Geheime Träume - Philomène Santière - E-Book

Geheime Träume E-Book

Philomène Santière

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Beschreibung

Ein aufregender Lesegenuss – für Männer und Frauen gleichermaßen... Nachdem ihr Freund sie wegen eines Models sitzen lässt, reist die junge, attraktive Anne nach Key West und taucht dort ein in eine Welt voller Lust und Leidenschaft. Eine heiße Nacht mit der schönen Gail und erotische Stunden mit einem männlichen Sportgenie sind dabei nur der Anfang einer Zeit der Sinnlichkeit.

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Seitenzahl: 264

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Philomène Santière
Geheime Träume
Erotischer Roman
Edel eBooks Ein Verlag der Edel Germany GmbH
Copyright dieser Ausgabe © 2014 by Edel Germany GmbH Neumühlen 17, 22763 Hamburg
Copyright der Originalausgabe © 2006 by Philomène Santière
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.
Covergestaltung: Agentur bürosüd°, München
Konvertierung: Jouve
Inhaltsverzeichnis
Titel - Untertitel (/Genre)ImpressumKAPITEL 1KAPITEL 2KAPITEL 3KAPITEL 4KAPITEL 5KAPITEL 6KAPITEL 7KAPITEL 8KAPITEL 9KAPITEL 10KAPITEL 11KAPITEL 12
KAPITEL 1
Sie liebte seine Hand auf ihrer Brust, dieses prickelnde Gefühl, wenn sich ihre Brustwarzen gegen seine Handflächen zu sträuben schienen, in Wirklichkeit aber nur die Berührung seiner Finger erwiderten. Sie liebte es, wenn die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch die Tüllvorhänge des kleinen Fensters auf seine Hand fielen, sie liebte den Anblick seiner schlanken gebräunten Finger auf ihrer hellen Haut, und sie liebte die Wärme seiner Hand. Sie blickte auf ihren nackten Busen und genoss den Anblick. Sein gleichmäßiger Atem in ihrem Nacken, unaufdringlich, der Widerhauch seines Schlafes und einfach nur der Beweis, dass er hinter ihr lag, sein Arm, auf dem ihr Kopf ruhte ... all das verlieh ihr ein durchdringendes Gefühl der Sicherheit. Seine leichte Erektion drängte sich zwischen ihre Pobacken, und sie spürte jenes angenehme Ziehen in ihrem Bauch, das seinen Anfang zwischen ihren Schenkeln nahm. Sie fühlte, wie ihr Körper auf ihn reagierte, die Wärme sich in ihr ausbreitete und ihre Säfte zu fließen begannen. Ihre Hand griff nach hinten und zog Georges Hüfte näher heran. Sie bewegte leicht ihren Po, sodass sein härter werdender Schwanz besser in ihrer Spalte lag, und presste den Rücken an seine Brust.
»Mmmh«, brummelte George, immer noch schlafend, und erwiderte unbewusst ihr zärtliches Drängen.
Anne schloss die Augen und sog die kühle Morgenluft ein, die durch das halb offene Fenster drang, und den Nebel, der von der San Francisco Bay herüberzog. Sie spürte das gedämpfte Licht auf ihren Augenlidern und freute sich auf den Morgenkaffee. Instinktiv hob sie den Schenkel leicht an, und mit einer kleinen Bewegung legte sie sein nun hartes Glied zwischen ihre Beine, ohne George dabei aufzuwecken. Vorsichtig streckte sie ihren Po ein wenig nach hinten, griff zwischen ihre Schenkel und strich zärtlich an der Unterseite seines Penis entlang, dort, wo die Haut zusammenwuchs und jene kleine Hautfalte bildete, die sie so gern leckte. Mit ihrem Mittelfinger streichelte sie langsam an seinem Schwanz entlang bis zur Eichel und drückte ihn sanft in ihre Muschi, die inzwischen warm und feucht geworden war. Ihr Becken bewegte sich wie von selbst ein wenig nach unten und nahm seine Erektion tiefer in sich auf.
Anne stöhnte leise, als sie seine warme Härte in sich spürte. Mein Gott, sie wollte es haben. Es überraschte sie immer wieder aufs Neue, wie sehr sie den Sex mit George genoss. Die Wände ihrer Muschi zogen sich um seinen harten Stamm zusammen, und langsam fand ihr Becken jenen entspannten, lieblichen Rhythmus - den Tanz des perfekten Morgenficks.
Seine Hand umfasste ihre Brust nun fester, und sein Becken erwiderte ihre Bewegungen. Er küsste ihr Schulterblatt und fand langsam ihren Rhythmus. Seine Hand wanderte von ihrer Brust zu ihrem Bauch, drückte sie enger an seine Lenden, presste ihre Bauchdecke an seinen Schwanz. Sie wurde erregter, geiler, und ihre Bewegungen wurden intensiver, fordernder, als sich in ihrem Innersten jener pulsierende Knoten bildete, den sie so liebend gern von George lösen ließ.
