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Vergessen Sie alles, was Sie bislang über Freimaurerei gelesen haben! Schon viel ist geschrieben worden. Doch weil sich die Faszination der Freimaurerei eigentlich nicht erlesen, sondern nur erleben lässt, ist "Freimaurer in 60 Minuten" keine trockene Faktensammlung, sondern ein kurzweiliger Erfahrungsbericht aus der Perspektive eines Journalisten und engagierten Freimaurers - These: Freimaurerei ist das erfolgreichste Persönlichkeitstraining der Weltgeschichte, wovon die lange Liste berühmter Logenbrüder zeugt! Das Buch klärt darüber auf, was die prominenten Mitglieder der Bruderschaft dazu inspiriert hat, über sich selbst hinauszuwachsen und die Welt nachhaltig zu prägen. Sie erfahren, warum Freimaurerei unsterblich macht, was Ihnen die jahrhundertealten Rituale der Bruderschaft noch heute geben können, warum Logen Feinkostläden der Philosophien und Religionen und Freimaurer sogar schon auf dem Mond vertreten sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2013
Impressum
Intro
Die Geschichte der Freimaurerei
Initiationsgemeinschaften und Ritterorden
Symbole, Grade, Rituale
Logen und Brüder
Freimaurerei als Inspirationsquelle
Berühmte Freimaurer
Freimaurerei und Religion
Informationen
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ISBN 978-3-492-96502-6
© für diese Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 2013 © Thiele Verlag in der Thiele & Brandstätter Verlag GmbH, München und Wien 2009 Umschlaggestaltung: Christina Krutz, Biedesheim am Rhein Datenkonvertierung: datagroup, Timisoara / Rumänien
Es überrascht mich immer wieder, welche Summen Personalverantwortliche großer Firmen und gestreßte Manager für Motivations- und Persönlichkeitsseminare ausgeben. In einer Freimaurer-Loge hätten die Kollegen fast umsonst bekommen, was ihnen nachhaltigere Erfolge bei der Arbeit an sich selbst beschert hätte. Denn davon, daß Freimaurerei das wohl erfolgreichste Persönlichkeitstraining der Weltgeschichte ist, zeugt die beeindruckende Referenzliste prominenter Logen-Brüder.
Freimaurerei ein Persönlichkeitstraining?
Die Parallelen der Freimaurerei zu Persönlichkeitstrainings sind mir aufgefallen, als ich mich eher zufällig mit Coachings auseinandergesetzt habe. Bis heute hat anscheinend niemand die Lehren der altehrwürdigen Bruderschaft aus diesem modernen Blickwinkel betrachtet. Und das, obwohl die Gemeinsamkeiten nicht von der Hand zu weisen sind:
Auch in der Freimaurerei geht es um Bewußtseinsveränderung, um ein »besserer« Mensch zu werden. Frei nach der Aufforderung eines prominenten Weisen aus dem Morgenland: »Metanoia« – Ändere deinen Sinn! Das forderte Johannes der Täufer, Schutzpatron der Freimaurerlogen, laut biblischer Überlieferung. »Change your mind« und »Selbstoptimierung« würden es heute wohl Persönlichkeitstrainer nennen. Klingt moderner. Dabei ist das, was Motivationsgurus dann unter dem Motto vermitteln, oft nur alter Wein in neuen Schläuchen! Taschenspielertricks, über die Freimaurer nur müde lächeln können.
In einer Loge müssen Sie nicht über glühende Kohlen laufen, Ihren Namen tanzen oder Ihrer Wut eine Farbe geben. Aber auch die Freimaurerei setzt auf die Macht beeindruckender Rituale und jahrtausendealter Symbole, um den psychologischen Prozeß der Selbsterkenntnis und -veredelung in Gang zu setzen und zu halten. Denn laut Hirnforschung sind wir zwar durchaus in der Lage, unsere Verhaltensweisen zu ändern, jedoch nicht an einem Wochenende.
Sinnbildlich wird dieser langwierige Prozeß durch die Wandlung des eigenen Ichs vom rauhen Stein zum harmonischen Kubus verdeutlicht. Die Freimaurerei bietet Ihnen die Werkzeuge, um an den Macken dieses rauhen Steins zu arbeiten, die Ecken und Kanten zu schleifen, bis sich sprichwörtlich darauf bauen läßt.
Persönliches Fortkommen
Was Selbstveredelung nach Ihren Maßstäben bedeutet, das bleibt Ihnen in einer Loge selbst überlassen. Bei meiner Aufnahme war ich jedenfalls seinerzeit über manchen Bruder erstaunt, dessen Betragen sich nicht unbedingt mit meinem Verständnis von Freimaurerei in Einklang bringen ließ. Antwort meines Logenmeisters: »Du kanntest ihn nicht, bevor er zu uns kam.« Es zählt also das persönliche Fortkommen. Das Ziel steckt sich jeder selbst. Auch dies ist ein wichtiger Unterschied zu den meisten Persönlichkeitsseminaren, deren Ziel es oft ist, genormte Motivationsjunkies von der Stange zu züchten.
In einer Loge werden Sie dagegen keinen selbsternannten Guru, Vorbeter oder Einpeitscher finden. Sie müssen sich statt dessen Ihren eigenen Weg suchen und selbst entscheiden, wohin und wie weit Ihre Reise geht. In der Freimaurerei gibt es kein Dogma. Freimaurerei ist Veränderung. Sie zielt – wiederum im Gegensatz zu vielen Persönlichkeitstrainings und Motivationsseminaren – nicht darauf ab, Ihre Persönlichkeit zu löschen, um dann eine neue programmieren zu können. Freimaurerei baut immer auf dem bestehenden Menschen auf.
Selbstoptimierung
Dieser Weg der Selbstoptimierung ist zwar unbequemer und keine Schnellstraße, wie sie Motivations- und Persönlichkeitstrainer versprechen. Dafür haben wir dann aber bleibende »Reiseerinnerungen« zu bieten, weil Freimaurerei »learning by doing« oder – bezogen auf die Metapher des Weges »learning by going« ist. Bei uns müssen Sie sich schon selbst bewegen. Sie kennen das: Was Ihnen in der Schule nur erzählt wurde, war schnell vergessen. Was Sie sich dagegen erarbeiten und immer wieder trainieren mußten, haben Sie bis heute nicht verlernt. Wenn nicht oder wenn für Sie gilt »Ich will so bleiben, wie ich bin«, dann wird Ihnen die Freimaurerei nichts geben können. Wenn Sie statt dessen noch an sich arbeiten und dazulernen wollen, dann erhalten Sie hiermit Einblicke in eine faszinierende, außergewöhnliche Gemeinschaft mit archaisch anmutenden Symbolen und Ritualen, aber immer noch zeitgemäßen Inhalten und Zielen. Wir bedienen uns sozusagen jahrhundertelang erprobter Werkzeuge, um bessere Menschen zu werden.
Und um beim passenden Vergleich von Freimaurerei mit Persönlichkeitstrainings zu bleiben, erlaube ich mir den geradezu marktschreierischen und damit eher unfreimaurerischen Schlußsatz dieses Intros: Werfen Sie Ihr Geld nicht für teure Persönlichkeitsseminare zum Fenster raus, setzen Sie auf den »Marktführer« mit weltweit derzeit mehreren Millionen »Kunden«! Was hinter dessen »Technik«, also unseren Symbolen und Ritualen steckt, das möchte ich ansatzweise mit diesem Buch erklären.
Die Baucollegia der Antike
Die Forschung nimmt heute an, daß die Freimaurerei aus Bauhütten hervorgegangen ist. »Bauhütte« bezeichnet zunächst einmal den Ort, an dem Handwerker des Sakralbauwesens tätig gewesen sind. Also keine gewöhnlichen Handwerker, sondern die, die damit beschäftigt waren, Gotteshäuser bzw. Tempel zu bauen.
Solche Bauhütten soll es bereits zu Zeiten der Errichtung ägyptischer Pyramiden und griechischer Tempel gegeben haben. Überlieferte Berichte haben wir allerdings nur von den römischen »Baucollegia«, auch »Cementarii« genannt:
Die Mitglieder nannten sich demnach gegenseitig »Collegae«, waren von bürgerlichen Lasten befreit und hatten zur Regelung der inneren Verhältnisse eigene Gesetze und eine eigene Gerichtsbarkeit. Die »Collegia« verlangten ihren Mitgliedern mehr ab als nur handwerkliche Fähigkeiten: eine philosophisch-ethische Bildung, Tugendhaftigkeit, Rechtschaffenheit und edles Betragen.
Sie werden sich’s vorstellen können: Je mehr Sie sich mit einer Sache beschäftigen, desto mehr erfahren Sie darüber. So ging es auch den Handwerkern, die mit der Errichtung von Tempeln beschäftigt waren. Sie wußten bald mehr, als nur den Hammer zu schwingen. Zeugnis der Verschmelzung handwerklicher mit geistlichen Traditionen ist möglicherweise ein Mosaik aus der Mitte des ersten Jahrhunderts, ausgegraben in Pompeji, aufbewahrt im Institut und Museum der Geschichte der Wissenschaft in Florenz: Wir sehen Werkzeuge in Verbindung mit einer Vergänglichkeitssymbolik. Die Kombination legt nahe, daß es dort also tatsächlich seinerzeit um mehr als nur um profanes Handwerk gegangen sein könnte. Entsprechend haben es die Collegia im Gegensatz zu den normalen »Kollegen vom Bau« tatsächlich zu beachtlichem Ansehen und Einfluß gebracht.
Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches und seiner Kolonien haben sich auch Ableger der Baucollegia in Gallien und Britannien gebildet. Eine Verbindung der Collegia zu den Bauhütten des Mittelalters ist bislang allerdings nicht nachzuweisen.
Die Bauhütten der Romanik
Die ersten Zeugnisse von Bauhütten nach der Antike gibt es erst wieder ab dem sechsten Jahrhundert. In dieser Zeit liegt das Bildungsmonopol samt Wissen um Baukunst und Geometrie allein in den Händen des Klerus. Mönche sind es, die 597 die erste Kathedrale von Canterbury bauen, 602 die von Rochester, 605 die Paulskirche in Westminster und im achten Jahrhundert das Kloster St. Gallen. Mit der Zeit können die Bauleute der Klöster die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften allerdings nicht mehr decken.
Bauboom und Bauschulen
Abt Wilhelm von Hirsau führt deshalb ab 1070 sogenannte »Conversi« ein – Laienbrüder, die nicht das Mönchsgelübde abgelegt haben, aber in den Klöstern leben und dort in die Baukünste eingeweiht werden. Nach und nach entsteht so ein ganzes Netzwerk von Bauschulen. Conversi werden aus allen Landesteilen an den Baustellen zusammengezogen, teilweise auch unter Zuzug englischer Bauleute. Die auf dem Wege liegenden Klöster und Stifte sind verpflichtet, diese »Bautrupps« zu beherbergen und zu verpflegen. Wir erkennen hier bereits eine für die damaligen Verhältnisse nicht alltägliche Reisetätigkeit. Die Laienbrüder werden mit dem zunehmenden Bauboom immer wichtiger. Ab 1133 sind dann auch erstmals Laienbaumeister dokumentiert.
Der Baustil der Zeit geht als »Romanik« in die Geschichte ein: Gedrungene, oft düster anmutende Bauten mit dicken Mauern und kleinen Fenstern, um mit damaligem Wissen ein Maximum an Größe herauszuholen.
Die ersten Steinmetzbruderschaften
Als Ergebnis der Kreuzzüge leben Ende des zwölften Jahrhunderts allein im Königreich Jerusalem ca. neunzig- bis hunderttausend Menschen europäischer Herkunft. Baumeister sind auf beiden Seiten gefragt: Burganlagen wechseln häufig die Besitzer, Wehranlagen müssen repariert und ausgebessert werden.
Ende der Leseprobe