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Die zentrale These von Rich Dad Poor Dad-Autor Robert T. Kiyosaki lautet: Die Rechnung, zur Schule zu gehen, einen guten Abschluss zu erzielen, um später einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten und somit finanziell abgesichert zu sein, geht heute nicht mehr auf. Die einzige Möglichkeit, finanzielle Freiheit zu erlangen, besteht darin, sein eigenes Geschäft aufzubauen. Wie dies gelingen kann, erklärt der erfolgreiche Unternehmer in diesem Buch. Anschaulich und eindrücklich betont der Bestsellerautor, dass wirtschaftlich turbulente Zeiten keinen Hinderungsgrund darstellen. Ganz im Gegenteil: Gerade eine schwierige Wirtschaftslage ist der beste Zeitpunkt, um ein eigenes Unternehmen zu gründen. Warum? Ganz einfach: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit werden Menschen kreativ. Sie brechen aus ihrer Komfortzone aus und ergreifen die Initiative. Das ist Unternehmergeist in Höchstform – und genau den möchte Robert T. Kiysosaki in Ihnen wecken. "Harte Zeiten brauchen harte Typen … Und so bleiben nur noch zwei Fragen. Erstens: Sind Sie bereit, ein harter Typ zu sein? Und wenn Ihre Antwort »Ja« lautet, dann lautet die zweite Frage: Was wollen Sie nun tun? Die erste Frage kann ich nicht für Sie beantworten, aber ich kenne ganz genau die Antwort auf die zweite Frage. Um diese Antwort geht es in diesem Buch." Robert T. Kiyosaki
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Seitenzahl: 229
ROBERT T. KIYOSAKI
MIT JOHN FLEMING UND KIM KIYOSAKI
DAS BUSINESS DES 21. JAHR HUNDERTS
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
6. Auflage 2023
© 2019 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Copyright der Originalausgabe: © 2011 by Robert T. Kiyosaki. All rights reserved.
This edition published by an arrangement with Rich Dad Operating Company, LLC.
Die englische Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel The Business of the 21st Century bei DreamBuilders, einem Imprint von VideoPlus, L.P., in Kooperation mit CASHFLOW Technologies, Inc.
»CASHFLOW« is the trademark of CASHFLOW Technologies, Inc.
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Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Übersetzung: Romana Vlcek
Redaktion: Silke Panten
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt, in Anlehnung an das Cover des Originals
(Designed by DreamBuilders, einem Imprint von VideoPlus, L.P.)
Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-95972-203-2
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-374-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-375-6
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Widmung
Danksagung
Einführung
TEIL 1Nehmen Sie Ihre Zukunft selbst in die Hand
Kapitel 1Die Regeln haben sich geändert
Kapitel 2Der Silberstreifen
Kapitel 3Wo leben Sie?
Kapitel 4Ihre finanzbezogenen Grundwerte
Kapitel 5Die Denkweise eines Unternehmers
Kapitel 6Zeit, sich ans Steuer zu setzen!
TEIL 2Ein Geschäft – acht Werte für den Wohlstandsaufbau
Kapitel 7Meine Jahre im Geschäft
Kapitel 8Es geht nicht um Einkommen – es geht um Vermögenswerte, die Einkommen generieren
Kapitel 9Wert Nr. 1: Praktische Wirtschaftsausbildung
Kapitel 10Wert Nr. 2: Ein gewinnbringender Weg zum inneren Wachstum
Kapitel 11Wert Nr. 3: Ein Freundeskreis mit den gleichen Träumen und Werten
Kapitel 12Wert Nr. 4: Die Macht Ihres eigenen Netzwerks
Kapitel 13Wert Nr. 5: Ein duplizierbares, voll skalierbares Geschäft
Kapitel 14Wert Nr. 6: Unvergleichliche Führungsqualitäten
Kapitel 15Wert Nr. 7: Das Schaffen echten Wohlstands
Kapitel 16Wert Nr. 8: Große Träume und die Fähigkeit, sie zu leben
Kapitel 17Ein Geschäft, in dem Frauen hervorragen von Kim Kiyosaki
TEIL 3Ihre Zukunft beginnt jetzt
Kapitel 18Wählen Sie klug
Kapitel 19Haben Sie das Zeug dazu?