»Liebe mich!«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor und krallte die Finger in seine Schenkel. Seine Hand fand ihre Muschi, spielte mit ihren Haaren, presste sich auf ihren Venushügel. Sein Finger teilte ihre Lippen.
Sie befreite sich von seiner Hand, kurz bevor sie den Punkt erreichte, der sie erlösen würde.
Noch nicht.
Langsam wandte sie sich um und drehte George auf den Rücken. Dann nahm sie seinen Ständer in die Hand und setzte sich auf ihn, so als besteige sie ein Pferd. Sie ritt ihn, langsam, zärtlich, aber unglaublich intensiv. George bewegte sich kaum, seine Hüften begegneten ihrem Geschlecht scheinbar zögerlich. Sie beugte sich vor, ohne nachzulassen, küsste seinen Hals, rieb ihre Klitoris an seinem Schaft, auf und nieder, hörte, wie ihre Feuchte seine Härte schmierte, dieses wundervolle Schmatzen der Geschlechter, während seine Hände ihr Becken fest umfassten und er sie niederzog. Ihre Brustwarzen rieben sich an den seinen. Uuh!, welch ein wunderbares Prickeln sie durchzog. Ihre Füße lagen nun auf seinen Knien, und sie spürte die langsame Welle auf sie zukommen, warm, drängend, wieder beginnend in ihren Schenkeln, bis in den Bauch, der von seinem Ständer angefüllt schien. Sie richtete sich auf, fühlte ihn noch tiefer in sich, und George erkannte ihr Signal. Seine Hand fuhr zwischen ihre Beine, und sein Daumen fand ihren empfindsamen Punkt, während seine andere Hand fest nach ihrer Brust griff, den Nippel zwischen den Fingern drehte. Aaahh, stöhnte sie erst leise, dann immer fordernder, als die ersten Wellen sie erreichten, sie immer höher trugen, bis sie es nicht mehr aushalten konnte. Sie ließ sich von der Woge tragen und gab sich ihrem Orgasmus hin. Sie fühlte das Blut in ihren Wangen und in ihrer Muschi pochen, während sie sich noch mehr um ihn zusammenzog, ihn festhielt in sich. Ihre Augen schlossen sich, und sie kam und kam und kam, bis sie auf seinem Körper in sich zusammenfiel, schaudernd, zerbrechlich.
Seine Hand ließ sie frei. George kannte ihre Empfindlichkeit, aber er wollte mehr von ihr. In einer einzigen Bewegung drehte er sie auf den Rücken, ohne sie zu verlassen, ohne die Melodie ihrer Körper anzuhalten, und fickte sie heftiger. Sie war fast zu entspannt, aber trotzdem liebte sie jenen Augenblick, wenn ihre Muschi losließ und seine Härte sie trotzdem weitertrieb. Seine Hände umfassten ihren Po, hoben ihr Becken leicht an, und er drang noch tiefer in sie ein, bis auch er mit einem letzten, heftigen Stoß zum Höhepunkt kam, bebend, mit lautem Stöhnen.
»Guten Morgen, meine Liebste«, murmelte er ihr ins Ohr, immer noch in ihr, sein Körper auf dem ihren. »Hast du gut geschlafen?«
»Ich konnte es nicht erwarten aufzuwachen«, flüsterte sie und spürte, wie seine Härte langsam nachließ. Es erstaunte sie immer ein wenig, aber dieses Gefühl, wie sein Schwanz nach dem Sex die Dringlichkeit verlor, schenkte ihr jedes Mal ein wunderbares Gefühl der Befriedigung. Er wollte sich neben sie legen, aber sie hielt ihn fest auf sich gepresst.
»Bleib noch in mir«, flüsterte sie, »nur noch ein kleines bisschen. «
»Für den Rest meines Lebens«, erwiderte er und umfasste ihr Gesicht. Seine Zunge öffnete zärtlich ihre Lippen, spielte mit ihren Zähnen, küsste sie.
»Nur bis du Kaffee machst«, lächelte sie. Ihre Hand griff nach seiner, sie küsste die Spitzen seiner Finger und legte sie auf ihre Brust. »Du rutscht jetzt sowieso schon raus.«
Sein Atem drang an ihr Ohr, als er sich schließlich doch neben sie legte, ohne die Hand von ihrer Brust zu nehmen. Er spielte mit ihrer kleinen Brustwarze.
»Du bist einfach schön«, sagte er.
»Schmeichler!«
»Wahrheit«, murmelte er und küsste die Seite ihrer Brust.
