Genderspezifische Leistungsunterschiede in der Schule - Jessica Krüger - E-Book

Genderspezifische Leistungsunterschiede in der Schule E-Book

Jessica Krüger

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Allgemeine und Berufspädagogik), Veranstaltung: Gendersensible Unterrichtsgestaltung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Täglich werden wir mit Leistungserwartungen an uns selbst oder durch andere konfrontiert. Medien vermitteln uns täglich ein Bild von optimalen Leistungen, wie z. B. im Sport, in der Politik, Technik, Kultur, aber auch im alltäglichen Leben oder bei abstrusen Höchstleistungen fürs Guinnes Buch der Rekorde. Mit Leistung konnotiert die Gesellschaft zunehmend etwas Positives. Etwas zu leisten ist immer gut und sinnvoll – egal in welcher Hinsicht. Allerdings wächst in einer Leistungsgesellschaft auch zunehmend der Druck. Menschen konkurrieren miteinander, messen sich an den Leistungen anderer und sind frustriert, wenn andere bessere Leistungen erzielen als sie selbst. Ähnlich verhält es sich auch in der Schule. Schüler und Schülerinnen werden an Leistungen gemessen. Gute Leistungen werden mit guten Noten belohnt, während schlechte Leistungen mit schlechten Noten getadelt werden. Bereits im jungen Alter werden sie somit darauf vorbereitet, dass es wichtig ist, gute Leistungen zu erzielen und besonders in der heutigen Gesellschaft wird dies zunehmend mehr verlangt. Insbesondere unter den Jungen und Mädchen wird oftmals ein Konkurrenzkampf in Bezug auf Leistungen festgestellt, der durch gesellschaftliche Muster und Vorurteile verstärkt wird. Eines der weit verbreitetsten Vorurteile ist, dass Mädchen besser in Sprachen und Literatur sind, wohingegen Jungen stärker in Naturwissenschaften sind. Im Folgenden sollen genderspezifische Unterschiede in Leistungen untersucht werden. Es soll herausgearbeitet werden, welche Vorurteile in der Gesellschaft vorliegen und was wirklich hinter ihnen steckt. Die Bedeutsamkeit von Einflüssen nimmt bei dieser Untersuchung eine zentrale Rolle ein und es gilt zu prüfen, inwiefern nachweisbare Unterschiede biologisch oder kulturell begründet werden können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Impressum:

Copyright (c) 2015 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt beiwww.grin.com

Inhalt

 

1. Einleitung

2. Hauptteil

2.1 Leistungen

2.1.1 Leistung als gesellschaftliches Phänomen

2.1.2 Zusammensetzung der Gesamtleistung

2.1.3 Transparenz der Leistungsbewertung

2.2 Genderspezifische PISA-Ergebnisse

2.2.1 Genderspezifische Leistungsunterschiede im Lesen

2.2.2 Leistungsunterschiede in Mathematik

2.2.3 Zwischenergebnis

2.3 Problemstellen bei Leistungsbeurteilungen

2.3.1 Problemstellen bei Beurteilungsbögen

2.3.2 Einfluss von Vor- und Zusatzinformationen

2.3.3 Erwartungen

2.3.4 Zwischenergebnis

2.4 Ursachen für Leistungsunterschiede

2.4.1 Interesse am Unterrichtsfach

2.4.2 Außerschulische Einflüsse

2.5 Biologische Einflüsse auf Leistungen

3. Fazit

Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Täglich werden wir mit Leistungserwartungen an uns selbst oder durch andere konfrontiert. Medien vermitteln uns täglich ein Bild von optimalen Leistungen, wie z.B. im Sport, in der Politik, Technik, Kultur, aber auch im alltäglichen Leben oder bei abstrusen Höchstleistungen fürs Guinnes Buch der Rekorde. Mit Leistung konnotiert die Gesellschaft zunehmend etwas Positives. Etwas zu leisten ist immer gut und sinnvoll – egal in welcher Hinsicht. Allerdings wächst in einer Leistungsgesellschaft auch zunehmend der Druck. Menschen konkurrieren miteinander, messen sich an den Leistungen anderer und sind frustriert, wenn andere bessere Leistungen erzielen als sie selbst.

