Gennaros Cucina Povera (eBook) - Gennaro Contaldo - E-Book

Gennaros Cucina Povera (eBook) E-Book

Gennaro Contaldo

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Beschreibung

Gennaros italienisches Kochbuch zur berühmten italienischen Cucina povera.  Aus den einfachsten italienischen Zutaten das Beste herausholen und dabei alles verwerten und nichts verschwenden.  Gennaro ist waschechter Italiener, und seine Küchenphilosophie ist es, aus den einfachsten Zutaten das meiste herauszuholen. Auf diesem Grundsatz basieren auch viele der besten italienischen Gerichte, die ihren Ursprung in der Cucina povera haben – der Küche der Armen. Auch Gennaro selbst ist so aufgewachsen: Früher waren die Lebensmittel in Italien knapp, und man musste aus dem Wenigen schöpfen, was gerade zur Verfügung stand – also wurde man kreativ. Wichtigste Regel dabei: nichts wird weggeworfen, alles wird verwertet. • 9 Kapitel zu Reis & Polenta, Hülsenfrüchten, Brot, Kartoffeln, Eiern, Pasta, Gemüse, Fleisch & Fisch sowie Gebäck & Desserts • Gerichte der Cucina povera aus ganz Italien, vom Piemont bis Apulien Die italienische Cucina Povera ist eine traditionelle Küche, die im Süden Italiens entstanden ist und sich durch ihre Einfachheit und sparsamen Zutaten auszeichnet. Der Begriff "Cucina Povera" bedeutet wörtlich übersetzt "arme Küche" und bezieht sich auf die Tatsache, dass diese Küche auf günstigen und leicht zugänglichen Zutaten basiert, die in der Regel aus der unmittelbaren Umgebung stammen. Einige der Grundzutaten der Cucina Povera sind zum Beispiel Tomaten, Olivenöl, Knoblauch, Brot, Hülsenfrüchte, Käse und Gemüse. Diese Zutaten werden oft auf einfache, aber dennoch schmackhafte Weise zubereitet, um den natürlichen Geschmack der Zutaten zu betonen. In der Cucina Povera geht es nicht nur um die Verwendung sparsamer Zutaten, sondern auch um eine respektvolle Haltung gegenüber der Umwelt und der Tradition. Viele der Gerichte haben eine lange Geschichte und wurden über Generationen weitergegeben. Die Küche ist auch stark von den unterschiedlichen Regionen Italiens geprägt, so dass es viele regionale Variationen gibt. Insgesamt ist die italienische Cucina Povera eine wunderbare Küche, die für ihre Schlichtheit und ihren Geschmack bekannt ist. Sie ist eine Hommage an die natürlichen Zutaten und an die reiche Tradition Italiens.

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INHALT

Einleitung

REIS, POLENTA UND GETREIDE

BOHNEN UND HÜLSENFRÜCHTE

BROT

KARTOFFELN

EIER

PASTA

GEMÜSE

FLEISCH UND FISCH

TARTES, GEBÄCK UND DESSERTS

Register

Dank

EINLEITUNG

Cucina povera, auch Cucina rustica genannt, bildet die Grundlage all unserer italienischen Lieblingsgerichte. Mit dieser Art zu kochen bin ich aufgewachsen und so koche ich heute noch. Ihren Ursprung hat die Küche in ländlichen Regionen. Dort wurden Mahlzeiten aus den Zutaten kreiert, die zur Verfügung standen. Man nutzte das, was man selbst anbaute, und kaufte das Wenige zu, was man sich leisten konnte. Auf diese Weise lernten Menschen schätzen, was sie besaßen, und bereiteten ihre Speisen mit viel Liebe, Kreativität und Fantasie zu – so schmeckten sie am besten!