»Wann bist du wieder zurück?«, fragte sie, als sie am Tisch saß, ein Stück Toastbrot in der einen Hand, die Kaffeetasse in der anderen. Sie kuschelte sich in seinen Bademantel, ein — wie sie vermutete - geklautes Mitbringsel von einer seiner vielen Reisen. Die Beine hatte sie auf den Stuhl hochgezogen. Ihre kurzen dunklen Haare waren vom Schlaf und vom Sex zerwühlt, ihre Haut noch warm. Sich nicht für ihn herrichten zu müssen, gab ihr ein Gefühl tiefster Intimität und des Zusammengehörens. Sie war das, was ihre Freundinnen eine One-Man-Woman nannte; sie schätzte es, sich voll auf den Mann zu konzentrieren, den sie liebte, und machte ihn zum Mittelpunkt ihrer Welt. Sie wollte nicht mehr, ihr genügte dieses Gefühl der Zweisamkeit.
Sie fühlte sich wohl bei ihm. Sein Loft in den Hügeln von Oakland war zwar karg, aber geschmackvoll eingerichtet, die Küche war ein Traum, so groß wie ihr eigenes Wohnzimmer und mit einem riesigen Fenster, durch das man einen atemberaubenden Blick auf die Bucht von San Francisco genoss. Sie war stilsicher mit warmem, hellem Holz eingerichtet, und auf dem kolossalen Tisch aus unbearbeiteter Pinie stand immer ein üppiger Strauß Blumen. Als Anne zum ersten Mal Georges Küche gesehen hatte, hätte sie schwören können, er sei schwul. Die Wohnung war in ihrem Minimalismus mit einer Sorgfalt und Liebe zum Detail eingerichtet und zeigte eine beinahe beiläufige Eleganz, die Anne bei Männern sonst nicht kannte, jedenfalls nicht bei Heterosexuellen, und die sie niemals bei ihrem Ex-Mann hatte entdecken können, den sie vor einigen Jahren verlassen hatte, nachdem er ihr Reservoir an Hoffnung leer gesogen hatte. Die Blumen bringt die mexikanische Haushälterin immer mit vom Markt, hatte George ihr damals fast entschuldigend gestanden, als er ihren überraschten Blick bemerkt hatte, und er hatte schnell hinzugefügt, dass er für solche Dinge eigentlich kein Händchen habe.
Aber Anne reichte es schon, dass er Wert auf ein schönes Heim, ein Zuhause legte.
»Das hängt vom Wetter ab«, beantwortete er grummelnd ihre Frage und brühte zwei Milchkaffees an der kupfern schimmernden Espressomaschine, einer fast antiken Lavazza, die neben einem steinalten Austin-Healey-Sportwagen sein ganzer Stolz war. Abgesehen von seiner durchaus angenehmen Vorliebe für Sex vor dem Aufstehen, war George ein absoluter Morgenmuffel und für ausführliche Konversation vor zwölf vollkommen ungeeignet. »Wenn wir Glück haben, können wir mit der Produktion der Modestrecke in einer Woche durch sein.«
»Wie wär’s, wenn ich mitkomme?«, tastete sie sich an ihn ran. »Ich habe noch bis Ende der Woche Urlaub, und außerdem war ich schon lange nicht mehr in Florida.«
»Ach, Baby, darüber haben wir uns doch schon oft genug unterhalten«, erwiderte er und blickte sie mit seinen grauen Augen an. »Ich arbeite da unten und habe keine Zeit für dich!«
»Ich würde dich kaum stören«, warf sie ein und bereute im Innern gleich wieder die Art, wie sie sich ihm aufdrängte. »Ich nehm mir einen Wagen und fahr auf die Keys, da kann ich Freunde besuchen.«
»Wenn ich arbeite, kann ich keine Ablenkung gebrauchen«, grunzte George. Für ihn war das Thema damit erledigt.
Sie wusste ja, dass er Recht hatte. Multi-Tasking war sicherlich keine von Georges Stärken (was sie durchaus zu schätzen wusste, solange sie der Mittelpunkt seines Interesses war). Immerhin hatte sie ihn bei einer »In Depth«-Reportage über seine Arbeit als Modefotograf kennen gelernt, bei der sie ihn tagelang mit einem Kamerateam beim Fotografieren beobachtet hatte, und kannte seine Art, sich voll konzentrieren zu müssen. Sie hatte sich - ganz entgegen ihrer eigenen Regel, sich nie, aber auch niemals mit Leuten einzulassen, mit denen sie arbeitete - sofort in ihn verliebt. Seine fast tyrannische Art zu arbeiten, mit seinen Mitarbeitern und den Models umzugehen, hatte sie in den Bann gezogen. Seine geradezu aufreizende Arroganz, mit der er jeden auf dem Set behandelte, hatte etwas urwüchsig Männliches ausgestrahlt, etwas, dessen Anziehungskraft sie nicht ganz erklären konnte und es außerdem auch gar nicht wollte, etwas, das sie bei anderen Männern auf den Tod nicht ausstehen konnte. Normalerweise war nämlich sie die Königin auf dem Set, sie hatte das Sagen, sie bestimmte, was gemacht wurde und wie. Trotz ihrer. vergleichsweise jungen Jahre war Anne Baker die beste und angesehenste TV-Journalistin bei »KFAX San Francisco«, einer der größten (wenn auch konservativsten) lokalen Fernsehstationen der Westküste - eine Position, die sie nicht nur durch harte Arbeit erreicht hatte, sondern weil sie Visionen hatte, Kreativität besaß und Fantasie - und auch den Mumm, sich durchzusetzen. Sie hielt das Zepter in der Hand, zumeist recht ruhig, aber entschieden. So herrschte sie über ein Reich, das, wie bei vielen ihrer Kollegen, nicht allein das reine Vorlesen der Nachrichten umfasste. Ihr Einfluss reichte weit über einen Moderatorentisch oder ein Live-Interview hinaus. Wie gesagt - normalerweise.