Kapitel 20Das Leben leben
Kapitel 21Das Geschäft des 21. Jahrhunderts
Ich widme dieses Buch den Millionen von Menschen, die sich an einem Scheideweg im Leben befinden – die von der aktuellen Wirtschaftskrise betroffen sind und sich hilflos fühlen im Hinblick darauf, was sie tun könnten, um ihre finanzielle Zukunft zu sichern. Ich möchte, dass Sie wissen, dass heute der beste Zeitpunkt ist, um Ihre Zukunft in die Hand zu nehmen, auch wenn es nicht so aussehen mag. Ich verbringe mein Leben damit, Menschen darin zu unterrichten, wie sie finanzielle Freiheit erwerben können, und ich weiß, dass dieses Buch, ebenso wie die anderen Bücher aus meiner Rich-Dad-Serie, Ihnen die Einsichten vermitteln wird, die Sie benötigen, damit Sie sich in der Zukunft ein Vermögen schaffen – und es erhalten können. Sobald Sie erst einmal erkennen, wie Geld wirklich funktioniert und welche Geschäftsgelegenheiten sich Ihnen im 21. Jahrhundert bieten, werden Sie in der Lage sein, sich das Leben so einzurichten, wie Sie es sich wünschen.
Ich danke meiner Frau Kim für ihre unablässige Liebe und Unterstützung sowie meiner Rich-Dad-Familie, die mir geholfen hat, die Botschaft über finanzielle Ausbildung zu Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu bringen.
Ich danke auch John Fleming für seine unbezahlbaren Einsichten zu Netzwerk-Marketing sowie Stuart Johnson, Reed Bilbray und den Mitarbeitern von VideoPlus für ihre Unterstützung bei der Zusammenstellung dieses Buches.
Schließlich danke ich John David Mann und J. M. Emmert dafür, dass sie ihr Können und ihre Leidenschaft in dieses Projekt eingebracht haben.
Die Wirtschaft ist ruiniert, Ihr Arbeitsplatz ist bedroht – falls Sie überhaupt noch einen haben. Und wissen Sie was? Ich habe das schon seit Jahren vorhergesagt. Es musste jedoch erst zu einem globalen Zusammenbruch der Finanzwelt kommen, damit es der Großteil der Menschen wahrnahm. Doch dieses Buch handelt nicht davon, wie und warum alles den Bach runterging. Es beschäftigt sich damit, warum diese schlechten Nachrichten eigentlich sehr gute Nachrichten sind – wenn Sie wissen, was Sie damit anfangen können.
Ich lernte die meisten Dinge über die Wirtschaft von zwei Personen: von meinem Vater, der ein sehr gebildeter, hochrangiger Regierungsangestellter war, und von dem Vater meines besten Freundes, der nach der 8. Klasse die Schule verlassen hatte und Selfmade-Millionär wurde. Mein wirklicher Vater hatte sein Leben lang finanzielle Probleme und als er starb, hinterließ er nur wenig angesichts seiner vielen Jahre harter Arbeit. Der Vater meines besten Freundes dagegen wurde einer der reichsten Männer auf Hawaii. Ich nannte diese zwei Männer meinen »armen Vater« und meinen »reichen Vater«. Ich liebte und bewunderte meinen wirklichen Vater sehr und schwor mir selbst, dass ich so vielen Menschen wie nur möglich dabei helfen würde, die leidbringenden Demütigungen und Fehlschläge zu vermeiden, die seinen Weg gesäumt hatten.
Nachdem ich von zu Hause ausgezogen war, sammelte ich jede Menge unterschiedlicher Erfahrungen. Ich diente bei der Marine als Hubschrauberpilot in Vietnam. Ich nahm eine Arbeitsstelle bei Xerox an, wo ich als ihr schlechtester Verkäufer begann und Jahre später als ihr bester Verkäufer ausschied. Nachdem ich Xerox verlassen hatte, baute ich mir mehrere internationale Multimillionen-Dollar-Unternehmen auf und konnte mich schließlich mit 47 Jahren zur Ruhe setzen, um meiner Leidenschaft nachzugehen – andere zu lehren, wie man sich ein Vermögen aufbaut und das Leben führen kann, das man sich wünscht, statt sich mit Mittelmäßigkeit zufriedenzugeben und missmutig zu resignieren.
1997 schrieb ich meine Erfahrungen in einem Buch nieder. Ich stieß damit bei einigen Lesern wohl auf Anklang, denn Rich Dad Poor Dad schoss an die Spitze der Bestsellerliste der New York Times und blieb dort mehr als vier Jahre lang. Das Buch wurde als das »bestverkaufte Wirtschaftsbuch aller Zeiten« beschrieben. Seither habe ich eine ganze Reihe von Rich-Dad-Büchern veröffentlicht und obwohl jedes von ihnen einen leicht anderen Fokus hat, so vermitteln sie doch alle die genau gleiche Botschaft wie das erste Buch – und das ist die Botschaft, die auch das Herz dieses Buches bildet, das Sie gerade in Ihren Händen halten:
Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Finanzen – oder Sie gewöhnen sich daran, Ihr Leben lang Anweisungen zu befolgen. Sie sind entweder Herr oder Sklave des Geldes. Sie haben die Wahl.
