Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das Buch enthält komische und ernsthafte, alberne und auch tiefsinnig berührende, dabei aber immer formvollendete Gedichte, mit denen der Autor sich und den Leserinnen und Lesern auf viele Lebensumstände einen Reim gemacht hat. Das Werk umfasst allerdings nicht nur gereimte Verse, sondern z.B. auch Haikus. Der Leser findet Oster- und Weihnachtsgedichte, Gedichte über menschliche Schwächen und zwischenmenschliche Beziehungweisen, die nicht immer nur weise sind. Eigene Kapitel gibt es zu Radproblemen, für Saunaliebhaber, mit Bezug auf die Schule und mit einer Fülle von heiteren und nachdenklichen Gedanken zum Ruhestand. Gelegentlich werden dabei bekannte Dichter parodiert und/oder als Vorbild verwendet. Lustige Fischgedichte, Schüttelreime und gereimte Witze zeigen - wie alle Gedichte - einen unbändigen Spaß an der sprachlichen Gestaltung, wobei Leser und Leserinnen gelegentlich Mühe haben dürften, der Assoziationsflut des Autors zu folgen. Ob Zweizeiler, Haiku, Blankvers, Sonett oder Ballade: Alle Gedichte sind immer taktvoll in gutem Versmaß gestaltet. Eine reine Lesefreude.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 154
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Edgar Schwenke
Flausen im Dichterkopf
Gedichte aus sechs Jahrzenten Lebensschule
erschienen bei tredition
© 2023 Edgar Schwenke
Lektorat: Barbara Haeseler
Fotografien von: Edgar Schwenke
Illustriert von: Edgar Schwenke
ISBN Softcover: 978-3-347-87577-7
ISBN Hardcover: 978-3-347-87586-9
ISBN E-Book: 978-3-347-87590-6
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Allversphantasie
Ich dichte zwar mit viel Geschick, doch dies nur für den Augenblick. Kaum ist ein Verslein aufgesagt, ist es, so sehr man’s auch beklagt, schon Rauch, und nur als leiser Schall schwebt es hinaus ins weite All.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort des Autors
Haikus
Fischgedichte
Schüttelreimsammlung
Gereimte Witze
Ein Mensch …
In der Sauna
Beziehungsweise
Radprobleme
Diverse Verse
Aus der Schule geplaudert
Winter- und Weihnachtsgedichte
Im Bilde …
Gedanken zum Ruhestand
Anhang
Verzeichnis aller Gedichte
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort des Autors
Verzeichnis aller Gedichte
Cover
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
Vorwort des Autors
Schreiben kann süchtig machen, Gedichte schreiben erst recht. Manchmal dachte und denke ich nur in Reimen. Diese Sammlung enthält Gedichte, die in meiner sechzigjährigen (!) Schulzeit als Schüler, Student und Lehrer entstanden sind, zum Teil neu bearbeitet und durch einige neue Gedichte ergänzt wurden.
Viele meiner Gedichte konnte ich allerdings auch nicht veröffentlichen, denn sie haben dienstlichen Inhalt, weil ich einen Teil des dienstlichen Schriftverkehrs stets in wohlgesetzter Reimform geführt habe. Diese Gedichte und auch die häufig noch lesenswerteren und formvollendeten Antwortgedichte muss ich Ihnen, den Leserinnen und Lesern, leider vorenthalten.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Spaß, auch beim Betrachten von Fotos, Skizzen und Zeichnungen, die nur den Anspruch haben, selbst gefertigt zu sein. (Mit professioneller Zeichenhilfe wäre das Buch ja noch teurer geworden .)
Professionell war aber das unbezahlbare – und nebenbei auch unbezahlte – Lektorat. Hier gilt Barbara Haeseler mein herzlicher Dank. Sollten Ihnen dennoch noch Fehler auf- oder gar Gedichte missfallen, so ist dies allein meiner Nachlässigkeit oder Sturheit zuzuschreiben. Seien Sie bitte nachsichtig mit mir.
Aber spätestens seit Robert Gernhardt wissen wir, dass man Gedichte verbessern darf. Also dürfen Sie gerne verbessern und neu dichten. Selbstverständlich dürfen Sie auch neue und schönere Zeichnungen anfertigen.
