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Nach Radreisen entlang und etwas abseits der Elbe von ÚstÍ nad Labem über Dresden, Wittenberg, Dessau, Magdeburg bis Wittenberge entstanden - zumeist komische - Gedichte zu vielen vor Ort aufgenommenen Bildern. Der Sprachwitz steht dabei im Vordergrund und liefert neue und überraschende - allerdings nicht in jedem Fall wahrheitsgemäße - Einblicke in Landschaften und Stätten zwischen Sächsischer Schweiz/Erzgebirge und Elbetiefland. Ergänzt wird der Inhalt durch Gedichte zu merkwürdigen Schildern, die auch an anderen Stätten aufgenommen wurden. Wer einen Reiseführer sucht, der hat das Buch ganz falsch verbucht. So aufgepasst, dass man nicht flucht: Sprachreisen führen in ein Land mit Hintersinn und Sprachverstand frei vom Gedankengängelband. Ortsnamen, -bilder bieten nur den Anlass, quasi Garnitur, für grandiose Versetour. Mal albern, lustig, auch mal ernst, so dass Du, Leser, manches lernst, bevor Du Dich beglückt entfernst.
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Seitenzahl: 66
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Edgar Schwenke
Reimreisen 1
An der Elbe von Sachsen bis Sachsen-Anhalt und im Schilderwald
Hintergründige und grundlose Gedichte
erschienen bei tredition
© 2021 Edgar Schwenke
Lektorat: Barbara Haeseler
Alle Fotografien von: Edgar Schwenke, Barbara Haeseler und Gunnar Johannsen
(Anmerkung: Die Fotos entstanden zunächst als rein private touristische Fotos. Soweit für die jetzige Veröffentlichung das Einverständnis Dritter als möglicherweise notwendig erkannt wurde, wurde dieses aufwändig eingeholt. (Nachweis siehe Fußnoten und/oder Anhang.) Sollte dennoch noch jemand meinen, dass sein Einverständnis nötig sei, bitte ich um Kontaktaufnahme über den Verlag und werde ggf. nach Prüfung das Foto entfernen.)
ISBN Softcover: 978-3-347-57815-9
ISBN Hardcover: 978-3-347-57816-6
ISBN E-Book: 978-3-347-57817-3
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Es bringen mit Gedankenschnelle
Reimreisen
dich in Lichtes Helle
fort per Wort
und du bleibst doch am selben Ort.
Inhaltsverzeichnis
VOR(W)ÖRTLICHES ZUR BUCHREIHE
IM SCHILDERWALD
DIE ELBE VON ÚSTÍ NAD LABEM BIS TORGAU
DIE ELBE VON WITTENBERG BIS WITTENBERGE
VERZEICHNIS ALLER GEDICHTE
DANKSAGUNGEN / BILDNACHWEIS
Vor(w)örtliches zur Buchreihe
Reisen in Pandemiezeiten waren nicht so unbeschwert möglich. Was lag also näher, als ein Rückblick auf alte Reisen, vor allem mit dem Rad? Und da bemerkte ich, dass ich schon lange an einem Virus gelitten haben musste, denn viele Bilder waren mit versierten Zusätzen (Versen) versehen. Ob mit Rad entlang von Flüssen oder per Bahn durch die Schweiz: Entschleunigtes Reisen macht den Kopf zwar frei von Alltagssorgen, schafft aber auch Platz für den
Reimzwangvirus
Der Reimzwangvirus: schwer zu haschen.
Da hilft nur, das Gehirn zu waschen.
Doch kann mit eingeseiften Sinnen
man sich nicht viel zusammenspinnen.
So scheu' ich, mein Gehirn zu spülen,
und hoff', Sie können mit mir fühlen.
Ja, der Reimzwang ist ein ernstes Leiden. Oder doch ein unernstes? Zumindest erwartet Sie hier kein gereimter Reiseführer, die Reisen waren aber Reimverführer. Genauer gesagt, Der Anblick von Landschaften, Ortsnamen, Schildern, Personen reizte zur Verarbeitung in Versform, manchmal erst auf der Grundlage von Schnappschüssen.