Ich hatte unglaubliches Glück in meinem Leben, indem ich Erfahrungen gemacht und Mentoren gefunden habe, die mir zeigten, wie man sich ein wirkliches Vermögen aufbaut. Infolgedessen war ich in der Lage, mich vollständig und für immer zu befreien von der Notwendigkeit, arbeiten zu müssen. Vorher war ich damit beschäftigt, eine Zukunft für meine eigene Familie zu schaffen. Seither arbeite ich daran, mitzuhelfen, eine Zukunft für Sie zu schaffen.
In den letzten zehn Jahren habe ich mein Leben der Aufgabe gewidmet, die effektivsten und praktischsten Wege zu finden, um Menschen zu helfen, ihr Leben im 21. Jahrhundert zu transformieren, indem sie lernen, sich ein wirkliches Vermögen aufzubauen. In unseren Rich-Dad-Büchern haben meine Partner und ich über viele verschiedene Arten und Formen von Unternehmen und Investitionen geschrieben. Doch während dieser Jahre intensiver Nachforschungen stieß ich insbesondere auf ein Geschäftsmodell, das meiner Ansicht nach für die meisten Menschen, die Kontrolle über ihre Finanzen, ihre Zukunft und ihr Schicksal haben möchten, am vielversprechendsten ist.
Noch etwas: Wenn ich von wirklichem Vermögen spreche, meine ich nicht nur Geld. Geld gehört dazu, doch Geld ist nicht alles. Wirklicher Vermögensaufbau baut genauso sehr den Erbauer wie das Bauwerk auf. In diesem Buch werde ich Ihnen zeigen, warum Sie Ihr eigenes Geschäft aufbauen müssen und was für ein Geschäft es sein sollte. Es geht jedoch nicht nur darum, die Art seines Geschäfts zu ändern, es geht auch darum, sich selbst zu ändern. Ich kann Ihnen zeigen, wie Sie finden, was Sie brauchen, um Ihr perfektes Geschäft aufzubauen. Doch damit es wächst, müssen auch Sie wachsen.
Willkommen beim Business des 21. Jahrhunderts.
Warum Sie Ihr eigenes Geschäft brauchen
Wir leben in bewegten Zeiten. Die letzten Jahre haben uns eine ungebrochene Parade von Angst- und Panikmache in den Schlagzeilen, den Vorstandszimmern und an den Küchentischen beschert. Globalisierung, Outsourcing, Massenentlassungen, Betriebsschließungen, Subprime-Hypotheken und Kreditausfallversicherungen, Ponzi-Schemen, Wall-Street-Fiaskos, Rezession … eine schlechte Nachricht jagt die andere. Während der ersten Monate des Jahres 2009 entließen amerikanische Unternehmen etwa eine Viertelmillion Arbeitnehmer pro Monat. Während ich das hier gegen Ende 2009 schreibe, haben wir eine steigende Arbeitslosenquote von derzeit 10,2 Prozent, und die Unterbeschäftigung (wenn man zwar seinen Arbeitsplatz behält, aber Arbeitsstunden und Bezahlung drastisch zurückgeschraubt werden) ist noch schlimmer. Die ungezügelte Abnahme bei der Erwerbstätigkeit ist eine verwüstende Epidemie, gegen die nur wenige immun sind.
Angefangen bei den Führungskräften über das mittlere Management bis hin zu den Verwaltungskräften und Arbeitern, von Bankfachleuten bis zu Büroangestellten im Einzelhandel – alle sind gefährdet. Selbst im Gesundheitswesen, in dem Arbeitsstellen bis vor Kurzem als sicher galten, wird in großem Rahmen Personal gekürzt.
Im Herbst 2008 verloren die Rentenvorsorgen vieler Menschen plötzlich die Hälfte ihres Wertes oder gar mehr. Die Immobilienpreise stürzten ab. Was die Leute für solide, zuverlässige Vermögenswerte hielten, platzte wie eine Seifenblase. Es gibt keine sicheren Arbeitsplätze mehr, das ist Vergangenheit. In einer Umfrage von USA Today aus dem Jahr 2009 gaben 60 Prozent der befragten Amerikaner an, dass sie die heutige wirtschaftliche Lage als die größte Krise ihres Lebens betrachten.