Die Jahreszeiten spielten eine wichtige Rolle, denn in jeder Region Italiens gab es zu gewissen Zeiten im Jahr eine große Fülle bestimmter Produkte. Deshalb mussten die Menschen kreative Wege finden, um sie zu verarbeiten. Ein Überangebot wurde niemals verschwendet, sondern haltbar gemacht, damit man sich das ganze Jahr über daran erfreuen konnte. So kam man auf die Idee, Fisch einzusalzen oder Fleisch zu räuchern. Noch heute gibt es in italienischen Feinkostläden ein großes Angebot an geräucherten Fleischwaren. Ein Zuviel an Gemüse legte man in Öl ein, und das Einkochen und Abfüllen der letzten Tomaten des Sommers oder das Trocknen der Früchte in der Sonne waren geläufige, jährliche Rituale in den meisten italienischen Familien.

Pasta, einfach aus Mehl und Wasser zubereitet, spielt in der bäuerlichen Küche eine wichtige Rolle. Orecchiette aus Apulien oder Trofie aus Ligurien bilden die Grundlage für viele köstliche Gerichte, die mit der Zeit auch über Italien hinaus Bekanntheit erlangten. Pasta war im Süden traditionell ein Hauptbestandteil der Küche, während man im Norden eher Reis und Maisgrieß aß. Von dort stammen Risotto sowie cremige und gebackene Polenta.

Brot, das wir heutzutage als selbstverständlich hinnehmen, zum Frühstück oder als schnelles Sandwich zur Mittagszeit, war in Italien immer ein Grundnahrungsmittel. Eine italienische Mahlzeit ohne Brot auf dem Tisch ist nicht komplett, und auch in Rezepten kommt es zum Einsatz: Altbackenes Brot wird niemals weggeworfen, sondern verwertet – denken Sie an den toskanischen Panzanella-Salat, der mit Olivenöl beträufelt und mit Tomaten und Oliven zubereitet wird. Ein beliebtes Gericht in Apulien ist Panecotto, das in Brühe gekochtes altbackenes Brot enthält, manchmal auch etwas Gemüse. Viele Suppen werden mit Brot zubereitet – die toskanische Ribollita oder die Pappa al pomodoro, um nur zwei zu nennen. Jede Region kennt ihre eigene Version.

Brot wird auch als Füllung für Gemüse verwendet oder in Hackmasse für Fleischbällchen gemischt, um einen Teil des Fleisches zu ersetzen. Auf Sizilien streut man als Ersatz für Käse sogar Semmelbrösel über seine Pasta.

Immer wenn ich altbackenes Brot habe, mache ich Semmelbrösel daraus. Ich bewahre sie in Dosen auf, um sie zum Panieren von Fleisch oder Fisch zu verwenden oder um damit Aufläufe oder Pasta zu bestreuen. Auch Brotteigreste landeten niemals im Müll. Die Pizzabäcker aus Neapel belegten sie mit Tomatensauce und Käse, was man in der Gegend als Diavulilli oder Angiolilli kennt.

In ganz Italien tragen Rezepte oft den Beinamen scappati oder fuggiti, was »entkommen« bedeutet – das bezieht sich auf ein bestimmtes Fleisch oder einen bestimmten Fisch, der auf magische Weise »ausgebüxt« ist; das bedeutet, er war einfach zu teuer und wurde deshalb nicht verwendet.

Wenn man sich die Venusmuscheln für die Spaghetti alle vongole nicht leisten konnte, aber die restlichen Zutaten vorrätig hatte, sagte man in Neapel, dass die Vongole »entkommen« waren! Es gibt ein Rezept für Meeresfrüchte-Pasta aus Castellamare di Stabia, das Pasta con i sassi genannt wird, für das man Kiesel aus dem Meer nahm, um das Nudelwasser zu salzen – ich kann nur annehmen und hoffen, dass die Steine vor dem Servieren wieder entfernt wurden!

