihn eine Ablenkung sei.«

»Ooohhh.« Sie zieht den Ausruf in die Länge, während sie nickt. »Eine Ablenkung von all dem geheimen Kram, mit dem die beiden zu tun haben.«

»Könnte ich mir vorstellen. Und er war auch in Vegas, als ich mit Devlin dort war. Sie haben mitten in der Nacht in der Lobbybar miteinander gesprochen. Und als ich aus dem Zimmer herunterkam und mich zu ihnen gesellte, schien Ronan nicht gerade glücklich.«

»Na ja, vielleicht hast du einfach eine wichtige Besprechung gestört. Oder er will seinen Freund schützen, weil er ihm wichtig ist, so wie wir uns wichtig sind.«

»Klar«, gebe ich zu, »das kann sein. Aber es fühlt sich nach mehr an.«

»Okay. Also willst du die Sache von hinten aufrollen. Was könnte das Geheimnis sein? Etwas, das sie beide betrifft, richtig? Nicht aus ihrer Zeit bei der Armee, denn die ist schließlich vorbei. Also muss es mit der Stiftung zusammenhängen.«

»Genau. Aber was kann es sein? Die Stiftung unterstützt viele Projekte. Ich weiß von ihrer Arbeit mit Opfern von Menschenhändlern, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.«

»Aber Ronan war in Vegas, hast du gesagt, und dort befindet sich die Einrichtung für jene Opfer. Vielleicht liegt die Antwort doch dort?«

»Möglich ist es«, sage ich. »Aber es ist nicht weit von hier. Vielleicht ist Ronan nur deshalb dorthin gekommen, weil er unbedingt mit Devlin sprechen musste.«

»Willst du versuchen, es herauszufinden?«

Ich schlucke verunsichert. Devlin hat deutlich gemacht, dass er seine Geheimnisse für sich behalten will, daher würde ich mit meiner Schnüffelei eindeutig gegen Beziehungsregeln verstoßen. Gleichzeitig will ich aber wissen, was diese Nachricht zu bedeuten hat, und wie soll ich das Rätsel lösen, ohne das Geheimnis aufzudecken?

»Fuck«, entfährt es mir, was Brandy einen finsteren Blick entlockt. »Natürlich muss sich die Nachricht auf irgendein anderes Geheimnis beziehen. Warum sonst sollte Devlin so beharrlich darauf bestehen, dass er, und zwar er allein, der Sache nachgeht?«

Brandy lacht. »Jetzt interpretierst du zu viel hinein«, sagt sie. »Ja, du könntest recht haben. Ebenso denkbar wäre es aber, dass Devlin es gewohnt ist, alles unter Kontrolle zu haben und er dich schlichtweg mit allen Mitteln schützen will. Es muss ihn wahnsinnig machen, dass dir jemand kryptische Nachrichten schickt. Natürlich will er wissen, wer dahintersteckt. Der Mann ist schließlich dein Ritter auf dem weißen Pferd.«

Ich denke einen Moment darüber nach. »Du hast recht.« Ich drücke ihre Hand. »Danke. Ich werde erst einmal abwarten, ob Devlin etwas über den Absender herausfinden kann.«

»Braves Mädchen.«

»Und wie steht’s mit dir?«, frage ich, als sie sich vom Hocker rutschen lässt und hinter den Tresen in die Küche geht. »An der Liebesfront, meine ich.«

»Mit mir?« Ihre Stimme überschlägt sich leicht, was mir alles sagt. Oder zumindest eine Menge.

»Komm schon, erzähl«, sage ich und erhebe mich, um mir trotz ihres halbherzigen Versuchs, mich daran zu hindern, noch einen Muffin zu schnappen. »Gibt es etwas Neues, was Christopher betrifft? O mein Gott, ist er gestern über Nacht geblieben?«

Sie hat zwar nichts in dieser Richtung angedeutet, aber dass sich zwischen ihnen etwas verändert hat, kann ich an der rosigen Färbung ihrer Wangen erkennen.

»Nein«, wehrt sie ab. »Okay, doch. Aber wir haben nicht – du weißt schon.« Ihre Wangen sind inzwischen tiefrot. »Ich würde allerdings gerne«, fügt sie so leise hinzu, dass ich sie kaum verstehen kann.

Besorgnis erfasst mich. »Bist du sicher?«

Nun wird sie sogar noch roter. »Er ist lieb, und er hat mich nicht bedrängt. Ich meine, er will es – wir haben darüber gesprochen. Aber er versteht, dass ich es langsam angehen muss.« Sie zuckt die Achseln, als sei es keine große Sache, aber ich weiß, dass es das doch ist. »Er ist ein wirklich guter Kerl.«

»Von dem, was du mir erzählt hast und wie ich ihn kennengelernt habe, ist er ein echter Prinz. Aber weiß er auch, warum du es langsam angehen willst?«

Sie schüttelt den Kopf. »Gott, nein.« Unwillkürlich schlingt sie die Arme um sich. »Na ja, ich habe sozusagen angedeutet, dass ich etwas beziehungsgeschädigt bin.«

»Brandy …«

»Ich weiß.«

»Wirklich? Denn wenn du es ernst mit ihm meinst, dann musst du es ihm sagen.«

»Das weiß ich. Nur fällt es mir schon schwer genug, mit dir darüber zu reden. Dennoch – ich hab’s verstanden, und ich will es ihm auch sagen. Ich glaube, er ist der erste Mann, der mir wichtig genug dafür ist. Aber ich habe Angst, dass ich mir damit alles kaputtmache.«

»Das kann ich verstehen.« Mir wird das Herz schwer. »Aber wenn du willst, dass sich zwischen euch etwas Ernstes entwickelt, dann wirst du es ihm an einem bestimmten Punkt einfach sagen müssen, nicht wahr? Und je länger du wartest, umso schwerer wird es dir fallen.«

»Wahrscheinlich. Ich hatte auch wirklich vor … oh, Mist! Das zweite Blech!« Sie wirbelt herum, um sich dem Ofen zu widmen, und ich konzentriere mich auf meinen Muffin, um meinen Gesichtsausdruck zu verbergen.

Ich kann Brandy nicht verübeln, dass sie sich vor einer Aussprache fürchtet. Schließlich ist sie wie ich fast neunundzwanzig und hat, ganz anders als ich, bisher nur mit einem Mann geschlafen – abgesehen von dem Mistkerl, der ihr die Jungfräulichkeit gestohlen hat –, und dieses eine Mal ist nicht gut ausgegangen. Gespräche mit Männern über Sex sind kein Ressort, mit dem Brandy sich auskennt. Genauso wenig geschickt ist sie bei der Wahl der Kerle, die eigentlich auf ihre Bedürfnisse achten sollten.

Sie ist mit ein paar Jungs ausgegangen, die sie wirklich gemocht hat, aber bisher hat keiner von ihnen genug Geduld an den Tag gelegt, bei ihr zu bleiben, sobald sich abgezeichnet hat, dass der Sex noch eine Weile auf sich warten lassen könnte.