Seien Sie aber bitte nicht eingeschnappt: Gelegentlich sind durchaus Zusammenhänge zwischen Topographie und Versen vorhanden, aber dies ist keineswegs die Regel. Zusammenhänge sind häufig auch frei erfunden. Die Reimreisen entführen Sie zumeist auf die freien Höhen (oder Untiefen) meiner Assoziationen. Die Orte sind Grundlage zum Spiel mit Worten und der Inhalt ist Ergebnis dieser Spielerei. Oder um dies noch einmal anders auszudrücken:
Der Reim bestimmt das Bewusstsein
Wortwörtlich stimmt hier vieles nicht,
verörtlicht ist oft lauter1 Unsinn im Gedicht.
Durch Zufall mag ein wahres Wort
darunter scheinen,
und Spaß entlarvt auch manchen Sinn,
so will ich meinen.
Doch – anders als beschrieben – konnt‘ auf Reisen
ich immer bestens trinken, fürstlich speisen,
traf stets nur Menschen dabei allenthalben.
Man sah sie notfalls meine Wunden salben.
Der Reimzwang hat mich schreibend fortgetrieben,
assoziierend wurde Wort um Wort geschrieben.
Ich bitte alle örtlich um Vergebung,
die finden sich in Spötterwortverwebung.
Es ist nur Spaß, den ich hier treib‘ mit Worten.
Verschließt mir bitte deshalb nicht die Pforten!
Versucht doch auch, mit mir dazu zu lachen.
Reimreisen würd‘ ich gerne weiter machen.
Bitte noch einmal in Prosa: Auch wenn man manchen Ort nie so sah … äh, … .
Die Zusammenhänge einiger Ortsgedichte mit Reimbezug zum Ortsnamen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen2 sind nicht beabsichtigt, sondern allerhöchstens höchst zufällig. Auf meinen Reisen habe ich tatsächlich nur nette Orts- und Personenerfahrungen gemacht.
Tragen Sie es also bitte mit Fassung und vor allem mit Humor, wenn Sie Ihren Ort oder Ihren Berufszweig hier in einem absurden Gedicht wiederfinden.
Und nehmen Sie es auch gelassen hin, wenn Sie gelegentlich doch etwas halbwegs Wahres erfahren.☺ Auch diese Darstellungen sind natürlich sehr subjektiv. Nutzen Sie bitte das Internet zum Abgleich mit anderer Sicht. Aber auch für den Inhalt ggf. angegebener Websites übernehme ich keine Verantwortung.
Dort, wo die Bilder dabei nicht so schmeichelhafte Ansichten von Örtlichkeiten zeigen, nehmen wir eine zwischenzeitliche Verbesserung an, denn der Zeitraum der Reisen umfasst doch einige Jahre.
Der Reime waren so viele, dass eine Aufteilung auf mehrere Bände geboten schien. Band 1 enthält einige verstreute Beispiele aus dem Schilderwald und dann entlang der Elbe entstandene Verse. Band 2 enthält Gedichte zu Reisen im Einzugsbereich der Elbe-Nebenflüsse Mulde, Saale und Havel und Band 3 umfasst Reime zu Radreisen im Einzugsbereich des Mains, entlang der Donau, zu einer Bahnreise durch die Schweiz und einige weitere Beiträge.
So wie mein Umgang mit Orten und Menschen nie böse gemeint ist, so halte ich es auch mit der Berücksichtigung der Geschlechter. In Prosatexten verwende ich gern konsequent beide Geschlechtsformen, bei Gedichten belasse ich es aus Gründen des Taktes und der Prägnanz in aller Regel bei einer Form. Eine versierte Erläuterung folgt auf der nächsten Seite:
Gendertender
Ich bin kein Geschlechtswächter*inverächter,
eher Geschlechtsgerechtigkeitsverfechter,
doch neig‘ als Dichter ich zu
Genderschlendrian aus gutem Grunde.
