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Auch 2015 werden in diesem Standardwerk wieder neue Flugzeugmuster vorgestellt, die derzeit erprobt werden, sich in Produktion befinden, oder voraussichtlich in diesem Jahr ihren Erstflug absolvieren werden. Die verschiedenen Modelle werden in bewährter Art vom Autor in Bild, Text und Dreiseitenrissen dargestellt und erläutert. Schwerpunkttema der 55. Ausgabe dieser erfolgreichen Reihe werden Geschäftsreiseflugzeuge sein; ein nach wirtschaftlich schwierigen Jahren mittlerweile wieder boomender Markt. Dabei reicht die Spanne von kleinen Turboprops und Jets mit nur einer Handvoll Sitzplätzen bis hin zum ausgewachsenen Verkehrsflugzeug.
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Seitenzahl: 237
Claudio Müller
Flugzeuge der Welt 2015
Paul Pietsch Verlage
Seit 55 Jahren erscheint das Jahrbuch »Flugzeuge der Welt«. Wie üblich, präsentiere ich jene Typen, die sich derzeit in Produktion befinden oder ältere Modelle, welche einer wesentlichen Modernisierung unterzogen werden. Am interessantesten sind jedoch jeweils die Muster, die voraussichtlich im 2015 ihren Erstflug absolvieren. Gerade in diesem Jahr kann von einigen attraktiven Neuerscheinungen berichtet werden.
In der Ausgabe 2015 liegt der Schwerpunkt beim immer größer werdenden Markt der Businessjets. Nach einigen schwierigen Jahren kommt dieses Segment wieder in Schwung. Ein Zeichen dafür sind die hohe Zahl an Neuerscheinungen, die Wiederaufnahme von zwischenzeitlich eingestellten Projekten und die generelle Zunahme der Produktionszahlen. Auch die Anschaffungsfinanzierung ist wieder leichter geworden. Was Neuvorstellungen, Erstflüge und Markteinführungen angeht, war 2014 ein wichtiges Jahr. Angekündigt wurden beispielsweise von Gulfstream die Modelle 500 und 600. Cessna ist gleich mit drei Neu- bzw. Weiterentwicklungen Latitude, Longitude und Citation X+ im Markt. EMBRAER lieferte Ende 2014 erstmals die Legacy 500 aus, bald gefolgt von der Legacy 450. Nicht zu vergessen sind auch die Modelle von Dassault, die Falcon 5X und die Falcon 8X, welche beide 2015 den Erstflug erleben werden. Weiterhin gibt es aber Strukturbereinigungen im Markt. Die wichtigste, nämlich die Übernahme von Beechcraft durch die Muttergesellschaft von Cessna, die Textron Corp., wurde anfangs 2014 bekannt. Zentral für dieses Marktsegment sind mittlerweile die Fractional Ownership-Gesellschaften, allen voran die NetJets mit mittlerweile über 700 Flugzeugen im Bestand.
Auch der Markt an Leicht- und Sportflugzeugen entwickelt sich positiv. Auffällig ist dabei, wie sich die Volksrepublik China immer stärker in diesem Segment engagiert, meist durch Übernahmen von US Gesellschaften wie die Cirrus, Epic Aircraft, Teledyne Continental Motors oder neuerdings auch Mooney.
Weiterhin boomt das Segment der Verkehrsflugzeuge. Boeing wie auch Airbus meldeten für 2014 Rekordaufträge. Diese übertreffen seit Jahren die Produktion meist um das Doppelte. Aber auch die EMBARER-170/195-Familie verkauft sich weiterhin sehr gut. Gewisse Warnungen vor Übertreibungen sind mittlerweile aber hörbar. Sollte der Treibstoffpreis für längere Zeit auf tiefem Niveau verharren, nimmt auch der Druck nach Erneuerung der Flotten ab. Ursprünglich war geplant, 2015 rund 1800 alte Verkehrsflugzeuge zu verschrotten. Hier dürfte es zu einer gewissen Atempause kommen. Wichtige Erstflüge stehen 2015 oder 2016 vor der Tür: Das japanische Kurzstreckenflugzeug Mitsubishi MRJ sowie die Konkurrenzmuster zu Airbus A320 und Boeing 737, die chinesische Comac C919 und die russische United Aircraft MS-21. Ob die beiden letztgenannten Muster den Platzhirschen von Airbus und Boeing mittelfristig echte Konkurrenz bescheren werden, ist noch offen. Die Zahl der Erstbestellungen ist aber für die Hersteller ermutigend. Seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung der Leasinggesellschaften zu. Diese wachsen unaufhörlich, nehmen stärker Einfluss auf die Entwicklung von neuen Typen und es kommen immer neue Firmen hinzu. Unschön ist der aktuelle Trend, durch leichtere und schlankere Sitze immer mehr Passagiere in Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen hinein zu quetschen.
Verhalten ist die Entwicklung bei der Frachtluftfahrt. Eine leichte Erholung ist spürbar, welche sich aber zwischenzeitlich wieder abkühlte. Das schlägt sich auf den Bestellungseingang nieder. Nur noch die Boeing 777F verzeichnete 2014 einige Aufträge, während beispielsweise die Boeing 747-8F und der Airbus A330F keine Bestellungen erhielten. Dagegen scheint der Umbau von bisherigen Passagierflugzeugen in Frachtmaschinen wieder an Bedeutung zu gewinnen. Beispiele dafür sind der Airbus A320F sowie neuerdings Umbauten von A330 in A330F.
Die Militärluftfahrt steht offenbar vor einer Wende. Mittelfristig bahnt sich eine gefährliche Entwicklung an. Während die USA und fast ganz Europa ihre Verteidigungsbudgets seit Jahren entweder eingefroren oder teilweise massiv gesenkt haben, ist besonders in Asien und im mittleren Osten genau das Gegenteil der Fall. In diesen Regionen sind die Budgets substanziell erhöht worden, ein eigentliches Wettrüsten ist zu beobachten. So hat die Volksrepublik China in den letzten Jahren ihr Budget um rund 170% erhöht, während jenes von Italien im gleichen Zeitraum um 26% gesenkt wurde. Es ist daher kaum verwunderlich, in welchen Regionen die größeren Beschaffungen von Kampf- und militärischen Transportflugzeugen stattfinden. Der Gap zwischen Europa und vielen anderen Staaten nimmt laufend zu, wird aber von der Bevölkerung Europas trotz der schwelenden Krisen oder sogar kriegsähnlichen Verhältnisse nicht wahrgenommen. Ein beredtes Beispiel für diese Lethargie oder besser der Negierung von Tatsachen, zeigte die Schweizer Bevölkerung mit der Ablehnung der Beschaffung des neuen Kampfflugzeuges Gripen E im Rahmen einer Volksabstimmung. Ein gewisses Umdenken scheint sich anzubahnen. In Deutschland entzündete sich beispielsweise die Diskussion um die aktuell bedenkliche Einsatzbereitschaft u.a. der Luftwaffe. Wenn auch sehr halbherzig, will man durch punktuell höhere Budgets mindestens bei diesem Problem etwas Abhilfe schaffen.
Die Luftfahrtindustrie von China boomt weiterhin. Laufend werden neue Typen lanciert. Begonnen hat diese Entwicklung bei der Militärluftfahrt und weitet sich nun in die Verkehrsluftfahrt aus. Im Bereich der General Aviation sind erste Schritte gemacht, bald folgt auch ein Businessjet aus chinesischer Produktion. Weiter sind noch Spezialflugzeuge in Planung, wie diverse Drohnen sowie ein Wasserflugzeug. China dürfte somit in wenigen Jahren das einzige Land auf der Welt sein, welches Modelle für fast alle Sparten der Luftfahrt produzieren kann. Wer hätte das vor zehn Jahren gedacht!
Diese Dynamisierung der Branche, das Eintreten von neuen Anbietern im Markt, vor allem aus Asien, macht das Beobachten und das Beschreiben der neuesten Entwicklungen in dieser Buchreihe immer spannender. Wir können uns auf viele neue Entwicklungen freuen.
Claudio Müller
Ursprungsland: USA/Europa.
Kategorie: Überschall-Businessflugzeug.
Triebwerke: Drei Mantelstromtriebwerke eines noch auszuwählenden Typs von je rund 6800 kp (67 kN) Standschub.
Leistungen (neueste Berechnungen): Max. Reisegeschwindigkeit Mach 1,6, Langstreckenreisegeschwindigkeit Mach 1,4; Höchstgeschwindigkeit im Unterschallbereich Mach 0,99; Dienstgipfelhöhe 15540 m; max. Reichweite mit IFR-Reserven 9260 km.
Gewichte: Leergewicht 22600 kg; max. Startgewicht 52000 kg.
Zuladung: Zwei Piloten und zwischen acht und elf Passagiere.
Entwicklungsstand: Heutigen Plänen zufolge soll ein erster Prototyp 2019 die Flugerprobung aufnehmen. Mit dem kommerziellen Einsatz wird ab 2021 gerechnet.
Bemerkungen: Nach Jahre langen Versuchen, einen Überschall-Businessjet auf den Markt zu bringen, scheint sich dieses Vorhaben dank der Aerion AS2 zu konkretisieren. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei, dass sich Airbus am Projekt beteiligen will. Bei der AS2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des vor rund zehn Jahren begonnenen Projekts Aerion SBJ. Der Businessjet soll ein Optimum zwischen erreichbarer Höchstgeschwindigkeit und möglichst minimaler Umweltbelastung erzielen. So wird bewusst auf doppelte Schallgeschwindigkeit verzichtet. Die geplante Geschwindigkeit genügt jedoch, um beispielsweise die Strecke zwischen der Ostküste der USA und der Westküste Asiens in 9,5 Stunden zurückzulegen. Einen wesentlichen Beitrag zur Erzielung dieses Werts leistet der Flügel, welcher sowohl für hohe Unterschall- wie auch für mittlere Überschallgeschwindigkeit optimiert wird. Große Aufmerksamkeit in der Konzeption wird dem möglichst geringen Überschallknall geschenkt. Die rund neun Meter lange Passagierkabine erlaubt durchgehend Stehhöhe und soll gleichen Komfortansprüchen wie heutige Businessjets genügen. Aktuellen Schätzungen zufolge soll der Stückpreis auf rund US$ 100 Mio. zu stehen kommen.
Hersteller: Aerion Corporation, Reno, Nevada, USA.
Abmessungen:
Spannweite 21,0 m
Rumpflänge 49,00 m
Höhe 8,00 m
Flügelfläche 125,00 m2.
Ursprungsland: Großbritannien und Italien.
Kategorie: Militärischer und ziviler Mehrzweck- und Transporthubschrauber.
Triebwerke: Drei Gasturbinen (RN) Rolls-Royce-Turboméca RTM 322 von je 2241 WPS (1671 kW) oder (Italienische Marine) General Electric CT7-6A1 von je 2040 WPS (1521 kW) Leistung.
Leistungen (CT7-6): Max. Fluggeschwindigkeit 308 km/h; ökonom. Reisegeschwindigkeit 267 km/h; Schwebehöhe mit Bodeneffekt 2745 m, ohne Bodeneffekt 1675 m; max. Flughöhe 4600 m; Reichweite mit 30 Passagieren 926 km; Überführungsreichweite mit Zusatztanks 1760 km.
Gewichte: Rüstgewicht ASW-Ausführung 9275 kg, Mehrzweckversion 9000 kg, Zivilausführung 8993 kg; max. Startgewicht ASW-Ausführung 13530 kg, übrige 14288 kg.
Zuladung: Zwei Piloten und 30 Passagiere; max. Nutzlast 6700 kg.
Bewaffnung (HM Mk.2): Vier Leichtgewichttorpedos Stingray oder Antischiffslenkwaffen der Exocet-Harpoon-Klasse; HH-101A: Drei 7,62-mm-Maschinengewehre M134.
Entwicklungsstand: Die erste Entwicklungsmaschine flog erstmals am 9. Oktober 1987. Bisher sind Bestellungen für rund 220 AW101 (davon fast 200 abgeliefert) in verschiedenen Ausführungen eingegangen: Marine Algeriens 6, Dänemark 18, Großbritannien 72, Italien 24 + 15 HH-101A, Kanada 15, Norwegen 16+, Portugal 12 (+ 2 Optionen), Polizei von Tokyo 1, Japanische Marine 14, Saudi Arabien 2; neu Nigeria 2.
Bemerkungen: Die AW101 wird in verschiedenen Ausführungen gebaut: ASW (U-Boot-Jäger), Minensucher, SAR/Rettungsaufgaben, taktischer Transporter, AEW sowie Zivilversion. Die Merlins der Royal Navy werden bereits einer intensiven Modernisierung unterzogen, welche u.a. ein Fly-By-Wire-System und eine neue Avionik- und Kommunikationssysteme umfasst. Ein neuer Hauptrotor wird bei allen englischen AW101 eingebaut. Dadurch erhöht sich die Nutzlast um 650 kg und erlaubt eine höhere Geschwindigkeit. Anfangs 2014 hatte die als HH-101 Caesar (siehe Foto) bezeichnete Combat-SAR-Version der italienischen Luftwaffe den Erstflug. Diese kann luftbetankt werden und ist an diversen Stellen gepanzert.
Hersteller: AgustaWestland Ltd., London, Werk Yeovil, Großbritannien.
Abmessungen:
Rotordurchmesser 18,59 m
Rumpflänge 19,51 m
Höhe inkl. Rotorkopf 5,21 m.
Ursprungsland: Italien.
Kategorie: Leichter Mehrzweckhubschrauber.
Triebwerke: Zwei Gasturbinen Pratt & Whitney Canada PW207C von je 815 WPS (608 kW) Leistung.
Leistungen: Höchstgeschwindigkeit 311 km/h; max. Reisegeschwindigkeit 296 km/h auf Meereshöhe; max. Schrägsteiggeschwindigkeit 9,30 m/Sek; Dienstgipfelhöhe 4940 m; Schwebehöhe mit Bodeneffekt 4750 m, ohne Bodeneffekt 3050 m; Reichweite 824 km; max. Flugdauer 4 Std. 20 Min.
Gewichte: Leer 1660 kg; max. Startgewicht 3175 kg mit interner Nutzlast bzw. 3200 kg mit externer Nutzlast.
Zuladung: Ein Pilot und sieben Passagiere. Als Ambulanzhubschrauber zwei liegende Patienten und zwei Helfer. Max. Nutzlast (Power) 1130 kg.
Entwicklungsstand: Die neueste Version Trekker (siehe Foto) wurde im Februar 2014 vorgestellt. Erste Auslieferungen haben bereits begonnen. Die AW109 Grand (siehe Dreiseitenriss) fliegt seit Anfang 2005. Gegen 300 Grand/GrandNews/Trekker sind bestellt und rund 130 davon abgeliefert. Die verschiedenen Ausführungen Grand, Power und Nexus (siehe frühere Ausgaben) werden weiterhin produziert. Bisher sind gegen 600 Einheiten bestellt worden.
Bemerkungen: Die erfolgreiche lange Reihe von AW109-Versionen wird durch eine weitere – die Trekker – ergänzt. Sie basiert auf der AW109SP GrandNew und weist u.a. folgende Neuerungen auf: Statt Radfahrwerk besitzt sie Landekufen, zugelassen für Einpilotenbetrieb, Glas-Cockpit Garmin G1000HTM. Dank eines größeren Treibstofftanks können bessere Reichweitenleistungen erreicht werden. Wie der Name Trekker suggeriert, ist diese Ausführung primär für die Arbeitsfliegerei optimiert. Je nach Aufgabengebiet können optional ein Transporthaken, eine Rettungswinde mit einer Nutzlast von 272 kg, Suchscheinwerfer, Lautsprecher, FLIR usw. montiert werden.
Hersteller: AgustaWestland Ltd., Werk Vergiate, Italien.
Abmessungen (Trekker):
Rotordurchmesser 10,83 m
Rumpflänge 11,65 m
Höhe über Rotor 3,08 m, über Heck 3,44 m.
Ursprungsland: Italien.
Kategorie: (AW139) Mittelschwerer Mehrzweckhubschrauber, (HH-139) Combat-SAR-Hubschrauber.
Triebwerke: Zwei Gasturbinen Pratt & Whitney Canada PT6C-67C von je 1679 WPS (1250 kW) Leistung.
Leistungen: Höchstgeschwindigkeit 310 km/h; max. Reisegeschwindigkeit 306 km/h; Schrägsteiggeschwindigkeit 10 m/Sek; Schwebehöhe mit Bodeneffekt 3600 m, ohne Bodeneffekt 2920 m; Dienstgipfelhöhe 5914 m; max. Flugdauer 5,12 Std; Reichweite mit 10 Passagieren 650 km, max. 1061 km.
Gewichte: Rüstgewicht je nach Ausführung 3800 kg, max. Startgewicht 6800 kg.
Zuladung: Ein bis zwei Piloten und zwischen 12 und 15 Passagiere oder für Rettungseinsätze sechs liegende Verletzte und vier Sanitäter; max. Nutzlast intern 2500 kg, extern 2778 kg.
Entwicklungsstand: Der Prototyp nahm am 3. Februar 2001 die Flugerprobung auf, gefolgt vom ersten Serienmuster am 24. Juni 2002. Ende 2003 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Etwa 210 zivile Operators sowie militärische bzw. paramilitärische Organisationen haben bis Ende 2014 fast 800 Einheiten bestellt, 700 davon waren bereits gebaut. Derzeit produziert der Hersteller jährlich etwa 50 AW139. Einige der neuesten Besteller: Russische Regierung 7, Travira Air 2, Victorian Air Ambulance 6. Angesichts der großen Nachfrage wird die AW139 in den USA (bisher 200 gebaut) und seit 2012 auch in Russland in Lizenz hergestellt.
Bemerkungen: Ursprünglich ein Gemeinschaftsprojekt von Agusta und Bell, trägt heute AgustaWestland die alleinige Verantwortung für die AW139. Haupteinsatzgebiete sind: Transport von Geschäfts-/VIP-Personen, Überwachungsaufgaben, EMS-Transporte und Versorgung von Ölbohrplattformen. Die AW139 zeichnet sich durch eine für ihre Klasse sehr voluminöse Kabine aus. Die elektronische Ausrüstung entspricht dem heutigen Standard. Alle ab 2009 gebauten Modelle weisen ein auf 6800 kg erhöhtes max. Startgewicht auf. Die Italienische Luftwaffe hat 2012 zehn Einheiten einer speziellen Combat-SAR-Version HH-139A beschafft. Diese weist u.a. ein verstärktes und höheres Fahrwerk sowie verbesserte Avionik auf.
Hersteller: AgustaWestland Ltd., Werk Vergiate, Italien und Bell Helicopter Textron, USA.
Abmessungen:
Rotordurchmesser 13,80 m
Rumpflänge bei drehendem Rotor 16,65 m, ohne Rotor 13,53 m
Höhe über Heckleitwerk 4,95 m.
Ursprungsland: Großbritannien.
Kategorie: Militärischer Mehrzweckhubschrauber für Armee- und Marineeinsätze.
Triebwerke: Zwei Gasturbinen Honeywell LHTEC CTS800-4N von je 1620 WPS (1207 kW) Leistung.
Leistungen: Max. Reisegeschwindigkeit 245 km/h auf Meereshöhe; normale Reisegeschwindigkeit 230 km/h; Schrägsteiggeschwindigkeit 10 m/Sek; Schwebehöhe mit Bodeneffekt 2103 m, ohne Bodeneffekt 1448 m; Reichweite bei taktischem Einsatz 685 km, max. 1000 km; max. Flugdauer mit Zusatztanks 5 Std. 15 Min.
Gewichte: Rüstgewicht 3943 kg; max. Startgewicht 5800 kg.
Zuladung: Ein bis zwei Piloten und je nach Einsatzzweck bis zu zwölf Personen. Als Rettungshubschrauber drei bis acht Patienten samt Sanitäter; Rettungswinde von 272 kg Tragkraft.
Bewaffnung: Als Panzerabwehrhubschrauber an bis zu acht Aufhängepunkten TOW-, HOT- oder Hellfire-Lenkwaffen; als Schiffsabwehr-Hubschrauber Leichttorpedos, bis zu vier Lenkwaffen Sea Skua 2, AS12TT oder zwei Penguin.
Entwicklungsstand: Das erste Muster absolvierte den Erstflug am 28. November 2009, gefolgt vom zweiten am 14. Oktober 2010. Die Royal Army beschafft 40 Future Lynx, die Royal Navy 22. Die ersten Ablieferungen an die Army erfolgten 2012. 2013 folgten jene für die Navy. Neuester Besteller: Marine Süd Koreas 8.
Bemerkungen: Bei der AW159 Wildcat handelt es sich um eine wesentlich überarbeitete Weiterentwicklung der Lynx/Super Lynx AH9 (siehe Ausgabe 2009). Sie ist mit deutlich leistungsfähigeren CTS800-Triebwerken ausgestattet. Die Landversion erhält verbesserte Navigations- und Kommunikationssysteme sowie u.a. ein Laser-Zieldarstellungsgerät und wird besser geeignet sein, die Unterstützungsfunktion für die englischen AH-64D (siehe Seiten 96/97) zu erfüllen. Die Marineversion weist ein 360°-Seaspray-Radar im Rumpfbug auf und ist zusätzlich mit Night-Vision-Goggles (NVG), Glascockpit, digitaler Avionik und doppelt redundantem Databus MIL-STD-1553D ausgerüstet.
Hersteller: AgustaWestland Ltd., Werk Yeovil, Somerset, Großbritannien.
Abmessungen:
Rotordurchmesser 12,80 m
Rumpflänge 13,33 m
Höhe inkl. Rotorkopf 3,67 m.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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