Genese des utopischen Genres. Amerigo Vespucci und der "Mundus Novus" - Svenja Hahn - E-Book

Genese des utopischen Genres. Amerigo Vespucci und der "Mundus Novus" E-Book

Svenja Hahn

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Beschreibung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit), Veranstaltung: Utopia. Mensch und Gesellschaft bei Thomas Morus und seinen Nachfolgern, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt den Versuch dar, das von Morus verfasste Werk "Utopia" aus seinem historischen Umfeld heraus zu begreifen, um so die Einsicht zu erlangen, dass das Aufkommen eines solchen literarischen Genres nur vor dem Hintergrund neuzeitlicher Expeditions- und Entdeckungsreisen verstanden werden kann. Dabei soll insbesondere der um 1502 von Amerigo Vespucci abgefasste Brief "Mundus Novus" und die darin enthaltenen Schilderungen über indigene Völker als eine Art Mustervorlage und Prototyp herangezogen werden. Als Thomas Morus 1516, angetrieben durch den Humanisten Erasmus von Rotterdam, sein Werk "De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia" veröffentlichte, traf er dabei nicht nur den Nerv der Zeit. Zugleich löste "Utopia" auch eine Kettenreaktion utopischer Folgeromane aus, die das neu entwickelte Genre auf je individuelle Weise rezipierten und weiterdachten. Trotz der Tatsache, dass im wissenschaftlichen Diskurs "Utopia" meist in die Reihe früherer Konzepte von Idealwelten, wie Platons "Politeia" gestellt wird, muss das Werk von Morus vor allem von seiner zeitgenössischen Dimension her gelesen und seine epochale Sonderstellung markiert werden. Insbesondere in der historischen Utopieforschung wird "Utopia" als neue literarische Gattung und epochaler Einschnitt gewertet. Grund zur Annahme ist der große neuzeitliche Referenzrahmen der Entdeckungsreisen durch Personen wie Amerigo Vespucci, Christoph Columbus oder Ferdinand Magellan. Denn mit der Erforschung ferner Kontinente ging zeitgleich eine Entgrenzung der bekannten Welt einher, wobei das Neue weniger kontinuierlich in das Alte integriert, sondern vielmehr aus einer exzentrischen Position heraus betrachtet wurde.

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