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Vom 16.-20. Oktober 2013 veranstaltete John MacArthur die fünftägige Strange Fire Konferenz (Fremdes Feuer). Die Konferenz befasste sich mit dem ganzen Spektrum pfingstlich-charismatischer Lehre und Praxis, von der MacArthur überzeugt ist, dass es sich dabei um die größte Verführung in der gesamten Kirchengeschichte handele. John MacArthur sagte in einem Interview: „Ich denke, das Problem ist viel größer als die meisten meinen. Und es bricht mein Herz, dass Hunderte von Millionen von Seelen in eine Bewegung geraten, in der sie durch ein falsches Evangelium verführt werden. Aus diesem Grund wollte ich eine so deutliche Warnung ausrufen.“ John MacArthur vertritt die Position des Cessationismus. Der Cessationismus lehrt, dass Geistesgaben wie Prophetie, Zungenreden, Worte der Weisheit oder die Gabe der Krankenheilung mit dem Tod der letzten Apostel und dem Abschluss des Schriftkanons aufhörten. Die Lehre des Nichtcessationismus der pfingstlich-charismatischen Theologie hingegen vertritt die Auffassung, dass diese Geistesgaben noch heute angestrebt und praktiziert werden sollten. Unter konservativen Calvinisten stößt letztere Lehre zunehmend auf Akzeptanz. Der US-amerikanische Blogger Tim Challies verfolgte die Konferenz und fasste auf seinem Blog Challies.com – Informing the Reforming (www.challies.com) einige der Vorträge zusammen. Tim Challies erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diese Beiträge ins Deutsche zu übersetzen und der Leserschaft von distomos zugänglich zu machen.
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Fremdes Feuer auf Gottes Altären
Stranges Fire 2013
Konferenzmitschriften von Tim ChallisÜbersetzt von Georg Walter
© 2. Auflage 2019 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Tim Challies
Übersetzung: Georg Walter
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-245-6
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
Ursprünglich in Englisch veröffentlicht auf www.challies.com.
Mit freundlicher Genehmigung von Tim Challies.
Text der Schlachter-Bibel:
Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft
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Titelblatt
Impressum
Vorwort
Vorbemerkung von Tim Challies
1. John MacArthurs Eröffnungsansprache
2. Joni Eareckson-Tada
3. J. C. Sproul
4. Steve Lawson
5. Conrad Mbewe
6. John MacArthur: Prüft die Geister
7. Steven Lawson: Allein die Schrift
8. Conrad Mbewe: Prediger oder Medizinmänner?
9. Tom Pennington: Argumente für den Cessationismus
10. MacArthurs Aufruf an seine nichtcessationistischen Freunde
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Vom 16.-20. Oktober 2013 veranstaltete John MacArthur die fünftägige Strange Fire Konferenz (Fremdes Feuer). Die Konferenz befasste sich mit dem ganzen Spektrum pfingstlich-charismatischer Lehre und Praxis, von der MacArthur überzeugt ist, dass es sich dabei um die größte Verführung in der gesamten Kirchengeschichte handele. John MacArthur sagte in einem Interview: „Ich denke, das Problem ist viel größer als die meisten meinen. Und es bricht mein Herz, dass Hunderte von Millionen von Seelen in eine Bewegung geraten, in der sie durch ein falsches Evangelium verführt werden. Aus diesem Grund wollte ich eine so deutliche Warnung ausrufen.“1
John MacArthur vertritt die Position des Cessationismus. Der Cessationismus lehrt, dass Geistesgaben wie Prophetie, Zungenreden, Worte der Weisheit oder die Gabe der Krankenheilung mit dem Tod der letzten Apostel und dem Abschluss des Schriftkanons aufhörten. Die Lehre des Nichtcessationismus der pfingstlich-charismatischen Theologie hingegen vertritt die Auffassung, dass diese Geistesgaben noch heute angestrebt und praktiziert werden sollten. Unter konservativen Calvinisten stößt letztere Lehre zunehmend auf Akzeptanz.
Der US-amerikanische Blogger Tim Challies verfolgte die Konferenz und fasste auf seinem Blog Challies.com – Informing the Reforming (www.challies.com) einige der Vorträge zusammen. Tim Challies erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diese Beiträge ins Deutsche zu übersetzen und der Leserschaft von distomos zugänglich zu machen.
1 John MacArthur answers his critics. Challies.com: 4. November 2013.
URL: http://www.challies.com/interviews/john-macarthur-answers-his-critics.
Ich bin immer neugierig auf die jeweiligen Trends in der evangelikalen Welt, und besonders in der reformierten Ecke der evangelikalen Welt. Wenn etwas aufkommt, das den Anschein hat, es könne Einfluss haben, nehme ich es gerne zur Kenntnis. Aus diesem Grunde habe ich alles mitverfolgt, was John MacArthur auf seiner Strange Fire Konferenz und in dem gleichnamigen Buch1 mitzuteilen versucht. Ich hörte mit großem Interesse auf die Eingangsworte, weil John MacArthur hier seine Begründung für diese Veranstaltung und den Grundtenor darlegte.
Bevor ich Sie an meinen Notizen teilhaben lasse, möchte ich zum Ausdruck bringen, was mir zu Beginn der Konferenz auffiel. Es ist unvermeidbar, dass John MacArthur irgendwann das Thema einer Biografie sein wird (neben der schon existierenden Biografie, die Ian Murray schrieb2). Heute beginnt etwas, das, so denke ich, in seine Biografie eingehen wird. Wir werden mehr erfahren, welchen Einfluss die Konferenz in seinem Leben und Dienst und in der übrigen christlichen Welt haben wird, wenn die Konferenz voranschreitet.
4000 Menschen sind hier auf der Strange Fire Konferenz anwesend und Tausende sehen die Live-Übertragung in Englisch, Spanisch, Deutsch, Portugiesisch, Arabisch, Italienisch, Französisch, Russisch und Mandarin. Hier nun, was sie in der Eröffnungsansprache hörten.
1Fremdes Feuer – Wie gefährliche Irrtümer über den Heiligen Geist den Glauben zerstören, John MacArthur, Betanien Verlag, 2014.
2John MacArthur, Iain Murray, Betanien Verlag, 2012.
16. Oktober 2013
Einführende Gedanken
Was die gegenwärtige charismatische Bewegung betrifft, reden wir über etwas, das lange Jahre und Jahrzehnte ein Anliegen von MacArthur war. Schon in den frühen Jahren seines Dienstes sah er die ersten Anfänge dieser Bewegung und war sehr beunruhigt. Er hat sich seitdem oft damit beschäftigt, zuerst in einer Schriftenreihe vor 40 Jahren und später in seinem Buch Charismatic Chaos.
Wenn jemand MacArthur nach dem größten Problem der Gemeinde fragt, sagt er immer, dass dies bei einer großen Zahl von Christen der Mangel an Urteilsvermögen sei. Das Ziel dieser Konferenz ist es, wie die Beröer zu sein, und wie sie das Werk des Heiligen Geistes im Licht der Schrift zu sehen. Er hofft, alles mit Liebe und Einfühlungsvermögen, aber freimütig darlegen zu können.
Welches Ausmaß hat dieses Problem? Es gibt eine halbe Milliarde bekennender Charismatiker auf diesem Planeten. MacArthur wies darauf hin, dass wir uns ganz frei fühlen, den Mormonen und dem Mormonismus entgegenzutreten, obwohl es gerade einmal 14 Millionen von ihnen gibt. Dennoch zögern wir, ein Wort an die 500 Millionen Charismatiker zu richten.
Er wandte sich 3. Mose 10 zu, um den Namen der Konferenz und das dahinter stehende Herzensanliegen zu erklären, und um wahre und falsche Anbetung gemäß 3. Mose 9 und 10 aufzuzeigen. Die höchste Pflicht und das größte Privileg der Menschheit ist es, Gott anzubeten, und das ist immer Vorrecht aller Christen. Für jeden sollte Anbetung die vordringlichste Berufung sein. Wenn bekennende Christen zusammenkommen und sagen, dass die Anbetung Gottes das Ziel ihrer Zusammenkunft ist, dann bringen sie ihre Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit zum Ausdruck. Bedauerlicherweise ist Anbetung heute vielfach banalisiert worden.
Die Söhne Aarons hatten ein besonderes Privileg sowie die Aussicht, Hohepriester zu werden. Sie schienen so fromm und selbstsicher, und trotzdem vernichtete Gott sie, denn sie hatten fremdes Feuer geopfert und in einer Weise angebetet, die er nicht duldete. Was wie eine Kleinigkeit erschien, war in Wirklichkeit eine ernste und bedeutsame Sünde. Das zeigt, dass die schlimmsten Vergehen vor Gott in pervertierter Anbetung bestehen.
Die charismatische Bewegung mit ihrer falschen Art der Anbetung entehrt Gott laufend. Sie entehrt den Vater und den Sohn, und am allermeisten den Heiligen Geist. Vieles, was dem Wirken des Heiligen Geistes zugeschrieben wird, entehrt ihn in Wirklichkeit. In vielen Teilen der charismatischen Bewegung wird dem Heiligen Geist ein Wirken zugeschrieben, das in Wirklichkeit von Satan inspiriert ist. Wieder und immer wieder betonte MacArthur die große Gefahr, in die sich diejenigen begeben, die Gott leichtfertig anbeten. Es ist Tragik und quälende Ironie, dass diejenigen, die behaupten, dass sie dem Heiligen Geist am meisten hingegeben seien, Verhaltensmustern folgen, die seinen Namen beflecken.
John MacArthur erklärte, dass er niemanden in dieser Bewegung diskreditieren möchte. Er weiß, dass es Charismatiker gibt, die Gott auf die richtige Weise anbeten wollen. Trotz allem hat die Bewegung selbst nichts dazu beigetragen, was wahre Anbetung bereichert. Sie hat keinen Beitrag zur biblischen Klarheit, biblischen Auslegung oder gesunder Lehre geleistet. Die Gemeinde besaß all das, lange bevor die charismatische Bewegung aufkam. Heute kann ein Christ auf die Schriften der Apostel, der Reformatoren und der Puritaner zurückgreifen, und er findet Reichtum, Erkenntnis und Klarheit; die Charismatiker haben diesbezüglich nichts beigetragen außer Chaos, Verwirrung, Auswüchse und Missverständnisse. Menschen wurden gerettet in charismatischen Gemeinden, aber nichts, was von dieser Bewegung kam, war der Grund für ihre Rettung. Nichts in dieser Bewegung hat das Evangelium gestärkt oder die Wahrheit und die gesunde Lehre bewahrt. Sie hat nur Entstellung, Verwirrung und Irrtum hervorgebracht.
Dennoch, obwohl MacArthur für diejenigen in dieser Bewegung dankbar ist, die die Wahrheit kennen und sie glauben, ist die überwiegende Mehrheit in der Finsternis. Er befürchtet, dass überall auf der Welt eine unermessliche Zahl von Menschen in der charismatischen Bewegung verloren ist, indem sie fleischlichen Lüsten und einem falschen Evangelium nachjagen. Das Erscheinungsbild des Erfolges dieser Bewegung kommt nicht durch seine Verbindung zum Reich des Lichts, sondern zum Reich der Finsternis zustande.
Und trotz dieses Umstandes hat der Evangelikalismus seine Arme weit ausgebreitet und das Trojanische Pferd willkommen geheißen, indem er Götzen in der Stadt Gottes zulässt. Dieser Götze hat eilends die Führung übernommen.
MacArthur stellte die reformatorische Theologie der charismatischen Bewegung gegenüber und sagte, dass die reformatorische Theologie kein Zufluchtsort für falsche Lehrer ist. Das ist nicht der Ort, wo falsche Lehrer sich aufhalten oder wo habgierige Betrüger und Lügner landen. Du wirst keine Vereinigung reformatorischer Kirchen finden, wo es falsche Wunder, Visionen, Prophetien, Salbungen und andere mutmaßliche wundersame Erscheinungen des Geistes gibt. Sobald Erlebnisse, Emotionen und Intuitionen als wahr bezeichnet werden, bricht die ganze Hölle los.
In Anlehnung an John Owen zeigte MacArthur, was die Schrift über das Wirken des Heiligen Geistes sagt. Er verglich es mit einigen der bizarren Erscheinungen des Heiligen Geistes in der charismatischen Bewegung.