Aus günstigeren Fleischstücken und Innereien kreierte man oft wundervolle Gerichte – denken Sie nur an die lang geschmorten Ragouts und Eintöpfe. Innereien wurden oft sehr günstig verkauft oder sogar vom Metzger umsonst abgegeben, während er das Fleisch an Wohlhabendere verkaufte. Sie wurden zu Gerichten wie dem scharfen Soffritto napoletano verarbeitet, bei dem Kräuter und Chili den Geschmack überdecken; Trippa (Kutteln) werden in ganz Italien zu unterschiedlichen Speisen verarbeitet, und auch im Fegato alla veneziana aus Venedig stecken Innereien, nämlich Leber. Kein Teil des Tieres wurde jemals weggeworfen, aus Schweineblut wurde sogar Schokolade gemacht. Viele dieser Gerichte werden heute noch gekocht und sind inzwischen echte Delikatessen.

Fisch hat man meist getrocknet und gesalzen, um ihn längere Zeit aufbewahren zu können. Baccalà (gesalzener Kabeljau) oder Stoccafisso (luftgetrockneter Kabeljau) sind gute Beispiele. Die ehemaligen Arme-Leute-Gerichte sind heute sehr beliebt, teuer und gehören zu den Speisen derjenigen, die genug Geld dafür ausgeben können. Gepökelter Fisch ist eine Delikatesse, die man vor allem zu Weihnachten genießt. Baccalà wird auf unterschiedliche Weise in allen Regionen Italiens verzehrt. In Venedig wird er in Milch gegart, mit Olivenöl und Knoblauch zu einer cremigen Konsistenz eingekocht und dann auf gebackener Polenta serviert. In Ligurien wird er mit Kartoffeln gekocht und in Neapel in einer Tomatensauce.

Bohnen und Hülsenfrüchte spielen in der italienischen Küche ebenso einen wichtigen Part, was wahrscheinlich auf die Zeiten zurückgeht, als Fleisch unerschwinglich war. Die Italiener lieben dickliche Suppen und Pastagerichte auf Bohnenbasis, und jede Region hat ihre eigene Spezialität, die aus regional angebauten Hülsenfrüchten sowie aus weiteren in dieser Gegend beliebten Zutaten gekocht wird. Bohnen und Hülsenfrüchte sind eine hervorragende Proteinquelle, sie sind preiswert und können für wirklich schmackhafte Gerichte verwendet werden.

Die schiere Einfachheit und Köstlichkeit dieser meist einfachen Gerichte erstaunt mich immer wieder. Sie geben einen guten Einblick in den Einfallsreichtum der einst armen Leute in Italien. In den letzten Jahren ist diese Art des Kochens wieder sehr in Mode gekommen und heute können solche Gerichte in den besten Restaurants bestellt werden, die oft hohe Preise dafür verlangen. Die Tatsache, dass die Rezepte der Cucina povera zu Hause ebenso wie in Spitzenrestaurants gekocht werden, zeigt, dass die armen Italiener von einst tatsächlich sehr gut gegessen haben!

Ich hoffe, Sie kochen einige meiner Lieblingsrezepte der Cucina povera in diesem Buch nach und genießen sie – einige stammen aus meiner Heimatregion Kampanien, manche aus Nord- und Süditalien sowie von den Inseln. Jedes Rezept erzählt eine Geschichte, und alle zusammen bilden das dichte Netz, das die Esskultur meines geliebten Landes ausmacht. Ich habe versucht, die Rezepte so einfach wie möglich zu machen, mit leicht erhältlichen Zutaten. Manche brauchen ein wenig Zeit, aber die meisten können auch Hobbyköche schnell und einfach nachkochen.

Buon Appetito!

