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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Grammatik, Stil, Arbeitstechnik, Note: 2,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Perspektiven auf die Grammatik des Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Sprache erfuhr im Laufe der letzten Jahrhunderte Veränderungen, die sie zu dem machte, was sie heute ist: ein komplexes System, das aus mehreren ineinander verflochtenen Subsystemen besteht, zu denen auch die Morphologie gehört. Die Morphologie ist „die Lehre von den formalen Wortausprägungen und von den Wortbildungsprozessen […]; […] sie [kann] als die Lehre vom Bau der Wörter [bezeichnet werden]“ (Linke 1996: 47). Interessant für die vorliegende Arbeit ist hierbei die Lehre der formalen Wortausprägungen, auch bekannt als Flexionsmorphologie. Inwiefern diese im Laufe der Geschichte die deutsche Sprache einem Wandel unterzogen hat, soll sie anhand von Beispielen im sprachhistorischen Kontext präsentieren. Dabei wird sich auf den Wandel der Lehre der formalen Wortausprägungen (Flexionen) vom Mittelhochdeutschen über das Frühneuhochdeutsche bis hin zum Neuhochdeutschen konzentriert, sowie das Althochdeutsche kurz erwähnt. Zur Analyse des Wandels werden zunächst folgende Punkte umrissen: Analogien, Kategorien und ihre Hierarchien, das Verhältnis von Form und Funktion der Flexionsmorphologie und der Einfluss der Gebrauchsfrequenz. Im Laufe der Arbeit wird deutlich werden, wie eng diese Strukturen miteinander verbunden für einen morphologischen Wandel in der Sprache verantwortlich sind. Schließlich wird der flexionsmorphologische Wandel des Verbs haben kurz angerissen. Die Arbeit soll den Vorweg zu einem Ausblick auf die Zukunft im Hinblick auf die Gründe der Entwicklung der deutschen Sprache von der Vergangenheit zum Heute bilden, welcher im Fazit wieder aufgegriffen wird.
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Inhalt
1. Einleitung
2. Wie untersucht man Flexionswandel?
2.1. Analogien
2.2. Flexionskategorien und ihre Hierarchiesierung
3. Verhältnis von Form und Funktion
3.1. Verstöße gegen Uniformität und Transparenz
3.2. Fusionsgrad zwischen lexikalischer Basis und grammatischer Information
3.3. Morphologisch basierte Sprachtypologie
4. Die Tokenfrequenz
5. Das Verb haben: die Entstehung einer flexivischen Unregelmäßigkeit
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
8. Tabellenverzeichnis
Die deutsche Sprache erfuhr im Laufe der letzten Jahrhunderte Veränderungen, die sie zu dem machte, was sie heute ist: ein komplexes System, das aus mehreren ineinander verflochtenen Subsystemen besteht, zu denen auch die Morphologie gehört. Die Morphologie ist „die Lehre von den formalen Wortausprägungen und von den Wortbildungsprozessen […]; […] sie [kann] als die Lehre vom Bau der Wörter [bezeichnet werden]“ (Linke 1996: 47). Interessant für die vorliegende Arbeit ist hierbei die Lehre der formalen Wortausprägungen, auch bekannt als Flexionsmorphologie. Inwiefern diese im Laufe der Geschichte die deutsche Sprache einem Wandel unterzogen hat, soll sie anhand von Beispielen im sprachhistorischen Kontext präsentieren. Dabei wird sich auf den Wandel der Lehre der formalen Wortausprägungen (Flexionen) vom Mittelhochdeutschen[1] über das Frühneuhochdeutsche[2] bis hin zum Neuhochdeutschen[3] konzentriert, sowie das Althochdeutsche[4] kurz erwähnt.
Zur Analyse des Wandels werden zunächst folgende Punkte umrissen: Analogien, Kategorien und ihre Hierarchien, das Verhältnis von Form und Funktion der Flexionsmorphologie und der Einfluss der Gebrauchsfrequenz. Im Laufe der Arbeit wird deutlich werden, wie eng diese Strukturen miteinander verbunden für einen morphologischen Wandel in der Sprache verantwortlich sind. Schließlich wird der flexionsmorphologische Wandel des Verbs haben kurz angerissen.
Die Arbeit soll den Vorweg zu einem Ausblick auf die Zukunft im Hinblick auf die Gründe der Entwicklung der deutschen Sprache von der Vergangenheit zum Heute bilden, welcher im Fazit wieder aufgegriffen wird.
Analogien sind „Veränderungen von Wörtern oder Wortformen nach dem Muster anderer Wörter/ Wortformen“ (Nübling 2010: 44). Anhand von ihnen kann flexivischer Wandel untersucht werden, indem man verschiedene Verben gleicher Regularität musterhaft gegenüberstellt (vgl. ebd.). Hierbei ist die Produktivität der Verben von großer Bedeutung, denn schwache Verben können „für die Flexion neuer Wörter genutzt […] [werden]“ (ebd.), da sie sich aufgrund höherer Wahrscheinlichkeit eher als Muster für Analogien eignen. Mit der Produktivität der Muster und der Höhe ihrer Typenfrequenz steigt die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Analogien, was seit dem Fnhd. dazu geführt hat, dass sich mehrere starke Verben den schwachen angepasst haben und sich beugten (vgl. ebd.: 44 f.).