In einer Umfrage von USA Today aus dem Jahr 2009 gaben 60 Prozent der befragten Amerikaner an, dass sie die heutige wirtschaftliche Lage als die größte Krise ihres Lebens betrachten.
Natürlich ist Ihnen das alles schon bekannt. Aber hier ist etwas, was Sie vielleicht noch nicht wissen: Nichts davon ist wirklich neu. Sicher, es brauchte eine schwere Wirtschaftskrise, um den Menschen die Augen zu öffnen und ihnen klarzumachen, dass ihre Existenz gefährdet war. Aber Ihr Einkommen geriet nicht über Nacht in Gefahr – es war schon immer in Gefahr. Über vielen Köpfen hängt seit Jahren ein Damoklesschwert, denn es ist ein schmaler Grat zwischen Zahlungsfähigkeit und Ruin. Die Menschen verlassen sich auf die nächste Gehaltszahlung, um jeden Monat die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können, und sie haben meist nur ein sehr dünnes Sicherheitskissen, und sehr oft überhaupt keines.
Ein Gehalt bekommt man, wenn man seine »Zeit gegen Geld eintauscht«, und in Zeiten der Rezession ist dies die am wenigsten zuverlässige Einkommensquelle, die es gibt. Warum? Das kann ich Ihnen sagen: Wenn die Zahl der Beschäftigten sinkt, ist auch weniger verfügbares Einkommen im Umlauf, um Sie für Ihre Zeit zu bezahlen.
Ich will jetzt nicht mit der Ich-hab’s-ja-gleich-gesagt-Masche kommen, aber … ich hab’s ja gleich gesagt. Und ich sage das auch schon seit Jahren: Sichere Arbeitsplätze gibt es einfach nicht mehr. Wirtschaftskonzerne sind die Dinosaurier des 20. Jahrhunderts, die zitternd kurz vor der Ausrottung stehen. Wenn Sie eine wirklich sichere Zukunft haben wollen, müssen Sie diese Zukunft schon selbst in die Hand nehmen.
Das hier habe ich 2001 geschrieben, in einem Buch mit dem Titel The Business School – Wirtschaftsausbildung für Menschen, die anderen gerne helfen:
Meiner Meinung nach steuern die USA und viele westliche Staaten auf eine finanzielle Katastrophe zu, und schuld daran ist, dass unser Schulsystem den Schülern keine realistische Finanzausbildung bietet.
Im gleichen Jahr sagte ich in einem Interview für Nightingale-Conant:
Wenn Sie glauben, dass Ihre privaten Finanzmarktinvestitionen die Zukunft überdauern werden, wenn Sie mit den Schwankungen des Aktienmarktes Russisches Roulette spielen wollen, dann setzen Sie damit Ihre Alterssicherung aufs Spiel. Was werden Sie tun, wennSie 85 Jahre alt sind und die Finanzwelt nach einem Höhenflug wieder in die tiefsten Tiefen absackt? So etwas entzieht sich völlig Ihrer Kontrolle. Ich sage nicht, dass Investitionen in die Finanzmärkte schlecht sind. Ich sage nur, dass sie nicht sicher sind und dass sie keine kluge Wahl darstellen, und ich würde nicht auf sie setzen, wenn es um meine finanzielle Zukunft ginge.
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit haben so viele Menschen für ihr Renteneinkommen auf den Aktienmarkt gesetzt. Das ist Wahnsinn. Glauben Sie denn, dass der Sozialstaat da sein wird, um sich um Sie zu kümmern? Dann glauben Sie wohl auch noch an den Osterhasen.
Und in einem Interview, das ich im März 2005 gab, sagte ich Folgendes:
Die größte Stärke eines Wertpapiers ist seine Liquidität – und das ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche. Wir alle wissen, der nächste Börsencrash kommt bestimmt, und dann sitzen wir wieder in der Patsche. Warum sollten Sie sich darauf einlassen?
Was ist unlängst erst wieder geschehen? Es gab wieder einmal einen Börsencrash und er hat viele Leute in den Ruin getrieben. Warum? Weil unsere Gewohnheiten und geistigen Einstellungen sich einfach nicht ändern wollen. 1971 trennte sich die amerikanische Wirtschaft vom Goldstandard. Dies geschah übrigens ohne die Zustimmung des Kongresses. Doch was zählt, ist, dass es geschehen ist.