REIS, POLENTA UND GETREIDE

CHISCIOL

Buchweizen-Pfannkuchen mit Käse

Für dieses Rezept der Cucina povera aus der Alpenregion von La Valtellina in Norditalien werden traditionell regionale Zutaten wie Buchweizen, Grappa und die Käsesorte Casera verwendet. Ich habe den Grappa durch Weißwein ersetzt, aber wenn Sie diesen scharfen Schnaps vorrätig haben, verwenden Sie ihn. Als Käse habe ich Greyerzer genommen, aber Sie können auch Comté oder einen reifen Cheddar nehmen. Backen Sie am besten in einer Pfanne mit schwerem Boden, so wird die Unterseite schön knusprig und die Füllung mit dem geschmolzenen Käse cremig-weich. Servieren Sie als sättigende Mahlzeit pro Person einen Pfannkuchen und dazu einen gemischten Salat. Buchweizen enthält viele Nährstoffe und ist glutenfrei (das andere hier verwendete Mehl jedoch nicht).

Für 4 große gefüllte Pfannkuchen

150 g Buchweizenmehl

100 g Weizenmehl (Type 00)

1 Prise Meersalz

50 ml Weißwein

Butter zum Braten

200 g Greyerzer, in dünne Scheiben geschnitten

Beide Mehlsorten mit dem Salz in eine Schüssel sieben und mit dem Wein verquirlen, dann nach und nach 350 ml Wasser unterrühren, bis ein nicht zu flüssiger, klümpchenfreier Teig entsteht. Die Schüssel abdecken und den Teig 10 Minuten ruhen lassen.

Eine kleine Pfanne (etwa 20 cm Ø) bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen. Wenn sie heiß ist, mit etwas Butter einfetten. Eine Kelle Teig hineinfüllen und ungefähr 30 Sekunden backen, dann ein paar Käsescheiben darauflegen. Eine weitere Kelle Teig darübergeben und etwa 1 Minute weitergaren, bis die Unterseite goldgelb ist. Den Pfannkuchen mit einem Pfannenwender wenden und 2–3 Minuten weiterbraten, bis sich auf der Unterseite eine goldgelbe Kruste bildet und der Käse schön geschmolzen ist.

Auf einen Teller legen und warm halten, währenddessen aus dem restlichen Teig und Käse drei weitere Pfannkuchen backen. Heiß servieren.

TIMBALLO DI RISO

Reisauflauf

In Norditalien kommt oft Risotto auf den Tisch. Timballo di riso, auch als Sartù bekannt, ist jedoch ein typisch neapolitanisches Gericht aus dem 18. Jahrhundert. Damals galt Reis als langweiliges Arme-Leute-Essen, weshalb die neapolitanischen Köche am Hof ihn mit Fleisch, Käse und Gemüse verfeinerten und so einen gehaltvollen Auflauf kreierten, um den König zufriedenzustellen. Es hat funktioniert, und mit der Zeit entwickelte sich daraus ein großartiges Rezept für die Resteverwertung – Ragout, Gemüse, Käse, Schinken und was man sonst noch mag. Sogar übrig gebliebener Risottoreis kann dafür verwendet werden – einfach mit einer Béchamel- oder Tomatensauce sowie geriebenem Käse vermischen und überbacken.

Dies ist meine Version eines Sartù napoletano, aber Sie können dafür beliebige andere Zutaten nehmen. Sie können ihn in einer feuerfesten Form backen oder, wenn Sie sich trauen, in einer Kuchenform und ihn dann zum Servieren stürzen. Nehmen Sie dann aber eine Springform und fetten Sie sie gut ein. Seien Sie gewarnt, dies ist eine sehr gehaltvolle Mahlzeit. Buon Appetito!

4–6 Portionen

2 EL natives Olivenöl extra

1 kleine Zwiebel, fein gehackt

½ Stange Staudensellerie, fein gehackt

1 kleine Karotte, fein gehackt

200 g Rinderhackfleisch

2 EL Weißwein

400 g gehackte Tomaten (aus der Dose), glatt püriert, oder 400 g Passata

250 g Risottoreis

ca. 780 ml heiße Gemüsebrühe

100 g TK-Erbsen

25 g Butter, plus mehr für die Form

35 g geriebener Parmesan

1 EL Semmelbrösel, plus mehr für die Form

1 Kugel Mozzarella (125 g), abgetropft und grob gehackt

1 Bio-Ei, leicht verquirlt

Butterflöckchen zum Belegen

Für die Béchamelsauce

20 g Butter

20 g Mehl

250 ml Milch

Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel, Sellerie und Karotte hinzufügen und bei mittlerer Temperatur etwa 5 Minuten anbraten. Das Rinderhack untermischen und 7 Minuten bräunen. Den Weißwein hineingießen und einkochen lassen. Tomaten unterziehen, den Topfdeckel auflegen, die Temperatur reduzieren und das Ganze 40 Minuten köcheln.

