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"Als die kleine Wolke aus dem Regenwolkenhimmel zurück zur Erde kommt, bietet sich ihr ein ungewöhnlicher Anblick: ihre Giraffenfreundin Flecki steht am Zaun und schaut verliebt zu einem Elefanten herüber. Doch Fanti albert lieber mit seinen Neffen im Teich herum und würdigt sie keines Blickes - und das schon seit Wochen. Für die kleine Wolke ist klar, warum Fanti die grazile Giraffe nicht sieht: Sie muss einfach mehr wie ein Elefant aussehen. Schnell entwickelt die kleine Wolke einen Plan, um Fantis Aufmerksamkeit zu gewinnen. Nur kurze Zeit später futtert Flecki sich einen dicken Bauch an, stampft mit Autoreifen durchs Gehege, tanzt Limbo unter einem Besen hindurch und behängt sich mit Wasserschlauch und Luftballons. Flecki scheut keine Mühen, um ihrem Elefantenfreund endlich näher zu kommen und begibt sich dabei in eine große Gefahr. Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Missverständnisse. Humorvoll geschrieben und liebevoll illustriert. "
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Seitenzahl: 49
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PETRA LAHNSTEIN
Band 2Flecki und Fanti
Mit Illustrationen vonMarion Gerstel und Nicole Hühner
Für Laura
Eine Haftung des Autors oder des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
1. Auflage 2014
Gute Ideen VerlagPetra LahnsteinDornburg
www.gute-ideen-verlag.de
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Autorin
Petra Lahnstein
Illustration
Marion Gerstel, Nicole Hühner
Lektorat
Katharina Bellinger
Korrektorat
Sieglinde Lahnstein
Satz
Giovanni Cariglia,
www.extato.com
Foto Autorin
www.highlightstudio.de
ISBN
978-3-945067-10-9
eISBN
978-3-945067-20-8
PETRA LAHNSTEIN
Flecki und Fanti
Mit Illustrationen vonMarion Gerstel und Nicole Hühner
‚Ach, könnte ich doch nur ein Elefant sein‘, dachte Flecki und schaute wie jeden Tag neidisch zum Elefantengehege hinüber. Fanti spielte dort mit den beiden Elefantenbabys Aruba und Wankie im Teich. Fanti saugte seine Backen voll mit Wasser und versuchte mit dem Wasserstrahl die beiden zu treffen. Das war gar nicht so einfach, denn Aruba und Wankie waren ziemlich flink. Immer wieder kletterten sie den kleinen Berg im Teich hinauf, nur um dann ganz schnell ins Wasser zu springen. Obwohl Aruba und Wankie erst wenige Wochen alt und noch ziemlich klein waren, klatschte es ganz schön, wenn sie auf die Wasseroberfläche trafen.
Manchmal spritzte das Wasser so weit, dass Flecki ein paar Tropfen davon abbekam. Weil Flecki ihren Hals ganz nah ans Elefantengehege gestreckt hatte, wurde sie dieses Mal sogar richtig nass. Flecki schüttelte sich und verzog das Gesicht.
„Na, was stehst du da so verliebt am Zaun herum?“
Plötzlich hörte Flecki die Stimme der kleinen Wolke und traute ihren Ohren nicht. Schnell schaute sie zum Himmel. Tatsächlich: Dort flog ihre neue Freundin geradewegs auf sie zu. Flecki strahlte über das ganze Gesicht.
„Wie schön, dass du wieder zurück bist. Ich hatte schon Angst, dass du für immer im Regenwolkenhimmel bleibst“, sagte Flecki.
Die kleine Wolke schüttelte den Kopf.
„Ich habe dir doch versprochen, dass ich zurück komme, um für immer eine Schönwetter-Schäfchen-Wolke zu sein.“
Die kleine Wolke flog ein Stückchen weiter nach unten, so dass sie Flecki umarmen konnte. Sie war sehr froh, dass sie eine so tolle Freundin auf der Erde gefunden hatte.