George und sie kriegten sich gleich am ersten Tag in die Haare, bis George, ohne nachzugeben, seinen nicht unbeträchtlichen Charme spielen ließ - und sie seine ersten Fotos vom Shoot sah.
Er war gut.
Er war wirklich gut.
Und sie wollte ihn.
Sie wollte ihn, aber sie gab sich nicht die Blöße, es zu zeigen. Er war ein »richtiger« Mann in ihren Augen, nicht schön, aber auf seine Art gut aussehend, gleich groß wie sie, nicht besonders muskulös, aber gut in Schuss, mit vollen grauen Locken, die auf seine Schultern herunterfielen, ohne albern zu wirken, was in seinem Alter nicht selbstverständlich war. Bis sie ihn getroffen hatte, war sie der Überzeugung gewesen, ein Mann Ende vierzig sollte eigentlich keine langen Haare mehr tragen. Doch George war einfach anders. Kein weichgespülter Feelie, sondern einer wie sie, der wusste, was er wollte und wie er es bekommen konnte. Er strahlte eine aufreizende Sicherheit aus, die es nicht nötig hatte, den anderen die ihre zu nehmen.
Ihr gefiel das.
Ihr gefiel auch sein beißender Humor, der ihrem eigenen in nichts nachstand, sein leicht herablassendes Lächeln, das ständig seine etwas zu schmalen Lippen umspielte. Und ihr gefiel, dass er sich mit ihr maß, dass er sie auf Augenhöhe behandelte, nicht wie alle anderen, die ihr praktisch zu Füßen lagen, all die Jasager ohne Rückgrat. Während der gesamten Dreharbeiten blieb er auf kühler Distanz, was sie gelinde gesagt auf die Palme trieb. Sie wollte, dass er sie berührte, damit sie ihn abblitzen lassen konnte. Sie stellte sich vor, seine Hände auf ihrer Haut zu spüren, um sich seine Avancen entrüstet zu verbieten. Aber er gab ihr nicht die Chance. Erst am letzten Abend der Produktion - bei ihrer Wrap-Party in der Sound-Bar, Chicagos angesagtester Disco in der Nähe des Studios, in dem sie gearbeitet hatten —, als sie auf der Balustrade über der Tanzfläche stand und auf die wogende Menge herunterschaute, fühlte sie ihn plötzlich hinter sich stehen, spürte seine Präsenz, ohne sich umdrehen zu müssen.
Plötzlich ergriffen seine Hände ihre Hüften, fest, bestimmend, weder höflich noch zurückhaltend, sondern Besitz ergreifend, selbstverständlich, so als gehöre sie schon ihm. Wie von einem elektrischen Schlag getroffen, zog sich ihr Schoß zusammen, durchfuhr ihren Bauch eine heiße Welle. Ohne seinen Griff zu lockern, beugte er sich über ihre Schulter, um herauszufinden, was sie im tosenden Getümmel unter ihnen sah.
»Ich bin zu alt für diese Musik!«, raunte er in ihr Ohr und übertönte damit die ohrenbetäubenden Bässe. Er hätte sagen können, »... ich will dir das Hirn rausficken ...«, für Anne hätte es keinen Unterschied gemacht: Fast ertappt fühlte sie, wie feucht sie geworden war.
Sehr feucht.
Einen Augenblick ärgerte sie sich über sich selbst - wie konnte sie sich so gehen lassen? -, aber dann drehte sie sich um, fühlte, wie seine Hände von ihr ließen, und wollte. sie doch wieder auf sich spüren.
»Dann lass uns woanders hingehen!«, schrie sie zurück, inmitten des infernalischen Lärms, und schaute ihm dabei fest in die grauen Augen. »Bevor du ein Hörgerät brauchst, alter Mann!«
Er hatte herzhaft aufgelacht, ihre Hand genommen und sie hinter sich hergezogen. Ihre Hand hatte er nicht mehr losgelassen, bis er die Tür seines Hotelzimmers hinter ihr schloss, sich umdrehte und sie heiß küsste.
»Oh, Anne, meine Liebe, genieß doch die freien Tage!«, lachte Deliah, ihre älteste und beste Freundin, als sich Anne bei ihr über den Korb beschwerte, den George ihr am Morgen gegeben hatte. »Du bist schließlich nur einmal vierunddreißig! «
»Ich weiß, ich weiß«, murmelte Anne in ihren Salat hinein. Die beiden Freundinnen saßen im Farallon, Deliahs bevorzugtem Lunchspot.
»Vergnüge dich«, Deliah gab nicht auf, »geh shoppen, komm mit mir auf ein paar Partys. Genieß deine Freiheit. Begeh nicht noch einmal den gleichen Fehler wie bei deinem Ex und mach einen Mann zum Ein und Alles deines Lebens.«
»Du hast ja Recht.« Sie wusste, dass Deliah es gut mit ihr meinte. Sie kannten sich schon ewig, seit der Zeit, als Deliah gerade ihre erste winzige Galerie im damals noch erschwinglichen North Beach eröffnet und Anne, zu jener Zeit Volontärin beim lokalen Sender »Channel 9«, über die Vernissage berichtet hatte. Deliahs Ausstrahlung hatte sie sofort in den Bann gezogen, diese hoch gewachsene Frau mit den strahlend blauen Augen, einer geradezu dominanten Hakennase und dem drei Zentimeter langen, strohweißen Bürstenhaarschnitt.
Anne hatte schon damals die Selbstverständlichkeit bewundert, mit der sich Deliah bewegte. Sie hatten sich sofort gut verstanden, die zehn Jahre ältere Deliah, inzwischen eine der prominentesten Kunsthändlerinnen und Galeristinnen der Stadt, die vor Leben sprühte und deren Mittelname »No-riskno-fun« zu sein schien. Anne hatte sich von ihr geradezu magisch angezogen gefühlt, zumal Deliah das Gegenteil von dem verkörperte, was Anne ausmachte: Wo Anne gründlich und trotz all ihrer Fantasie und Kreativität eher vorsichtig vorging, in allem, was sie tat, vom Sternzeichen her eine typische Jungfrau eben, da stürmte Deliah nieder, was immer ihr im Weg stand, schien in alle Richtungen gleichzeitig zu rennen, schäumte über vor Tatendrang, und wenn sie sich doch mal in eine Sackgasse verrannt hatte, drehte sie sich einfach um und kam lachend wieder heraus.
So hielt sie es auch mit den Männern. Deliah konnte sich Hals über Kopf verlieben und einen Tag später alles schon wieder vergessen haben. Für sie waren ihre Männer - und manchmal auch ihre Frauen, wie Anne wusste - wie Luftballons für ein Kind auf dem Jahrmarkt: Sie wollte sie haben, freute sich über sie — und ließ sie einen Augenblick später ohne viel Federlesens in den weiten blauen Himmel steigen, um ihnen staunend nachzusehen und davon zu träumen, wo sie denn hinziehen würden. Immer vorausgesetzt, dass sie die Fäden in der Hand hielt, denn nichts konnte die Erfolgsfrau weniger leiden, als die Kontrolle zu verlieren.
»Trotzdem!«, murrte Anne trotzig. »Wenigstens hätte er es etwas hübscher verpacken können, wenn er mich nicht dabeihaben will.«
»Dummes Zeug! Du denkst zu viel. Weißt du was?«, rief Deliah und winkte den Kellner an ihren Tisch, bevor Anne protestieren konnte. »Ich bin heute Abend zu einer kleinen Soiree im MoMA eingeladen. Und du kommst mit! Hi, Paolo, zwei Espresso, bitte!«
Anne wollte eben erwidern, dass sie mehr Lust hätte, sich einen George-Clooney-Film auszuleihen und zu Hause Couch-Potato zu spielen, als ihr auffiel:
»Du kennst seinen Namen?«
»Paolo? Klar, kenne ich seinen Namen. Schau dir doch nur seinen knackigen Hintern an!«
Anne musste lachen. Deliah!
»Der könnte doch dein Sohn sein!«
»Ist er aber nicht. Mein Sohn ist in New York, und vielen Dank für das freundliche Kompliment. Außerdem wird Louise auch dort sein.«
Louise?
Das konnte ja toll werden.
Wenn jemand liebend gern rumvögelte, dann war das Louise Mathers, die Dritte im Bunde, ihres Zeichens Flugbegleiterin bei American Airlines und ständig auf der Jagd nach dem nächsten Mann. Zugegeben, Louise sah so gut aus, dass sie in ihren Bettgeschichten mehr als wählerisch hätte sein können, aber das war sie nicht. Bei weitem nicht. Sie wollte alle, und sie wollte sie gleich.
Und neben ihr stand der bestaussehende Mann der ganzen Stadt, ein Adonis, ein Traum von einem Kerl!
»Liebstes!«, kreischte Louise, als sie Anne im Schlepptau von Deliah die Treppen des San Francisco Museum of Modern Art hochtippeln sah. »Mein Gott! Wie lange habe ich dich schon nicht mehr gesehen!«
»Einen Monat?«, lächelte Anne. »Drei Wochen?«
Sie kannte Louises Art.
»Du siehst zum Anbeißen aus, meine Liebe! Ich hätte dich glatt für Deliahs neues Meisterwerk gehalten! Und wo hast du diese Schuhe her? Pradas?«
»Manolo Blahnik, du alte Schlampe, das Leben ist gut zu mir«, grinste Anne und nahm ihre Freundin in den Arm. »Und wer ist dieser göttliche Typ an deiner Seite?«, flüsterte sie in Louises Ohr.
»Jeremy? Ist er nicht süß?«, schnurrte Louise leise zurück. »Mit der Betonung auf ›süß‹, übrigens.«
Anne hob die Augenbrauen.
»Ein Purser«, grinste Louise als Antwort auf die stumm gestellte Frage.
»Schwul?«, fragte Anne vorsichtig ihre Freundin.
»Stockschwul!«, strahlte Jeremy
»Das ist zwar schade, macht aber nix.« Louise hakte sich bei Anne und Jeremy ein, der der Begrüßungsorgie mit einem Lächeln zugesehen hatte. »Jeremy ist ein Schatz!«
»Das ist wahr«, freute sich Jeremy, »das bin ich.«
Zu dritt stolzierten sie durch die gigantische Marmorlobby des Museums, während Louise Annes neues Abendkleid bewunderte, ein schwarzes, eng anliegendes Valentino-Teil, das ihre durchtrainierte Figur und den runden Busen voll zur Geltung brachte.
»Ihr wartet gefälligst auf eine alte Frau«, rief Deliah und versuchte, mit dem Trio Schritt zu halten.
Wenig später unterhielten sich die drei auf der eleganten Marmortoilette des Museums.
»Das macht doch die Sache wirklich nicht einfacher, oder?«, fragte Anne ihre Freundin beim gemeinsamen Pudern der Nase.
»Du meinst meine schwulen Freunde?«
Anne nickte.
»Doch, doch«, lispelte Louise, während sie sich die Lippen nachzog. »Du kennst ja mein eisernes Gesetz, es mit niemandem im Job zu treiben.«
»Deshalb gehst du dann einfach mit Schwulen aus? So nach der Art ›und führe mich nicht in Versuchung‹? Na ja, davon gibt’s wohl genug in deinem Job«, stellte Anne trocken fest.
Louise wandte sich ihrer Freundin zu. »Erstens: Ich werde mich niemals mit einem der Flugkapitäne einlassen, egal, wie toll sie sind, ob sie blendend aussehen oder was auch immer. Wenn sie nicht schwul sind, dann sind sie verheiratet, und das gibt ganz schnell mal gehörigen Ärger. Außerdem hast du in kürzester Zeit einen miserablen Ruf weg, und ich liebe meinen Job und will ihn so lange es geht behalten.«
Sie wandte sich wieder ihrem Spiegelbild zu.
»Zweitens: Jeremy ist ein unglaublich lieber Kerl, mit dem man unheimlich viel Spaß haben kann. Ich mag ihn wirklich. Er ist halt ein kleines Mädchen und steht auf Jungs. Wie du und ich. Wo ist da bitte das Problem?«
»Kein Problem! Aber ich kenne dich. Was ist da für dich drin?«
»Mach dir um mich keine Sorgen, Baby!«, prustete Louise los. »Ich habe meine Freunde — wie Jeremy-, und zum Spielen hol ich mir halt was Passendes. Ich krieg schon einen ab! Aber wie steht’s mit dir? Deliah hat mir vorhin gesteckt, dass du mal wieder die sich verzehrende Strohwitwe spielst. Mit großer Hingabe, wie sie beteuert hat.« Mit diesen Worten grabschte sie nach Annes Po und drückte fest zu.
»Und das bei deinem Aussehen! Mädchen, du hast den geilsten Arsch und die besten Titten, du siehst aus wie die Venus von was weiß ich, und das alles hebst du für einen Fotografen auf, der nie da ist, wenn du ihn mal vernaschen willst, und der bestimmt mit wer weiß wem gerade rumvögelt!«
Anne starrte beleidigt in den Spiegel.
»Ich hab mich in ihn verliebt«, schmollte sie. »Er macht mich glücklich ...«
»Wahrscheinlich nicht nur dich, Baby«, lästerte Louise.
»... und deshalb will ich nur ihn«, fuhr Anne unbewegt fort.
»Sei nicht so blöd! Männer sind nun mal Männer. Have fun! Draußen warten so viele auf dich.«
Während Louise sich gleich wieder ins Getümmel stürzte, blieb Anne noch einen Augenblick stehen und betrachtete ihr Spiegelbild. Vielleicht stimmt es ja, vielleicht klammere ich mich wirklich zu sehr an George, dachte sie.
Könnte ich nicht ein klein wenig so sein wie Louise?