Den Reis einrühren, eine Kelle heiße Brühe zugeben und bei mittlerer Temperatur kochen, dabei mit einem Holzlöffel umrühren, bis die Flüssigkeit absorbiert ist. Weiter auf diese Weise heiße Brühe zugießen, Kelle für Kelle, und unter Rühren etwa 17 Minuten kochen, bis der Risotto al dente ist. Etwa 5 Minuten vor Ende der Kochzeit die Erbsen untermengen. Den Topf vom Herd nehmen und die Butter sowie die Hälfte des Parmesans unterziehen. Abkühlen lassen.

Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Eine 25,5 cm große und 13 cm tiefe kugelförmige Kuchenform, Springform oder eine runde Auflaufform mit Butter einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Überschüssige Brösel abklopfen.

Während der Ofen aufheizt, die Béchamelsauce zubereiten. Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen, vom Herd nehmen und das Mehl einrühren. Portionsweise die Milch zugießen und unterrühren. Den Topf wieder auf den Herd stellen und die Sauce bei mittlerer Temperatur unter ständigem Rühren dicklich einkochen. Vom Herd nehmen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.

Mozzarella, das Ei und die Hälfte der Béchamelsauce unter die Risotto-Mischung rühren.

Die Mischung gleichmäßig in die vorbereitete Form füllen und mit der restlichen Béchamelsauce bedecken. Die Semmelbrösel mit dem übrigen Parmesan mischen und auf der Sauce verteilen. Butterflocken darauflegen.

30 Minuten backen, bis sich auf der Oberfläche eine schöne goldbraune Kruste bildet. Aus dem Ofen nehmen, etwa 5 Minuten ruhen lassen und dann servieren.

MESCIUA

Ligurische Dinkel-Bohnen-Suppe

Dinkel, den man für diese dicke ligurische Suppe verwendet, ist eine alte Getreideart. Das Rezept dieser Suppe soll aus dem 14. Jahrhundert stammen und zur Cucina povera der nördlichen Regionen gehören. Die Mahlzeit ist proteinreich und wird hier mit Bohnen und Kichererbsen zu einem nahrhaften, herzhaften Essen. Zwar verwendet man traditionell getrocknete Hülsenfrüchte, die über Nacht eingeweicht werden müssen und länger zum Kochen brauchen, aber in meiner Version habe ich welche aus der Dose genommen, mit denen es genauso gut und viel schneller geht.

4 Portionen

120 g Perldinkel (Dinkelreis)

400 g Kichererbsen (aus der Dose)

400 g Cannellini-Bohnen (aus der Dose)

1 Zweig Rosmarin

2 EL natives Olivenöl extra, plus mehr zum Beträufeln

1 Zwiebel, fein gehackt

1 Handvoll glatte Petersilie, fein gehackt

1 EL Tomatenmark, mit etwas warmem Wasser angerührt

Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

geröstete Bauernbrotscheiben zum Servieren

Den Dinkel unter fließend kaltem Wasser waschen, mit ausreichend frischem Wasser in einen Topf geben, zum Kochen bringen und etwa 20 Minuten sanft köcheln lassen, bis er gar ist (die angegebene Garzeit auf der Packung beachten).

In der Zwischenzeit Kichererbsen und Cannellini-Bohnen mit der Flüssigkeit aus der Dose und dem Rosmarinzweig in einen zweiten Topf geben und erhitzen.