Machen Sie sich also nun ein eigenes Bild – von diesem Buch. Noch einmal wünsche ich dabei viel Freude.
Frühjahr 2023
Edgar Schwenke
Ein frühes Vorwort1
Im tiefen Keller sitz ich hier.
Ach nein, ich steh ja noch.
Na, dann hol ich mir erst ein Bier,
Papier, das wartet doch.
Im tiefen Keller sitz ich nun
bei einer Flasche Wein.
Ein Bier schien mir nicht opportun
für mich beim Dichtersein.
Im tiefen Keller sitze ich,
fühl mich als Kellergeist,
im Kopf den Weingeist spüre ich,
er macht mich heiter meist.
Im tiefen Keller sitz ich matt
und suche guten Reim.
Ich starre ratlos auf das Blatt,
der Reimfluss zäh wie Leim.
1 Gedicht noch aus der Schulzeit
Haikus
Mit siebzehn Silben
– über den Daumen gepeilt –
aussagekräftig
Haiku-Anleitung
Erste Zeile fünf,
sieben Silben folgen dann,
dritte Zeile fünf.
Mathematische Haiku-Anleitung
1, 2, 3, 4, 5
keine 6, aber 7
17 – 12
Freie Natur
Der Mensch träumt von ihr:
Freie Natur, unberührt.
Ganz ihm untertan.
Unverwüstlich
Der Mensch hat eine
ganz unverwüstliche Natur.
Irren ist menschlich.
Mensch und Natur
Menschen fürchten sie.
Aber die Natur hat Grund,
Menschen zu fürchten.
Natürlich
Natürliches Leben.
Wir möchten es erfahren –
mit Automobil.
Navigare necesse est, vivere non est necesse
Aida, Mein Schiff:
der Kreuzzug der Kreuzfahrer.
Das Meer geht baden.
Wir schwimmen im Pool.
Geheimkuh
Geh heim, Kuh, bergab.
Alljährlicher Almabtrieb.
Heimgang mit Glocken.
Hasch macht Hai
Behascht im Grase.
Die Kuh sieht aus wie ein Hai.
Gib mir die Flosse.
HaiKuh
Kuh am Meer sieht Hai.
Hai: »Hi Kuh!« Kuh läuft ins Meer.
Kuh-Hairakiri.
Hai IQ
Meeresbestien:
intelligente Haie
mit high Hai IQ.
Fischgedichte
Frische, dichte, frisch gefischte Fischgedichte
Hai – Menü 1
Ein Haifisch, noch sehr jung an Jahren
und ökologisch unerfahren,
wird an den Sylter Strand verschlagen,
wo Surfer durch die Wogen jagen.
Der Hai, er reibt sich seine Flossen
und informiert die Haigenossen:
Auf Sylt gibt‘s Frühstück mit Serviette
und angerichtet auf dem Brette.
Doch Vater Hai spricht: »Tunichtgut,
ihr Jungen wollt nur noch Fast Food.
Mir ist nicht nur zu schnell der Bissen,
es geht auch gegen mein Gewissen:
Denn jeder Happen ist, du Dummi,
für sich nochmal verpackt in Gummi.
Um mit nur wenig Müll zu speisen,
lasst uns zum FKK-Strand reisen.
Dort gibt‘s die Leckerbissen nackt,
nicht auf dem Brett und nicht verpackt.«
Hai – Menü 2
Die Surfer jagen durch die Wellen,
ein Hai auf Suche nach dem schnellen
Biss taucht lautlos durch die Wogen,
doch sieht er sich alsbald betrogen:
Da Brett und Gummi ihm nicht munden,
sieht er sich fleischlos abgefunden,
schwimmt weiter, krault dabei verdrossen,
durchs Meer und auch noch seine Flossen.
Ein alter Hai, der hat verschwommen
das ganze Unglück mitbekommen
und nähert sich, um Trost zu spenden.
Er spricht: »Dein Jagdglück kannst du wenden.
Mein kleiner Hai, sei doch kein Dummi,
es gibt auch Essen ohne Gummi.
