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Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,85, Hochschule für Musik und Theater Hannover (Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Walter Dirks (1901-1991) war einer der letzten großen Meinungsjournalisten der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland. Die Arbeit erhebt in kritisch-hermeneutischer Methode sein Selbstverständnis als Journalist. Quellen sind neben seinen Publikationen u.a. unveröffentlichte Briefwechsel und Notizen aus seinem Nachlass.
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0. Einführung
(1) Diese Arbeit versucht, die Grundlinien des Verständnisses von Journalismus, des Beruf sverst ändnisses von Journali sti nnen und Journalisten und des implizierten journalistischen Ethos bei Walter Dirks zu systemati sier en und kritisch darzustellen. Diese Untersuchung hat Grenzen.
1. Walter Dirks ist ein kontextueller Denker. Sein lebensweltlicher Kontext mit den spezifis chen kathol ischen, sozialist ischen und famili ären Elementen ist bei der Überprüfung eines t heoreti schen Journali smusverständnisses zu berücksichtigen. Eine wissenschaftliche Biographie über Walt er Dir ks steht aber noch aus.
2. Die Jahre 1917/ 19 und 1989/90 können als markante Wendepunkte in der europäischen und deutschen Geschichte verstanden werden. Die Russische Revoluti on, der Begi nn der erst en deutschen Republik markier en einen Umbruch von den übernommenen Ordnungen der letzten Jahrhunderte zu st aatl ichen Versuchen von Demokrat ie und Sozialismus, die fast siebzig Jahre deutsche, europäische und weltweite Geschi cht e geprägt haben. Der Zusammenbruch der Sowjet union und die Vereini gung der beiden deutschen Nachkriegsstaat en haben zu einem Umbruch nicht nur der pol it ischen Strukturen geführt. Die Folgen sind noch ni c ht abzusehen.
Unter allem Vorbehalt gegenüber dem Urteil der historischen Experten und ohne Einmischung in die Definitionen und Bestimmungen des Begriffs »Epoche«, scheint der Fall der Mauer nicht nur von bonner Populisten als Symbol einer beendeten Epoche verstanden werden zu können.
1Dirks, Walter: Vorwort, in: Geschäftsführung ohne Auftrag, 9.
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Walter Di r ks hat beinahe2diese ganze Epoche journalistisch begleitet und ist von der Ausei nander set zung mi t ihr geprägt worden.3Diese Epoche ist zu zwei Dritteln für mich nicht miterlebte Geschichte. Das gibt Grenzen des Vorverständnisses und der Interpretationsmöglichkeiten an.
3. Wal ter Dirks i st gebildet gewesen, gar humanistisch gebildet. Er hat Zei t sei nes Lebens von Berufs wegen und aus Inter esse viel gelesen. In seiner Publizistik findet sich davon Vieles wieder. Da sich Walter Dirks aber nicht als Wissenschaftler verstanden hat, hat er manche erlesene Erkenntnis einfl i eßen l assen, ohne die Quelle zu kennzeichnen. Er hat si ch immer als Teilnehmer eines umfassenden Gespräches mit anderen Publizisten, Intellektuellen, Musikern, Philosophen, Wissenschaftlern und Politikern gesehen. Wo er i n sei nen Publikati onen Bezüge nicht selbst herstell t, sind sie oft nur zu vermuten. Theologische Grundl i ni en, die für diese Arbeit von Interesse sind, sind aufgrund meines eigenen Theologiestudiums sicher am ehest en erkannt worden. Da von Dirks auch keine Tagebücher zur Verfügung stehen, die über seine Produktionsprozesse und sei ne Lese- und Gespr ächsf rüc hte Auskünf te geben, bleibt meist die rein texti mmanente Int erp ret ati on.
4. Dirks ist in erster Linie Journalist, Publizist und Schriftsteller. Dort, wo er von seinem Selbst verst ändnis des journal istischen Berufs4spri cht, geschieht das in Entspr echung zu seinen Äußerungen über den Journalismus und den Journalisten, die Journalistin. Es wäre spannend seine eigenen Erwartungen an die journal istische Profession anhand seiner eigenen Veröffentlichungen zu überprüfen. Das leistet diese Arbeit nicht. Sie arbeitet nur die Theorie bei Dirks, seine formalen Aussagen über die journalistische Arbeit heraus und überprüft sie nicht an Dirks' Praxis.