Das Olivenöl in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Zwiebel sowie die Hälfte der Petersilie bei schwacher Hitze etwa 5 Minuten darin anschwitzen.

Gekochten Dinkel abseihen und mit Kichererbsen sowie den Cannellini-Bohnen vermengen. Tomatenmark und die Zwiebelmischung hinzufügen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Rosmarinzweig entfernen. Mit etwas Olivenöl beträufeln, mit der restlichen Petersilie garnieren und mit gerösteten Bauernbrotscheiben servieren.

POLENTA CONCIA AL FORNO

Polenta-Käse-Auflauf

Polenta war in Norditalien seit jeher Grundnahrungsmittel, und in bäuerlichen Gegenden war das Maismehl oft das einzig erhältliche. Natürlich haben sich die Zeiten geändert, aber Polenta bleibt ein klassisches und beliebtes Gericht, vor allem in den nördlichen Bergregionen, wo ein dampfender Teller mit Polenta im Winter immer willkommen ist. Polenta concia ist der Name für mit Käse vermischte Polenta. Sie können sie sofort essen oder, damit sie noch schmackhafter wird und eine knusprige Kruste bekommt, im Ofen überbacken. Um der Polenta beim Kochen mehr Geschmack zu verleihen, gebe ich gern ein paar Würfel Gemüsebrühe (je 28 g) ins Wasser, aber Sie können auch einfach nur Wasser nehmen und später mit Salz würzen.

Dieses herzhafte Gericht kann man als Hauptspeise oder Beilage zu einem Eintopf genießen. Es eignet sich auch gut, um Käsereste aufzubrauchen – unten finden Sie Beispiele für Käsesorten, die ich hier gern verwende, aber Sie können nehmen, was gerade vorrätig ist. Als ich das Rezept ausprobierte, habe ich Parmesan, Cheddar und Gouda genommen, weil diese Sorten gerade in meinem Kühlschrank lagen.

4–6 Portionen

40 g Butter, plus mehr für die Form

1,2 l Gemüsebrühe oder Wasser

300 g Instant-Polenta

320 g gemischter Käse (z. B. Parmesan, Pecorino, Fontina, Cheddar, Gouda, Greyerzer, Gorgonzola), gerieben oder sehr klein gewürfelt

Meersalz (nach Belieben)

4 Salbeiblätter

Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Eine Auflaufform mit etwas Butter fetten.

Die Brühe in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Temperatur auf mittlere Stufe reduzieren und nach und nach die Polenta einrieseln lassen, dabei gut umrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Dann unter Rühren etwa 3–5 Minuten garen (bzw. die Kochzeit je nach Packungsangabe anpassen), bis sie glatt und cremig ist. Den Topf vom Herd nehmen und die Hälfte des Käses einrühren. Mit etwas Salz würzen, falls nötig (wenn Wasser statt Brühe verwendet wurde).

Die Hälfte der Polentamasse gleichmäßig in der Auflaufform verteilen, mit dem restlichen Käse bestreuen und mit der übrigen Polenta bedecken. In einer kleinen Pfanne die Butter mit den Salbeiblättern bei schwacher bis mittlerer Temperatur zerlassen, dann auf die Polenta gießen.

Etwa 20 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und sofort servieren.

CALZAGATTI

Polenta mit Bohnen

Wie dieses traditionelle Bauerngericht aus Modena in der Emilia Romagna zu seinem Namen gekommen ist, ist eine lustige Geschichte: Demnach hat eine Dame Polenta und Bohnen separat zubereitet, und als sie beides zu Tisch bringen wollte, ist sie über ihre Katze gestolpert. Dabei fielen die Bohnen in die Polenta. Ich weiß nicht, was daran wahr ist, aber Polenta mit Bohnen ist ein sehr sättigendes Gericht. Ich habe getrocknete Bohnen verwendet, aber Sie können auch welche aus der Dose nehmen. Man kann dieses Gericht auf drei verschiedene Arten zubereiten und servieren: als cremige Polenta oder in Scheiben geschnitten, die man entweder braten oder grillen kann. Alle drei sind köstlich, aber ich brate die Scheiben am liebsten.