Warum ist das wichtig? Weil dies für uns den Weg ebnete, immer mehr Banknoten zu drucken, so viele, wie wir nur wollten, ohne dass diese an einen tatsächlichen, greifbaren, echten Wert gebunden wären. Wir handelten absolut surreal und das öffnete die Tore für den größten Wirtschaftsboom der Geschichte. Über die nächsten 35 Jahre hinweg wuchs die amerikanische Mittelklasse rasant an. Während der Dollar an Wert verlor und der Buchwert von Immobilien und anderen Vermögenswerten anschwoll, wurden aus einfachen Menschen Millionäre. Plötzlich konnte jeder überall und jederzeit Kredite haben, und Kreditkarten verbreiteten sich wie Pilze nach einem Frühlingsregen. Um diese Kreditkarten abzuzahlen, begannen die Amerikaner, ihre Eigenheime als Geldausgabemaschinen zu nutzen, schuldeten um und liehen sich Geld, liehen sich Geld und schuldeten wieder um.
Immerhin steigen Immobilien doch immer im Wert, oder etwa nicht? Falsch. Bis 2007 hatten wir so viel heiße Luft in diesen finanziellen Ballon gepumpt, wie es nur ging – doch diese traumhafte Seifenblase kam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und es krachte heftig. Es waren nicht nur die Lehman Brothers und Bear Stearns, die ruiniert waren. Millionen von Menschen verloren ihre Altersersparnisse, ihre Renten und ihre Arbeitsstellen.
In den 1950er-Jahren, als General Motors (GM) der mächtigste Wirtschaftskonzern in Amerika war, nahm die Presse eine Aussage des Vorsitzenden von GM auf und machte sie zu einem Motto, das jahrzehntelang von Mund zu Mund ging: »Wenn GM untergeht, geht die ganze Nation unter.« Tja, Leute, die nicht gerade gute Nachricht ist, dass GM im Jahr 2009 Konkurs angemeldet hat, und noch im selben Sommer zahlte der Staat Kalifornien seine Rechnungen mit Schuldscheinen statt mit Bargeld.
Zurzeit nimmt der Prozentsatz der Amerikaner, die ein Eigenheim besitzen, ab. Die Zahl der Zwangsvollstreckungen aus Hypotheken ist so hoch wie nie. Es gibt immer weniger Mittelklassefamilien, Sparkonten schrumpfen, sofern sie überhaupt noch existieren, und die Schulden der Familien erhöhen sich. Die Anzahl von Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, steigt rapide an. Gleichzeitig arbeiten immer mehr Menschen auch nach dem 65. Lebensjahr weiter. Die Anzahl neuer Bankrotte geht durch die Decke. Und viele Amerikaner haben nicht genug Geld, um sich zur Ruhe zu setzen – nicht einmal annähernd genug.
Die Anzahl von Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, steigt rapide an. Gleichzeitig arbeiten immer mehr Menschen auch nach dem 65. Lebensjahr weiter.
Haben all diese schlechten Nachrichten Ihre Aufmerksamkeit geweckt? Das haben sie bestimmt, und Sie stehen damit nicht allein da. Menschen auf der ganzen Welt haben aufgehört, morgens die Schlummertaste zu drücken und sich noch einmal im Bett umzudrehen. Prima! Nun, da Sie aufgewacht sind, sehen, was vor sich geht, und erkennen, dass das gar nicht schön ist, können wir in die Tiefe gehen. Schauen wir, was das wirklich bedeutet – und was Sie dagegen tun können.
Als ich klein war, lehrten mich meine Eltern die gleiche Erfolgsformel, die wahrscheinlich auch Sie gelernt haben: Geh zur Schule, lerne fleißig und hol dir gute Noten, damit du später einen sicheren, gut bezahlten Arbeitsplatz mit schönen Nebenleistungen bekommst – und dein Arbeitgeber wird sich um dich kümmern. Doch dieses Denken gehört ins industrielle Zeitalter und wir leben nicht mehr im Industriezeitalter. Ihr Arbeitgeber wird sich nicht um Sie kümmern. Der Staat wird sich nicht um Sie kümmern. Niemand wird sich um Sie kümmern. Wir leben in einem neuen Zeitalter und die Regeln haben sich geändert.
Meine Eltern glaubten an sichere Arbeitsplätze, an Betriebsrenten, Sozialversicherungen und an das staatliche Gesundheitswesen. Das alles sind ausgediente, veraltete Ideen, Überbleibsel aus einer vergangenen Ära. Heute ist Arbeitsplatzsicherheit der reine Witz und die bloße Vorstellung, dass man sein ganzes Leben lang bei einem Arbeitgeber beschäftigt bleibt – ein Ideal, das IBM in seinen besten Tagen so stolz befürwortet hat –, ist so anachronistisch wie eine mechanische Schreibmaschine.
Viele glaubten, dass sie durch ihre Rentenbeiträge auf der sicheren Seite waren. Immerhin waren die Renten doch durch Topbörsenwerte und Anlagefonds abgesichert, also was konnte denn schiefgehen? Wie wir jetzt wissen, ist alles schiefgegangen. Der Grund, warum diese einstmals heiligen Kühe keine Milch mehr geben, ist, dass sie alle veraltet sind: Renten, Arbeitsplatzsicherheit, Alterssicherheit – all diese Denkweisen gehören ins Industriezeitalter. Wir leben jetzt aber im Informationszeitalter und müssen zeitgemäß denken.
Glücklicherweise beginnen die Menschen zuzuhören und zu lernen. Es ist traurig, dass sie erst Not leiden und in Bedrängnis kommen müssen, um ihre Lektionen zu lernen, aber wenigstens lernen sie ihre Lektionen daraus. Jedes Mal, wenn wir eine große Krise erleben – sei es die Dotcom-Pleite, die wirtschaftlichen Folgen der Terroranschläge vom 11. September 2001, die Finanzpanik von 2008 oder die Rezession von 2009 –, erkennen mehr Menschen, dass die alten Sicherheitsnetze einfach nicht mehr halten. Der Mythos um die Wirtschaftskonzerne ist vorbei. Vielleicht haben Sie Jahre damit verbracht, auf der Karriereleiter eines solchen Konzerns nach oben zu kriechen. Haben Sie dabei die Aussicht genossen? Sie hatten und haben dort immer den Allerwertesten Ihres Vorgesetzten vor der Nase. Das ist es, worauf Sie zukriechen. Wenn Sie diese Aussicht den Rest Ihres Lebens lang genießen wollen, dann ist das hier nicht das richtige Buch für Sie. Doch wenn Sie davon die Nase voll haben, dann lesen Sie bitte weiter.
Während ich das hier schreibe, steigen die Arbeitslosenzahlen weiter. Vielleicht wird sich die Situation noch einmal ändern. Doch lassen Sie sich nicht zum Narren halten. Wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt und am Immobilienmarkt umkehrt und Kredite wieder leichter verfügbar werden, was zwangsläufig geschehen wird, lassen Sie sich nicht von demselben alten Gerede von Sicherheit einlullen, das Sie und den Rest der Welt schon einmal in diese unglückliche Situation gebracht hat.
Im Sommer 2008 erreichten die Benzinpreise in den USA einen Höchststand von mehr als 4 Dollar pro Gallone. Geländewagen verschwanden von der Bildfläche und plötzlich war jeder begeistert von Kleinwagen und Hybridfahrzeugen. Doch sehen Sie sich an, was als Nächstes geschah: Bis 2009 fielen die Preise wieder auf unter 2 Dollar, und – Himmelhergott! – die Leute begannen, wieder Geländewagen zu kaufen! Wie bitte? Glaubt denn jemand wirklich daran, dass die Treibstoffpreise so niedrig bleiben? Jetzt sind die Benzinpreise weit unten, also ist es sinnvoll, einen Benzinverschwender zu kaufen: Können Leute wirklich so kurzsichtig sein? (Ich bemühe mich hier, höflich zu sein. Das Wort, das ich wirklich im Sinn hatte, war »dumm«.) Leider lautet die Antwort: Ja. Wir lassen uns nicht nur einmal zum Narren halten – wir lassen uns immer wieder zum Narren halten. Als Kinder haben wir alle Äsops Fabel von der Ameise und der Heuschrecke gehört, doch die überwältigende Mehrzahl von uns lebt weiterhin mit der Voraussicht einer Heuschrecke.
Hinterfragen Sie die Schlagzeilen kritisch. Es gibt immer irgendetwas idiotisch Aufregendes, das Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Sie von der ernsten Aufgabe ablenken will, Ihr Leben zu gestalten. Das ist nur Geplapper und Geklapper. Ob es Terrorismus ist, die Rezession oder der letzte Wahlskandal, all das hat nichts damit zu tun, was Sie heute tun müssen, um Ihre Zukunft zu gestalten.
Während der Großen Depression (der Weltwirtschaftskrise von 1929) gab es Menschen, die große Reichtümer anhäuften. Ebenso gab es selbst in Zeiten der größten Wirtschaftsaufschwünge, wie etwa während der Immobilienwelle der 1980er-Jahre, Millionen und Abermillionen von Menschen, die es versäumten, sich auf die Zukunft vorzubereiten – die all das ignorierten, worüber ich mit Ihnen in diesem Buch sprechen werde. Diese Menschen endeten notleidend und pleite. Die meisten von ihnen sind übrigens heute immer noch notleidend und pleite.
Das Problem ist nicht die Wirtschaftslage. Das Problem sind Sie. Ärgern Sie sich über die Korruption in den Wirtschaftskonzernen? Über die Börsen und die großen Banken, die das alles geschehen lassen? Über den Staat, weil er nicht genug dagegen tut oder weil er zu viel falsch und zu wenig richtig macht? Ärgern Sie sich über sich selbst, dass Sie nicht schon eher Ihr Leben in Ihre eigenen Hände genommen haben?
Das Leben ist hart. Die Frage ist, was machen Sie aus dieser Erkenntnis? Jammern und Schimpfen wird Ihre Zukunft nicht sicherer machen, ebenso wenig bringt es Sicherheit, wenn Sie der Börse, den großen Banken, den Konzernen oder dem Staat die Schuld geben. Wenn Sie eine stabile Zukunft haben wollen, müssen Sie sie so gestalten. Sie können Ihre Zukunft jedoch nur dann lenken, wenn Sie die Kontrolle über Ihre Einkommensquelle übernehmen. Sie brauchen Ihr eigenes Geschäft.
Am 13. Juli 2009 erschien in der Zeitschrift TIME auf Seite 2 ein Beitrag mit der Überschrift »10 Fragen an Robert Kiyosaki«. Eine der Fragen, die mir gestellt wurden, lautete: »Haben Existenzgründer bei dieser turbulenten Wirtschaftslage denn noch Chancen?«
»Soll das ein Witz sein?«, war mein erster Gedanke. Ich beantwortete das folgendermaßen:
»Jetzt ist die beste Zeit. Denn in schlechten Zeiten treten die wahren Unternehmer hervor. Denn wahre Unternehmer kümmert es nicht wirklich, ob der Markt oben oder unten ist. Sie denken sich bessere Produkte und bessere Verfahren aus. Wenn also jemand sagt: ›Oje, jetzt gibt es weniger Möglichkeiten‹, dann stellt er sich damit selbst als Niete dar.«
Es kursieren jede Menge schlechter Nachrichten über die Wirtschaftslage. Sind Sie bereit, einige gute Nachrichten aufzunehmen? Ich sage Ihnen dasselbe, wie ich der Zeitschrift TIME gesagt habe: »Eine Rezession ist die beste Zeit, um ein eigenes Unternehmen zu gründen.« Wenn die Wirtschaft langsamer wird, heizt sich der Unternehmergeist auf wie ein mit Holz gefüllter Ofen in einer kalten Winternacht.
Frage: Was haben die Imperien von Microsoft und Disney gemeinsam, abgesehen von der Tatsache, dass beide enorm erfolgreiche milliardenschwere Unternehmen sind, die jedermann kennt?
Antwort: Beide wurden während einer Rezession gegründet.
Tatsächlich starteten mehr als die Hälfte der Großunternehmen, die heute den Dow-Jones-Index bestreiten, während einer Rezession. Warum? Ganz einfach: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit werden Menschen kreativ. Sie brechen aus ihren Komfortzonen aus und ergreifen die Initiative, um über die Runden zu kommen. Das ist guter alter Unternehmergeist in Höchstform. Harte Zeiten brauchen harte Typen. Einerseits ist während harter wirtschaftlicher Zeiten der Markt reif für neue Gelegenheiten. Vor fünf Jahren, als die Immobilienpreise in die Höhe schossen und überall Kredite verfügbar waren, war niemand hungrig. Die Leute hatten die Bäuche voll und fühlten sich sicher, und nur wenige waren auf der Suche nach alternativen Einnahmequellen. Arbeitnehmer machten sich keine Sorgen um die finanzielle Stabilität ihrer Arbeitgeber oder ob die Zukunft einen blauen Brief für sie bereithielt. Doch nun, da Entlassungen an der Tagesordnung sind und jeder sich Sorgen um die Zukunft macht, prüfen Millionen von Menschen ganz nüchtern ihre Finanzlage und stellen fest, dass sie mit einem Plan B aufwarten müssen, wenn sie eine sichere Zukunft haben wollen. Die Leute von heute sind hungriger nach zusätzlichen Geldeinnahmen als je zuvor, und sie sind daher empfänglicher und eher bereit, sich gegenüber neuen Ideen zu öffnen.