2Walter Dirks' erste Veröffentlichungen erscheinen 1921.
3Vgl. Ulrich Bröckling: Einleitung, in: Dirks, Walter: Für eine andere Republik. Politische Essays und Kommentare, autobiographische Aufsätze 1969-1987. Herausgegeben von Fritz Boll, Ulrich Bröckling und Karl Prümm. Mit einem Vorwort von Walter Dirks (5-11) und einer Einleitung von Ulrich Bröckling (13-37), Gesammelte Schriften Bd. 8, CH-Zürich 1991 [= Für eine andere Republik], 13f.
4»Beruf« wird in diesem Kontext umfassender verstanden als nur die Beschreibung journalistischer Erwerbsarbeit. In Anlehnung an Max Webers soll damit ein umfassendes (Selbst)Verständnis begriffen werden. Vgl. Weber, Max: Politik als Beruf, Berlin71982 und Weber, Max: Wissenschaft als Beruf, in: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen41973,
594ff.
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5. Die Themen der Publi zist ik Di rks' hängen eng zusammen. Da es auf den fol genden Seiten ausschließli ch um sei ne Über l egungen zum journalistischen Beruf geht, werden andere Bereiche seiner Publizistik nur insoweit referiert, als sie zum Verständnis der behandelten Frage von Belang sind.5
6. Dirks' Texte sind aus der Tagesaktualit ät entstanden und für den Tag geschrieben. Hi er werden sie systematisch untersucht, d.h. der historische Kontext wird, nur insofern er für das Verständnis von Zit aten wichtig ist, erläutert.
(2) Di e Arbeit will (positiv) eine Darstellung der Positi on Dirks' anhand seiner Publikati onen zum untersuchten Thema bieten. Si e versucht, den lebensweltli chen und biographischen Kontext Walter Dirks' zu skizzieren (1.1) und sein Denken geistesgeschichtli ch zu verorten (1.2). Da Journalismus nicht im luftleeren Raum stattfindet, sondern in konkreten Medienlandschaften und Mediensystemen, unter bestimmten Produktionsbedingungen, werden die Äußerungen Walter Dirks' zu Medienst rukturen und -funktionen und in ihrer Bedeutung für den journalist ischen Beruf referiert (2.1). Sein Journalismusverständnis wird auf diesen Grundlagen herausgearbei tet (2.2) und auf sei ne Relevanz in der Diskussion um das Berufsverständnis von Journalistinnen und Journalisten hin abschließend überprüft und bewertet (3.). Der Anspruch, die umfassende Literat ur zum j ournal i st i s chen Ber uf der l etzten Jahr zehnt e zu ber ücksi cht i gen, wi r d nicht erhoben. Ausgangspunkt sind die von Dirks vorgegebenen Positionen. Ihre Fruchtbarkeit für ein zeitgemäßes, heute noch gültiges Verständnis eines kritischen und engagierten Journalismus, soll aufgezeigt werden.
0.2 Methode und Quellen
(1) Eine hermeneutische Textinterpretation, das ist es, was met hodisch zu leisten versucht wird, muß sich an der Erf üll ung dreier Bedingungen messen lassen:
1.Offenlegungund kontrolli erter Einsatz des Vorverständnisses und des besonderen, sit uationsbezogenen Inter esses einschließlich der vorverständniskri tischen und möglichst i mmanent enAuslegungdes Interpretandums;
2. Krit ischeÜberprüfungdes Geltungsanspruchs, den das Interpretandum erhebt, bzw. unterstellt;
5Die Bibliographie Walter Dirks' verzeichnet in 71 Jahren (1920-1991) 4108 Publikationen. Dabei hat Bröckling die kleineren Beiträge aus der RMV, FNP und FZ nicht mit aufgenommen. Vgl. zur Auswahl: Dirks, Walter: Bibliographie. Eingeleitet und bearbeitet von Ulrich Bröckling, herausgegeben vom Archiv der sozialen Demokratie in der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1991, 7-11.
