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Bilder und Ortsnamen sind der Anlass für Assoziationen, die in - zumeist - komische Gedichte umgesetzt werden. Der Sprachwitz steht im Vordergrund und liefert neue und überraschende - aber nicht immer wahrheitsgemäße - Einblicke. Gedanken zur Baumfrisur am Main, Ansprachen an eine ausrangierte Stehlampe in Diebach, Limericks zu Donauorten, die den Autor bei Ortsnamen wie "Ulm", "Engelhartszell" oder "Krummnussbaum" schon vor Probleme stellten, der Größenvergleich zwischen Autor und Matterhorn, Interpretationsversuche von Gedanken der Mitreisenden und noch viel mehr an heiteren, komischen, manchmal philosophischen und manchmal absurden Gedichten sind in diesem Band enthalten.
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Seitenzahl: 62
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Edgar Schwenke
Reimreisen 3
Mit Rad an Main und Donau, mit Bahn in der Schweiz
Hintergründige und grundlose Gedichte
erschienen bei tredition
© 2022 Edgar Schwenke
Lektorat: Barbara Haeseler
Skizzen: Edgar Schwenke
Fotografien von: Barbara Haeseler, Gunnar Johannsen, Edgar Schwenke (Anmerkung: Die Fotos entstanden zunächst als rein private touristische Fotos. Soweit für die jetzige Veröffentlichung das Einverständnis Dritter als möglicherweise notwendig erkannt wurde, wurde dieses aufwändig eingeholt. (Nachweis siehe Fußnoten und/oder Anhang.) Sollte dennoch noch jemand meinen, dass sein Einverständnis nötig sei, bitte ich um Kontaktaufnahme über den Verlag und werde nach Prüfung ggf. das Foto entfernen.)
Covergestaltung mit dem Covereditor von tredition unter Verwendung einer eigenen Titelgrafik
ISBN Softcover: 978-3-347-65130-2
ISBN Hardcover: 978-3-347-65131-9
ISBN E-Book: 978-3-347-65133-3
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Es bringen mit Gedankenschnelle
Reimreisen
dich in Lichtes Helle
fort per Wort
und du bleibst doch am selben Ort.
INHALTSVERZEICHNIS
VOR(W)ÖRTLICHES ZUR BUCHREIHE
AN MAIN UND NEBENFLÜSSEN
DONAUGEFÜHL IM FREI- UND LIMERICKSTIL
SCHWEIZER BAHNRUNDREISE
AN DRAU UND MÖLL UND IM GERÖLL
VERZEICHNIS ALLER GEDICHTE
Vor(w)örtliches zur Buchreihe
Reisen in Pandemiezeiten waren nicht so unbeschwert möglich. Was lag also näher, als ein Rückblick auf alte Reisen, vor allem mit dem Rad? Und da bemerkte ich, dass ich schon lange an einem Virus gelitten haben musste, denn viele Bilder waren mit versierten Zusätzen (Versen) versehen. Ob mit Rad entlang von Flüssen oder per Bahn durch die Schweiz: Entschleunigtes Reisen macht den Kopf zwar frei von Alltagssorgen, schafft aber auch Platz für den
Reimzwangvirus
Der Reimzwangvirus: schwer zu haschen.
Da hilft nur, das Gehirn zu waschen.
Doch kann mit eingeseiften Sinnen
man sich nicht viel zusammenspinnen.
So scheu' ich, mein Gehirn zu spülen,
und hoff', Sie können mit mir fühlen.
Ja, der Reimzwang ist ein ernstes Leiden. Oder doch ein unernstes? Zumindest erwartet Sie hier kein gereimter Reiseführer, die Reisen waren aber Reimverführer. Genauer gesagt, Der Anblick von Landschaften, Ortsnamen, Schildern, Personen reizte zur Verarbeitung in Versform, manchmal erst auf der Grundlage von Schnappschüssen.
Seien Sie aber bitte nicht eingeschnappt: Gelegentlich sind durchaus Zusammenhänge zwischen Topographie und Versen vorhanden, aber dies ist keineswegs die Regel. Zusammenhänge sind häufig auch frei erfunden. Die Reimreisen entführen Sie zumeist auf die freien Höhen (oder Untiefen) meiner Assoziationen. Die Orte sind Grundlage zum Spiel mit Worten und der Inhalt ist Ergebnis dieser Spielerei. Oder um dies noch einmal anders auszudrücken:
Der Reim bestimmt das Bewusstsein
Wortwörtlich stimmt hier vieles nicht,
verörtlicht ist oft lauter1 Unsinn im Gedicht.
Durch Zufall mag ein wahres Wort
darunter scheinen,
und Spaß entlarvt auch manchen Sinn,
so will ich meinen.
Doch – anders als beschrieben – konnt‘ auf Reisen
ich immer bestens trinken, fürstlich speisen,
traf stets nur Menschen dabei allenthalben.
Man sah sie notfalls meine Wunden salben.
Der Reimzwang hat mich schreibend fortgetrieben,
assoziierend wurde Wort um Wort geschrieben.
Ich bitte alle örtlich um Vergebung,
die finden sich in Spötterwortverwebung.
Es ist nur Spaß, den ich hier treib‘ mit Worten.
Verschließt mir bitte deshalb nicht die Pforten!
Versucht doch auch, mit mir dazu zu lachen.
Reimreisen würd‘ ich gerne weiter machen.