Im Grunde war das auch schon vor dem jüngsten Zusammenbruch der Wirtschaft so. Bereits seit den 1980er-Jahren und ganz besonders seit der Jahrhundertwende hat sich in den Menschen das Verlangen aufgebaut, ihre eigene wirtschaftliche Zukunft bestimmen zu können. Die Handelskammer der USA meinte 2007 in einem Bericht mit dem Titel Arbeit, Unternehmertum und Möglichkeiten im Amerika des 21. Jahrhunderts: »Millionen von Amerikanern wenden sich dem Unternehmertum zu und beginnen, ihre eigenen kleinen Unternehmen zu leiten.«
Ich selbst bin kein Ökonom, aber ich kenne einen: Paul Zane Pilzer. Pilzer ist ein Senkrechtstarter. Er war der jüngste Vizevorsitzende der Citibank und verließ die Welt der Banken, um Millionen mit seinen eigenen Unternehmen zu machen. Etliche seiner Bücher standen auf den Bestsellerlisten der New York Times. Er sagte die Spar- und Kreditkrise voraus, lange bevor sie eintraf, und diente der amerikanischen Regierung während zwei Präsidentschaften als Wirtschaftsberater. Er ist jemand, auf den man hören sollte.
Pilzer spricht von einer 180-Grad-Kehrtwendung bei den kulturellen Werten von beruflichen Werdegängen, wobei die konventionelle Karrierestruktur von Arbeitgeber und Arbeitnehmer immer mehr dem unternehmerischen Werdegang Platz machen wird. »Die traditionelle Weisheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, sagt Pilzer, »lautete: Geh zur Schule, mach eine gute Ausbildung und such dir einen Arbeitsplatz bei einem großen Unternehmen. Die Idee, sein eigenes Unternehmen zu gründen, wurde zumeist als riskant angesehen. Bewundernswert vielleicht, aber riskant … und vielleicht auch ein wenig verrückt. Heute ist es genau andersrum.«
72 Prozent aller erwachsenen Amerikaner wären lieber selbstständig als angestellt, und 67 Prozent denken »regelmäßig« oder »ständig« daran, ihre Arbeitsstellen zu kündigen.
Pilzer hat recht. Der oben erwähnte Bericht der Handelskammer der USA verweist auf eine Gallup-Umfrage, laut der 61 Prozent der Amerikaner sagten, sie wären lieber ihr eigener Chef. Eine andere Umfrage von der Fresno-Marktforschungsgesellschaft Decipher kam zu dem Ergebnis, dass 72 Prozent aller erwachsenen Amerikaner lieber selbstständig wären als angestellt und 67 Prozent »regelmäßig« oder »ständig« daran denken, ihre Arbeitsstellen zu kündigen.
Dabei geht es ihnen nicht nur darum, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, es geht ihnen ebenso um die Qualität der Lebensführung. Den Menschen wird bewusst, dass sie mehr Kontrolle über ihr eigenes Leben haben wollen. Sie wollen ihren Familien näher sein, sich ihre Zeit selbst einteilen, von zu Hause aus arbeiten und ihr Schicksal selbst bestimmen. In besagter Studie von Decipher sagten 84 Prozent der Befragten, dass sie viel engagierter arbeiten würden, wenn das Unternehmen ihnen selbst gehören würde. Was denken Sie, was war der Hauptgrund, warum diese Leute lieber selbstständig wären? Die meisten Befragten antworteten: »Damit ich meine Arbeit mit mehr Begeisterung anpacken kann.«
Was da abläuft, ist Folgendes: Der Mythos des 20. Jahrhunderts, der von sicheren Arbeitsplätzen ausging und versprach, dass der Weg zu einem langen, glücklichen und erfüllenden Leben über eine Festanstellung führe, löst sich vor unseren Augen in Staub auf.
Die meisten Menschen haben von ihrer Umwelt eine derartige Gehirnwäsche verpasst bekommen, dass sie denken, angestellt zu sein, sei normal. Historisch gesehen ist es alles andere als »normal«. Das ganze Konzept des Angestelltendaseins ist in der Tat ein recht junges Phänomen.
Während des Agrarzeitalters waren die meisten Menschen Unternehmer. Zwar bearbeiteten sie als Bauern das Land ihres Königs, doch sie waren