Louise hatte Recht behalten. Es hatte wirklich nicht lange gedauert, bis sie sich einen der Männer gekrallt hatte, ausgerechnet einen der Aufseher des Museums, die in ihren Gala-Uniformen das rauschende Fest mehr schmückten, als dass sie auf die Kunstwerke der Moderne aufpassten. Beinahe unbemerkt hatte sie den jungen, hoch gewachsenen Mann in einen Nebenraum hinter einer unscheinbaren Tür gezogen. Die Dunkelheit in der winzigen Kammer wurde nur notdürftig durch eine schwache Birne erhellt, die in der Fassung von der Decke hing. Plastikeimer und Kartons streiften ihre Fesseln.
»Ich steh auf Uniformen«, keuchte Louise, als der Kopf des Wächters in ihrem Dekollete verschwand. »Lass sie an ... aahh, das ist so gut... mach weiter so ... «
Besen und Eimer flogen in der kleinen Kammer umher, verursachten einen unglaublichen Lärm, aber Louise war es egal. Sie hatte ein Auge auf die Uniform geworfen, den Inhalt begutachtet, und somit war für sie zumindest dieser Teil des Abends gerettet. Sie hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und dem äußerst attraktiven Uniformträger etwas ins Ohr geflüstert, gelächelt und wieder geflüstert und noch mal, bis der Bann gebrochen und Louise in diese kleine Besenkammer gezerrt worden war, ins schummerige Halbdunkel eines Abstellraums.
Seine Hände griffen ihren Po, schoben ihr dünnes Abendkleid hoch über die nackten Schenkel, seine Lippen waren auf ihre gepresst, und seine Zunge spielte mit ihren Zähnen, kitzelte ihr Zahnfleisch, massierte zärtlich ihre Zunge. Sie hielt seinen Kopf mit beiden Händen fest, hatte ihr linkes Bein um seine Hüfte geschlungen, ihr Rücken gegen ein Metallregal gepresst.
»Ooh, küss meine Brüste, ja, so ...«, stöhnte sie und drückte sein Gesicht wieder tiefer in ihren Busen. Seine Hand streifte den Träger ihres Kleides von ihrer Schulter, ihr Arm wand sich aus der Fessel der schwarzen Seide, und sie streckte ihre harten Brustwarzen gierig seinem Mund entgegen.
»Du bist wunderschön«, stieß er kurz hervor, »deine Brüste sind der Wahnsinn ...«, bevor er mit der Zunge ihre Vorhöfe liebkoste und mit den Zähnen leicht an ihren Knospen knabberte. Sie stöhnte unwillkürlich auf. Geschickt zog sie sich mit ihren Händen am Regal hoch, bis ihr Becken auf einem kleinen Regalboden ruhte, und legte die Beine auf seine Schultern.
»Komm, Baby, leck mich ... gib’s mir ... «
Und er gehorchte nur zu gern. Wie heißt er eigentlich?, fiel es Louise plötzlich ein, aber der Gedanke war gleich wieder verflogen. Ihr Verlangen war fast unerträglich. Seine Hand griff nach ihrem Arsch, drückte ihn nach oben; sie spürte jeden seiner Finger auf ihren Backen, stark, fest, suchend. Ein Finger spielte zwischen ihren Pobacken, die andere Hand hielt ihren Schenkel an sein Gesicht gepresst. Sie fühlte die Haut seiner Wange, und seine Zunge, oh, seine Zunge fand so schnell zum Ziel, dass es Louise fast den Atem nahm.
»Das ist es. Hör nicht auf, Süßer, hör bitte, bitte nicht auf.«
Er dachte gar nicht daran aufzuhören. Seine Zunge leckte ihre äußeren Lippen, teilte sie gekonnt, seine Hand spielte mit ihrem Hintern. Sein Atem drang in sie ein wie eine gehauchte Erektion. Seine Nase berührte ihre Klitoris, während seine Zunge in ihr steckte, lang, tief, beweglich, mein Gott, wie lang war seine Zunge! Und was machte er da mit ihr! Ihre Hände krampften sich um die Metallstangen des Regals, sie hielt sich fest, als bedeutete Loslassen das Ende von allem. Ihre Beine schlossen sich fester um seine Schultern und drückten ihn tiefer in sich hinein, während seine Zunge mit ihren Schamlippen spielte, in ihre Scheide drang, sich langsam, in kleinen Kreisen hochleckte, vor und zurück spielend, bis er wieder ihre Klitoris fand. Und sie liebkoste. Das Regal drohte zu kippen, aber sie merkten beide nichts davon. Seine Hand drückte fest ihren Po, und sie spürte, wie ein Finger langsam, suchend, drängend, ihren Anus fand, ohne einzudringen. Seine Zunge machte sie verrückt. Sie stöhnte und keuchte wie eine Marathonläuferin. Während ihre Nässe gemischt mit seinem Speichel an ihren nackten Schenkeln herunterlief, spürte sie ihn reiben, atmen, saugen, stöhnen. Der Knoten in ihrem Bauch festigte sich. Kreisen, lecken.