Flecki bewunderte die kleine Wolke. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass aus einer Regenwolke eine Schönwetterwolke werden könnte. Aber die kleine Wolke hatte es geschafft.
„Warst du schon bei den Schönwetterwolken oder bist du gerade erst gelandet“, fragte Flecki.
„Die Schönwetter-Schäfchen-Wolken können warten. Erst muss ich noch einer Freundin bei einer wichtigen Sache helfen.“
„Wem denn?“
Die kleine Wolke lachte. Sie meinte natürlich ihre Freundin Flecki. Schon bei ihrem ersten Besuch auf der Erde war ihr aufgefallen, dass sie Fanti immer ganz verliebt angeschaut hatte.
Auch heute stand sie sehnsüchtig am Zaun, ohne dass der Elefant sie auch nur eines Blickes würdigte.
„Wenn du Fanti kennen lernen willst, musst du schon mehr tun, als den ganzen Tag regungslos und blind vor Liebe hier herum zustehen“, sagte die kleine Wolke.
„Das mache ich doch gar nicht“, verteidigte sich Flecki.
Dabei wusste sie, dass die kleine Wolke recht hatte. Seit Tagen hatte sie mit den anderen Giraffen weder gesprochen noch gespielt. Auch die Besucher des Zoos interessierten sie neuerdings nicht mehr. Sie hatte nur Augen für Fanti.
Stundenlang stand sie am Zaun und beobachtete ihn und die beiden Neugeborenen. Die Babys waren aus einem anderen Zoo hierhergekommen, weil ihre Eltern sie nicht angenommen hatten.
Jetzt kümmerte sich eine Elefantendame namens Kira um sie. Aber sie war schon sehr alt und konnte nicht mehr so wild mit den Kleinen herumtollen. Daher übernahm Fanti diesen Part, obwohl er selbst noch viel zu jung war, um ein Papa zu sein. Fanti war mehr so etwas wie ein großer Bruder, mit dem Aruba und Wankie jede Menge Blödsinn anstellten.
Einmal hatten sie einen Knoten in Fantis Schwanz gemacht, als er schlief. Ein anderes Mal hatten sie Fantis Stöcke versteckt, die er zum Trommeln benutzte. Fanti liebte es, auf allem möglichen herum zu trommeln. Diese Momente mochte Flecki besonders. Sie stellte sich dann immer vor, dass Fanti nur für sie dieses Lied geschrieben hatte. Und wenn er dabei seinen dicken Hintern im Takt bewegte, träumte Flecki davon, eines Tages mit Fanti zu tanzen.
Wenn Aruba und Wankie nicht gerade im Wasser herum plantschten, verfolgten sie Fanti auf Schritt und Tritt. Das fand Fanti anfangs noch ziemlich lustig, aber manchmal war es auch ein bisschen anstrengend. Deshalb hatte Fanti angefangen, den beiden kleine Streiche zu spielen und sie zu erschrecken.
Neulich hatte Flecki die Elefanten beobachtet. Fanti tat so, als bemerkte er gar nicht, dass die beiden hinter ihm her schlichen. Die beiden kicherten leise vor Freude und ahmten jede Bewegung von Fanti nach. Doch dann drehte Fanti sich plötzlich um und gab ein so lautes „Töröööö“ von sich, dass die beiden sich fürchterlich erschreckten und ihre kleinen Ohren durch den Wind nach hinten gebogen wurden.
Flecki hatte laut gelacht und gedacht, dass Fanti sie jetzt sicher bemerken würde. Aber als Fanti den Kopf hob, schaute er wieder einmal an ihr vorbei.
Flecki zog die Mundwinkel nach unten, als sie der kleinen Wolke von ihren Beobachtungen erzählte. „Vielleicht magst du was mit mir unternehmen“, fragte Flecki.
Sie hoffte, dass sie so auf andere Gedanken kommen konnte.
„Das machen wir“, sagte die kleine Wolke, „und ich weiß auch schon genau was.“