Am Strand auf Sylt ist Unverpacktes.
Komm mit, wir beißen in was Nacktes!«
Hai-Opis Rat an Heiopei-Hai
Gering im Meer die Hai-Rate,
weshalb ich nun dir, Hai, rate,
dass man sich bald verheirate.
Das ist auch hier in Haithabu
ganz gewiss kein Hai-Tabu,
es sei denn, zwischen Hai und Kuh.
Häng hier nicht länger heiser rum,
dagegen hilft doch heißer Rum,
der gilt bei uns als Hai-Serum.
Befeuchte damit die Hai-Zung‘,
das wirkt als gute Hai-Heizung,
heilt jeden Hai, gibt neuen Schwung.
Mit dem du dann durchs Hailand fliegst,
als Heiland Haike bald besiegst,
im heil’gen Bund dann als Hai liegst.
Nun sattle deinen Wallach, Hai,
such Haike in der Walachei,
ganz heiter, sei kein Heiopei.
Das Flunderwunder
»Die schmollende Scholle« oder »Das Makrelenquälen«
Es jammert die Makrele,
dass sie ein Leiden quäle,
worauf sogleich die Scholle
sagt, dass sie schwimmen solle
zur großen alten Flunder,
die wirke nämlich Wunder.
»Mich schickt die olle Scholle,
dass ich erzählen solle
von allem, was mir fehle«,
sprach also die Makrele,
als sie erreicht die Flunder:
»Man sagt, du wirkest Wunder!«
Da aber sprach die Flunder: »Ich
wirke höchstens wunderlich!
Die Scholle, die schon längst entschwunden,
hat dir ‘nen Seebär’n aufgebunden.
Ein Unrecht, wie ich nicht verhehle,
ich wünsch viel Glück dir noch, Makrele!«
Da war nun die Makrele platt
– so wie die Flunder lag im Watt –,
vergaß vor Wut ihr ganzes Leiden
und ließ der Fischwelt kurz bescheiden,
der Scholle Rache tun zu wollen.
Die Scholle aber blieb verschollen.
Im Watt sagt noch die Flunder sich:
»So was Verrücktes, Wunder! Ich!«
Und im Exil hört man der Scholle
ganz kläglich lautloses Geschmolle:
»Man kann doch nur auf eines zählen,
das ist die Dummheit der Makrelen.«
Heilbutt
Ein Dorsch sprach zu `nem Barsch:
»Ich glaub’, ich bin im Arsch!«
Da sprach der Barsch zum Dorsch:
»Mein Lieber, nicht so forsch!
Fühlst du dich mal kaputt,
schwimm einfach hin zum Butt,
denn der macht jeden Fisch
– als Heilbutt – wieder frisch.«
Egaal
Kreuzt man Egel mit dem Aal,
ist das Ergebnis … mir egal.
Gedichtsauswal2
Misswalwahl
Die Miss Wal, bar noch jeder Kleidung,
traf für sich eine Walentscheidung:
der Tigerlook ihr Miss Wal Sieger.
Walspott kam auf: »Ach ge‘, Wal, Tiger!«
Manch‘ Damenwal konnt’s nicht begreifen,
sie fanden kleinkariert die Streifen
und niemals dieser Miss gebühre,
dass man sie so zur Miss Wal küre.
Doch waren alle Walwahlmänner
dann doch Waltigerlookbekenner.
Und auch das Walvolk war entschieden
mit dem Waltigerlook zufrieden.
Die Misswalwahl hat sie genossen,
im Wallokal mit Tran begossen.
Dann wurde uns‘re Miss Wal müde
der ganzen Tigerattitüde:
Ein Walakt war nicht zu vermeiden,
um sich als Tiger zu entkleiden.
Und man sah so bald Miss Wal ohne
die Streifen nackt mit ihrer Krone.
Das Walamt ist dann eingeschritten,
Walfreiheit wurde nicht gelitten,
man brachte sie mit ernster Miene
gleich fort in eine Walkabine.
Die Walpflicht habe sie vergessen,
die Walhandlung nicht angemessen.
Des Walrats Walspruch: Sie verletze
so insgesamt die Walgesetze.