4 Portionen

200 g getrocknete Borlotti-Bohnen, über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht, oder 800 g Borlotti-Bohnen (aus der Dose)

natives Olivenöl extra zum Braten

2 Knoblauchzehen, leicht zerstoßen, aber noch ganz

60 g Bauchspeck, gewürfelt

2 kleine Zweige Rosmarin

Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

200 g Instant-Polenta

20 g geriebener Parmesan

Die eingeweichten Borlotti-Bohnen abgießen und abspülen, mit ausreichend kaltem Wasser in einen Topf geben. Aufkochen und in etwa 40 Minuten weich garen (Packungsangabe überprüfen). Abseihen und dabei das Kochwasser auffangen. Verwenden Sie Bohnen aus der Dose, diese abseihen und das Einlegewasser aufheben.

4 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch darin bei mittlerer Temperatur etwa 1 Minute anschwitzen, dann den Bauchspeck hinzufügen und unter Rühren etwa 5 Minuten bräunen. Bohnen und Rosmarin hinzufügen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und kurz erhitzen. Die Pfanne vom Herd nehmen und den Knoblauch entfernen.

Für die Polenta das Bohnenwasser (Sie brauchen 800 ml, ggf. mit Wasser auffüllen) in einen Topf gießen und aufkochen. Die Polenta nach und nach einrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Unter Rühren etwa 3–5 Minuten garen (ggf. Packungsangabe beachten). Den Topf vom Herd nehmen, dann den geriebenen Parmesan und die Bohnenmischung unterrühren. Die Rosmarinzweige entfernen.

Die Polenta kann gleich verzehrt werden oder man füllt sie in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Kastenform mit 2 l Fassungsvermögen und lässt sie mindestens 1 Stunde abkühlen. Dann aus der Form stürzen und in 2,5 cm dicke Scheiben schneiden. Diese bei hoher Temperatur in etwas Olivenöl 2 Minuten von jeder Seite anbraten oder im Backofengrill auf höchster Stufe von jeder Seite goldbraun und schön knusprig backen. Heiß servieren.

RISO E LENTICCHIE

Reis mit Linsen

Dieses glutenfreie Gericht ist im Nu zubereitet und sättigt auf wunderbare Weise. Wenn Sie sich vegetarisch ernähren, lassen Sie den Pancetta einfach weg und achten darauf, dass der Käse vegetarisch ist. Wenn Sie keinen Staudensellerie bekommen, keine Sorge, dann nehmen Sie stattdessen Karotten, und wenn Sie keine frischen Tomaten haben, können Sie sie durch Dosentomaten ersetzen. Nach Belieben können Sie auch geriebenen Parmesan statt Pecorino verwenden oder etwas Olivenöl.

2–4 Portionen

250 g getrocknete braune oder grüne Linsen (z. B. Puy- oder Castelluccio-Linsen)

2 EL natives Olivenöl extra

50 g Pancetta, fein gehackt

1 Zwiebel, fein gehackt

1 Stange Staudensellerie, fein gehackt

1 Knoblauchzehe, leicht zerstoßen, aber noch ganz

2 reife Tomaten, fein gehackt

1,7 l Gemüsebrühe

250 g Arborio-Reis (nicht gewaschen)

1 Handvoll glatte Petersilie, fein gehackt

20 g geriebener Pecorino

Auf der Packungsanweisung der Linsen nachlesen, ob sie vorab eingeweicht werden müssen. Falls ja, diese über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen, dann abtropfen lassen und sorgfältig abspülen. Andernfalls nur in ausreichend kaltem Wasser waschen.

Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, den Pancetta und die Zwiebel hinzufügen und bei mittlerer Hitze etwa 3 Minuten dünsten. Sellerie, Knoblauch und Tomaten hinzufügen und 1 Minute mitbraten.