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2001 startete die Fernsehserie „Sex and the City“ ihren Siegeszug durch das deutsche Fernsehen. Die vier Protagonistinnen schlagen sich als berufstätige Singles durch den New Yorker Großstadtdschungel, immer auf der Suche nach Mr. Right. Für viele repräsentieren sie die moderne Frau: unabhängig und selbstbestimmt. Doch welches Frauenbild lässt sich tatsächlich in dieser Serie aufspüren? Die Texte des vorliegenden Buches begeben sich auf die Suche und fragen nach der Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterrollen in Sex and the City. Aus dem Inhalt: die Serie Sex and the City, das Frauen- und Männerbild, der Serie Doing Gender, die (De-) Konstruktion von Geschlecht, Darstellung von Geschlechterrollen.
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Seitenzahl: 77
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Impressum:
Copyright © 2013 ScienceFactory
Ein Imprint der GRIN Verlags GmbH
Druck und Bindung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany
Coverbild: pixabay.com
Generation „Sex and the City”
Frauenbilder in Sex and the City von Sabine Wipperfürth
Einleitung
Zur Serie Sex and the City
Die Hauptfiguren
Die Männer in Sex and the City
Inhaltsanalysen zweier Episoden
Fazit
Literaturverzeichnis
Sex and the City – Vier emanzipierte Frauen auf der Suche nach Mr. Right von Stefanie Brunn
Einführung
Die Serie
Die Charaktere
Frauenrollen
Der Idealmann
Beziehungen
Fazit
Rezeption
Bibliografie
Die (De-)Konstruktion von Geschlecht bei Sex and the City nach Paula Villa von Sebastian Heinrichs
Einleitung
Paula Villas Theorie über ‚Doing Gender‘
Fazit
Bibliografie
2009
Vor dem Start der Serie Sex and the City[1] in den USA 1998, war das Frauenbild in Serien noch recht traditionell.[2] Es gab zwar schon starke Frauen in Fernsehserien, jedoch wurde ihre Stärke in der Regel durch ihren Beruf, wie zum Beispiel Anwältin oder Kriminalbeamtin, kennzeichnet, wobei ihr Privatleben meistens außen vor blieb.[3]Sex and the City skizziert ein neues Frauenbild, welches so vorher nicht im Fernsehen zu sehen war. Es stellen sich nun einige Fragen, die es in dieser Arbeit zu beantworten gilt: Welche Frauenbilder werden in Sex and the City vermittelt? Was haben die Frauen für Berufe und Probleme und wie gehen sie damit um? Und wie sind die Männer in der Serie gekennzeichnet? Nach einer Darstellung der Serie und der verschiedenen Charaktere, werden zwei Episoden analysiert, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.
Die Serie Sex and the City, gehört dem Comedy-Genre an, hat aber auch einige Merkmale eines Dramas. Sie wurde nach dem gleichnamigen Roman von Candace Bushnell entworfen. In diesem Buch veröffentlichte Bushnell ihre wöchentlichen Kolumnen, die sie ab 1994 zwei Jahre für den New York Observer verfasste. Der Produzent Darren Star erwarb daraufhin die Fernsehrechte und entwickelte die Geschichte um die Journalistin Carrie Bradshaw und ihre drei Freundinnen, der PR-Agentin Samantha Jones, der Galeristin Charlotte York und der Rechtsanwältin Miranda Hobbes, vier New Yorker Single-Frauen Mitte Dreißig.[4] Zwischen 1998 und 2004 wurden sechs Staffeln mit insgesamt 94 Episoden gedreht und ausgestrahlt.[5] Im Jahre 2008 folgte, aufgrund des großen Erfolgs, der Kinofilm zur Serie mit Namen Sex and the City: Der Film.[6] Der offene und humorvolle Umgang mit dem Thema Sexualität sorgte sowohl in den USA als auch in Deutschland nach dem Sendestart für Aufregung, brachte aber auch neuen Wind in die Fernsehlandschaft. Die Rahmenhandlung bildet in jeder Episode eine Frage, die sich Carrie zum Thema ihrer Kolumne Sex and the City stellt und diese mit Hilfe ihrer Freundinnen und ihren Erfahrungen zu beantworten versucht. Dabei geht es meistens um die Themen Sex, Männer, Affären und Beziehungen, die offen und sehr direkt untereinander diskutiert werden.