Ähnlich verhält es sich auch in der Schule. Schüler und Schülerinnen werden an Leistungen gemessen. Gute Leistungen werden mit guten Noten belohnt, während schlechte Leistungen mit schlechten Noten getadelt werden. Bereits im jungen Alter werden sie somit darauf vorbereitet, dass es wichtig ist, gute Leistungen zu erzielen und besonders in der heutigen Gesellschaft wird dies zunehmend mehr verlangt.

Insbesondere unter den Jungen und Mädchen wird oftmals ein Konkurrenzkampf in Bezug auf Leistungen festgestellt, der durch gesellschaftliche Muster und Vorurteile verstärkt wird. Eines der weit verbreitetsten Vorurteile ist, dass Mädchen besser in Sprachen und Literatur sind, wohingegen Jungen stärker in Naturwissenschaften sind.

2. Hauptteil

 

2.1 Leistungen

 

Um genderspezifische Unterschiede bei den Leistungsbeurteilungen feststellen zu können, muss zunächst einmal der Begriff „Leistung“ erläutert werden. Vom Leistungsbegriff wird in zahlreichen unterschiedlichen Themenbereichen Gebrauch gemacht und er wird aus verschiedenen Wissenschaftsrichtungen (bspw. Psychologie, Pädagogik) untersucht. Im Folgenden werde ich mich darauf beschränken, eine allgemeine Darstellung anhand eines Interviews mit einem Grundschüler über den Leistungsbegriff als gesellschaftliches Phänomen zu liefern.

 

2.1.1 Leistung als gesellschaftliches Phänomen

 

Im Rahmen dieses Kapitels habe ich ein Interview mit meinem Neffen, der die 3. Klasse besucht, zum Thema „Leistungsbewertung als gesellschaftliches Phänomen“ durchgeführt. Es wäre naiv davon auszugehen, dass dieses Interview repräsentativ ist. Bei einer genauen Untersuchung lassen sich jedoch zahlreiche Parallelen zu bereits durchgeführten empirischen Untersuchungen feststellen. Im Folgenden möchte ich einige Aspekte aus dem Interview herausarbeiten und mit wissenschaftlichen Untersuchungen unterstützen.

 

 

Leistungsbewertungen im Sinne von Noten verteilen sind in der heutigen Gesellschaft selbstverständlich. Nicht nur Luca, sondern wahrscheinlich die meisten Menschen, egal in welchem Alter, wissen zunächst einmal gar nicht, was sie zum Thema Noten sagen sollen. „Was soll man auch „erzählen“ über Noten? Jeder weiß, was Noten sind und wie sie funktionieren.“(Vgl.: 4.1.9., S. 9)

 

 

Dieser Teil des Interviews ist m.E. sehr bedeutsam, weil er widerspiegelt, welche Bedeutung den Noten bereits im Grundschulalter zugeschrieben wird. Kinder werden mit Leistungsbewertungen groß und sie sind sich dessen bewusst, dass es verschiedene Schulzweige gibt, dessen Zuordnung von den Leistungen abhängt.

 

 

Hier wird deutlich, dass bereits in der Grundschule erste Ansätze des Konkurrenzkampfes sichtbar werden. Es wäre interessant zu überprüfen, an welchen Stellen es den SuS erlaubt wird, ihre Noten miteinander zu vergleichen und wann sie dies nicht sollen. Allerdings ließe sich hier nur schwer ein empirischer Befund ableiten, da Lehrer und Lehrerinnen unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwenden.

 

 

Diese Stelle des Interviews überraschte mich. Ich hätte eher damit gerechnet, dass Luca antworten würde, die Abschaffung von Noten sehr gut zu finden. Hieraus geht hervor, wie selbstverständlich und allgegenwärtig Leistungsbeurteilungen mittlerweile sind. Es ist in unserer heutigen Gesellschaft kaum bis gar nicht mehr vorstellbar, dass Noten abgeschafft werden. Auch hier kristallisiert sich das gesellschaftlich gegenwärtige Konkurrenzdenken heraus. SuS, die gute Noten bekommen, würden es als ungerecht empfinden, wenn ihre Leistungen nicht mehr honoriert werden. Lediglich die SuS, die schlechte Noten erhalten, könnten sich, laut Luca, mit einer Abschaffung anfreunden.