Man könnte sicher nun verstehen,
würd’s Lachen der Miss Wal vergehen.
Doch lallte nur die Miss Wal: »Ach?
Ich trinke Rum, Wal, pur, gieß nach!«
Walweise wurde – abgerundet –,
vom Walking Urteil dann bekundet:
Der Walausgang bleibt ihr erhalten,
doch muss gestreift sie ihn gestalten.
Gefangen in der Walkabine
trug sie den Dress mit Trauermiene,
bis Walfreiheit sie neu bekommen
und froh ins weite Meer geschwommen.
Dort sah sie ihre Walgenossen
im Tigerlook bis zu den Flossen,
Denn er war für jeden Kenner
erste Wal, ein Moderenner.
Sinnloser Walkampf
Es schwammen im nördlichen Meer
um die Wette vergnügt Ter und Zer,
zwei männliche Wale, umher.
Sie trafen dann dort Miss Wal Traud.
Wal Ter hat ganz dämlich geschaut,
nur Wal Zer hat sich scheu rangetraut.
Er tänzelte um sie herum,
und Wal Ter war noch immer ganz stumm,
doch er nahm den Tanz Wal Zer krumm.
Sie standen ganz stark unter Dampf,
entflammt wohl vom Liebeskrampf.
Die Folge war so ein Walkampf.
Doch keinen hat dann die Walschlacht
zum Walsieger schließlich gemacht.
Es hat Miss Wal Traud nur gelacht.
Und sie sprach ganz erbarmungslos:
»Was seid ihr doch für Narren bloß,
da bleibe lieber ich wallos.«
Es schwammen im nördlichen Meer
um die Wette verstimmt Ter und Zer,
zwei männliche Wale, umher …
Walspruch:
Es spürt ein Wal Berechtigung
zum Walkampf zwar, wenn er noch jung,
doch ist Ergebnis oft: Waldung.
Walverwandtschaft
Wal Traud schwamm eines Tags nach Süden
und als sie abends am Ermüden,
da sprach sie höflich ohne Tadel
ein stolzer Wal an, der von Adel.
»Bin Wal de Moro, Sie gestatten.
Ich sehe, Sie sind am Ermatten.
Wie wär’s mit mir als Weggenosse?
Ich reiche Ihnen gern die Flosse.«
Es schwamm hinzu dann noch sein Vetter,
der Wal de Loire als zweiter Retter.
Und Wal Traud machte so Bekanntschaft
mit adeliger Walverwandtschaft.
Sie ließ die Retter sich entfalten,
denn ihr gefiel das Walverhalten.
Seitdem genießt in vollen Zügen
mit beiden sie das Walvergnügen.
Walstatt? 3
Es verschlug einen Wal nach Walhalla,
der dachte, die sind ballaballa:
So ‘ne Halle für‘n Wal,
nicht mal Wasser für’n Aal.
Das sieht aus wie ein Bau von Narrhalla. 4
Walfahrt nach Walhalla
Es schwamm ein Wal Kreis nur um Kreis
im Nordmeer, nah am Gletschereis.
Das tat der Wal Jahr schon um Jahr,
bis dessen der Wal müde war.
Es plante eine Walfahrt kühn,
der Wal, Freiheit war sein Bemüh’n.
So schrieb der Wal Brief nun um Brief,
bis ihn das Walamt zu sich rief.
»Walhall zu suchen, dein Begehr?
Das wird, mein lieber Wal, recht schwer.
Doch gibt dich dieser Walschein frei,
dir, Wal, Erfolg beschieden sei.«
Der Wal, er zögerte nicht lang
und nahm den Nordmeerwalausgang.
Er schwamm nach Süden ohne Schlaf,
bis er vor Wales Wal Lisa traf.
»Hey, sag, Wal, Alter, du schwimmst stramm,
was ist bei dir so, Wal, Programm?«,
sprach Lisa und erfuhr dabei,
vom Wal Ziel, das Walhall gar sei.
Wal Lisa fand dies gar nicht schlecht,
beriet nun den Wal fachgerecht:
»So schwimm nach Ost durch den Kanal,
da wohnt ein andres Walvolk, Wal.