Die Serie zeichnet vier ganz unterschiedliche Frauenbilder. Für die Frauen ist es kein Problem, dass jede von ihnen andere Vorstellungen von Männern, Beziehungen und ihrer Zukunft hat. Sie akzeptieren sich so wie sie sind und verurteilen einander nicht. Was sie verbindet ist Freundschaft, ihr Alter von Mitte Dreißig, und ihr Single-Dasein. Sie wollen den Mann ihrer Träume finden, dabei aber keine Kompromisse eingehen, unabhängig bleiben und glücklich werden.[7] Egal welche Männer in das Leben der Frauen treten, ihre Freundschaft bleibt immer bestehen und zeigt großen Zusammenhalt.[8] Im Folgenden werden die vier Charaktere der Serie dargestellt und es wird deutlich gemacht, welches Frauenbild sie jeweils verkörpern.
Carrie (gespielt von Sarah Jessica Parker) ist die Hauptfigur der Serie und Autorin der Zeitung New York Star. Sie schreibt eine Kolumne namens Sex and the City, in dersie Themen wie Sex, Dates und das Liebesleben von New Yorker Singlefrauen analysiert und dazu ihr Privatleben, mit Hilfe ihrer drei Freundinnen, als Vorlage nimmt. Da sie von zuhause aus arbeitet und sich ihre Zeit selbst einteilen kann, hat sie einen eher chaotischen Lebensstil und lebt in den Tag hinein ohne erkennbare Struktur.[9] Die meiste Zeit schreibt sie in einem Coffeeshop, in dem ihr viele Menschen begegnen, die sie für ihre Recherche hinzuziehen kann. Sie ist gerne unter Menschen, geht viel aus und ist bekannt im New Yorker Nachtleben. Carrie ist der vielseitigste Charakter der vier Frauen, da sie jede Eigenschaft der Frauen in sich vereint: Sie kann abenteuerlustig und sexhungrig sein wie Samantha, treu und romantisch wie Charlotte und zynisch wie Miranda.[10] Sie liebt teure Schuhe, schöne, ausgefallene Kleider und Handtaschen. Dafür gibt sie sehr viel Geld aus, was sie aber glücklich macht. In ihrem Liebesleben gibt es viele Höhen und Tiefen. Schon in der ersten Folge trifft sie ihre große Liebe John James Preston, der nur Mr. Big genannt wird, mit dem sie ein paar Mal eine Beziehung eingeht und sich aus verschiedenen Gründen immer wieder von ihm trennt. Sie genießt jedoch die Zeiten, in denen sie Single ist und hat einige One-Night-Stands. Sie legt viel Wert auf ihre Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung, wünscht sich aber dennoch eine feste und funktionierende Beziehung.[11] Sie lässt sich immer wieder auf Beziehungen ein, welche jedoch immer scheitern. Sie ist die ganze Zeit auf der Suche nach der großen, bedingungslosen Liebe, die sie letztendlich in der letzten Staffel in Mr. Big findet.