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3. Beantwortung derAnwendungs-bzw.Aneignungsfrageund gegebenenfal ls Vollzug einer begründet en Anwendung bzw. Aneignung.6
Di e i mmanente Auslegung bezieht sich unter Berücksichtigung der Sekundärliteratur primär auf die Publikati onen von Walter Dirks. Ausf ührli cher werden dabei besonders diejenigen Quellen ziti ert, die nicht leicht zugänglich si nd. Das si nd zum ei nen di e nicht ander wei t i g publ i zi ert en Typos kri pte von Hör funkbeit räg en, soweit sie i m Archiv der sozialen Demokrati e in der Friedri ch-Ebert-Stiftung, Bonn im Depositum Walter Dirks zu fi nden si nd, ergänzt durc h Material, das mir Ulrich Bröckling zur Verfügung stellte. Zum anderen persönliche Stellungnahmen und Manuskripte, die bisher nicht publiziert sind. Bei letzteren Texten wi r d kei n Anspr uch auf Vollständigkeit erhoben, da die Korrespondenz Walter Dirks' f ür diese Untersuchung ni cht berücksi chti gt wir d. Zur Zei t i st der Nachl aß weder vollständig im AdsD, noch archivarisch erschlossen, ein Findbuch liegt noch nicht vor. Ich stütze meine Untersuchung in erster Linie auf Dirks' Veröffentlichungen, die bibli ogra phisch und archivarisch erfaßt sind. Andere, zufäll ig oder durch Hinweise gef undene, Äußerungen werden nur hi nzugezogen, um Positionen aus Veröff entlichungen zu verdeutli chen.7Wertvol le Hi nwei se er hi el t i c h aus Gesprächen mit Wolfgang Schroeder und Ulrich Bröckling.
(2) Der ze i t l i che Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den Jahren von 1945 bis 1990. In diesem Zeitr aum fi nden sich die meisten Reflexionen zum journalistischen Beruf. Da sich Dir ks in sei nen Grundpositi onen über die Jahrzehnte treu gebli eben ist8, läßt sich di e zeitli che Schwerpunktsetzung auch deshalb vert reten, weil die bisherige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Dirks sich verstärkt auf die erst e Hälfte seines Lebens konzentriert.
6Buck, Günter/Böhler, Dietrich: Probleme menschlichen Handelns und Verstehens, in: Funkkolleg Praktische Philosophie / Ethik, hrsg. vom Deutschen Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen, 1980, Studienbegleitbrief IV, 71.
7Sind Beiträge in die Gesammelten Schriften aufgenommen worden, so wird nach der dortigen Fundstelle zitiert. Die entsprechenden Titelabkürzungen sind im Literaturverzeichnis in eckigen Klammern [=] angegeben.
8Von der Kontinuität der Positionen Dirks mit Brüchen in der Zeit von 1934-1943 geht die Forschung geschlossen aus: Vgl. u.a. Schlette, Heinz Robert: Eine journalistische Lebensarbeit. Zu den »Gesammelten Schriften« von Walter Dirks, in: Orientierung 55 (1991) 78f.; Schroeder, Wolfgang: Politische Publizistik zwischen Widerstand und Anpassung, in: NG/FH 37 (1990) 1119-1126 und Prümm, Karl: Walter Dirks und Eugen Kogon als katholische Publizisten der Weimarer Republik, Heidelberg 1984.
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(3) Nocheine Anmerkung zur Verwendung einiger Begriffe.I n sei nen Ref l exi onen und Äußerungen zum Journalismusverständni s trennt Dirks nicht streng zwischen den Begri ffen »Journalist«, »Schriftsteller« und »Publizist«. Er füllt sie meist mit gleichen Gehalten. So veröffentlicht er einen Vortrag über das Selbstverständnis des Schriftstellers9mit unwesentlichen Änderungen auch als Artikel über die Aufgabe des Publizisten10. Hat er si ch in f rüheren Jahren sel bst als Publ izi st bezeichnet , so wi ll er 1983 von den Publizi sten schweigen: »das ist kein Beruf, den ich auf den Meldezett el setzen möchte«11. Dahinter st ecken zwei Einsichten: die Grundfunkt ionen und Orientierungspunkte sind für alle drei gleich, sie leiten sich aus ihrer Herk unft als Intellekt uelle ab12; und: di e Posit ion des Publizisten in der intellektuellen Diskursgemeinschaft, wie er sie i n Frankreich si eht,13gibt es so in Deutsch-
9Dirks,Walter: Die soziale Verantwortlichkeit des Schriftstellers, Vortrag beim deutsch-französischen Schriftstellertreffen in Lahr, 25.-29.08.1947, in: Dokumente 3 (1947) 486-493, und als MS, 12 S., AdsD, Depositum Walter Dirks, Nr. 124.
10Dirks, Walter/Kogon, Eugen: Die Rolle des Publizisten, in: FH 2 (1947) 1185-1199 [Walter Dirks: 1185-1192].
11Dirks, Walter: Überlegungen zum Selbstverständnis journalistischer Arbeit, [Vortrag am 17.09.1983 in der Katholischen Akademie Freiburg] in: Dirks, Walter (Hg.): Überlegungen zum Selbstverständnis journalistischer Arbeit, München - Zürich 1984, 9-27, 13.
12Das wird weiter unten inhaltlich geklärt, hier geht es nur um die weitere Begriffsverwendung. Vgl. Dirks, Walter: Überlegungen zum Selbstverständnis journalistischer Arbeit, [Vortrag am 17.09.1983 in der Katholischen Akademie Freiburg] in: Dirks, Walter (Hg.): Überlegungen zum Selbstverständnis
journalistischer Arbeit, München - Zürich 1984, 9-27, 12f. und Dirks, Walter: Der Staat und die Intellektuellen, Rundfunkvortrag und Diskussion, in: gehört - gelesen 10 (1963) 872-904.
13So schreibt er im Nachruf des französischen Publizisten Emmanuel Mounier: »Ein 'Publizist' ist nicht ganz dasselbe, wie ein 'Schriftsteller'. Er steht gleichsam zwischen ihm und dem Journalisten und hat Anteil an den Funktionen beider, indem er, sich am Ereignis des Tages entzündend, mit dem Mittel des geschriebenen Wortes der Gesellschaft hilft, zu ihrem wahren Bewußtsein zu kommen. Ein Publizist gilt und wirkt um so mehr, je mehr in einem Lande und in einer Zeit die Republik des Geistes und der Geister lebendig ist, in der die Denkenden als Schreibendeundals Lesende miteinander kommunizieren, einander zurufen, bestätigen, verwerfen. Also gilt in Deutschland der Publizist nicht viel, denn bei uns
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l and nicht. In dieser Arbeit werden deshalb die Begri ffe »Publizist«, »Schriftsteller« und »Journalist«, wenn ni c ht anders vermerkt, synonym verwendet und den jeweils referiert en Texten Dirks' angepaßt. Das kommt nicht zuletzt der Lesbarkeit zugute.
Einen Kampf zwischen Lesbarkeit und verantwortlichem Sprachgebrauch, zwischen emanzipier ter Gerechtigkeit und grammatikalischer Richtigkeit gilt es in der Wahl weiblicher oder männlicher Substantive zu führen. Es geht in dieser Arbeit um ein geschlechtsübergreifendes Selbstverständni s journalistischer Arbeit, auch wenn nicht immer die Doppelsetzung »Journalist und Journalistin« verwendet wird, und die Schreibweise »JournalistIn« soeben das erste und einzige Mal aufgetaucht ist.
0.3 Der Stand der Dirks-Forschung
Dirks ist schon zu Lebzeiten wissenschaftli ch beachtet worden. Die wissenschaftli chen Arbeit en beschäft igen sich bis auf wenige Ausnahmen mit seinem Werk vor 1950. Di e Schwerpunkte liegen dabei auf seiner Faschismustheorie und seinem Sozialismusverständnis.14In der Publi zist ik, der Geschi cht swi ssenschaft und
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zieht man den Monolog vor und denkt und argumentiert in scharf getrennten Überzeugungsblöcken. Also gilt in Frankreich (in Paris...) der Publizist mehr, weil dort jenes allgemeine Gespräch noch stattfindet, in dem jeder bedeutsame Gedanke, der irgendwo ausgesprochen wird, auch tatsächlich vernommen, beantwortet, verantwortet wird.« - Dirks, Walter: Die Verantwortung der Person. Im Gedenken an Mounier, in: FR, 01.04.1950.
