Geflüsterte Stille - Peter J. Heuser - E-Book

Geflüsterte Stille E-Book

Peter J. Heuser

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Beschreibung

Die Zeit wird zum Raum du starrst durchs Gitterfenster führst Kopfgespräche schreist nach Freiheit verdämmerst den Tag siehst dich im Traum in einem Zug auf freier Strecke für unbestimmte Zeit abgestellt

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Seitenzahl: 21

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für Sophia

Peter J. Heuser

geb. 1940 in Bremen, gest. 2023 in Aachen

lebte in Köln, Düsseldorf, Frankfurt/M., Kerkrade/NL und Aachen schrieb Prosa und Lyrik

Veröffentlichungen in Zeitungen, Magazinen und Rundfunk

Fünf Gedichtbände, siehe ab Seite I 16.

Inhalt

1 | Wenn der Morgen seine Flügel ausbreitet

2 | Die Stadt liegt still

3 | Launige Tage

4 | Sie reden vom Krieg

5 | Wellenspiel

6 | Zeit der Stille

7 | Was bleibt

Anmerkungen

Verzeichnis aller Gedichte

1

Wenn der Morgen seine Flügel ausbreitet

Schau wie nach langer Sternennacht

das Licht erwacht

der Morgen seine Flügel ausbreitet

uns in die weite Landschaft hinausträgt

wir lassen uns von der milden Sonne umarmen

bald werden wieder Rosen duften

Insekten schwirren Vögel zwitschern

Die Tage kühl

der Wald lässt uns frösteln

schaut die Sonne

zaghaft durch die Wipfel

bis das große Tor sich öffnet

uns mit Wärme verwöhnt

ein Hauch von Leichtigkeit

verbreitet der Bach der leise

vor sich hin murmelt

es wird besser von Tag zu Tag

Wetterwechsel

lachte die Sonne vom klaren Himmel

schieben sich aus demWesten

Riesenwatteberge ins Bild es dunkelt

der Wind treibt eine Regenfront heran

gießt es in Strömen feuchte Vorhänge

auf Fensterscheiben Rinnsale schwellen

an zu kleinen Bächen

HUNDE - LOS

Mit den Wölfen hast du geheult

dich in manchen Knochen verbissen

trottest heute abgenagte Wege

leckst die wundgelaufenen Pfoten

fremd fährt das Schweigen

durchs verschorfte Fell

was stört dich noch fernes Gebell

im Revier jagen jetzt

andere hinter den Hasen her

nur in deinem Greisentraum

ist für die Liebe Raum

bald wird man fragen:

„Wo liegt der Hund begraben?“

SIEBENGEBIRGE

Der Wind streicht durch die Gassen

schaut hier und da nach dem Rechten

fegt die Winkel legt sich

mit Papierfetzen an

Staub reibt er mir in die Augen

belichtet die Sonne den Abend

wandert über die sieben Berge

wo einst der Drachen wütete

Im Mischwald flirrte die Sonne

Totholz im Schatten

moderte schlummerte

regte sich neues Leben

überm Waldweg fanden

Zweige zueinander

der Wind frischte der Forst duftete

aus den Büschen streckten

sich weiße Holunderhände

Vögel jubilierten

Unser Garten herausgeputzt hat sich

die Elster mit ihrem schwarzweißen Federkleid

landet pickt hier pickt da schaut nach uns

und fliegt davon Amseln erschrecken verstecken

sich in Hecken im Mittagslicht schwirren Libellen

durch die Kiefern flattern Tauben im Schatten

schleicht eine Katze

Umgeben von Rosenbeeten

sitze ich im stillen Garten

lausche dem Konzert der Vögel

lasse mich von Insekten

und Faltern umschwärmen

summe Sommermelodien

Die Sonne schneidet

die Mittagszeit

sucht Schatten

kürzer deine Wege

die Neugier der Jugend