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Der kleine unterhaltsame Begleiter für jede Reise, ein "Pausenfüller" zwischen zwei Terminen, der private Trainer fürs Hirnjogging oder die unterhaltsame Lektüre zum Feierabend: Gedichte in verschiedenen Schattierungen bietet Lyrik, Verse, Rätsel, Knobeleien und ist unter allen Umständen ein anregender wie lustiger Zeitvertreib, der Spaß bereitet. Gedankenlyrik, Reflexion, Kritik und Läster-Ei, Gedichte um die Jahreswende, Der Witz im stolzen Metrum-Sitz, Kopfnüsse, Zahlenrätsel, Pythagoreische Zahlentripel ... auch in diesem Buch lässt die Autorin die Köpfe "rauchen".
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Seitenzahl: 53
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Undine Leverkuehn
Gedichte in verschiedenen Schattierungen
Gedankenlyrik, Humoreske, Knobelei im Vers-Mantel
Impressum:
© 2017 Undine Leverkuehn
Illustrationen: www.pixabay.com
Layout Buchblock und Umschlag:
Angelika Fleckenstein; spotsrock.de
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN Taschenbuch:
978-3-7439-4652-1
ISBN Hardcover:
978-3-7439-4653-8
ISBN eBook:
978-3-7439-4654-5
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Undine Leverkuehn
Gedankenlyrik, Humoreske,
Knobelei im Vers-Mantel
Reflexion, Kritikund Läster-Ei
Opfer deiner Großhirnrinde – lässig spielend, einem Kinde
gleich, dem Schachbrett dieser Welt. –
Trendy – wer was auf sich hält,
wer Gewinne leicht erzielt,
pokert, wettet, würfelt, spielt und den Preis nach oben treibt. –
Was dem Hirn so einverleibt:
Isocortex, Spätprodukt,
analytisches Konstrukt,
ignoriert, woher wir kommen. –
Heimlich reagiert beklommen rückverweisend – unbequem –
unser limbisches System.
Kein ZDF, kein ARD
bereitet nachmittags zum Tee
dir angenehme Mußestunden – es sei denn, du ergreifst den Ball,
den man dir zuspielt.Was gesunden will, gleicht sich an –
und digital ist heutzutag der Dauer-Hit. –
Manch Neunzigjähriger ist fit. Um seine Fitness zu bekunden,
beordert er mit viel Tamtam – sei es bei Schneesturm, bei Gewitter –
schlussendlich seinen
Oldie-Sitter
beim siebzehnhundertsten Programm.
In so manchem Oberstübchen tutet es mit tausend Hübchen;
jedes Puzzi hat das Sagen,
wenn die Wogen Wellen schlagen.
Fraun mutieren zu Hyänen,
lassen sich’s gewiss nicht nehmen,
wenn der Weltmarkt sie verwirrt –
zur ‚Erneuerung‘ verführt und Fassaden präsentiert.
Ach, wie dreist durch Worte lügen
kann ein jeder, der die Kunst
beherrscht, die Mimik zu besiegen,
sich aus innrer Regung Dunst-
Kreis flink und flüchtig zu bewegen. –
Irrung, Trug und Täuschung prägen
gar die Kommunikation,
die – fern vom lebendigen Ton
da verschlüsselt – anonym –
Jugendträume zum Erblühen
bringt. – Jenseits des Personalen
ermächtigen des Trugbilds Qualen
sich mancher Scheinkontakte, flimmern
über Monitore, wimmern,
versanden zu Verlust und Leid
und brüsten sich am Zahn der Zeit.
Bei Alt, bei Jung, bei Groß und Klein:
es reguliert der Dinge Schein
oft das, als was sie gelten. –
Doch ohne dies zu hinterfragen,
lässt man sich leicht
ins Bockshorn jagen. –
Wenn ohne Schimpf und Schelten
man flugs in die Zitrone beißt
und den Geschmack willkommen heißt
und doch dabei im Stillen
die Miene wider Willen
verzieht, den sauren Beigeschmack
die Mimik offen an den Tag
befördert, denkt der kluge Bauer:
Zitronen freilich schmecken sauer. –
Doch weiß ich wohl als alter Hase:
Hinter manch Saurem steckt die Base.
Ach, wer könnt es nicht beklagen –
jenes große Unbehagen
der Kultur, die uns belastet. –
jenes große Unbehagen
der Kultur, die uns belastet. –
Wer unterm Joch der Bravheit fastet,
verzichtet – gänzlich im Gebaren
dem Es entfremdet – wird nach Jahren
heldenmütiger Verneinung
Meister der Entsagung sein.
Wir haben damit aufgeräumt,
beglückt durch das, wovon man träumt.
Wir kennen weder Pflicht noch Fessel –
und keiner setzt sich in die Nessel.
Vom Zwange frei das Leben,
das uns jetzt beschieden;
schau dich nur um –
wir sind ja so zufrieden!
Der Mensch ist frei – auf seinem eignen Stern –
den Fremdeinflüssen ach so fern,
will, seinen Prägungen entronnen,
sich ganz in seinem Glanze sonnen. –
Denn lediglich das, was er wählt,
macht ihn zum Menschen – und so zählt
der Einfluss nicht, der motiviert,
erworbne Tugend, die da ziert,
gestyltes Laufwerk nicht noch Haxen,
die nicht auf seinem Mist gewachsen. –
Man frage hier ganz ungezügelt:
Was hat ihn zu der Wahl beflügelt?
Wem’s nicht gelingt bei Fremden zu schellen,
die eigne Gesinnung in Frage zu stellen,
den Gammler – verlottert nach Hörensagen –
zu grüßen, nach seinem Befinden zu fragen,
wer sich der Öffnung der Räume nicht schenkt,
tritt auf der Stelle, frustriert und beschränkt.
Wenn einer dir zuvorgekommen,
den du zuvor nicht wahrgenommen,
entarte keinesfalls zum Spießer
und spiele nicht den Besserwisser. –
Erkenn sie an, die kleine Schlappe,
zuvorkommend, verleih ihr Farbe
und präsentiere sie als Habe,
als letztlich untrügliche
Gabe.
Wenn dir die Sonne heller lacht
als jenen, die dein Umfeld mitbewohnen,
wenn sich dein Außenbild mit Macht
zu respektablem, würdevollem
Thronen
entpuppt, fließt schon der Spruch
aus goldenem Wein:
es ist so leicht ein guter Mensch zu sein.
Wenn dein Leben dir auch dunkel,
ohne Licht und Glanz erscheint
und fern dem Fest, fern dem
Gefunkel
glückhaften Rausches in dir weint,