Bitte noch einmal in Prosa: Auch wenn man manchen Ort nie so sah … äh, … .
Die Zusammenhänge einiger Ortsgedichte mit Reimbezug zum Ortsnamen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen2 sind nicht beabsichtigt, sondern allerhöchstens höchst zufällig. Auf meinen Reisen habe ich tatsächlich nur nette Orts- und Personenerfahrungen gemacht.
Tragen Sie es also bitte mit Fassung und vor allem mit Humor, wenn Sie Ihren Ort oder Ihren Berufszweig hier in einem absurden Gedicht wiederfinden.
Und nehmen Sie es auch gelassen hin, wenn Sie gelegentlich doch etwas halbwegs Wahres erfahren. Auch diese Darstellungen sind natürlich sehr subjektiv. Nutzen Sie bitte das Internet zum Abgleich mit anderer Sicht. Aber auch für den Inhalt ggf. angegebener Websites übernehme ich keine Verantwortung.
Dort, wo die Bilder dabei nicht so schmeichelhafte Ansichten von Örtlichkeiten zeigen, nehmen wir eine zwischenzeitliche Verbesserung an, denn der Zeitraum der Reisen umfasst doch einige Jahre.
Der Reime waren so viele, dass eine Aufteilung auf mehrere Bände geboten schien. Band 1 enthält einige verstreute Beispiele aus dem Schilderwald und dann entlang der Elbe entstandene Verse. Band 2 enthält Gedichte zu Reisen im Einzugsbereich der Elbe-Nebenflüsse Mulde, Saale und Havel und Band 3 umfasst Reime zu Radreisen im Einzugsbereich des Mains, entlang der Donau, zu einer Bahnreise durch die Schweiz und einige weitere Beiträge.
So wie mein Umgang mit Orten und Menschen nie böse gemeint ist, so halte ich es auch mit der Berücksichtigung der Geschlechter. In Prosatexten verwende ich gern konsequent beide Geschlechtsformen, bei Gedichten belasse ich es aus Gründen des Taktes und der Prägnanz in aller Regel bei einer Form. Eine versierte Erläuterung folgt auf der nächsten Seite:
b) einige Inhalte zwar angelehnt an historische Vorbilder, aber ohne den Anspruch unbedingter geschichtlicher Wahrheit.
Gendertender
Ich bin kein Geschlechtswächter*inverächter,
eher Geschlechtsgerechtigkeitsverfechter,
doch neig‘ als Dichter ich zu
Genderschlendrian aus gutem Grunde.
Hört daher so die Bitte jetzt aus meinem Munde:
Habt Nachsicht, alle Wächter der Geschlechter,
– die Wächterinnen sind nicht zu vergessen, –
der Dichter ist kein Männlichkeitsverfechter,
er ist auf gute Reime nur versessen.
Nicht immer passt zu Versesnormen,
die seine Handlung hier bestimmen,
Geschlechtervielfalt in den Formen. –
Gewaltsam müsste man sie trimmen.
Gestattet bitte die Verwendung
nur einer Form, auch wenn ich beide meine,
denn dies erleichtert Versvollendung,
zumal, wenn man nicht Goethe ist noch Heine.
Ist auch nicht jeder Vers famos,
so ist darunter kein perverser.
Als Dichter bin ich namenlos
und unter vielen ein diverser.
Dank
Ich danke meinen Mitreisenden für die Überlassung von Fotografien und ebenso für das Einverständnis für die Veröffentlichung von Aufnahmen. Und natürlich danke ich ihnen ganz besonders dafür, dass sie mich erst zu Versen und dann zu Versverbesserungen anregten.
Ein großer Dank gebührt auch Frau Barbara Haeseler für ihre sorgfältige Korrektur und die geduldige Beratung im Lektorat. Für Fehler, die jetzt noch im Buch enthalten sein sollten, trägt sie ganz gewiss nicht die Verantwortung.
Ein Dank gebührt auch all den Damen und Herren, die ich wegen Fotogenehmigungen kontaktiert habe und die sich dabei immer sehr kooperativ gezeigt haben.
Und nicht zu vergessen:
Ich wünsche Ihnen gute Reise
voll Phantasie, jenseits von Schranken.
Und hoffe, dass Sie vorzugsweise
beim Lesen neue Kräfte tanken.
Und sollten Sie sich mal verirren,
weil allzu kraus die Versgedanken,
so lassen Sie sich nicht verwirren. –
Und bitte auch nicht mit mir zanken.
Es dankt mit Krampf im Handgelenke nun auch dem Leser
Edgar Schwenke
im Sommer 2022
1 Und das in ganz lauterer Gesinnung .
2 Als Ausnahme sind a) Mitreisende im Bild belichtet und bedacht bedichtet.
An Main und Nebenflüssen
Marktschorgastvariationen
Marktschorgast an der Schiefen Ebene
Blick auf den Bahnhof Marktschorgast 20143
Der Name ist hier nicht Programm,
denn ich blieb ungeschoren;
nur Radeln muss man aufwärts stramm,
sonst hat man hier verloren.
Es sei denn, man benutzt den Zug
auf langer schiefer Trasse,
die man hier in den Berghang schlug,
und fährt so erster Klasse.
Die Trasse steigt stets konsequent,
ist keine Bagatelle
für einen Zug, der bergwärts rennt. –
Talwärts gefällt’s Gefälle.
Marktschorgast wörtlich genommen
Ich las Zeitung bei der Rast,
großer Titel: