FODMAP Kochbuch: Die leckersten Rezepte für eine effektive FODMAP Diät bei Reizdarm, Blähbauch, Bauchschmerzen und anderen Verdauungsstörungen - inkl. Brotrezepten, Fingerfood & Getränken - Christina Gräfe - E-Book

FODMAP Kochbuch: Die leckersten Rezepte für eine effektive FODMAP Diät bei Reizdarm, Blähbauch, Bauchschmerzen und anderen Verdauungsstörungen - inkl. Brotrezepten, Fingerfood & Getränken E-Book

Christina Gräfe

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Beschreibung

Reizdarmsyndrom-Kochbuch: Mit vielfältigen und köstlichen Rezepten nach dem FODMAP-Konzept zu umfassendem Wohlbefinden Wer mit der Diagnose "Reizdarmsyndrom" lebt, kennt die Verzweiflung am Esstisch: Das eine bläht, das nächste verstopft, nach manchem Genuss stellen sich Krämpfe ein – was soll man überhaupt noch essen? Zum Glück gibt es hier eine gute Lösung, die nicht nur Wohlbefinden, sondern auch grenzenlosen Genuss verspricht: Kochen nach dem FODMAP-Prinzip – und wie das kinderleicht und abwechslungsreich geht, zeigt Ihnen dieses Buch! Champignons, Äpfel, Frühstücksmüsli oder Hülsenfrüchte – Lebensmittel, die eigentlich im Ruf stehen, gesund zu sein, lösen bei Reizdarmsyndrom-Patienten oft quälende Beschwerden aus und entsprechend hoch ist oft die Unsicherheit. Was tut mir gut, was sollte ich meiden und kann ich überhaupt noch bedenkenlos schlemmen und genießen? Ja, das geht, und dabei hilft Ihnen die wissenschaftlich entwickelte Ernährungsform nach dem FODMAP (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole )-Prinzip. Je weniger davon im Essen ist, desto besser vertragen Sie das Gericht, und dieses Kochbuch präsentiert Ihnen eine Fülle an köstlichen Rezepten, die sorgfältig auf optimale FODMAP-Werte abgestimmt sind. Von leckeren Frühstücksideen über feine Suppen und Salate bis hin zu herzhaften Hauptgerichten und verführerischen Desserts kommen hier Fleischfans, Fischliebhaber, Veggies und Naschkatzen gleichermaßen auf ihre Kosten und entdecken eine Riesenauswahl an gut verträglichen Leckereien. Kochen ist nicht so Ihr Ding? Keine Sorge, die einfachen und zugleich schmackhaften Rezepte punkten mit unkomplizierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen und erlauben auch ungeübten Köchen, im Handumdrehen verschiedenste Köstlichkeiten auf den Teller zu zaubern. Darüber hinaus sorgen kompakt-verständliche Informationen rund um FODMAP, Nahrungsumstellung & Co. sowie Lebensmitteltabellen dafür, dass Sie Ihre Ernährung ab sofort perfekt auf Ihre spezifischen Bedürfnisse abstimmen können. Feines zum Frühstück: Mit Haferfrühstück, Rührei, veganer Schokocreme oder Dinkelweißbrot schenken Sie Ihrem Darm einen optimalen Start in den Tag. Kleines & Leichtes: Mit Suppen, Salaten und Snacks wie Möhren-Apfel-Suppe, Kürbis-Reis-Suppe, Kimchi-Salat oder Zucchini-Pizza-Bites haben Sie jederzeit verträgliche Vorspeisen, Snacks oder leichte Mahlzeiten parat. Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch: Buntes Rahmhuhn, Rindfleisch-Wirsing-Topf, Fischcurry oder Saibling mit Kürbisgemüse sind nicht nur herzhafte Sattmacher, sondern schmeicheln auch dem Darm. Leckere Veggie-Vielfalt: Vegetarier und Veganer entdecken mit Tomaten-Polenta-Auflauf, Auberginenlasagne, fruchtiger Asia-Gemüsepfanne oder Gemüse-Kartoffel-Curry eine köstliche Vielfalt an Hauptgerichten. Süße Genussmomente: Zitronenkrapfen, Kokos-Limonen-Panna-Cotta, Kürbis-Chai-Latte oder Lavendel-Limonade sorgen für unbeschwertes Naschglück und raffinierte Erfrischung. Dieses Kochbuch zeigt Ihnen, wie einfach Sie vollen Geschmack und Darmgesundheit unter einen Hut bringen können, und überrascht stets aufs Neue mit verlockenden Schlemmerkreationen. Ob Sie Beschwerden lindern, Unverträglichkeiten aufspüren oder Ihrem Darm ganz einfach etwas Gutes tun möchten – hier finden Sie jede Menge Inspiration für Genuss. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich darauf, endlich wieder mit gutem Gewissen so richtig genießen zu können!

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FODMAPKochbuch

Die leckersten Rezepte für eine effektive FODMAP Diät bei Reizdarm, Blähbauch, Bauchschmerzen und anderen Verdauungsstörungen

Christina Gräfe

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

FODMAP KochbuchCopyright © 2023 Christina Gräfewww.edition-lunerion.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2023

Vorwort

W

er mit der Diagnose „Reizdarmsyndrom“ lebt, kennt die Verzweiflung am Esstisch: Das eine bläht, das nächste verstopft, nach manchem Genuss stellen sich Krämpfe ein – was soll man überhaupt noch essen? Zum Glück gibt es hier eine gute Lösung, die nicht nur Wohlbefinden, sondern auch grenzenlosen Genuss verspricht: Kochen nach dem FODMAP-Prinzip – und wie das kinderleicht und abwechslungsreich geht, zeigt Ihnen dieses Buch!

Champignons, Äpfel, Frühstücksmüsli oder Hülsenfrüchte – Lebensmittel, die eigentlich im Ruf stehen, gesund zu sein, lösen bei Reizdarmsyndrom-Patienten oft quälende Beschwerden aus und entsprechend hoch ist oft die Unsicherheit. Was tut mir gut, was sollte ich meiden und kann ich überhaupt noch bedenkenlos schlemmen und genießen? Ja, das geht, und dabei hilft Ihnen die wissenschaftlich entwickelte Ernährungsform nach dem FODMAP (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole)-Prinzip. Je weniger davon im Essen ist, desto besser vertragen Sie das Gericht, und dieses Kochbuch präsentiert Ihnen eine Fülle an köstlichen Rezepten, die sorgfältig auf optimale FODMAP-Werte abgestimmt sind. Von leckeren Frühstücksideen über feine Suppen und Salate bis hin zu herzhaften Hauptgerichten und verführerischen Desserts kommen hier Fleischfans, Fischliebhaber, Veggies und Naschkatzen gleichermaßen auf ihre Kosten und entdecken eine Riesenauswahl an gut verträglichen Leckereien!

Guten Appetit!

Inhalt

Alles rund um den Reizdarm

Reizdarm – Ursache und Definition

Risikofaktoren

Symptome und Beschwerden

Untersuchungs- und Diagnosemöglichkeiten

Ernährung bei Reizdarm: Stichwort FODMAP

Definition FODMAP

Ernährungsweise nach FODMAP

Was ist erlaubt, was ist verboten?

Frühstück

Pancakes mit Blaubeeren und Ahornsirup

Tofuwurst mit Allerlei

Hafer-Porridge mit Früchten und Joghurt

Omelett mal anders

Müslitraum mit Schokolade

Rührei

Haferfrühstück

Brote und Brotaufstriche

Hafer-Bananen-Brot

Saftiges Haferbrot

Paprika-Walnuss-Aufstrich

Vegane Schokocreme

FODMAP-Brot

Dinkelweissbrot

Saftiges Knäckebrot

Low-Carb-Flohbrötchen

Brötchen aus Hirse und Möhren

Toastbrot

Salate

Kürbissalat mit Feta

Bratkartoffelsalat

Reissalat mit Mozzarella und Pinienkernen

Quinoasalat mit Roter Bete

Salat mit Brokkoli und Hirse

Möhrensalat

Kimchi-Salat

Hüttenkäsesalat mit Gurke und Cherrytomate

Suppen

Möhrensuppe

Kürbissuppe

Reissuppe

BASISCHE FENCHELSUPPE

Kürbis-Kurkuma-Suppe

Tomatensuppe

Gemüsesuppe

Möhren-Apfel-Suppe

Hauptspeisen mit Fleisch

Pulled Pork

Zitronenhähnchen mit Reis-Paprika-Salat

Reis mit Parmesan, Erbsen und Parmaschinken

Buntes Rahmhuhn

Kartoffelgulasch mit Putenschnitzel

Bohneneintopf mexikanischer Art

Rindfleisch-Wirsing-Topf

Chinesische Gemüsepfanne mit Rindfleischstreifen

Hauptspeisen mit Fisch

Fischcurry

Saibling mit Kürbisgemüse

Gedünsteter Lachs

Spinat-Crêpes mit Lachs und Avocado

Garnelenspiesse

Zucchini-Fisch-Pfanne

Fischauflauf

Wurzelgemüsepüree mit Fisch

Vegetarische Hauptspeisen

Gedämpftes Gemüse

Tomaten-Polenta-Auflauf

Auberginen-Pasta mit Paprika

Hirse-Gemüse-Bratlinge mit Joghurt-Dip

Gemüse-Reis-Bowl

Kartoffeleintopf mit Möhren

Vegetarisches Gulasch

Auberginenlasagne

Vegane Hauptspeisen

Grüne Magie

Basisches Ratatouille

Gemüse-Curry-Pfanne

Asia-Pfanne mit knusprigem Tofu

Fruchtige Asia-Gemüsepfanne

Kohlrabischnitzel mit Gurkensalat

Möhrenpuffer mit Bulgur und Zaziki

Gemüse-Kartoffel-Curry

Fingerfood und Snacks

FODMAP-Proteinballs to go

Low-Carb-Gewürzcracker

Ufos aus Radieschen

Süsse FODMAP-Sommerrolle

Erdnussbutter-Schokoladen-Cookies

Zucchini-Pizza-Bites

Hirsesnack

Vegane FODMAP-Cracker

Desserts

Zitronenkrapfen

Käsekuchen mit Karamellsosse

Rüblikuchen

Chia-Joghurt mit Früchtepüree

Schokokuchen

Kokos-Limonen-Panna-Cotta

Polenta mit roten Beeren

Pancakes aus Reismehl

Getränke

Lavendel-Limonade (ungesüsst)

Waldbeer-Fruchtshake

Kürbis-Chai-Latte

Grüner Smoothie mit Kefir

Erdbeer-Bananen-Shake

Wild Berry Dream

Himbeer-Mojito (alkoholfrei)

Ipanema (alkoholfrei)

Alles rund um den Reizdarm

I

nhaltlich erhalten Sie mit dem Ratgeber eine theoretische Einführung in die Thematik des Reizdarms. Hier macht Sie der Ratgeber mit den Ursachen, Risikofaktoren sowie den Symptomen und Beschwerden vertraut, die im Zuge eines Reizdarmsyndroms auftreten können. Zudem erhalten Sie eine Vorlage, wie Sie ein Reizdarmtagebuch führen können. Diese Vorlage können Sie ausdrucken und für die Dokumentation Ihrer Ess- und Lebensgewohnheiten nutzen.

Daran anschließend informiert Sie der Ratgeber über eine mögliche Behandlungsform, mit der Sie die Symptome Ihres Reizdarms eindämmen und lindern können: die FODMAP-Ernährungsweise. Hier erfahren Sie, was es mit dieser Form der Ernährung auf sich hat und in welchen Phasen das FODMAP-Prinzip umgesetzt wird. Darüber hinaus liefert Ihnen der Ratgeber eine Liste mit einigen Lebensmitteln, die Ihnen zeigen, welche Nahrungsbestandteile Sie verzehren können und welche Sie besser vermeiden sollten. Hier sei jedoch erwähnt, dass, auch wenn ein Lebensmittel in dieser Liste als geeignet oder ungeeignet aufgelistet ist, der grundsätzliche Verzehr dennoch davon abhängig ist, inwieweit die jeweiligen Lebensmittel Ihnen persönlich Beschwerden bereiten. Um das herauszufinden, können Sie Ihr Ernährungstagebuch verwenden.

Im Anschluss finden Sie in diesem Ratgeber Rezepte, die für einen Reizdarm geeignet sind. Hierbei werden die Kategorien Frühstück, Brot und Brotaufstriche, Salate, Suppen, Hauptspeisen mit Fleisch, Hauptspeisen mit Fisch, vegetarische Hauptspeisen, vegane Hauptspeisen, Fingerfood, Snacks sowie Getränke angeführt.

Auch hier sei erwähnt, dass die Rezepte an einigen Stellen auch Lebensmittel enthalten können, die einen höheren FODMAP-Anteil aufweisen. Hierbei ist die Menge des jeweiligen Lebensmittels entscheidend. Darüber hinaus sollten Sie wissen, dass alle Rezepte in diesem Ratgeber abwandelbar sind. Das heißt, sollten Sie gegen bestimmte Bestandteile Unverträglichkeiten aufweisen, so können Sie diese entsprechend Ihrer individuellen Verträglichkeit anpassen. Grundsätzlich ist der Ratgeber daher als Anregung für eine Ernährungsweise nach FODMAP im Sinne einer Leitlinie zu verstehen, an der Sie sich im Rahmen Ihrer FODMAP-Diät orientieren können, um die für Sie passende Ernährungsweise zu finden.

Reizdarm – Ursache und Definition

Als Reizdarm (Colon irritabile) wird eine Funktionsstörung des Darms bezeichnet, bei der Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung auftreten können. Leiden die Betroffenen unter Stress, können sich diese Symptome verstärken. Das Reizdarmsyndrom, wie die Erkrankung auch genannt wird, betrifft den gesamten Verdauungstrakt und geht mit einem gestörten Zusammenspiel der Darm-Hirn-Achse einher. Daher wird das Reizdarmsyndrom häufig auch als Störung der Darm-Hirn-Achse beschrieben.

Definition:

Mit dem Begriff der Darm-Hirn-Achse wird die Wechselwirkung zwischen Darm und Gehirn beschrieben. Hierbei kommunizieren das Nervensystem, das Hormonsystem sowie das Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Darm besiedeln. Da auch das Mikrobiom eine Rolle in der Interaktion des Körpers spielt, wird der Name der Darm-Hirn-Achse häufig auch um das Mikrobiom (Darm-Hirn-Mikrobiom-Achse) erweitert. Diese Achse ist zuständig für die Darmbewegungen sowie für den gesamten Ablauf des Verdauungsprozesses. Daneben ist sie am Appetit, dem Energiehaushalt, dem Belohnungssystem und den Ernährungsgewohnheiten beteiligt. Arbeitet der menschliche Körper gesund, interagiert die Darm-Hirn-Mikrobiom-Achse so, dass ein regulierendes inneres Gleichgewicht entsteht (Homöostase). Innerhalb des Systems beeinflusst jeder Bestandteil den anderen. Das heißt, das Gehirn beziehungsweise die Psyche kann Einfluss auf die Verdauung sowie die Darmflora haben und andersherum.

Wie häufig das Reizdarmsyndrom auftritt, konnte anhand von Studien bisher noch nicht ermittelt werden. Die Ergebnisse variieren hier stark. Im Schnitt ist jedoch davon auszugehen, dass etwa zehn Prozent der Menschen weltweit betroffen sind. In aller Regel sind Frauen häufiger betroffen als Männer. In Deutschland leiden etwa 12 Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Aus medizinischer Sicht wird von einem Reizdarmsyndrom gesprochen, wenn die Beschwerden über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten anhalten, die Lebensqualität des Patienten einschränken und ausgeschlossen werden kann, dass keine anderen Erkrankungen die Ursache für die Beschwerden darstellen. Zudem sollten die Krankheitszeichen mindestens einmal wöchentlich auftreten.

Die Entstehung eines Reizdarms kann dabei von unterschiedlichen Faktoren abhängen. Liegt die Erkrankung vor, beeinträchtigt sie die Lebensqualität der Betroffenen stark. Ursächlich hierfür sind

● eine gestörte Darmperistaltik
● eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
● eine erhöhte Immunaktivität innerhalb der Darmschleimhaut
● Infektionen des Magen-Darm-Traktes
● eine gestörte Darmflora
● ein gestörter Serotoninhaushalt
● Stress
● andere Erkrankungen

Bei der gestörten Darmperistaltik sind die natürlichen Darmbewegungen nicht mehr im Gleichgewicht, sodass die Nahrung nicht mehr optimal befördert wird. Hierbei ist die Darm-Hirn-Achse im Ungleichgewicht. Hierbei erteilen die Nerven des Darms dem Hirn Fehlermeldungen, sodass die natürlichen Darmbewegungen nur noch fehlerhaft ausgeführt werden.

Ist die Darmschleimhaut zu durchlässig, ist die Darmflora oftmals gestört. Eine gestörte Darmflora kann dann die Ursache für die Ausbildung eines Reizdarms sein. Diese entsteht beispielsweise durch Antibiotikatherapien sowie durch schwere Infekte des Magen-Darm-Traktes, wodurch die bakterielle Besiedelung des Darms aus dem Gleichgewicht geraten kann. Wird die Darmflora über einen längeren Zeitraum hinweg geschädigt (Dysbiose), kann sich die Darmschleimhaut verändern. Die Schädigungen sorgen dafür, dass sie für Krankheitserreger und Giftstoffe durchlässig wird, sodass die Darmnerven gereizt werden können. In diesen Fällen können Krankheitserreger leichter in die Darmschleimhaut vordringen und dort eine Immunreaktion auslösen. Zudem wird ein Reizdarm durch eine erhöhte Immunaktivität in der Darmschleimhaut befördert. Das heißt, Betroffene weisen meist eine verstärkte Immunaktivität innerhalb ihrer Darmschleimhaut auf. Der Grund hierfür ist medizinisch nicht geklärt.

Darüber hinaus sind Infektionen des Magen-Darm-Traktes für die Ausbildung eines Reizdarms denkbar. In einem von zehn Fällen tritt ein Reizdarm im Anschluss an einen Infekt des Darms auf. Hierfür sind meist spezielle Bakterien, wie beispielsweise Campylobacter jejuni, verantwortlich.

Eine weitere Ursache für einen Reizdarm kann in einem gestörten Serotoninhaushalt liegen. Ist dieser gestört, nehmen Betroffene ihren Darm stärker wahr als andere. Dies geht meist mit einem Schmerzempfinden einher, was durch das Ungleichgewicht im Serotoninhaushalt zu begründen ist.

Viele Erkrankte befinden sich im Alltag in stressigen Situationen, die einen Einfluss auf ihren Magen- und Darmtrakt haben. Hierbei sind die innerhalb des Darms verlaufenden Nerven in einem dauerhaft erregten Zustand, wodurch die Darmbewegungen durcheinandergeraten und dem Hirn Fehlersignale melden. Psychische Belastungen können die Symptome zusätzlich verändern. Neben den benannten Ursachen können andere Erkrankungen der Auslöser für die Entstehung eines Reizdarms sein. Einige Erkrankungen, wie beispielsweise Fibromyalgie oder Depressionen, treten dabei gemeinsam mit einem Reizdarm auf (Komorbidität). Auch wenn sich ein Reizdarm grundsätzlich zurückbilden kann, verläuft die Erkrankung in den meisten Fällen chronisch.

Risikofaktoren

Für die Entstehung eines Reizdarms können eine ungesunde Ernährung sowie der Missbrauch von schädlichen Substanzen, wie beispielsweise Drogen, Alkohol und Nikotin, in Korrelation stehen. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass eine ballaststoffarme Ernährung sich schädlich auf die Darmgesundheit auswirken kann. Das liegt vor allem daran, dass der Darm für das Verdauen von Ballaststoffen (zum Beispiel beim Verzehr von Rohkost) mehr arbeiten muss. Daneben können der Verzehr von Fett und Zucker im Übermaß die Entstehung eines Reizdarms begünstigen. Diese Nahrungsbestandteile befinden sich vor allem in stark industriell verarbeiteten Lebensmitteln.

Ist der Ernährungsplan zu ballaststoffreich, kann dies wiederum ebenfalls schädlich für den Darm sein, da es einen bereits vorhandenen sowie einen entstehenden Reizdarm befördern kann.

Weiterhin können zu schnelles Essen oder eine mangelnde Hygiene bei der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln einen Risikofaktor darstellen. Besondere Indikatoren für die Entstehung eines Reizdarmsyndroms können zusätzlich beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die Psyche oder Infektionen sein. Bei den Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind als Risikofaktoren vor allem die nachfolgenden Intoleranzen zu nennen.

● Laktoseintoleranz
● Getreide
● Fruktoseintoleranz
● Zöliakie
● Gluten-Unverträglichkeit

Neben den benannten Risikofaktoren steht innerhalb der medizinischen Forschung eine erbliche Veranlagung im Verdacht, ein Reizdarmsyndrom auslösen zu können.

Symptome und Beschwerden

Für das Reizdarmsyndrom ist ein häufiger krampfartiger Bauchschmerz charakteristisch. Je nach Ausprägung kann dieser mal intensiver und mal weniger intensiver empfunden werden. Die Intensität und Häufigkeit ist dabei von Erkranktem zu Erkranktem sehr individuell. Die Beschwerden treten hierbei meist in Zusammenhang mit dem Stuhlgang auf. Da beim Auftreten des Reizdarmsymptoms die natürliche Darmfunktion gestört ist, verändert sich bei Erkrankten die Konsistenz des Stuhls. Nicht selten berichten Patienten von einem Gefühl, bei dem der Darm nicht vollständig entleert werden kann. Der Stuhlgang ist unregelmäßig und variiert von Durchfall bis zu Verstopfung. Darüber hinaus leiden viele Patienten unter einem aufgeblähten Bauch, Blähungen, häufigem Aufstoßen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung sowie in einigen Fällen einer gedrückten Stimmung. Besonders typisch für ein Reizdarmsyndrom sind daher:

● Bauchschmerzen, die krampfartig verlaufen können
● Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel
● Völlegefühl, Blähbauch und Blähungen
● Schleimbeimengungen im Stuhl
● Schmerzen während des Stuhlgangs
● häufiger Stuhlgang
● Gefühl eines unvollständig entleerten Darms

Da die Symptome eines Reizdarms unspezifisch sein können und sich häufig auch bei anderen Erkrankungen zeigen, müssen vor der Diagnose weitere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Auch wenn die Symptome von Erkrankten häufig als sehr belastend empfunden werden, so ist sie grundsätzlich nicht gefährlich.

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf ist hinsichtlich des Reizdarmsyndroms abhängig davon, unter welchen Beschwerden der Betroffene leidet. Daher unterteilt die Medizin das Krankheitsbild in vier unterschiedliche Krankheitstypen:

● Durchfalltyp
● Verstopfungstyp
● Schmerztyp
● Blähungstyp

Neben diesen Formen treten weitere Mischformen auf. Hierbei gehen die einzelnen Formen ineinander über oder wechseln einander ab. Grundsätzlich kann ein Reizdarm gut therapiert werden. Hierzu ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig. Wird der Reizdarm frühzeitig erkannt, lassen sich die Beschwerden besser behandeln, da sie noch nicht chronisch sind. Meist tritt die Erkrankung im Alter zwischen 20 und 30 Jahren erstmalig auf. In der Vielzahl der Fälle verläuft das Reizdarmsyndrom chronisch. Das heißt, die meisten Menschen kämpfen dauerhaft mit den Beschwerden der Erkrankung. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung schubweise, sodass sich die Phasen mit leichten oder keinerlei vorhandenen Darmbeschwerden mit Phasen stärker ausgeprägten Beschwerden abwechseln. Individuell kann das Reizdarmsyndrom jedoch sehr unterschiedlich verlaufen. Dabei können die Symptome immer wieder neu auftreten, abnehmen oder vollständig aussetzen. Dadurch, dass sich bei den meisten Menschen Durchfälle und Verstopfung abwechseln, beeinträchtigt die Krankheit ihre Lebensqualität stark. Sind Betroffene in der Lage, zu erörtern, was ihre Beschwerden auslöst, ist die Prognose für den Krankheitsverlauf besser, da sie diese durch gezielte Verhaltensveränderungen und Therapiemaßnahmen lindern können oder vollständig beschwerdefrei werden. Erkrankte, die bereits länger unter einem Reizdarm leiden, ist die Prognose grundsätzlich schlechter. Eine vollständige Behandlung der Symptome ist in der Regel nicht möglich. Anhaltspunkte, dass sich aus einer Reizdarmerkrankung schwerwiegende Erkrankungen entwickeln können, liegen jedoch nicht vor, weshalb die Erkrankung bisher als nicht gefährlich eingestuft wird.

Prävention

Da die Ursachen für die Entstehung eines Reizdarms vielfältig sein können, lässt sich der Entstehung nur schwer vorbeugen. Insgesamt kann eine gesunde Lebensweise jedoch dabei unterstützen, die Darmflora gesund zu halten und möglichen Risikofaktoren entgegenzuwirken. Hierbei ist es beispielsweise wichtig, Mahlzeiten in Ruhe und ohne Hektik zu verzehren. Zudem sollte die verzehrte Nahrung vor dem Schlucken gut zerkaut werden. Auf diese Weise wird sie bereits im Mund vorverdaut, sodass die Verdauung im Magen- und Darmtrakt leichter wird und der Darm weniger arbeiten muss. Daneben ist eine ausgewogene und faserreiche Kost durch beispielsweise Gemüse, Salat und Obst ein wichtiger Bestandteil, wenn es darum geht, den Darm gesund zu halten. Darüber hinaus sollten dem Körper Ballaststoffe zugeführt werden. Diese sollten jedoch vorsichtiger dosiert werden, da sie Blähungen verursachen und zu Verstopfung führen können, wenn nicht genügend Bewegung stattfindet. Hier ist es empfehlenswert, dass Sie die Menge an Ballaststoffen langsam steigern und den Körper hierbei gut beobachten. Als Ballaststoffzufuhr eignen sich dabei die nachfolgenden Produkte am besten:

● Haferflocken
● Leinsamen
● Flohsamenschalen