14Vgl. u.a.: Lönne, Karl-Egon: »Gegen die faschistische Koalition«. Zur publizistischen Arbeit von Walter Dirks in den letzten Jahren der Weimarer Republik, in: Orientierung 55 (1991) 80-83, als Überblick über das publizistische Wirken Dirks' in der Weimarer Republik. Prümm, Karl: Walter Dirks und Eugen Kogon als katholische Publizisten der Weimarer Republik, Heidelberg 1984. Die Habilitationsschrift des Literaturwissenschaftlers geht den beiden konträren, publizistischen und ideologischen Ursprüngen der späteren gemeinsamen Herausgeber der FH nach und untersucht umfassend die Faschismusanalysen Walter Dirks'. Seiterich-Kreuzkamp, Thomas: Links, frei und katholisch -Walter Dirks. Ein Beitrag zur Geschichte des Katholizismus der Weimarer Republik. Mit einem Nachwort von Walter Dirks, Frankfurt am Main - Bern - New York 1986. In seiner Dissertation zeichnet Seiterich-Kreuzkamp eine empathische (Werk-) Biographie bis 1933 nach. Er stützt sich bevorzugt auf Interviews mit Zeitzeugen und Walter Dirks, sowie die
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Politol ogie gilt das Interesse besonders den Anfangsjahren (1945-50) der Frankfurter Hefte15(si c her auch, weil sich der Untersuchungsgegens tand gut abgrenzen ließ), sowie den Publikationen, an denen Dirks mitgearbeitet hat: der Rhein-Mainischen Volkszeitung16, der Frankfurter Zeitung17und der DEUTSCHEN REPUBLIK18. Sie
14(...Fortsetzung)
Habilitationsschrift von Prümm.
Prümm, Karl: Essay, in: Feuilletons im Nationalsozialismus, 23-87; Prümm, Karl: Einleitung, in: Gegen die faschistische Koalition, 13-47.
Im Herbst d.J. erscheint eine Untersuchung, die für diese Arbeit noch nicht berücksichtigt werden konnte: Bröckling, Ulrich: Katholische Intellektuelle in der Weimarer Republik. Zeitkritik und Gesellschaftstheorie bei Walter Dirks, Romano Guardini, Carl Schmitt, Ernst Michel und Heinrich Mertens, München 1992.
15Stankowski, Martin: Linkskatholizismus nach 1945. Die Presse oppositioneller Katholiken in der Auseinandersetzung für eine demokratische und sozialistische Gesellschaft, Köln o.J. (1976) 66-136; Schneider, Sigrid: Rezension: Stankowski, Martin: Linkskatholizismus nach 1945. Die Presse oppositioneller Katholiken in der Auseinandersetzung für eine demokratische und sozialistische Gesellschaft, Köln o.J. (1976), in: Publizistik 23 (1978) 158f. Stankowskis von der FU Berlin (Publizistik) angenommene Dissertation untersucht u.a. die FH bis 1950. Neben einer Inhaltsanalyse, wertet er eine Fragebogenerhebung unter den FH-Lesern aus. Aufgrund der bekannten Schwierigkeiten der Repräsentativität beigelegter Fragebogen, können die Ergebnisse aber nicht unumstritten sein.
Ewald, Hans Gerd: Die gescheiterte Republik. Idee und Programm einer »Zweiten Republik« in den Frankfurter Heften (1946 -1950), Frankfurt am Main - Berlin - New York - Paris 1986. Die politikwissenschaftliche Dissertation (Bundeswehrhochschule München) geht einem zentralen inhaltlichen Anliegen der FH in den ersten Jahren ihrer Gründung nach, der Idee einer »Zweiten Republik« unter sozialistischen Vorzeichen. Sie beleuchtet dabei auch die Einflüße der Autoren und Herausgeber. Ideen- und wirkungsgeschichtliche Überblicke geben: Schroeder, Wolfgang: Sozialismus aus christlicher Verantwortung. Walter Dirks Publizistik von 1945 - 1950, in: Orientierung 52 (1988) 67-69 und Prümm, Karl: Entwürfe einer »Zweiten Republik«. Zukunftsprogramme in den Frankfurter Heften 1946 - 1949, in: Koebner, Thomas/Sautermeister, Gert/Schneider, Sigrid: Deutschland nach Hitler. Zukunftspläne im Exil und aus der Besatzungszeit 1939 - 1949, Opladen 1987, 330-343.
16Lowitsch, Bruno: Der Frankfurter Katholizismus in der Weimarer Republik und die »Rhein-Mainische Volkszeitung«, in: Ludwig, Heiner/Schroeder, Wolfgang (Hg.): Sozial- und
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werden (mit Ausnahme der FZ) als Foren des Linkskatholizismus19untersucht, was i hr er Bedeut ung sowohl
16(...Fortsetzung)