Lecken.
Der warme, unendlich langsam pulsierende Knoten dehnte sich aus. Ihr Becken spannte sich an. Sie fühlte seinen Finger nur eine Winzigkeit in ihrem Anus. Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten, ihre Erregung explodierte, und sie gab sich genüsslich hin, wehrte sich nicht gegen die Wucht ihres Orgasmus.
»Oooh, ja, ja, oooh ... aaahhh!«
Sie ließ los, ihr Körper ließ los, aber bevor sie auf ihn stürzen konnte, hatte er sie in der engen Kammer schon aufgefangen.
Er lehnte an der gegenüberliegenden Wand; ihre Beine waren immer noch um ihn geschlungen, seine Hose war offen, das muss so sein, dachte sie irrsinnigerweise noch. Wann hat er denn seine Hose aufgemacht?, fragte sie sich, dann fühlte sie seinen harten Schwanz in ihrer Möse.
»Hey, ich bin auf deinen Schwanz gefallen«, lachte sie los, Tränen in den Augen. »Gut, dass er so hart ist.«
»Ooops!«, lachte er zurück. »Und zufälligerweise ist das Kondom gleich mit draufgefallen ...«
Sie prusteten beide los.
»Schön. Mach weiter so. Hör nur nicht auf!«
Und er stieß zu.
Und wieder. Und wieder.
Aber Louise wollte ihn reiten, zeigte ihm, wo und wie sie ihn wollte. Er ließ es nur zu gern zu. Sie hockte auf ihren Fersen, jetzt, das Kleid zur Hälfte von den Schultern gerutscht und weit über ihre Hüften geschoben. Seine Erektion war der einzige wirkliche Körperkontakt, und ihre nackten Schenkel waren rot vor Erregung und von seinen harten Händen. Ihr Tanga, oder was davon übrig geblieben war, klemmte noch zwischen ihren Beinen, aber er hatte den kleinen Stofffetzen schon vor unendlich langer Zeit zur Seite geschoben, und jetzt rieb sich der String vollkommen nass an ihrer Haut. Ihre Brüste verlangten nach seinen Händen; Louise ergriff sie, presste sie auf ihre Nippel, rieb sich auf ihm, schaukelte auf ihm, und er stieß weiter zu, weit nach oben, in sie hinein. Tief. Sie spürte ihn in ihrem Bauch, spürte sein Beben an ihren Wänden. Er schloss die Augen, überließ sich dem Rhythmus ihrer wilden Bewegungen.
»Ja, mein Süßer, komm, gib es mir. Jetzt!«
Und wieder gehorchte er ihr. Ganz.
»Hast du eine Ahnung, wo Louise steckt?«, fragte Anne.
Jeremy grinste sie freundlich an.
Mein Gott, war dieser Mann schön!
Groß, mittellanges blondes Haar, ein Gesicht wie gemeißelt, blaue Augen, ein göttliches Lächeln - selbst Brad Pitt hätte diesem Mann nicht das Wasser reichen können.
»Natürlich, aber ich werde den Teufel tun und es dir sagen ...«
»Na, Jeremy«, fiel ihm Deliah ins Wort, »uns kannst du es schon anvertrauen. Und bei der Gelegenheit auch, ob du absolut immun bist.« Deliah hob die Augenbrauen und lächelte mit allem, was sie hatte.
»Absolut, Deliah. Aber wenn ich’s nicht wäre, kämst du in meine engste Wahl.« Er hauchte einen Kuss auf ihre Wange. »Und du natürlich auch, Anne.«
»Für diesen Fall solltest du dir merken«, Deliah tätschelte dreist seinen Hintern, »dass du mit Schmeicheleien bei mir sehr weit kommst.« Und zu Anne gewandt, meinte sie: »Warum sind die schönsten Männer nur alle schwul? Kannst du mir das erklären?«
Bei dem kannst du nicht landen, lächelte Anne innerlich, es ärgert dich, dass du den nicht unter deine Fittiche bekommen wirst.
Sie standen etwas abseits vom Geschehen und kicherten über Smoking tragende Männer meist gestandenen Alters, die umgeben waren von elegant, aber nichtsdestoweniger spärlich gekleideten Frauen, die ihre Töchter hätten sein können. Oder über schmuckbeladene ältere Damen, denen extrem junge Männer das Champagnerglas hielten.
»Na, meine Beste, wie wär’s denn mit dem gut aussehenden Jungen, der gerade am Buffet angekommen ist?«, fragte Deliah ihre Freundin. »Allerdings müsstest du darüber hinwegsehen, dass er Jeans zu einem Abendempfang trägt.«
»Das ist meiner!«, protestierte Jeremy ganz aufgeregt. »Und Jeans trägt er, weil er einer der Künstler ist, ich habe sein Bild im Chronicle gesehen. Künstler dürfen so was.«