Filme, die die Welt erklären - Julian Kurzidim - E-Book

Filme, die die Welt erklären E-Book

Julian Kurzidim

4,0

Beschreibung

Im Kinosessel fürs Leben lernen? Selbstverständlich, das geht! Julian Kurzidim unternimmt eine Reise durch aufschlussreiche Filmszenen. In Blockbuster und Geheimtip, in Western, Krimi, Drama und Komödie - ja sogar in einem saftigen Bud-Spencer-Schlag - findet er tiefere Weisheiten und Ideen für "alle Lebenslagen". Er zeigt, wo wir uns im Film fast selbst sehen können.

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Der intakt e.V.

(im Untertitel "Norddeutscher Verband der Selbsthilfe bei sozialen Ängsten") entstand im Jahr 2004 als erster eingetragener Verein zu diesem Thema.

Sein Zweck und Ziel sind die Förderung der Selbsthilfe im Bereich der sozialen Ängste - Schüchternheit, Soziale Phobie, Soziale Isolation - sowie die Förderung von Forschung, Bildung, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit, die er in seine Satzung geschrieben hat. Er vernetzt und unterstützt hierzu Gruppen vor Ort, bietet Beratung und agiert auch als deren Lobby.

Webseite: www.schuechterne.org

Julian Kurzidim

ist Gründer erster Vorsitzender des intakt e.V. und initiierte den Verband aus eigener Betroffenheit als Nebenprojekt während seines Studiums der Sozialen Arbeit. Er sieht auch die Stärken einer "seltsamen" Persönlichkeit, bringt diese in verschiedensten Medien und Künsten ein und nutzt sie für Projekte wie dieses Buch.

Webseite: www.kurzidim.de

Inhalt

Anmerkung vorweg

Vorwort zur ursprünglichen Serie

Folge 1: Der spezielle Schlag

Folge 2: Nur ein schneller Schwung

Folge 3: Watzlawick für Komasäufer

Folge 4: Erlösung im letzten Moment

Folge 5: Der Gewalt entgegentreten!

Folge 6: Bleib im Rhythmus!

Folge 7: Wer ein Opfer ist, bestimm ich

Folge 8: Wer ist dieser Didi Schneider?

Folge 9: Ich wußte nicht, daß ich DAS nicht wußte

Folge 10: Es geht trotzdem

Folge 11: Der wird gebrochen

Folge 12: Verbales Teflon

Folge 13: Schöne Bratkartoffeln

Folge 14: Ich bin nicht psychisch krank!

Folge 15: Nicht aufmachen, Geiselnahme!

Folge 16: Nicht angetreten bestanden

Folge 17: Anarcho-logisch

Folge 18: Aber nicht überbieten!

Folge 19: Der belabert dich, also ignorier ihn

Folge 20: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert

Sonderfolge: Ein schiefes Bild, ein schiefes Bild!

Register der Filme

Anmerkung vorweg

Die Serie "Filme, die die Welt erklären" entstand ursprünglich im Jahr 2014 für den "intakt-Rundbrief". Weil der intakt e.V. ein Selbsthilfeverein für soziale Ängste ist, hat auch die Serie eine sozialpsychologische Ausrichtung.

Weil der Rundbrief sechsmal im Jahr erscheint, hatte ich eigentlich nur 6 Folgen geplant. Nach deren Ende wurde mir aber vorgeschlagen, sie fortzuführen. Wie bei vielen Filmen üblich, also eine Fortsetzung - in Folge 7 erkläre ich es. Bis 2024 entstanden so 14 weitere Folgen. Die Sonderfolge entstand 2011 als Nachruf auf Loriot.

Wer sich die Filme ansehen will, findet inzwischen viele von ihnen in Online-Mediatheken. Ich selbst habe dort nur wenige der Szenen nachgesehen, andere auf DVD oder VHS. Doch das meiste schreibe ich tatsächlich aus der Erinnerung.

Vorwort zur Serie (2014)

In meiner neuen Reihe möchte ich einige Filmszenen vorstellen, die sozial oder psychologisch aufschlußreich sind. Das klingt erstmal trivial? Kann sein, aber nur erstmal. Aus Filmen kann man schließlich eine Menge lernen:

Blaues Licht leuchtet blau.

Brennende Autos explodieren, aber erst nachdem der Held die Geisel daraus befreit hat.

Deutsche Geheimpolizisten erkennt man sofort am schwarzen Ledermantel. Englische am geschüttelten, nicht gerührten Martini.

Wer vom Vater regelmäßig einen Goldkoffer bekommt, erspart sich die Plutimikation.

Wenn man vier Männer einer militärischen Spezialeinheit vorläufig in einem Keller einsperrt, liegen dort ein Schweißbrenner, ein Haufen Schrott und waffentaugliche Chemikalien.

Nein, man kann wirklich viel lernen! Immer wieder finden sich Szenen, aus denen man etwas fürs eigene Leben mitnehmen kann. Nehmen wir zwei ebenfalls häufige und gern belächelte Klischees:

Eine Zeitbombe läßt sich entschärfen, indem man drei Sekunden vor dem Knall ganz spontan einen der beiden Drähte durchschneidet.

Das ergibt einen Sinn, wenn man die Möglichkeiten und Überlebenswahrscheinlichkeiten durchdenkt:

Geisel

Held

einen Draht durchschneiden

50%

50%

nichts tun

0%

0%

weglaufen

0%

mit jeder Sekunde weniger, jetzt ist es dafür zu spät

Man kennt ähnlich spontane Entscheidungen von der dunkelgelben Ampel, ob man noch bremsen kann oder schnell durchrasen muß. Oder wenn eine Problemlage sozialphobisch lange verheimlicht wurde und plötzlich öffentlich zu werden droht.

Ein Mann kann im Kampf ein Dutzend Schwerthiebe ertragen, aber wird vor Schmerzen aufschreien, wenn seine Frau hinterher die Wunden reinigt.

Das kennt man: wenn die Belastung erst nach Ende einer Streßsituation spürbar wird, sobald das Adrenalin abgebaut ist. Probiert es aus bei euren Angstsituationen - solange ihr drin seid, ist vieles ertragbar, das "Programm" läuft automatisch ab.

Den Schüchternenfilm Nr.1 "Die fabelhafte Welt der Amelie" werde ich außen vor lassen, mit dessen Szenen läßt sich eh ein kleines Buch füllen. Auch Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft" soll hier nur kurz erwähnt werden: er macht in Teil 2 jeden riskanten Scheiß mit, bloß um nicht "feige Sau" genannt zu werden. In Teil 3 lernt er doch noch dazu und rettet damit sein Leben.

Nun aber Licht aus, Vorhang auf - wer will, darf noch einmal "Like ice in the sunshine" singen.

Folge 1
Der spezielle Schlag

Die erste Szene war in einem der Indiana-Jones-Filme, ich weiß nicht mehr, in welchem. "Indy" Jones muß eh ständig kämpfen. So steht einmal plötzlich ein Karate-Kämpfer vor ihm. Er demonstriert seine Körperbeherrschung und Kampfkompetenz, wirbelt herum und schlägt in die Luft, so schnell wie präzise. Dann hält er an, schaut, als ob er sagen wollte, "na, willst du‘s wirklich mit mir aufnehmen?". Indy zieht einfach seine Pistole und erschießt ihn.

Das war auch schon die einzige Erschießungsszene meiner Serie. Unerwartet unkonventionell einen Kampf entscheiden geht nämlich auch ohne das Erschießen. Wie? Das zeigt uns Bud Spencer in, ich glaube, "Plattfuß in Hongkong". Jedenfalls kommt er zufällig in eine Kampfsportschule. Der Kung-Fu-Meister fragt ihn, ob er seinen speziellen Schlag vorführen darf. Zustimmung, der Schlag kommt, und der große Bud Spencer liegt plötzlich auf der Matte. Das darf natürlich nicht sein - und so möchte auch er seinen speziellen Schlag präsentieren. "Dieser Schlag erfordert viel Konzentration".

Der Kung-Fu-Meister soll seine Hände zu einer Lotosblüte formen und meditieren, damit sich die Kraft in dieser sammelt. Dann soll er auch noch die Augen schließen. Er tut beides. Den Schlag, den Bud Spencer dann vorführt, kennt man aus jedem seiner Filme.

Für die Selbstsicheren: Vorsicht, wer seinen Gegner nicht kennt, hat schon verloren.

Für die Selbstunsicheren: Achtet auf die Schwächen der Starken, dann habt ihr doch eine Chance!

Folge 2
Nur ein schneller Schwung