Fußball ist nicht nur ein Fieber #1 - Mario Schenk - kostenlos E-Book

Fußball ist nicht nur ein Fieber #1 E-Book

Mario Schenk

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Beschreibung

Ihr wisst nicht, wie ihr die fußballarme Zeit zwischen WM und Bundesligabeginn überbrücken sollt? Nehmt doch diesen kostenlosen Fortsetzungsroman zur Hand und begleitet den Werdegang eines jungen Fußballers live mit. Die Ereignisse setzen am Finalspieltag ein und werden alle vier Wochen mit einer neuen Episode fortgesetzt. - Nach dem zweiten Umzug und Wechsel der Schule gerät der Aussenseiter Andreas nur durch Zufall an den örtlichen Sportverein. Sein Leben nimmt unverhofft Fahrt auf. Doch dabei steht ihm nicht nur sein Kindheitstrauma im Weg.

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Mario Schenk

Fußball ist nicht nur ein Fieber #1

Ein Live-Fortsetzungsroman über eine junge Fußballerkarriere

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

Es handelt sich hierbei in weiten Teilen um einen fiktiven Roman.

Jegliche Personen, ausgenommen solche des öffentlichen Lebens, sowie manche Vereinsnamen sind frei erfunden. Sollte es zu einer Namensgleichheit oder anderen Übereinstimmungen mit realen Personen oder Organisationen kommen, sind diese von rein zufälliger Natur.

Die Handlungen und Aussagen der Personen des öffentlichen Lebens, die nicht allgemein in der Öffentlichkeit bekannt sind, sind ebenfalls frei erfunden. Sollten diese tatsächlich der Wahrheit entsprechen, ist dies gleichermaßen von rein zufälliger Natur. Der Autor hat keinerlei Insiderwissen und gründet seine Arbeit nur auf allgemein anerkanntes und der Öffentlichkeit bekanntes Wissen. Alles darüber hinaus ist frei erfunden.

Der Autor behält sich vor, reale Ereignisse abzuändern. Er erhebt trotz umfassender Recherchearbeit keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit von offiziellen Daten und Ereignissen.

Prolog

‚Wie konnte ein einziges Fußballspiel bloß mein Leben derart verändern‘, sinnierte Andreas mit wässrigen Augen zurück, der schon lange nur noch mit „Andi“ angesprochen wurde.

Natürlich. - Immerhin handelte es sich dabei um das Weltmeisterschaftsfinale. Das hatte selbstverständlich einen irrsinnig hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Selbst die Leute, die sich sonst immer als „kein Fußballfan“ outeten, ließen es sich nicht nehmen, sich ein paar farbige Striche ins Gesicht zu machen und das Spiel mit Freunden und Kollegen anzusehen.

Bei Vielen war dieser Sport allein bereits der Mittelpunkt ihres Lebens.

Bei Andi damals in gewisser Weise ebenfalls. Doch er hatte nicht damit gerechnet dass es ihn tatsächlich so stark beeinflussen würde. Aber genau dieses Spiel war es, welches eine Weiche stellte, deren Bedeutung niemand erahnen konnte.

Dabei trug das Schauen des Spiels im kleinen „Public Viewing“ nicht einmal die größte Schuld.

Er war es. Er hatte ihn eingeladen mitzukommen - fast schon dazu genötigt.

Zu verdanken hatte Andi alles ihm.

Michael „Micha“ Müller.

Andi wusste noch jeden Moment dieser misslichen Lage, in die er ihn brachte.

Und gerade jetzt, wo er hier stand. Dort, wo viele seiner Freunde und Rivalen gerne stehen würden. Hier und genau in diesem Moment überkamen ihn die Erinnerungen an diesen bedeutungsvollen Tag - und an Micha - , der ihn hier her führte und Tränen in die Augen trieb.

Kapitel 1 - Verführung

Es läutete an der Türe der kleinen Doppelhaushälfte, in die Andi - damals eben noch Andreas - mit seiner Mutter erst vor einer Woche eingezogen war.

Andreas hörte die Glocke erst beim dritten Mal - zwischen dem Wechsel zweier Lieder an seinen Ohrhörern vorbei -, während er an den Schulbüchern saß. Er stürzte die Treppe hinunter zum ersten Besuch, den sie erhielten.

Kaum hatte er die Türe geöffnet, streckte sich forsch eine Hand über die Türschwelle.

„Hi. Ich bin Micha“, lächelte ihm der Junge mit strahlend blauen Augen zu.

„Andreas“, entgegnete dieser verunsichert und erwiderte mit einem schwachen Händedruck.

„Ich wohne ein paar Häuser weiter. Du bist in der 9C, stimmt’s?“

Andreas antwortete zögerlich:

„Ja. - Richtig.“

„Ich hab’ dich in der Schule und im Bus gesehen. Ich bin in der 10A“, nahm Micha das Wort gleich wieder auf. „Ich wollte fragen, ob du Zeit und Lust hast, mit uns das Spiel anzusehen.“

„Das WM-Finale meinst du?“

In der Schule gab es natürlich zur Zeit kein anderes Thema als den Einzug der deutschen Mannschaft ins Endspiel. Gerade letzten Mittwoch - am Tag nach dem Halbfinalspiel - war es unmöglich sich der 1:7-Vernichtung Brasiliens zu entziehen. Kaum hatte sein Radiowecker angeschlagen überschlugen sich die Moderatoren der Morgensendung geradezu.

Selbst gesehen hatte Andreas das Spiel nicht. Obwohl er gar nicht wollte, wusste er am Ende des Tages alles über das Match.

Micha nickte.

„Tut mir Leid. Ich interessiere mich nicht so für Fußball“, wand sich Andreas um das Angebot.

Diese Abfuhr wischte dem Jungen mit den kurzen, blonden Haaren das Lächeln nur halb aus dem Gesicht.

„Aber es ist das Finale“, rührte Micha die Werbetrommel. „Möchtest du nicht dabei sein, wenn eine ganze Nation endlich den vierten Titel feiert?“

„Du sprichst ja so, als wenn sie schon gewonnen hätten“, bemühte sich Andreas nicht belustigt zu klingen.

„Aber wir haben verdammt gute Chancen. Die Argentinier sind gar nicht so stark. Hast du das Spiel gegen die Niederlande gesehen? Das konnten sie nur knapp und auch nur durch Elfmeterschießen gewinnen. Wir können es diesmal wirklich schaffen!“

Der Junge ging in Begeisterung auf, als stünde er in Flammen.

Doch bei Andreas brachte er damit keinen Funken hervor.

„Komm schon. Jeder wird da sein“, schwenkte Micha auf eine andere Schiene. „Ich stell’ dir meine Mannschaft vor.“

„Du spielt selbst im Verein?“, gaukelte Andreas höflich Interesse vor.

„Ja. In der B-Jugend. Leider haben wir dieses Jahr den Aufstieg knapp verpasst“, blickte Micha leicht betrübt. „Aber egal. Es sind wirklich tolle Typen dabei. Die beste Gelegenheit neue Leute kennen zu lernen. - Ich selbst bin mit meiner Mutter erst vor vier Jahren hergezogen. Ich tat mir schwer, neue Freunde zu finden. Doch der Verein hat das von einem Tag zum anderen geändert.“

Damit traf er bei Andreas einen Punkt.

Bereits auf seiner letzten Schule, zu der er erst vor zwei Jahren wechselte, tat er sich schwer Anschluss in der Klassengemeinschaft zu finden. Bis zuletzt kannte er nur zwei Jungen, die es wert waren, Freunde genannt zu werden. - Keine Fußballer. Nicht gerade die beliebtesten Zeitgenossen, aber in deren Gesellschaft fühlte er sich wohl.

Doch jetzt dieser erneute Umzug. Wieder so weit weg.

Sollte er die Einladung annehmen? Die Chance nutzen, einen Haufen Fußballbegeisterter kennen zu lernen? Er, der sich nicht nur von diesem Sport distanzierte, sondern ihm am Liebsten nie wieder über den Weg laufen wollte?

Er hatte sich für ein Leben ohne diesen Fußball entschieden, auch wenn dieser allgegenwärtig war.

„Nun komm schon“, trieb Micha weiter an. „Ich kann dir auch ein paar nette Mädels vorstellen. Hübschere als die auf unserer Schule.“

Damit zauberte der Kicker tatsächlich ein schüchternes Lächeln auf Andreas’ Gesicht.

Die Würfel waren gefallen. Auch wenn dieses Versprechen an diesem Abend nicht eingelöst werden sollte.

Andreas zog sich noch schnell um und kämmte mit etwas Stylingspray vor dem Spiegel seine halblangen, hellbraunen Haare an den kurz geschnittenen Seiten nach hinten. Als er das Haus verließ, schickte er seiner Mutter eine SMS, die sich vor einer Stunde zu einem Begrüßungsessen mit der Geschäftsleitung verabschiedet hatte.

„Woher kommst du und deine Eltern?“, fragte ihn Micha auf dem Fußmarsch zum Sportgelände.

„Ursprünglich sind wir aus der Nähe von Augsburg. Meine Mutter und ich zogen dann nach Amberg, und von dort aus hier her.“

Micha fragte nicht weiter nach dessen Vater. Er selbst empfand es immer als unangenehm, wenn man ihn auf seinen Vater ansprach. - Ein Autounfall.

Da war er gerade drei Jahre alt. Den Lebensgefährten seiner Mutter konnte Micha nie als Vater ansehen.

„Und von woher bist du vor vier Jahren hergekommen?“

„Regensburg. Also Beides Stadtmenschen, die es hier aufs Land verschlagen hat“, feixte Micha Andreas an, was dieser nur mit einem leichten Schmunzeln quittierte.

Ob Stadt oder Land. Beides war ihm schon lange Zeit einerlei. Hauptsache weg.