Finnische Träume - Teil 3 | Roman - Joona Lund - E-Book

Finnische Träume - Teil 3 | Roman E-Book

Joona Lund

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Beschreibung

Teil 3 des Romans von Joona Lund. Ein Erotik- und Liebesroman in sieben Folgen. Alle weiteren Teile erhalten Sie hier in diesem E-Book Shop. Länge: ca. 28 Taschenbuchseiten Inhalt: Inku & Jan Zwei Geschwister Eine verbotene zarte Liebe! Auf einem entlegenen Bauernhof spielen Inku und Jan immer zusammen. Aber in der Pubertät ändert sich alles. Inku findet Jans Tagebuch mit seinen Wünschen, Träumen und pikanten Situationen. Nach außen das naive Mädchen, aber real die Kindfrau, die ihn lockt. Beim gegenseitigen Vorlesen aus dem Tagebuch mischen sich Fantasie, Realität, Andeutung, Illusion und Handlung …

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Seitenzahl: 39

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Impressum:

Finnische Träume - Teil 3 | Roman

von Joona Lund

 

Joona Lund ist eine finnische Journalistin, die vor allem über gesellschaftliche Probleme recherchiert und schreibt.2008 las Joona von einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, welches das Inzesttabu weiterhin als strafrechtlich relevant bestätigt und eine junge Familie damit ins Unglück gestürzt hat. Sie erinnerte sich an ein Interview, das sie vor Jahren in Lappland auf einem abgeschiedenen Bauernhof geführt hatte: Damals war ihr das Verhalten des jungen Mannes und seiner jüngeren Schwester aufgefallen, das sich von dem ihrer Mitschüler gravierend unterschied. Sie recherchierte und stieß auf eine Geschwisterliebe, die beinahe tragisch ausgegangen wäre. Mit ihrem Roman „Finnische Träume“ veröffentlichte Joona die Geschichte einer innigen Liebe, die sich trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse zunehmend verdichtet. Sie wollte aufzeigen, dass das Urteil des Gerichts auf wackeligen Beinen stand und verschiedene zivilisierte Länder das anders bewerten.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2014 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © mammuth @ istock.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

 

ISBN 9783862774401

www.blue-panther-books.de

5. Inkus Spiel von Joona Lund

Sie stand vor dem Spiegel, bürstete das matt glänzende lange Haar. Jan schaute herein und auf einmal erfasste ihn eine diffuse Ahnung, die fast einer Angst nahe kam, dass sich aus der Tatsache, dass sie in seiner Gefühlswelt einen festen, alles überlagernden Platz einnahm, eine Situation ergeben könnte, die sie beide nicht mehr im Griff hatten.

Fragend schaute sie ihn an, als merkte sie, dass er über sie beide nachsann.

Er schüttelte sich, als könnte er das Angstgefühl damit vertreiben. »Gehst du aus? Für wen machst du dich denn so schick?«

Sie zog eine Flunsch und antwortete gereizt: »Wo soll ich hier denn schon ausgehen? Und für wen wohl sollte ich mich schick machen?«

»Für mich vielleicht ...«, versuchte er zu scherzen.

Zornig schleuderte sie die Haarbürste nach ihm, er fing sie auf, legte sie aufs Bett und verließ das Zimmer. War sie schlechter Laune, war es besser, ihr nicht in die Quere zu kommen. Doch er hatte gespürt, dass etwas anders war, und es war nicht nur das neue Kleid ...

Der einzige große Spiegel stand im Elternschlafzimmer, sie musterte sich. Das hellblaue Kleid, das Mutter aus der Stadt mitgebracht hatte, passte wie angegossen, harmonierte mit den dunkelbraunen Haaren und den dunkelblauen großen Augen im Kontrast, die erstaunt in die Welt guckten. Ungeduldig zupfte sie am Kleid herum.

»Meinst du, es wird ihm gefallen?«

»Garantiert«, beruhigte Mutter. Erstaunt stellte sie wieder einmal fest, dass für Inku einzig und allein entscheidend schien, ob Jan etwas gefiel. Wem sonst sollte sie gefallen? Weit und breit wohnte niemand, der in Frage kam. Ihren Mann interessierten Kleider nicht, seine Frau hätte im Kartoffelsack herumlaufen können. Das ging Mutter durch den Kopf. »Zeig es ihm, du wirst sehen, er wird begeistert sein!«

Inku lief zu Jan, drehte und wendete sich wie auf dem Laufsteg. »Gefällt es dir?«

»Süß«, rief er aus, »wirklich süß!«

»Meinst du das Kleid oder mich oder beides?«, fragte sie kokett.

Feixend schaute er auf ihren Busen, den das blaue eng anliegende Kleid betonte. »Na, wen oder was wohl? Beide sind zum Reinbeißen!«

»Ach du«, sagte sie verlegen, ihr Gesicht war rot angelaufen. »Bei dir weiß ich nie, ob ein Hintersinn ...« Sie brach ab, Mutter war hereingekommen.

»Passt ihr gut, nicht?«

Jan nickte. »Toll, ja. Bei welcher Gelegenheit soll sie es denn anziehen?«

»Nun«, meinte Mutter nachdenklich, »ich dachte, vielleicht gehst du mit ihr zum Frühlingsfest?«

Jan zögerte, Mutter wusste, dass er sich aus solchen Festen nichts machte. »Warum nicht«, antwortete er langsam, »wenn sie will ...«

»Das würdest du tun, Jan?«, fragte Inku aufgeregt. »Dich bringen doch keine zehn Pferde zu solchen Veranstaltungen!«

Er grinste. »Mit so einem hübschen Mädchen ausgehen – wem gefiele das nicht.«

Inku lief zu ihm und umarmte ihn. »Danke Jan«, flüsterte sie.

Mutter ging zur Tür. »Manchmal kannst du richtig charmant sein.« Sie lachte. »Hast du das mitbekommen, Inku? Das war ein Kompliment!«

Inku guckte ihn mit leuchtendem Gesicht an. »Hast du das ernst gemeint?«

»Ob ich mit dir zum Fest gehe?«

»Das auch, ich meinte vor allem das andere.«

»Ob es mir gefällt?«, fragte er lachend.

»Zieh mich nicht auf, du hast genau verstanden!«

»Also wenn du es unbedingt hören willst: Ja, du bist ein hübsches Mädchen, ein sehr hübsches sogar! Zufrieden?«

Sie schenkte ihm ein Lächeln, ihre regelmäßigen schneeweißen Zähne glänzten.

»Jan, Vater sucht dich«, rief Mutter herauf, »ich glaube, er braucht dich.«