Hört daher so die Bitte jetzt aus meinem Munde:
Habt Nachsicht, alle Wächter der Geschlechter,
– die Wächterinnen sind nicht zu vergessen –,
der Dichter ist kein Männlichkeitsverfechter,
er ist auf gute Reime nur versessen.
Nicht immer passt zu Versesnormen,
die seine Handlung hier bestimmen,
Geschlechtervielfalt in den Formen. –
Gewaltsam müsste man sie trimmen.
Gestattet bitte die Verwendung
nur einer Form, auch wenn ich beide meine,
denn dies erleichtert Versvollendung,
zumal, wenn man nicht Goethe ist noch Heine.
Ist auch nicht jeder Vers famos,
so ist darunter kein perverser.
Als Dichter bin ich namenlos
und unter vielen ein diverser.
Dank
Ich danke meinen Mitreisenden für die Überlassung von Fotografien und ebenso für das Einverständnis für die Veröffentlichung von Aufnahmen. Und natürlich danke ich ihnen ganz besonders dafür, dass sie mich erst zu Versen und dann zu Versverbesserungen anregten.
Ein großer Dank gebührt auch Frau Barbara Haeseler für ihre sorgfältige Korrektur und die geduldige Beratung im Lektorat. Für Fehler, die jetzt noch im Buch enthalten sein sollten, trägt sie ganz gewiss nicht die Verantwortung.
Ein Dank gebührt auch all den Damen und Herren, die ich wegen Fotogenehmigungen kontaktiert habe und die sich dabei immer sehr kooperativ gezeigt haben.
Und nicht zu vergessen:
Ich wünsche Ihnen gute Reise
voll Phantasie, jenseits von Schranken.
Und hoffe, dass Sie vorzugsweise
beim Lesen neue Kräfte tanken.
Und sollten Sie sich mal verirren,
weil allzu kraus die Versgedanken,
so lassen Sie sich nicht verwirren. –
Und bitte auch nicht mit mir zanken.
Es dankt mit Krampf im Handgelenke
nun auch dem Leser
Edgar Schwenke
im Sommer 2022
1 Und das in ganz lauterer Gesinnung ☺.
2 Als Ausnahme sind
a) Mitreisende im Bild belichtet und bedacht bedichtet.
b) einige Inhalte zwar angelehnt an historische Vorbilder, aber ohne den Anspruch unbedingter geschichtlicher Wahrheit.
Im Schilderwald
Mit schönen Bildern
lässt sich manches Schild verstehen,
sofern vor lauter Schildern
es überhaupt zu sehen.
Es muss was Wunderbusses sein
2014 bei Neuhaus am Rennweg
Geht es um Aquaplaning nur,
dass Busse schwimmend in der Spur?
Doch nur für Busse Unterricht.
Warum lern‘ Autos Schwimmen nicht?
Oder müssen, bei Neptun,
die Busse schwimmend Buße tun?
Wurden sie vielleicht geblitzt,
weil sie Passanten nassgespritzt?
Sagt hier das Klimainstitut:
»Macht Busse fit zur großen Flut«?
Ist Bus in Zukunft ein Gefährt,
das schwimmend Flüsse selbst durchquert?3
Wer hat das Schwimmprogramm erklügelt?
Sind auch die Busse schwimmbeflügelt?
Oder nutzt zum Auftriebstesten
man gleich große Busschwimmwesten?
Ich durfte nicht beim Schwimmen spannen
und fuhr mit einem Bus von dannen.
3 Den Schwimmbus gibt es allerdings schon, z. B. den Hafencity-Riverbus in Hamburg: Auf der Homepage sehen Sie einen Bus in Schwimmkleidung: https://hafencityriverbus.de/
Auf der Straße nach Nirgendwo
2011 Mühlberg/Thüringen
Hier endet Mühlberg, was kommt dann,
was wartet auf den Fahrensmann?
Führt Radler dieser Weg ins NICHTS?
Darf man erwarten angesichts
des Schildes Leere wohl ein Land,
das noch auf Karten nicht gebannt?