Samantha (gespielt von Kim Cattrall) ist PR-Agentin und führt ihre eigene Agentur. Sie ist sehr selbstbewusst, weiß was sie will und hat gute Kontakte in die High Society von New York. Dadurch wird sie auf viele hochklassige Partys eingeladen und kommt so in Kontakt mit gut situierten Männern. Ihr ist Ansehen, gesellschaftlicher Status und Macht sehr wichtig.[12] Sie braucht viel Anerkennung, welche sie durch ihre Männereroberungen erlangt. Sie liebt und braucht Abwechslung und spielt mit ihren weiblichen Reizen, die ihr durchaus bewusst sind, nutzt Männer dabei gerne aus und nimmt keine Rücksicht auf Gefühle. Samantha ist die älteste der vier Freundinnen, was sie manchmal deprimiert. Sie will deshalb ihr Leben so gut es geht genießen. Sie liebt One-Night-Stands und geht ganz offen mit ihrer Sexualität um. Von der wahren Liebe und Hochzeiten hält sie nicht viel, da sie Männer als reine Sexobjekte ansieht. Sie berichtet ihren Freundinnen gerne über ihre Liebhaber und ihre sexuellen Experimente und geht dabei sehr ins Detail. Sie liebt ihr Single-Dasein und ist nicht wirklich interessiert an einer festen Beziehung. Sie verliebt sich wenige Male, für eine längere Partnerschaft reicht es jedoch nie. In der letzten Staffel hat sie eine Affäre mit dem Schauspieler Smith Jerrod, der eine feste Beziehung mit ihr möchte. Sie kann sich jedoch erst öffnen und lässt sich darauf ein, als sie an Brustkrebs erkrankt und die Krankheit zusammen mit Smith durchsteht. Sie erkennt die wahre Liebe und ist am Ende auch mit nur einem Mann in ihrem Leben glücklich.
Charlotte (gespielt von Kristin Davis) ist Galeristin, hoffnungslos romantisch, schüchtern und die konservativste der vier Freundinnen. Sie glaubt an die wahre Liebe und möchte unbedingt heiraten und eine Familie gründen. Sie ist recht optimistisch, obwohl es für sie ab und zu ein Problem darstellt, dass sie mit über 30 Jahren noch ledig ist.[13]Doch ihren Traum zu heiraten, gibt sie auch nach dem Rückschlag einer gescheiterten Ehe nicht auf. Charlotte kommt oft nicht damit klar wie offen ihre Freundinnen in der Öffentlichkeit über Sex reden. Sie ist der Kontrast zu Samantha und meist auch zu Miranda. Besonders wenn es um Männer geht, ist sie oft anderer Ansicht. Meist nimmt sie die Stellung des guten Gewissens der Gruppe ein und versucht ihre Freundinnen von ihren konservativen Ansichten zu überzeugen. Sie ist jedoch nicht immer die unschuldige, brave Frau, sondern lebt auch ab und an ihren Sexualtrieb aus, wenn auch nicht so experimentell wie Samantha. Trotzdem ist sie immer auf der Suche nach dem perfekten Mann, der gut aussehend, reich und aufmerksam sein soll. Am Ende findet sie diesen in Harry, obwohl sie ihn nicht für perfekt hält. Sie geht Kompromisse ein, überwindet die Oberflächlichkeiten und wird glücklich mit ihm. In der letzten Staffel adoptieren die beiden ein Kind, da sie Schwierigkeiten hatten, selbst eines zu bekommen. Dies macht das Leben für Charlotte perfekt. Sie bekommt am Ende das, was sie sich immer gewünscht hat.
Miranda (gespielt von Cynthia Nixon) ist Rechtanwältin und verkörpert die starke und toughe Karrierefrau.[14] Sie ist sehr zynisch, wirkt oft gestresst und wendet sich von dem klassischen Frauenbild ab. Sie hat keine romantischen Vorstellungen von Liebe und Männern, so wie ihre Freundinnen und unterscheidet sich damit von ihnen. Männer sind für sie eigentlich nur dazu da, um Sex zu haben. Sie tritt ihnen immer sehr misstrauisch gegenüber und reagiert auf Komplimente meist sehr harsch und glaubt, sie würden es nicht ernst meinen.[15] Miranda trägt in ihrem Job enge Hosenanzüge, was sie in ihrer Freizeit dadurch kompensiert, dass sie sich gehen lässt und eher lockere Kleidung trägt.[16]