Grüß die Wallonen mit ›Ahoi ‹,
befrage sie, Wal, ohne Scheu.«
Mit Staunen dachte der Wal: »Ach,
der Sache schwimm ich doch mal nach.«
Er schwamm nach Flandern durch Kanal,
Walparty grad im Wal-Lokal.
Wallonen nannt‘ er sie im Tran,
ein Walkampf drohte ganz spontan.
Doch nahm der Wal vor Schlag Reißaus
und dachte bei sich: »Ei, der Daus,
die Walrunde war doch zu wild«,
da sah er rechter Hand ein Schild.
Es stand darauf am Wege: »Waal«.
Er nahm das Schild als Hoffnungsstrahl.
Das neue Meer war etwas klein,
kein Wunder, er war jetzt im Rhein.
Im Reinen mit sich, unbeschwert,
traf er Frau Antje, die ein Pferd,
ein Walross gab und wies das Ziel. –
Walhelferin, die ihm gefiel.
So wusste nun auch der Wal: »Sieg?
Zu früh noch, dass ich links abbieg‘.«5
Die Loreley als Walprüfstein,
ließ er auch einfach Felsen sein.
Bei Mainz ein Fischer kam entlang
mit Netz, er dachte an Walfang.
Am Ufer schrie’n in großer Zahl
die Leute: »Weich‘ dem Netz aus, Wal!«
Das Walmanöver zwar gelang,
doch so, dass es dann den Wal zwang,
zu steigen vom verletzten Ross,
wobei er Tränentran vergoss.
Nun war der Wal berechtigt zwar
für Rossersatz, doch war der rar.
So schwamm der Wal los ganz allein
vom Rhein nun weiter in den Main.
Im Main erhob der Wal Protest,
er stellte an den Schleusen fest,
der Fischaufstieg war viel zu klein.
So legte der Wal Einspruch ein.
Und dann gab es mit Sang und Klang
von nun an Schleusenwaldurchgang.
Am Ufer sang man triumphal
den Schlager »Komm bald wieder, Wal!«
Das Entgelt für den Wal betrug
null Euro, die man nett und klug
berechnet hat dem Wal pro Gramm,
da Wale immer chronisch klamm.
Man gab so dem Wal Möglichkeit,
dass er fast ohne Wartezeit
und ohne dass die Walbox leer
erreicht‘ den Fluss zum Schwarzen Meer.
Das Restprogramm fiel ihm nun leicht,
es war Walhall fast schon erreicht.
Doch war da eine Uferwand,
die hoch nun uns’rem Wal vorstand.
Man reichte dem Wal Leiter an,
dass er Walhall erreichen kann.
Was nicht leicht in solchem Fall is‘,
weiß man doch, wie schwer so’n Wal is.
Man hat die Leiter hingestellt
und sagte dem Wal: »Nussbaum hält.«
Dann für den Wal Tag großer Schmach,
weil er mit Flossen Sprossen brach.
Man machte neue Sprossen fest,
fünf jeweils brach der Wal pro Test.
Man bat ihn noch zur Kasse gar,
sodass nun der Wal pleite war.
Man hörte den Wal reden leis:
»Ein Narrwal bin ich, wie ich weiß.
Ich habe als Wal Spot verdient,
dort oben ganz Walhall wohl grient.«
Laut sprach er dann: »Ach was, Walhall,
die haben alle einen Knall!«
Ihn hat der Wal Spruch gleich gereut,
ein Walbeobachter war sehr erfreut:
»Mein lieber Wal, recht war das nicht,
ich schreib darüber, Wal, Bericht.«
Und für den Wal Ergebnis bald:
Man brachte ihn zum Wiener Wald.
Des Wal‘ Bezirk, ein Jammertal,
denn sprudelnd dort, direkt aus Wal
kommt die Fontäne nun autark
auf ewig in Schönbrunn im Park.
Kollos-Aal
»Aalmutter«, sprach zum Mutteraal
ein großer dicker Futter-Aal,
»ich stecke fest im Futteral,
befrei‘ mich bitte, Mutter, mal!«
Die Antwort traf ihn ganz brutal: