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Wer nicht vorhat, sein ganzes Leben lang hart in einem öden Nine-to-five-Job (für andere) zu arbeiten, für den ist Robert Kiyosakis Bestseller Früher und reich in Rente genau das Richtige. Anhand seiner eigenen Geschichte zeigt Kiyosaki, wie er mit nahezu nichts angefangen hat und dennoch in weniger als zehn Jahren – zusammen mit seiner Frau Kim – finanziell frei in den vorzeitigen Ruhestand gehen konnte. Wer bereit ist, schon jetzt sein Rentendasein zu beginnen, um die Jahre des Ruhestands genießen zu können, dem verrät Kiyosaki, wie und warum es ihm gelang, aus dem Hamsterrad auszubrechen und finanziell völlig unabhängig zu werden.
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ROBERT T. KIYOSAKI
RICH DAD’SFRÜHER UND REICH IN RENTE
WIE SIE SCHNELL REICH WERDEN UND FÜR IMMER BLEIBEN
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
1. Auflage Dezember 2020
© 2021 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Copyright © 2019 by Robert T. Kiyosaki
This edition published by arrangement with Rich Dad Operating Company, LLC.
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Technologies, Inc.
Die englische Originalausgabe erschien 2012 bei Plata Publishing, LLC unter dem Titel Rich Dad’s Retire Young Retire Rich.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Übersetzung: Dr. Monika Lubitz
Redaktion: Manuela Kahle
Korrektorat: Anja Hilgarth
Umschlaggestaltung: In Anlehnung an das Cover der Originalausgabe Pamela Machleidt, München
Umschlagabbildung: Plata Publishing, LLC; Rich Dad Company
Satz: inpunkt[w]o Haiger, (www.inpunktwo.de)
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN Print 978-3-95972-367-1
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-677-1
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-678-8
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An alle Menschen, die diesen Weg vor uns gegangen sind ...Menschen, die unser aller Leben besser gemacht und bereichert haben.
Anmerkung des Autors
Dieses Buch wurde sechs Monate vor den tragischen Ereignissen des 11. September 2001 fertiggestellt. Trotzdem sind die Informationen in diesem Buch heute wichtiger als je zuvor.
In diesen unsicheren Zeiten gewinnt Ihre finanzielle Bildung noch mehr an Wert.
Wenn Sie alte Investitionsratschläge wie »Seien Sie geduldig«, »Investieren Sie auf lange Sicht« und »Diversifizieren Sie!« langweilen, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.
EinführungWarum David auf Goliath traf
Teil 1Die Hebelwirkung Ihres Verstandes
Kapitel 1Wie man reich wird und jung in Rente geht
Kapitel 2So jung wie möglich in Rente gehen
Kapitel 3Wie ich früh in Rente ging
Kapitel 4Wie Sie früh in Rente gehen können
Kapitel 5Die Hebelwirkung Ihres Verstandes
Kapitel 6Was halten Sie für riskant?
Kapitel 7Wie man weniger arbeitet und mehr verdient
Kapitel 8Der schnellste Weg, reich zu werden
Teil 2Die Hebelwirkung Ihres Plans
Kapitel 9Wie schnell ist Ihr Plan?
Kapitel 10Der Hebel, eine reiche Zukunft zu sehen
Kapitel 11Die Hebelwirkung der Integrität
Kapitel 12Die Hebelwirkung von Märchen
Kapitel 13Der Hebel der Großzügigkeit
Teil 3Die Hebelwirkung der Handlungen
Kapitel 14Die Hebelwirkung von Gewohnheiten
Kapitel 15Die Hebelwirkung Ihres Geldes
Kapitel 16Die Hebelwirkung von Immobilien
Kapitel 17Die Hebelwirkung bei Wertpapieren
Kapitel 18Die Hebelwirkung eines Unternehmens im B-Quadranten
Kapitel 19Heiße Tipps
Kapitel 20Unterschiedliche Realitäten
Teil 4Die Hebelwirkung Ihres ersten Schritts
Kapitel 21Wie man weitermacht
Zum Schluss
Über den Autor: Robert Kiyosaki
Die Geschichte von David und Goliath war eine der Lieblingsgeschichten meines reichen Vaters. Ich vermute, dass er sich selbst als David sah, als einen Mann, der mit nichts anfing, aber aufstieg, um gegen die Giganten der Wirtschaft anzutreten. Mein reicher Vater1 sagte: »David konnte Goliath besiegen, weil er die Kraft der Hebelwirkung zu nutzen wusste. Ein kleiner Junge und eine einfache Steinschleuder waren weitaus mächtiger als der gefürchtete Riese Goliath. Das ist die Macht der Hebelwirkung.«
Meine früheren Bücher beschäftigten sich mit der Kraft des Cashflows. Mein reicher Vater sagte: »Cashflow ist der wichtigste Begriff in der Welt des Geldes. Der zweitwichtigste ist die Hebelwirkung.« Er sagte auch: »Hebelwirkung ist der Grund dafür, dass manche Menschen reich werden und andere nicht.« Mein reicher Vater erklärte auch, dass Hebelwirkung Macht ist und dass Macht zu unseren Gunsten oder gegen uns wirken kann. Denn Hebelwirkung ist Macht, und einige nutzen sie, einige missbrauchen sie und andere fürchten sie. Er sagte: »Weniger als 5 Prozent aller Amerikaner sind reich, weil nur 5 Prozent wissen, wie die Macht der Hebelwirkung einzusetzen ist. Viele, die reich werden wollen, scheitern, weil sie die Macht missbrauchen. Und die meisten Menschen werden nicht reich, weil sie die Macht der Hebelwirkung fürchten.«
Hebelwirkung gibt es in vielen Formen. Eine der anerkannten Formen der Hebelwirkung ist diejenige von geliehenem Geld. Heute sind wir uns des ernsten Problems bewusst, dass Menschen diese mächtige Form der Hebelwirkung missbrauchen.
Millionen von Menschen haben finanzielle Schwierigkeiten, weil die Macht des Schuldenhebels gegen sie eingesetzt wird. Da der Missbrauch beim Einsatz des Schuldenhebels Folgen hat, fürchten sich viele Menschen heute vor dieser Form der Fremdfinanzierung und sagen: »Zerschneiden Sie Ihre Kreditkarten, zahlen Sie Ihre Hypothek ab und befreien Sie sich von den Schulden.«
Mein reicher Vater schmunzelte und sagte: »Das Zerschneiden der Kreditkarten macht nicht reich. Würde ich meine Kreditkarten zerschneiden, würde mich das nur unglücklich machen.« Trotzdem stimmte mein reicher Vater zu, dass man, wenn man mit der Macht des Schuldenhebels missbräuchlich umgeht, auf jeden Fall seine Kreditkarten zerschneiden, seine Hypothek abbezahlen und aus den Schulden herauskommen sollte. Er sagte: »Bei manchen Leuten wirkt eine Kreditkarte so, wie wenn man einem Betrunkenen eine geladene Waffe gibt. Jeder, der in die Nähe dieses Betrunkenen kommt, schwebt in Gefahr, inklusive dem Betrunkenen selbst.«
Anstatt uns zu lehren, die Macht des Schuldenhebels zu fürchten, lehrte mein reicher Vater seinen Sohn und mich, wie wir die Macht des Schuldenhebels zu unseren Gunsten nutzen können. Deshalb sagte er oft: »Es gibt gute und schlechte Schulden. Gute Schulden machen einen reich und schlechte Schulden machen einen arm. Die meisten Menschen sind mit schlechten Schulden belastet, und viele andere leben in Angst vor Schulden und sind stolz darauf, schuldenfrei zu sein, sogar frei von guten Schulden.«
In diesem Buch erfahren Sie, wie meine Frau Kim und ich früher und reich in Rente gingen, weil wir hoch verschuldet waren – hoch verschuldet mit guten Schulden, Schulden, die uns reich und finanziell frei machten. Mit anderen Worten, wir nutzten die Macht der Hebelwirkung: Wir missbrauchten sie nicht und wir leben auch nicht in Angst vor ihrer Macht. Stattdessen respektieren wir die Macht der Hebelwirkung und setzen sie weise und vorsichtig ein.
In den Hunderten von Interviews, die ich seit der Veröffentlichung des ersten Rich Dad-Buches gebe, wird mir immer diese Frage gestellt: »Glauben Sie, dass jeder reich werden kann?«
Ich antworte: »Ja. Ich glaube, jeder hat das Potenzial, reich zu werden.«
Daraufhin werde ich oft gefragt: »Wenn jeder das Potenzial hat, reich zu werden, warum werden dann so wenige Menschen reich?«
Meine übliche Antwort lautet: »Die Zeit reicht heute nicht aus, um diese Frage zu beantworten.« Und wenn der Interviewer auf einer Antwort besteht, sage ich oft: »Viele der Antworten finden sich in meinen ersten vier Büchern aus der Rich Dad-Reihe.«
Wenn der Interviewer hartnäckig ist, fragt er vielleicht so etwas wie: »Wann werden Sie uns alle Antworten geben?« Darauf antworte ich: »Ich weiß nicht, ob jemand alle Antworten hat.«
Auch wenn ich nicht alle Antworten habe, freue ich mich sehr, Ihnen endlich dieses Buch, das fünfte Buch aus der Rich Dad-Reihe, vorzulegen. Dieses Buch wird erklären, warum ich glaube, dass wir alle bereits die Macht und das Potenzial haben, sehr reich zu werden ... und ich meine damit alle, nicht nur einige von uns. Es wird auch erklären, wie meine Frau Kim und ich früher und reich in Rente gehen konnten, obwohl wir ohne einen Cent starteten. Und es wird auch erklären, warum einige Menschen reich und andere arm sind, obwohl wir alle die Macht und das Potenzial haben, sehr reich zu sein und jung in Rente zu gehen. Es ist alles eine Frage der Hebelwirkung.
In den ersten vier Büchern der Rich Dad-Reihe ging es in erster Linie um die Macht des Cashflows. In diesem Buch geht es um die Hebelwirkung. Warum ein ganzes Buch? Der Grund dafür ist, dass Hebelwirkung ein Wort mit einer umfassenden Bedeutung ist, das praktisch alles in unserem Leben betrifft.
Dieses Buch wird sich auf drei wichtige Formen der Hebelwirkung konzentrieren: die Hebelwirkung Ihres Verstandes, Ihres Plans und Ihrer Handlungen.
Erster Abschnitt: Die Hebelwirkung Ihres Verstandes
Dies ist der wichtigste Abschnitt des Buches. In diesem Abschnitt erfahren Sie, warum Geld nicht reich macht. In diesem Abschnitt werden Sie herausfinden, dass die mächtigste Form der Hebelwirkung in der Welt – Ihr Verstand – die Macht hat, Sie reich oder arm zu machen. So wie jemand die Macht des Schuldenhebels nutzen, missbrauchen oder fürchten kann, gilt das Gleiche für Ihren Verstand, eine sehr mächtige Form des Hebels.
WÖRTER HABEN HEBELWIRKUNG
Sie werden die Macht der Wörter entdecken. Mein reicher Vater sagte immer: »Wörter haben Hebelwirkung. Worte sind mächtige Werkzeuge, Werkzeuge für das Gehirn. Aber so wie man Schulden benutzen kann, um reich oder arm zu werden, können Wörter benutzt werden, um reich oder arm zu werden.« In diesem Abschnitt erfahren Sie etwas über die Macht der Wörter und darüber, wie reiche Menschen Wörter für Reichtum und arme Menschen Wörter für Armut verwenden. Mein reicher Vater sagte oft: »Dein Verstand kann dein mächtigster Vermögenswert sein oder deine mächtigste Verbindlichkeit. Wenn du mit deinem Verstand die richtigen Wörter benutzt, wirst du sehr reich. Wenn du die falschen Wörter benutzt, wird dein Verstand dich arm machen.« In diesem Abschnitt finden Sie Informationen zu Wörtern für Reichtum und für Armut.
Sie werden herausfinden, warum mein reicher Vater sagte: »Man braucht kein Geld, um Geld zu verdienen.« Er sagte: »Reichwerden beginnt mit deinen Worten, und Worte kosten nichts.«
WARUM INVESTIEREN NICHT RISKANT IST
In diesem Buch werden Sie herausfinden, warum Menschen, die sagen: »Investieren ist riskant«, zu den größten Verlierern auf den Anlagemärkten gehören. Die Ursache liegt wiederum in den Worten. Sie werden herausfinden, dass das, was Sie für realistisch halten, Ihre Realität wird. Sie werden herausfinden, warum Menschen, die Investitionen für riskant halten, in die risikoreichste aller Anlagen investieren. Das liegt an ihrer Realität. In diesem Buch werden Sie herausfinden, warum Investieren nicht riskant sein muss. Um sicherere, renditestärkere Investitionen zu finden, müssen die Menschen zunächst einmal ihre Sprache ändern.
Wie bereits erwähnt, kann die Macht der Hebelwirkung genutzt, missbraucht oder gefürchtet werden. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die Hebelwirkung Ihres Verstandes zu Ihren finanziellen Gunsten nutzen können, anstatt sie gegen sich einzusetzen. Mein reicher Vater sagte: »Die meisten Menschen nehmen den mächtigsten Hebel der Welt, ihren Verstand, und setzen diese Macht ein, um sich selbst arm zu machen.«
So sollte diese Macht nicht eingesetzt werden. Hier wird sie missbraucht. Jedes Mal, wenn Sie sagen: »Ich kann es mir nicht leisten« oder »Das kann ich nicht tun« oder »Investieren ist riskant« oder »Ich werde nie reich sein«, benutzen Sie die mächtigste Form der Hebelwirkung, die Sie haben, um sich selbst zu schädigen.
Wenn Sie früher und reich in Rente gehen wollen, müssen Sie Ihren Verstand zu Ihren Gunsten und nicht gegen sich selbst einsetzen. Wenn Sie das nicht können, werden Ihnen die Dinge, die in den beiden anderen Abschnitten dieses Buches beschrieben werden, nicht möglich sein, auch wenn sie leicht umzusetzen sind. Wenn es Ihnen gelingt, die Kontrolle über Ihre stärkste Form der Hebelwirkung zu übernehmen, werden die nächsten beiden Abschnitte einfach sein.
Zweiter Abschnitt: Die Hebelwirkung Ihres Plans
In meinem dritten Buch, Rich Dad‘s Investmentguide, schrieb ich: »Investieren ist ein Plan.« Damit Kim und ich jung in den Ruhestand gehen konnten, mussten wir einen Plan haben, einen Plan, der bei null begann, weil wir nichts hatten. Der Plan hatte ein Ende oder einen Ausstieg, und er hatte auch eine zeitliche Begrenzung. Unser Zeitlimit waren zehn Jahre oder weniger. Wir brauchten neun Jahre und gingen 1994 in Rente. Ich war 47 und Kim 37. Obwohl wir mit nichts angefangen hatten, stiegen wir mit ungefähr 85.000 bis 120.000 Dollar Jahreseinkommen aus, ohne weiterarbeiten zu müssen. Unser Einkommen stammte nun ausschließlich aus unseren Investitionen. Auch wenn es nicht viel Geld gewesen sein mag, waren wir finanziell frei, weil unsere Ausgaben sich auf weniger als 50.000 Dollar pro Jahr beliefen.
WIR GINGEN JUNG IN RENTE, UM REICH ZU WERDEN
Jung in Rente zu gehen brachte unter anderem den Vorteil mit sich, dass wir jetzt die freie Zeit hatten, um wirklich reich zu werden. Übrigens definiert das Forbes-Magazin reich als 1 Million Dollar oder mehr an jährlichem Einkommen. Mit anderen Worten, laut Forbes waren wir noch nicht reich, als wir in Rente gingen. Da wir das wussten, war es unser Ziel, jung in den Ruhestand zu gehen, weil wir dann die Zeit haben würden, reich zu werden. Nach dem Eintritt in den Ruhestand war unser Plan, Zeit mit Investieren und dem Aufbau von Unternehmen zu verbringen. Heute verfügen wir nicht nur über einen beträchtlichen Immobilienbesitz, sondern haben auch ein Verlagshaus, ein Bergbauunternehmen, ein Technologieunternehmen und eine Ölgesellschaft sowie Investitionen in den Aktienmarkt aufgebaut. Wie mein reicher Vater oft sagte: »Das Problem mit einem Arbeitsplatz ist, dass er dem Reichwerden im Wege steht.« Mit anderen Worten, wir gingen jung in Rente, damit wir die Zeit hatten, reich zu werden. Heute gehen unsere jährlichen Einnahmen pro Jahr aus unseren Investitionen und Geschäften in die Millionen und steigen stetig, auch nach dem Börsencrash. Alles läuft nach Plan. In meinem dritten Buch, Rich Dad‘s Investmentguide, schrieb ich, dass die meisten Menschen planen, arm zu sein. Deshalb sagen so viele Menschen: »Wenn ich in Rente gehe, wird mein Einkommen sinken.« Mit anderen Worten sagen sie: »Ich habe vor, mein ganzes Leben lang hart zu arbeiten, und wenn ich in Rente gehe, werde ich ärmer.« Das mag im Industriezeitalter kein guter Plan gewesen sein, aber im Informationszeitalter ist das ein sehr schlechter Plan.
Millionen von Arbeitnehmern verlassen sich jetzt auf ihre Rentenpläne, Pläne wie 401(k) oder IRA in den USA, Superannuation Plans in Australien, RRSP-Pläne in Kanada und andere Pläne, die bei Eintritt ins Rentenalter für sie da sein werden. Diese Pläne sind das, was ich als Rentenpläne des Informationszeitalters bezeichne. Ich nenne sie so, weil im Informationszeitalter die Mitarbeiter jetzt selbst für ihre Rente verantwortlich sind. Im Industriezeitalter war es die Firma oder die Regierung, die sich um Ihre finanziellen Bedürfnisse kümmerte, wenn Ihr Arbeitsleben vorbei war. Es gibt eine tragische Schwachstelle in diesen Rentenplänen des Informationszeitalters. Diese besteht darin, dass die meisten dieser Pläne an den Börsenindex gekoppelt sind, und wie Sie vielleicht bemerkt haben, steigen und sinken die Aktienpreise. Es schockiert mich, wenn ich feststelle, dass Millionen und Abermillionen von hart arbeitenden Menschen jetzt um ihre finanzielle Zukunft und ihre finanzielle Sicherheit an der Börse wetten. Was wird mit diesen Arbeitnehmern geschehen, wenn sie zum Beispiel 85 Jahre alt sind und ihr Rentenplan wertlos wird, entweder durch Wertminderung, Diebstahl oder einen Marktcrash? Wird man ihnen sagen: »Suchen Sie sich eine Stelle und fangen Sie an, für den Ruhestand zu sparen?« Deshalb bin ich besorgt, schreibe ich meine Bücher und gebe Seminare. Ich glaube, wir müssen die Menschen umfassender ausbilden und besser auf das Informationszeitalter vorbereiten – das Zeitalter, in dem wir alle viel mehr über Geld wissen müssen, das Zeitalter, in dem wir alle mehr finanzielle Verantwortung übernehmen und weniger von einem Unternehmen oder einer Regierung abhängig sein dürfen, die sich um uns kümmern, wenn unser Arbeitsleben vorbei ist.
Schauen Sie sich die Zahlen an. Im Jahr 2010 begann der erste von 75 Millionen Babyboomern, in den Ruhestand zu gehen. Nehmen wir an, dass jeder dieser 75 Millionen Rentner im Laufe der Jahre nur 1000 Dollar pro Monat aus dem versprochenen staatlichen Rentenplan, in den er eingezahlt hat, und weitere 1000 Dollar pro Monat von den Finanzmärkten erhält. Wenn meine Rechnung richtig ist, ergeben 75 Millionen mal 1000 Dollar monatlich 75 Milliarden Dollar aus dem Regierungsprogramm und dieselbe Summe noch einmal aus den Finanzmärkten.
75 Milliarden Dollar von den Finanzmärkten. 75 Milliarden Dollar pro Monat, die jeweils von der Regierung und von den Finanzmärkten kommen, werden dramatische Auswirkungen auf beide Institutionen haben. Was wird die Regierung tun? Wird sie die Steuern erhöhen? Was wird an den Finanzmärkten passieren, wenn 75 Milliarden Dollar aus dem Markt herausgezogen werden statt hineingesteckt?
Wird weiterhin geraten: »Kaufen und halten, langfristig investieren und Ihr Portfolio diversifizieren«? Werden die Finanzberater weiterhin sagen: »Der Aktienmarkt steigt im Durchschnitt immer?« Ich habe keine Kristallkugel, und ich gebe nicht vor, die Zukunft vorherzusagen, aber so viel kann ich sagen: Eine Summe von 150 Milliarden Dollar, die aus diesen beiden großen Institutionen herausgezogen wird, anstatt hineingesteckt, wird einige Wellen in der Wirtschaft verursachen.
Die alten Pläne aus der Old Economy werden Millionen von Menschen in finanzielle Not bringen, wenn ihr Arbeitsleben vorbei ist. Millionen von Menschen in Amerika haben weder einen betrieblichen noch einen privaten Rentenplan. Was werden sie tun? Sich eine Stelle suchen? Ihr ganzes Leben lang arbeiten? Bei ihren Kindern oder Enkelkindern einziehen? Ein Leben lang hart zu arbeiten, ist ein schlechter Plan. Auch wenn es ein schlechter Plan ist, haben Millionen von Menschen genau diesen Plan, sogar einige derer, die heute viel Geld verdienen. Sie arbeiten heute hart, haben aber nichts für morgen zurückgelegt. Für viele Babyboomer läuft die Zeit, unser wichtigster Vermögenswert, ab.
Ich höre auch Menschen sagen: »Wenn ich in Rente gehe, werde ich nicht mehr viel Geld brauchen. Mein Haus wird abbezahlt sein und meine Lebenshaltungskosten werden sinken.« Es stimmt zwar, dass Ihre Lebenshaltungskosten sinken können, aber was steigt, sind Ihre medizinischen Kosten. Schon jetzt sind Arzneimittel, Gesundheit und Zahnbehandlung für viele arbeitende Menschen zu teuer. Was wird passieren, wenn die Gesundheitsindustrie mit Millionen von Rentnern konfrontiert wird, die medizinische Versorgung zum Leben brauchen, aber kein Geld haben, um diese zu bezahlen? Und wenn Sie glauben, dass Medicare (das amerikanische staatliche Gesundheitsprogramm) Sie rettet, dann glauben Sie wahrscheinlich auch noch an den Osterhasen.
Vielleicht sagte Alan Greenspan, ehemaliger Vorsitzender des Federal Reserve Board, deshalb: »Wir müssen anfangen, in unseren Schulen Finanzkenntnisse zu vermitteln.« Wir müssen anfangen, unsere Kinder zu lehren, finanziell für sich selbst zu sorgen, anstatt ihnen beizubringen, dass sie erwarten dürfen, dass die Regierung oder das Unternehmen, für das sie arbeiten, sich nach ihrer Pensionierung um sie kümmert.«
Wenn Sie früher und reich in Rente gehen wollen, brauchen Sie einen besseren Plan, als ihn die meisten Menschen haben. Im zweiten Abschnitt geht es um die sehr wichtige Hebelwirkung, einen Plan zu haben, wie man früher und reich in Rente gehen kann.
Dritter Abschnitt: Die Hebelwirkung Ihrer Handlungen
Es gibt eine oft erzählte Geschichte über drei Vögel, die auf einem Zaun sitzen. Die Frage lautet: »Wenn zwei Vögel beschließen wegzufliegen, wie viele Vögel bleiben dann noch übrig?« Die Antwort lautet: »Es bleiben drei Vögel übrig.« Die Lektion lautet: Nur weil Sie sich entscheiden, etwas zu tun, heißt das nicht, dass Sie auch tun werden, wozu Sie sich entschlossen haben. In der realen Welt sind weniger als 5 Prozent der US-Bevölkerung reich, weil 95 Prozent der Bevölkerung vielleicht reich sein wollen, aber nur 5 Prozent auch entsprechend handeln.
In meinem vierten Buch, Rich Kid Smart Kid, schreibe ich darüber, wie unser Schulsystem Kinder dafür bestraft, dass sie Fehler machen. Wenn man sich jedoch ansieht, wie wir lernen, lernen wir aus unseren Fehlern. Die meisten von uns lernen Fahrrad fahren, indem sie dabei ein paarmal hinfallen. Wir lernen laufen, indem wir ein paarmal hinfallen. Dann kommen wir in die Schule, und man lehrt uns, nicht hinzufallen.
Man lehrt uns, dass Menschen, die hinfallen, dumm sind. Man lehrt uns, dass kluge Menschen wie die drei Vögel sind, die auf dem Zaun sitzen und sich die richtigen Antworten einprägen. Es ist ein kleines Wunder, dass nur 5 Prozent der Menschen in Amerika reich werden. Wenn man sich einige der reichsten Menschen der Welt ansieht – Menschen wie Bill Gates, Gründer von Microsoft, Michael Dell, Gründer von Dell Computers, Ted Turner, Gründer von CNN, Henry Ford, Gründer der Ford Motor Company, und Thomas Edison, Gründer von General Electric –, so haben sie alle die Schule nicht abgeschlossen.
Ich sage nicht, dass die Schule schlecht ist. Im Informationszeitalter sind Schule und Bildung wichtiger als je zuvor. Ich sage nur, dass wir manchmal lernen müssen, nicht das zu tun, was man uns beigebracht hat, um erfolgreich zu sein. Wenn Sie erfolgreicher sein wollen, schauen Sie einfach zu, wie Kinder lernen, und machen Sie sie nach. Ich musste unter anderem lernen, die Angst vor Fehlern, die Angst vor dem Scheitern und die Angst davor, in Verlegenheit zu geraten, zu überwinden. Die meisten kleinen Kinder kennen diese Ängste nicht, aber dann bringen wir ihnen in der Schule bei, Angst zu bekommen. Hätte ich nicht lernen können, wie man Fehler macht, wie man scheitert und wie man Verlegenheit überwindet, wäre ich nicht in der Lage gewesen, jung in Rente zu gehen und reich zu werden.
Ich habe immer gesagt, dass das, was man tun muss, um reich zu werden, einfach und leicht ist. Fast jeder kann es tun. Ich freue mich, Ihnen dieses Buch präsentieren zu können, denn die Abschnitte 1 und 2 bereiten Sie darauf vor, die einfachen Dinge zu tun, die Sie tun müssen, wenn Sie früher und reich in Rente gehen wollen. Ich werde auf die drei wichtigsten Vermögenswerte eingehen, die Menschen reich machen und es ihnen ermöglichen, jung in Rente zu gehen. Diese drei Vermögensklassen sind:
Immobilien
Wertpapiere
Unternehmen
In Abschnitt 3 erfahren Sie, was Sie tun können, um mit dem Erwerb dieser drei lebenswichtigen Vermögenswerte zu beginnen. Meine Frau Kim und ich konnten jung in Rente gehen und reich werden, weil wir unsere Zeit damit verbrachten, Vermögenswerte zu erwerben, anstatt für Geld zu arbeiten.
Wenn Sie dieses Buch lesen, können Sie mit einfachen Schritten beginnen, diese wichtigen Vermögenswerte zu erwerben, die Vermögenswerte, die die reichen 5 Prozent der Bevölkerung erwerben. Ich verspreche Ihnen, dass Sie die Handlungsschritte ausführen können, aber Sie müssen vorher die ersten beiden Abschnitte dieses Buches lesen. Wenn Sie die ersten beiden Abschnitte nicht lesen, sind Sie möglicherweise nicht in der Lage, die Handlungsschritte auszuführen, auch wenn sie ganz einfach sind. Wie mein reicher Vater vor Jahren zu mir sagte: »Reich werden beginnt mit der richtigen Denkweise, den richtigen Worten und dem richtigen Plan. Wenn man das hat, sind die Handlungsschritte einfach.«
Warum also traf David Goliath? Die Antwort meines reichen Vaters darauf war: »David traf Goliath, damit er dem Riesen in sich selbst begegnen konnte.«
Er sagte auch: »In jedem von uns stecken ein David und ein Goliath. Vielen Menschen bleibt der Erfolg im Leben versagt, weil sie weglaufen, wenn sie auf Goliath treffen. Ohne Goliath wäre David niemals ein großartiger Mann geworden.« Mein reicher Vater nutzte diese Geschichte, um seinen Sohn und mich zu inspirieren, finanzielle Riesen zu werden. Mit anderen Worten: Anstatt den Riesen zu töten, inspirierte uns mein reicher Vater dazu, Riesen zu werden.
In diesem Buch geht es darum, finanziell frei zu werden. Kim und ich haben diese Freiheit erreicht, indem wir Vermögenswerte erwarben und aufbauten, die hart arbeiten, damit wir nicht arbeiten müssen. Als wir frei waren, bauten wir einfach unser Portfolio aus den drei Vermögenswerten Unternehmen, Wertpapiere und Immobilien zu riesigen Portfolios zusammen. Wir sind jung in Rente gegangen und wurden reich und reicher, indem wir sämtliche Hebel einsetzten, um diese Vermögenswerte aufzubauen. Heute bringen diese Vermögenswerte immer mehr Einkommen, während wir immer weniger arbeiten. Wenn Sie das Gleiche tun möchten, ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Dieses Buch wurde geschrieben, um Ihnen dabei zu helfen, Ihre eigene finanzielle Freiheit zu finden, die Freiheit von der Schufterei, sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen.
Abschließend möchte ich sagen, dass David ein Riese wurde, indem er sämtliche Hebel einsetzte, die er hatte. Sie können dasselbe tun. In diesem Buch geht es darum, den Riesen in Ihnen zum Vorschein zu bringen.
Die stärkste Form der Hebelwirkung, die wir besitzen, liegt in der Macht unseres Verstandes. Das Problem mit Hebelwirkung ist, dass sie für oder gegen Sie wirken kann. Wenn Sie früher und reich in Rente gehen wollen, müssen Sie als Erstes die Kraft Ihres Verstandes nutzen, um reich zu werden. Wenn es um Geld geht, nutzen zu viele Menschen diese Macht ihres Verstandes, um sich arm zu machen.
Wie mein reicher Vater sagte: »Ein großer Unterschied zwischen Arm und Reich besteht darin, dass arme Menschen öfter als reiche Menschen sagen: ›Ich kann es mir nicht leisten‹.« Er sagte auch: »In der Sonntagsschule habe ich gelernt, ›und das Wort wurde Fleisch‹.« Er fuhr fort: »Arme Menschen benutzen Worte der Armut, und diese Worte schaffen arme Menschen. Deine Worte werden Fleisch.«
In diesem Abschnitt lernen Sie den Unterschied zwischen Worten für den Reichtum und Worten für Armut, Worten der Geschwindigkeit und Worten der Langsamkeit kennen. Sie werden herausfinden, wie Sie Ihre finanzielle Zukunft verändern können, indem Sie die Wörter, die Sie gebrauchen, sowie Ihre Art zu denken ändern. Wenn Sie Ihre Worte und Ihre Gedanken verändern können, sodass Sie wie die Reichen denken und sprechen, werden Sie ganz einfach früher und reich in Rente gehen können.
Im Folgenden erzähle ich die Geschichte, wie meine Frau Kim, mein bester Freund Larry und ich unseren Weg von der Pleite zum Reichtum und bis zur Rente in weniger als zehn Jahren begannen. Ich erzähle diese Geschichte, um jeden von Ihnen, der vielleicht Zweifel hegt oder etwas Selbstvertrauen braucht, zu ermutigen, die Reise in die Rente mit jungen Jahren anzutreten. Als Kim und ich anfingen, hatten wir fast kein Geld mehr, hatten wenig Selbstvertrauen und waren voller Zweifel. Wir alle haben Zweifel. Der Unterschied liegt darin, wie wir mit diesen Zweifeln umgehen.
Im Dezember 1984 fuhren Kim, mein bester Freund, Larry Clark, und ich in Vancouver, Britisch-Kolumbien, auf dem Whistler Mountain Ski. Der Schnee war sehr tief und die Pisten waren lang. Es waren ausgezeichnete Bedingungen für das Skifahren, auch wenn es sehr kalt war. Nachts saßen wir drei in einer kleinen Hütte zwischen hohen Kiefern eingekuschelt und kaum sichtbar, weil der Schnee bis zum Dach reichte.
Nacht für Nacht saßen wir am Feuer, das in einem Kamin prasselte, und besprachen unsere Pläne für die Zukunft. Wir hatten große Hoffnungen, aber nur sehr wenige Ressourcen. Kim und ich waren im Begriff, unsere letzten Dollar auszugeben, und Larry baute gerade ein weiteres Unternehmen auf. Unsere Gespräche dauerten bis spät in die Nacht an, und zwar jede Nacht. Wir sprachen über Bücher, die wir kürzlich gelesen hatten, und über Filme, die wir gesehen hatten. Wir hörten uns Kassettenkurse an, die wir mitgebracht hatten, und diskutierten dann eingehend über die Lektionen auf diesen Kassetten.
Am Neujahrstag taten wir das, was wir jedes Jahr tun. Wir legten unsere Ziele für das kommende Jahr fest. Aber in diesem Jahr lief unsere Zielsetzungssitzung anders. Larry wollte mehr tun, als nur Ziele für das kommende Jahr zu setzen. Er wollte, dass wir uns Ziele setzen, die unser Leben verändern, indem sie unsere Realitäten verändern. Er fragte: »Warum schreiben wir nicht einen Plan, wie wir alle finanziell frei werden können?«
Ich hörte ihm zu und lauschte dem, was er sagte. Aber ich konnte das, was er sagte, nicht in meine Realität integrieren. Ich hatte darüber gesprochen, davon geträumt und wusste, dass ich es eines Tages tun würde. Aber die Idee, finanziell frei zu sein, war immer eine Idee in der Zukunft, nicht heute, also passte die Idee nicht. »Finanziell frei?«, fragte ich. In dem Moment, als ich meine Stimme hörte, wusste ich, was für ein Weichei ich geworden war. Ich klang nicht so wie früher.
»Wir haben schon oft darüber gesprochen«, sagte Larry, »aber ich denke, es ist an der Zeit, mit dem Reden aufzuhören, mit dem Träumen aufzuhören und damit zu beginnen, uns zu verpflichten. Lasst es uns aufschreiben. Sobald wir es aufschreiben, wissen wir, dass wir es tun müssen. Wenn wir es einmal aufgeschrieben haben, werden wir uns gegenseitig auf dieser Reise unterstützen.«
Da wir fast kein Geld mehr hatten, sahen Kim und ich uns gegenseitig an. Der Schein des Feuers erhellte den Zweifel und die Unsicherheit in unseren Gesichtern. »Es ist eine gute Idee, aber ich denke, ich würde mich lieber darauf konzentrieren, das nächste Jahr zu überleben.« Ich hatte gerade das Geschäft mit Nylon- und Klettverschluss-Brieftaschen verlassen. Nachdem es 1979 zusammengebrochen war, verbrachte ich die nächsten fünf Jahre damit, das Geschäft wieder aufzubauen, und verließ es dann wieder. Ich ging vorzeitig, weil sich das Geschäft drastisch verändert hatte. Wir produzierten nicht mehr in den Vereinigten Staaten. Um mit der zunehmenden Konkurrenz mithalten zu können, hatten wir unsere Fabriken nach China, Taiwan und Korea verlegt. Ich verließ das Unternehmen, weil ich den Gedanken nicht länger ertragen konnte, mich an Kinderarbeit in Ausbeuterbetrieben zu bereichern. Das Unternehmen steckte mir Geld in die Tasche, aber es saugte mir das Leben aus der Seele. Auch mit meinen Partnern kam ich nicht mehr zurecht. Wir hatten uns auseinandergelebt und waren nicht mehr einer Meinung. Ich verließ die Firma mit sehr wenig Eigenkapital. Ich konnte einfach nicht weiter in einem Unternehmen arbeiten, das meine Seele verletzte, und mit Partnern, mit denen ich nicht reden konnte. Ich bin nicht stolz darauf, wie ich gegangen bin, und doch wusste ich, dass es Zeit war zu gehen. Ich war acht Jahre lang dort gewesen, und ich hatte viel gelernt: wie man ein Unternehmen aufbaut, wie man ein Unternehmen zerstört und dann wieder aufbaut. Obwohl ich mit sehr wenig Geld dort wegging, nahm ich unbezahlbare Bildung und Erfahrung mit.
»Komm schon«, sagte Larry. »Du bist ein Weichei. Anstatt einfache Ein-Jahres-Ziele zu setzen, sollten wir ran an die Buletten. Setzen wir uns ein großes Mehrjahresziel. Lasst uns die Freiheit anpeilen.«
»Aber wir haben nicht viel Geld«, sagte ich und schaute zu Kim hinüber, deren Gesicht meine Bedenken widerspiegelte. »Du weißt, dass wir gerade wieder von vorne anfangen. Alles, was wir wollen, ist, die nächsten sechs Monate und vielleicht ein Jahr überleben. Wie können wir an finanzielle Freiheit denken, wenn ich im Moment an nichts anderes denken kann, als finanziell zu überleben?« Wieder war ich schockiert darüber, wie schwach ich klang. Mein Selbstvertrauen war so geschrumpft. Mein Energielevel war extrem gering. »Noch besser. Betrachtet dies als einen Neuanfang.« Larry war jetzt Feuer und Flamme. Er hörte nicht mehr auf.
»Aber wie können wir früh in Rente gehen, wenn wir gar kein Geld haben?«, protestierte ich. Ich hörte immer mehr von dem Weichei in mir herauskommen. Ich fühlte mich innerlich schwach und wollte mich noch nicht auf etwas festlegen. Ich wollte nur auf kurze Sicht finanziell überleben und nicht an die Zukunft denken.
»Ich habe nicht gesagt, dass wir in einem Jahr in Rente gehen«, sagte Larry, gereizt durch meine schwächlichen Antworten. »Ich sage nur, lasst uns jetzt planen, in Rente zu gehen. Schreiben wir das Ziel auf, erstellen wir einen Plan und konzentrieren wir uns dann auf die Idee. Die meisten Menschen denken nicht an den Ruhestand, bis es zu spät ist, oder sie planen den Ruhestand, wenn sie 65 sind. Ich möchte das nicht tun. Ich will einen besseren Plan. Ich will nicht mein Leben lang arbeiten, nur um Rechnungen zu bezahlen. Ich will leben. Ich will reich sein. Ich will die Welt bereisen, solange ich noch jung genug bin, um sie zu genießen.«
Als ich dasaß und Larry zuhörte, wie er mich über die Vorteile eines solchen Ziels aufklärte, konnte ich die kleine Stimme in mir hören, die mir sagte, warum es unrealistisch sei, ein Ziel zu setzen, finanziell frei zu sein und früh in Rente zu gehen. Es klang sogar unmöglich.
Larry fuhr fort. Es schien ihm egal zu sein, ob Kim oder ich zuhörten, also blendete ich seine Stimme aus, als ich anfing, darüber nachzudenken, was er gesagt hatte. Ich dachte mir: »Es ist eine gute Idee, sich ein Ziel zu setzen, früh in Rente zu gehen. Warum kämpfe ich also dagegen an? Das ist nicht meine Art, gegen eine gute Idee anzukämpfen.«
In meinem Schweigen begann ich plötzlich, meinen reichen Vater sagen zu hören: »Eure größte Herausforderung ist es, eure eigenen Selbstzweifel und eure Faulheit herauszufordern. Es sind eure Selbstzweifel und eure Faulheit, die definieren und begrenzen, wer ihr seid. Wenn ihr ändern wollt, wer ihr seid, müsst ihr eure Selbstzweifel und eure Faulheit annehmen. Es sind eure eigenen Selbstzweifel und eure Faulheit, die euch klein halten. Es sind eure Selbstzweifel und eure Faulheit, die verhindern, dass ihr das Leben führt, das ihr wirklich wollt.« Ich konnte hören, wie mein reicher Vater seinen Standpunkt verdeutlichte und sagte: »Es gibt niemanden, der euch im Weg steht, außer ihr selbst und eure Zweifel. Es ist leicht, derselbe zu bleiben. Es ist leicht, sich nicht zu verändern. Die meisten Menschen entscheiden sich dafür, ihr ganzes Leben lang gleich zu bleiben. Wenn ihr euch euren Selbstzweifeln und eurer Faulheit stellt, werdet ihr die Tür zu eurer Freiheit finden.«
Mein reicher Vater hatte dieses Gespräch mit mir geführt, kurz bevor ich Hawaii verließ, um diese Reise anzutreten. Er wusste, dass ich Hawaii wahrscheinlich für immer verlassen würde. Er wusste, dass ich mein Zuhause und einen Ort, an dem ich mich sehr wohl fühlte, verlassen würde. Er wusste, dass ich mich ohne jede Sicherheitsgarantie in die Welt hinauswagte. Jetzt, nur einen Monat nach diesem Gespräch mit meinem reichen Vater, saß ich auf diesem hohen schneebedeckten Berg und fühlte mich schwach, verletzlich und unsicher, während ich meinem besten Freund zuhörte, der mir das Gleiche erzählte. Ich wusste, dass es Zeit war, erwachsen zu werden oder aufzugeben und nach Hause zu gehen. Ich erkannte, dass ich diesen Moment der Schwäche in den Bergen gesucht hatte. Es war wieder einmal Zeit für eine Entscheidung. Es war Zeit zu wählen. Ich konnte meine Selbstzweifel und meine Faulheit gewinnen lassen, oder ich konnte meine Selbstwahrnehmung ändern. Es war an der Zeit, vorwärts oder rückwärts zu gehen.
Als ich Larrys Stimme wieder einblendete, wie er über Freiheit sprach, wurde mir klar, dass er nicht wirklich über Freiheit sprach. In diesem Moment wurde mir klar, dass das Wichtigste, was ich tun konnte, war, mich meinen Selbstzweifeln und meiner Faulheit zu stellen. Wenn ich sie nicht annähme, würde ich mich rückwärts entwickeln.
»Okay, dann machen wir es«, sagte ich. »Lasst uns zum Ziel setzen, finanziell frei zu sein.«
Das war der Neujahrstag 1985. 1994 waren Kim und ich finanziell frei. Larry baute seine Firma weiter auf, die 1996, in der Zeitschrift Inc., als das Unternehmen mit dem schnellsten Wachstum des Jahres gelistet wurde. 1998, im Alter von 46 Jahren, verkaufte Larry seine Firma, ging in Rente und nahm ein Jahr Urlaub.
Jedes Mal, wenn ich diese Geschichte erzähle, werde ich gefragt: »Wie haben Sie das gemacht?«
Dann sage ich: »Es geht nicht um das Wie. Es geht darum, warum Kim und ich es getan haben.«
Ich fahre fort: »Ohne das Warum wäre das Wie nicht möglich gewesen.«
Ich könnte Ihnen sagen, wie Kim, Larry und ich es getan haben, aber das werde ich nicht tun. Wie wir es getan haben, ist nicht so wichtig. Wenn es darum geht, wie wir es getan haben, werde ich nur sagen, dass Kim, Larry und ich uns von 1985 bis 1994 auf die drei Wege des reichen Vaters zu großem Reichtum konzentriert haben, nämlich
Verbesserung von unternehmerischen Fähigkeiten
Verbesserung der Fähigkeiten im Umgang mit Geld
Steigende Investitionen
Es gibt viele Bücher, die über jeden dieser Wege geschrieben wurden, und wenn ich dasselbe täte, wäre dies nur ein weiteres »Praxis«-Buch. Aber was ich für wichtiger als das Wie halte, ist der Grund, warum wir es getan haben, und das Warum lautet: Weil ich meine eigenen Selbstzweifel, meine Faulheit und meine Vergangenheit herausfordern wollte. Es war das Warum, das uns die Kraft gab, das Wie zu tun.
Mein reicher Vater sagte oft: »Viele Leute fragten mich, wie man etwas macht. Ich erzählte es ihnen so lange, bis ich merkte, dass sie, selbst nachdem ich ihnen gesagt hatte, wie ich etwas mache, es oft nicht taten. Dann wurde mir klar, dass nicht das Wie, sondern das Warum wichtiger ist. Es ist das Warum, das dir die Kraft gibt, das Wie zu tun.« Er sagte auch: »Die meisten Menschen tun nicht, was sie tun können, weil sie kein ausreichend starkes Warum haben. Wenn man einmal das Warum gefunden hat, ist es leicht, sein eigenes Wie zu finden. Anstatt in sich selbst nach Gründen zu suchen, warum sie reich werden wollen, suchen die meisten Menschen nach dem einfachen Weg zum Reichtum. Das Problem mit dem einfachen Weg ist, dass er meist in einer Sackgasse endet.«
Als ich an diesem Abend in der kalten Berghütte saß und Larry zuhörte, ertappte ich mich dabei, wie ich mich ohne Worte mit ihm stritt. Jedes Mal, wenn er sagte: »Setzen wir uns ein Ziel, schreiben wir es auf und erstellen wir einen Plan«, konnte ich mich hören, wie ich in meinen Antworten Widerstand leistete und solche Dinge sagte, wie zum Beispiel:
»Aber wir haben kein Geld.«
»Das kann ich nicht tun.«
»Ich werde nächstes Jahr darüber nachdenken, oder sobald Kim und ich in ruhigere Fahrwasser kommen.«
»Du verstehst unsere Situation nicht.«
»Ich brauche mehr Zeit.«
Im Laufe der Jahre hatte mir mein reicher Vater viele Lektionen beigebracht. Eine dieser Lektionen lautete: »Wenn du einer guten Idee Widerstand leistest, solltest du vielleicht aufhören, dich dagegen zu wehren.«
An diesem Abend, als Larry immer wieder davon sprach, reich zu werden und früh in Rente zu gehen, hörte ich wieder meinen reichen Vater, der mich davor warnte, einer guten Idee Widerstand zu leisten. Weiter erklärte mein reicher Vater: »Jedes Mal, wenn jemand etwas wie ›Ich kann es mir nicht leisten‹ oder ›Ich kann es nicht tun‹ zu etwas sagt, das er eigentlich will, hat er ein großes Problem. Warum in aller Welt würde jemand zu etwas, das er will, sagen: ›Ich kann es mir nicht leisten‹ oder ›Ich kann es nicht tun‹? Warum sollte sich jemand die Dinge, die er will, selbst verweigern? Das ergibt keinen Sinn.«
Während das Feuer im Kamin knisterte, ertappte ich mich dabei, wie ich mich gegen etwas wehrte, das ich wollte. »Warum nicht reich und früh in Rente gehen?«, fragte ich mich schließlich. »Was wäre daran falsch?« Mein Verstand begann, sich langsam zu öffnen, und ich wiederholte schweigend vor mir selbst: »Warum leiste ich dieser Idee Widerstand? Warum leiste ich mir selbst Widerstand? Es ist eine gute Idee. Ich habe jahrelang darüber gesprochen. Ich wollte mit 35 Jahren in Rente gehen, und jetzt bin ich fast 37 Jahre alt und stehe nicht einmal annähernd vor der Rente. Tatsächlich bin ich fast pleite. Warum leiste ich also Widerstand?«
Sobald ich mir das gesagt hatte, wurde mir klar, warum ich mich gegen eine gute Idee gewehrt hatte. Im Alter von 25 Jahren hatte ich geplant, reich zu werden und mich im Alter von 30 bis 35 Jahren zur Ruhe zu setzen. Das war mein Traum. Aber nachdem ich das erste Mal mein Unternehmen mit der Klettverschluss-Brieftasche verloren hatte, war meine Seele erstickt und ich hatte viel von meinem Selbstvertrauen verloren. Als ich in dieser Nacht am Feuer saß, wurde mir klar, dass es mein mangelndes Selbstvertrauen war, das mich in den Widerstand trieb. Ich wehrte mich gegen einen Traum, den ich verwirklichen wollte. Ich leistete Widerstand, weil ich mich nicht noch einmal enttäuscht fühlen wollte. Ich wehrte mich, weil ich mich vor dem Schmerz schützte, den das Träumen großer Träume mit sich bringen kann, wenn dieser große Traum nicht Wirklichkeit wird. Ich hatte geträumt und versagt. In dieser Nacht wurde mir klar, dass ich mich gegen das erneute Scheitern wehrte, nicht gegen den Traum.
»Okay, setzen wir uns ein großes Ziel«, sagte ich ruhig zu Larry. Ich hatte endlich aufgehört, gegen eine gute Idee zu kämpfen. Der Widerstand war immer noch da, aber ich wollte mich nicht davon aufhalten lassen. Schließlich war es nur ein Widerstand, den ich gegen mich selbst und niemanden sonst verspürte. Die kleine Person in mir leistete der Person Widerstand, die erwachsen und größer werden wollte.
»Gut«, sagte Larry. »Es ist an der Zeit, dass du aufhörst, so ein Weichei zu sein. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht.«
Ich hatte mich dazu entschlossen, weil ich mein Warum gefunden hatte. Ich wusste, warum ich es tun wollte, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wie ich es tun sollte.
Wie viele von Ihnen haben sich schon einmal gesagt: »Ich habe die Nase voll von mir selbst«? Nun, an jenem Silvesterabend, als ich mit Kim und Larry am Feuer saß, hatte ich die Nase voll von meinem alten Ich und beschloss, mich zu ändern. Es war nicht nur eine mentale Veränderung. Es war eine Veränderung, die tief aus meinem Inneren kam.
Es war Zeit für eine große Veränderung, und ich wusste, dass ich mich ändern konnte, weil ich herausgefunden hatte, warum ich mich ändern wollte. Nachfolgend einige meiner persönlichen Gründe, warum ich mich dafür entschied, früh und reich in Rente zu gehen:
Ich hatte es satt, pleite zu sein und immer Geldprobleme zu haben. Für einen kurzen Moment war ich mit meinem Brieftaschen-Unternehmen reich gewesen, aber nachdem die Firma pleitegegangen war, hatte ich wieder zu kämpfen. Obwohl mein reicher Vater mich gut ausgebildet hatte, hatte ich trotzdem nur seine Lektionen. Ich war immer noch nicht reich geworden, und es war Zeit für mich, reich zu werden.
Ich hatte es satt, Durchschnitt zu sein. In der Schule sagten die Lehrer: »Robert ist ein kluger Junge, aber er strengt sich einfach nicht an.« Sie sagten auch: »Er ist klug, aber er wird nie so klug sein wie die begabten Kinder. Er liegt gerade so über dem Durchschnitt.« Als ich an diesem Abend auf dem Berg saß, hatte ich es satt, Durchschnitt zu sein. Es war für mich an der Zeit, damit aufzuhören, durchschnittlich zu sein.
Als ich acht Jahre alt war, kam ich nach Hause und fand meine Mutter weinend am Küchentisch. Sie weinte, weil sich ein Berg von Rechnungen aufgetürmt hatte. Mein Vater tat sein Bestes, um mehr Geld zu verdienen, aber als Schullehrer war er finanziell nicht so erfolgreich. Alles, was er sagte, war: »Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich darum.« Aber das tat er nicht. Mein Vater kümmerte sich, indem er erneut eine Weiterbildung machte, härter arbeitete und auf seine jährliche Gehaltserhöhung wartete. Währenddessen stapelten sich die Rechnungen immer höher, und meine Mutter fühlte sich immer mehr alleingelassen und hatte niemanden, an den sie sich wenden konnte. Mein Vater besprach das Thema Geld nicht gerne, und wenn er darüber redete, wurde er nur wütend.
Ich erinnere mich, dass ich im Alter von acht Jahren beschloss, die Antworten zu finden, die meiner Mutter helfen könnten. Als ich an diesem Abend auf dem Berg saß, wurde mir klar, dass ich die Antworten gefunden hatte, nach denen ich seit meinem achten Lebensjahr gesucht hatte. Es war nun an der Zeit, diese Antworten zu nehmen und sie in die Realität umzusetzen.
Der schmerzlichste Grund von allen war die Tatsache, dass ich nun eine schöne junge Frau in meinem Leben hatte, Kim. Ich hatte meine Seelenverwandte getroffen, und sie steckte in diesem finanziellen Schlamassel, weil sie mich liebte. In dieser Nacht auf dem Berg wurde mir klar, dass ich Kim das antat, was mein Vater meiner Mutter angetan hatte. Ich wiederholte ein Familienmuster. In diesem Moment fand ich mein wahres
Warum
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Das sind also meine Beweggründe. Ich habe sie in dieser Nacht aufgeschrieben und an einem geheimen Ort aufbewahrt. Diejenigen unter Ihnen, die mein zweites Buch, CASHFLOW Quadrant, gelesen haben, erinnern sich vielleicht daran, dass es für uns noch schlimmer wurde, als wir wieder vom Berg herabstiegen. Ich begann das Buch, indem ich die Geschichte von Kim und mir erzählte, wie wir etwa drei Wochen lang in einem Auto lebten, nachdem uns das Geld ausgegangen war. Die Dinge wurden also nicht besser, nur weil wir die Entscheidung trafen, reich in Rente zu gehen, aber es war das Warum, das uns am Leben hielt.
Die Dinge liefen auch für Larry nicht gut, nachdem er den Berg verlassen hatte. Auch er hatte in den späten 1980er-Jahren erhebliche finanzielle Rückschläge, doch auch sein Warum ließ ihn weitermachen.
Ich habe, wie mein reicher Vater, herausgefunden, dass ich niemandem sagen kann, wie man reich wird. Ich frage die Leute jetzt zuerst, warum sie reich werden wollen. Wenn das Warum nicht stark genug ist, wird selbst der einfachste Weg zum Reichtum zu schwierig sein. Es gibt viele, viele Wege, reich zu werden, aber es gibt nur wenige persönliche Gründe, warum man reich werden will. Finden Sie Ihr Warum, und dann werden Sie Ihr Wie finden. Wie das alte Sprichwort sagt: »Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.« Die Entdeckung meines Willens ermöglichte mir, meinen Weg zu finden. Ohne den Willen wäre der Weg viel zu schwer gewesen.
Ein Vorschlag: Ich habe vor Jahren gelernt, dass Leidenschaft eine Kombination aus Liebe und Hass ist. Wenn jemand keine Leidenschaft für etwas hat, ist es schwierig, etwas zu erreichen. Mein reicher Vater pflegte zu sagen: »Sei leidenschaftlich, wenn du etwas willst. Leidenschaft verleiht deinem Leben Energie. Wenn du etwas willst, das du nicht hast, finde heraus, warum du liebst, was du willst, und warum du es hasst, es nicht zu haben. Wenn du diese beiden Gedanken miteinander verbindest, wirst du die Energie finden, von deinem Platz aufzustehen und dir zu holen, was du willst.«
Beginnen Sie also mit einer Liste, in der Liebe und Hass miteinander verglichen werden.
Zum Beispiel würde ich die folgende Liste erstellen:
Liebe
Hass
reich sein
arm sein
frei sein
arbeiten zu müssen
kaufen, was ich will
nicht zu haben, was ich will
teure Dinge
billige Dinge
andere Menschen tun lassen, was ich nicht tun will
Dinge tun, die ich nicht tun will
Ich schlage vor, dass Sie Ihre Liste der Vorlieben und der verhassten Dinge unter diesen Zeilen beginnen. Wenn Sie mehr Platz benötigen – was ich hoffe –, nehmen Sie sich ein viel größeres Blatt Papier. Mögen Sie Ihr Leben mit immer mehr Leidenschaft leben.
Ihre Vorlieben
Dinge, die Sie hassen
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Setzen Sie sich also in Ruhe hin, um Ihre Vorlieben und verhassten Dinge herauszufinden und zu definieren. Schreiben Sie dann jeweils Ihr Warum auf. Schreiben Sie Ihre Träume, Ziele und Pläne auf, wie Sie finanziell frei werden, früh in Rente gehen und sich so jung wie möglich zur Ruhe setzen können. Sobald Sie es schriftlich haben, möchten Sie es vielleicht einem Freund zeigen, der Sie bei der Verwirklichung Ihrer Träume unterstützen wird. Sehen Sie sich das Blatt mit Ihren Träumen, Zielen und Plänen regelmäßig an, sprechen Sie oft darüber, bitten Sie um Unterstützung, seien Sie bereit, ständig zu lernen, und ehe Sie sich versehen, werden die Dinge anfangen zu geschehen.
Zum Schluss möchte ich noch darauf eingehen, dass ich viele Leute habe sagen hören: »Geld macht nicht glücklich«. An dieser Aussage ist etwas Wahres dran. Aber mit Geld bekomme ich die Zeit, das zu tun, was ich liebe, und ich bezahle andere Leute dafür, das zu tun, was ich hasse.
Nach fast zehn Jahren harter Arbeit und hartem Kampf war ich im Alter von 47 Jahren finanziell frei geworden. In jenem Jahr, 1994, rief ein Freund an und sagte: »Nimm dir nach dem Verkauf des Unternehmens mindestens ein Jahr frei.«
»Ein Jahr frei?«, antwortete ich. »Ich werde mich zurückziehen und den Rest meines Lebens freinehmen.«
»Nein, das wirst du nicht«, sagte mein Freund Nyhl. Nyhl war Mitglied des Teams, das in den frühen 1980er-Jahren mehrere große Unternehmen gegründet und aufgebaut hatte, darunter MTV und CMT, Country Music Television. Nachdem er einige dieser Unternehmen aufgebaut und verkauft hatte, ging er im Alter von 41 Jahren in Rente. Wir waren Freunde geworden, und er gab nun seine Lektionen aus dem Ruhestand an mich weiter. »In weniger als drei Monaten wirst du dich langweilen und ein neues Unternehmen gründen«, sagte er. »Das Schwierigste ist für dich, nichts zu tun. Deshalb empfehle ich dir, dir das Ziel zu setzen, mindestens ein Jahr zu warten, bevor du überhaupt daran denkst, ein weiteres Unternehmen zu gründen.«
Ich lachte und versuchte ihm klarzumachen, dass ich für immer in Rente gegangen war. »Ich habe nicht vor, ein weiteres Unternehmen zu gründen«, sagte ich. »Ich bin in Rente. Ich werde nicht wieder arbeiten gehen. Wenn du mich das nächste Mal siehst, wirst du mich nicht mehr erkennen. Ich werde weder einen Anzug tragen noch werde ich kurze Haare haben. Ich werde aussehen wie ein Penner vom Strand.«
Nyhl hörte mir zu, doch er war hartnäckig. Er wollte, dass ich höre und verstehe, was er mir sagen wollte. Es war ihm wichtig, dass ich seine Botschaft verstand. Nach einem sehr langen Gespräch begann er, zu mir durchzudringen. Ich folgte seinen Worten, als er sagte: »Nur sehr wenige Menschen haben die Möglichkeit, die du hast. Nicht viele Menschen sind finanziell in der Lage, die Arbeit aufzugeben und nichts zu tun. Nicht viele Menschen können sich in der Mitte ihres Lebens, in den Jahren, in denen man am meisten verdient, wirklich zur Ruhe setzen. Die meisten Menschen können es sich nicht leisten, aufzuhören zu arbeiten, selbst wenn sie es wollten, selbst wenn sie ihre Stelle hassen, können sie nicht aufhören zu arbeiten. Nimm dieses Geschenk also nicht auf die leichte Schulter. Es ist ein Geschenk, das nur wenigen Menschen zuteilwird, also nimm es an. Nimm dir ein Jahr Zeit, um nichts zu tun.«
Nyhl erklärte weiter, dass die meisten Unternehmer ihre Unternehmen verkaufen und sofort ein anderes Unternehmen gründen. Er sagte: »Früher habe ich ein Unternehmen aufgebaut, es verkauft und sofort mit dem Aufbau eines neuen Unternehmens begonnen. Als ich 35 war, hatte ich bereits drei Unternehmen aufgebaut und verkauft. Ich hatte viel Geld, aber ich konnte nicht aufhören zu arbeiten. Ich wusste nicht, was aufhören bedeutet. Wenn ich nicht arbeitete, fühlte ich mich nutzlos und hatte das Gefühl, dass ich Zeit vergeudete, also arbeitete ich härter. So hart zu arbeiten, raubte mir das Leben und die Zeit mit meiner Familie. Schließlich wurde mir klar, was ich tat, und ich beschloss, etwas anderes zu tun. Nachdem ich mein letztes Unternehmen verkauft und den Millionenscheck auf die Bank gebracht hatte, beschloss ich, ein Jahr Pause zu machen. Dieses Jahr für meine Familie und mich zu nehmen, war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Diese Zeit allein mit mir selbst, ohne etwas zu tun zu haben, war unbezahlbar. Ist dir klar, dass wir lernen, seit wir mit fünf Jahren in die Schule kamen? Und sobald wir die Schule verlassen hatten, haben wir gearbeitet. Nur sehr wenige Menschen haben den Luxus, mindestens ein Jahr lang nur dazusitzen, nachzudenken und bei sich zu sein.«
Er erzählte mir, dass er und seine Familie auf eine abgelegene Insel auf den Fidschi-Inseln gezogen waren und sich an den Strand gesetzt hatten, sobald seine Angelegenheiten zu Hause geklärt waren. Er sagte: »Monatelang saß ich einfach nur am Strand, starrte auf den kristallblauen Ozean und sah zu, wie meine Kinder ein Leben genießen, von dem wir alle träumen.« Als sie genug von Fidschi hatten, zog er mit seiner Familie nach Italien und saß dort monatelang untätig herum. »Es dauerte ein ganzes Jahr, bis ich wieder ein gesunder Mensch wurde«, sagte er. »Ich hatte keine Ahnung, wie schwer es sein würde, nicht mehr aufzuwachen und zu denken, dass ich etwas zu tun hatte, an einem Treffen teilzunehmen oder ein Flugzeug zu erwischen, um genug Geld zu verdienen, um die Rechnungen bezahlen zu können. Es dauerte ein ganzes Jahr, bis ich ruhig wurde und mein Körper nicht mehr unter Adrenalin stand. Es dauerte ein ganzes Jahr der Entspannung, bis ich mich so weit beruhigt hatte, dass ich wieder klar denken und wieder ganz werden konnte. Ich war 41 Jahre alt. 36 Jahre lang war ich gerannt, um irgendwo hinzukommen, und jetzt war ich dort.«
Nyhl hatte recht. Das Schwierigste daran, in Rente zu sein, war, nichts zu tun zu haben. Nach jahrelanger Schule, Klassenzimmern, Prüfungen, Meetings, Flügen und Abgabeterminen war ich wirklich darauf konditioniert, aufzustehen und loszueilen, um etwas zu tun. Kurz vor dem Ruhestand erinnere ich mich daran, wie sehr ich den Druck und die Sorgen bei der Arbeit hasste. Ich erinnere mich, wie ich dachte: »Nur noch sechs Monate und ich werde frei sein. Ich kann mich zurückziehen und nichts tun. Ich kann es kaum erwarten, bis das Unternehmen verkauft ist und ich diesen Wahnsinn beenden kann.«
Im September 1994 waren der Verkauf und die Übertragung von Vermögenswerten aus dem Unternehmen abgeschlossen. Ich brachte etwas Geld auf die Bank, investierte in ein paar weitere Wohnhäuser und Lagerhäuser und zog mich in aller Form zurück.
Ich war 47 und meine Frau Kim war 37. Wir waren finanziell frei, hatten den Rest unseres Lebens noch vor uns und konnten es genießen. Und genau wie Nyhl mich gewarnt hatte, wurde ich innerhalb weniger Wochen nach dem Verkauf des Unternehmens unruhig. Ich wachte weiterhin früh auf, nur um festzustellen, dass ich keine Pläne für den Tag hatte. Ich hatte niemanden, den ich anrufen konnte, und niemand rief mich an. Ich war allein in meinem Haus und wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Bald war ich unruhig und gereizt. Ich fühlte mich nutzlos und unerwünscht. Ich hatte das Gefühl, mein Leben sei vergeudet und ich sei unproduktiv. Ich wollte verzweifelt an etwas arbeiten, aber es gab nichts für mich zu tun. Nyhl hatte recht. Nichts zu tun zu haben, war für mich das Schwerste, was ich zu tun hatte.
Kim hatte zu investieren und ihr Immobilienportfolio zu verwalten. Sie genoss ihre Aufgabe und ging es in ihrem eigenen Tempo an. Sie fand mich, wie ich in der Küche herumlungerte und versuchte, nichts zu tun. »Suchst du etwas zu tun?«, fragte sie.
»Nein«, antwortete ich. »Ich suche nur nach einem Weg, nichts zu tun.« »Na ja, lass es mich wissen, wenn du nichts zu tun gefunden hast, und wir können es gemeinsam tun«, sagte Kim mit einem Grinsen. »Warum rufst du nicht deine Freunde an und triffst dich mit ihnen und tust etwas?«
»Das habe ich«, antwortete ich. »Aber sie sind alle mit Arbeit beschäftigt. Sie haben keine Zeit.«
Nachdem wir einige Monate lang versucht hatten, nichts zu tun, beschlossen Kim und ich, auf den Fidschi-Inseln Urlaub zu machen, wo Nyhl einen Teil seines Urlaubsjahres verbracht hatte. Ich war begeistert davon, einfach irgendwohin zu fahren, auch wenn es nur darum ging, nichts zu tun.
Keine drei Wochen nach der Entscheidung, auf die Fidschi-Inseln zu fahren, kamen wir mit einem Wasserflugzeug an und wurden von lächelnden Fidschianern mit Blumenketten und tropischen Getränken begrüßt. Als Kim und ich den langen Steg hinuntergingen, der über das kristallblaue Wasser hinausragte, dachte ich, ich sei auf Fantasy Island angekommen und wartete darauf, einen kleinen dicken Kerl sagen zu hören: «Boss, de plane, de plane.«
Diese Insel war schöner, als Nyhl sie beschrieben hatte. Ich konnte es kaum glauben, so schön war es. Da ich auf Hawaii aufgewachsen war, konnte ich nicht umhin, mir zu sagen: »So war Hawaii früher, und so sollte Hawaii auch heute sein.« Doch so fabelhaft diese abgelegene Insel auch war, sie war mir zu langsam. Ich konnte nicht glauben, dass mich das Paradies verrückt machte. Ich stand morgens auf, aß ein gesundes Frühstück mit Obst, joggte eine Weile und verbrachte dann den Tag am Strand. Nach einer Stunde war ich ganz zappelig.
So schön die Strände dieser Insel auch waren, ich war bereit, in die Staaten zurückzukehren und ein neues Unternehmen zu gründen. Ich wusste nicht, warum ich Nyhl versprochen hatte, mindestens ein Jahr Urlaub zu nehmen. Mehr als zwei Wochen hielt ich es im Paradies nicht aus. Kim hätte für immer bleiben können, aber ich war bereit, nach Hause nach Arizona zurückzukehren. Warum ich nach Hause musste, weiß ich nicht, aber wir verließen das Paradies und machten uns auf den Heimweg.
Zu Hause zu sitzen war nicht viel besser, als am Strand zu sitzen, aber wenigstens hatte ich mein Auto und vertraute Orte, um mich abzulenken. Eines Tages kam ein neuer Nachbar vorbei, um sich vorzustellen. Auch er war Rentner, aber etwa 20 Jahre älter als ich. Er war 68 Jahre alt und ein hochrangiger Manager eines Fortune-500-Unternehmens gewesen.
Jeden Tag kam er vorbei und sprach über die Nachrichten, das Wetter und den Sport. Er war ein netter Kerl, aber herumzusitzen und zu versuchen, mit ihm gemeinsam nichts zu tun, war schlimmer als die schlimmsten Meetings, an denen ich je teilgenommen hatte. Er wollte nichts anderes tun, als in seinem Garten zu arbeiten und Golf zu spielen. Für ihn war der Ruhestand der reinste Himmel. Er vermisste die Unternehmenswelt überhaupt nicht und liebte es einfach, in seiner Freizeit nichts zu tun. Mir wurde klar, dass ich wie er enden würde, wenn ich noch länger Zeit mit ihm verbringen würde. Als er wollte, dass ich seiner Männerkartengruppe im Country Club beitrat, wurde mir klar, dass ich etwas anderes finden musste, um nichts zu tun.
Schließlich konnte ich es nicht mehr ertragen. Eines Tages sagte ich zu Kim: »Ich ziehe nach Bisbee. Ich muss irgendwo hingehen, wo ich mit Nichtstun beschäftigt sein kann.« Wenige Tage später zog ich auf die kleine Ranch, die Kim und ich besaßen. Es ist ein wunderschönes und doch abgelegenes Stück Land, versteckt in einem Tal mit hohen Eichen, einem nur gelegentlich Wasser führenden Bach, mit vielen Hirschen und gelegentlich einem Berglöwen, hoch in den Bergen an der Grenze zwischen Mexiko, New Mexico und Arizona gelegen. Endlich hatte ich einen Ort gefunden, an dem ich mein Urlaubsjahr verbringen konnte, einen Ort, an dem ich mit Nichtstun beschäftigt war. Nachdem ich einige Tage nur in den Bergen in meiner Hütte ohne Fernseh- oder Radioempfang gesessen hatte, begann ich, mich zu beruhigen, mein Urlaubsjahr hatte endlich begonnen.
Meine Atmung verlangsamte sich und damit auch mein Tempo. Ruhe und Gelassenheit wurden zu einem Teil des Alltags, und sie ersetzten den Druck von Sitzungen und Terminen. Mein Urlaubsjahr hatte endlich begonnen, und es war, wie Nyhl gesagt hatte: »Ein Geschenk, das nur wenigen Menschen zuteilwird, also nimm es an.« Ich hatte fast ein halbes Jahr gebraucht, um das Tempo so weit zu drosseln, dass ich mein freies Jahr beginnen konnte.
Als ich allein in meiner Berghütte saß, hatte ich Zeit, über mein Leben nachzudenken. Ich dachte an all die dummen und impulsiven Dinge, die ich in meiner Jugend getan hatte. Ich dachte über die Entscheidungen nach, die ich getroffen hatte, und wie jede Entscheidung, auch wenn es keine brillante war, ihren Teil dazu beigetragen hatte, wer ich schließlich im Leben wurde. Ich hatte Muße, mich hinzusetzen und mich an meine Highschool-Zeit und an die Freunde zu erinnern, mit denen ich aufgewachsen bin, Freunde, die ich heute selten sehe. Ich erinnerte mich an meine Freunde vom College und fragte mich, wie es ihnen ging. Allein diese Zeit gab mir die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie sehr die Freunde meiner Jugend den Mann beeinflusst hatten, der ich geworden war.