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Die Geschichte Chinas seit den Opiumkriegen ist ein Kampf mit der eigenen Identität und der Erniedrigung durch die europäischen Mächte und Japans. In dieser Überblicksgeschichte soll der Niedergang des Kaiserreiches, die konfliktreiche junge Republik, der Bürgerkrieg, der chinesisch-japanische Krieg und der Sieg der Kommunisten betrachtet werden.
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Inhaltsverzeichnis
Gründung der National-revolutionären Armee und der Nordfeldzug
Rene Schreiber
Geschichte
Chinas
(1839-1949)
Von den Opiumkriegen bis
zum Sieg der Kommunisten
(Band 1)
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Auflage 1
Copyright © 2020 Rene Schreiber
Umschlag (Cover): Rene Schreiber
Impressum
Rene Schreiber
G. B. Straße 9/2, 1100 Wien
Vorwort
Die Geschichte Chinas seit den Opiumkriegen ist ein Kampf mit der eigenen Identität und der Erniedrigung durch die europäischen Mächte und Japans.
In dieser Überblicksgeschichte soll der Niedergang des Kaiserreiches, die konfliktreiche junge Republik, der Bürgerkrieg, der chinesisch-japanische Krieg und der Sieg der Kommunisten betrachtet werden.
Hinweis zur Schreibweise von Namen
Bei chinesischen Personennamen wird der Nachname zuerst angegeben. Bei der Schreibweise wird darauf geachtet, dass der Name einfach zu lesen ist. Bei nicht gängigen chinesischen Namen wird die Pinyin-Umschrift, das offizielle System der Volksrepublik China, verwendet.
Ich nutzte z. B.: Sun Yatsen, obwohl in der Volksrepublik und in der Republik China der Staatsgründer als Sun Zhongshan oder Sun Yixian bekannt ist.
Bei Ortsnamen gilt dasselbe Umschriftsystem, ausgenommen bei Peking, Kanton und Taipei(h).
Die Opiumkriege
Mit dem Auftreten der neuen europäischen Kaufleute veränderte sich der Handel für das chinesische Kaiserreich. Damit die ausländischen Kaufleute ihre Waren nicht direkt zum Abnehmer liefern konnten und damit eine immense Gewinnspanne erreicht werden konnte, richtete die Regierung eigene Viertel für Ausländer ein. Sie mussten für den Handel in Verbindung mit Handelsbeamten der Cohong-Gilde zusammenarbeiten. Die Zolldirektion in Kanton legte die Preise fest und setzte sie auch rigoros durch. Der europäische Händler konnte sich nicht gegen diese staatliche Bürokratie wehren.
Durch diese Protektion der eigenen Ökonomie konnte bis 1820 das Imperium einen Einnahmenüberschuss aufweisen. Meistens importierten die europäischen Mächte Tee, Porzellan und Seide. Im Gegenzug wurden von China kaum bis gar keine Waren ins Kaiserreich eingeführt. Somit war es eine Einbahn-Wirtschaft. Durch dieses kaiserliche Handeln floss das Silber (Geld) nach China und im Vereinten Königreich kam es zur Silberverknappung und somit zu einer ungünstigen Auswirkung auf die britische Wirtschaft.
In den 1820er Jahren radikalisierte die britische Ost-Indien-Kompanie den Export von Opium nach China. Dabei widersetzten sich die Briten gegen das kaiserliche Verbot des Opiumhandels im gesamten chinesischen Territorium. Die britische Regierung stationierte Truppen, um den Opiumanbau zu schützen. Die Menge verfünffachte sich in den Jahren zwischen 1821 und 1837. Dies hatte fatale Auswirkungen auf die chinesische Volkswirtschaft. China musste ein Handelsdefizit hinnehmen und viele Bürger wurden von dieser Droge abhängig. Kaiser Daoguang ging Schritt für Schritt gegen den Opiumkonsum und später gegen den Opiumhandel vor. Zuerst wurde der Konsum verboten und ein Importverbot verhängt bzw. eine Importkontrolle eingeführt.
Der Kaiser entsandte seinen Spitzenbeamten Lin Zexu als Sonderkommissar nach Kanton um gegen die chinesischen Verbraucher und Zwischenhändler vorzugehen. Lin Zexu hatte viel Erfolg und beschlagnahmte 73 Tonnen Opium und 70.000 Opiumpfeifen. Zusätzlich wurden 1600 Chinesen verhaftet. Die Eskalation mit den ausländischen Mächten entbrannte, als 350 Ausländer in ihren Handelsniederlassungen (Faktoreien) interniert wurden. Der Sonderkommissar Lin Zexu ließ 1400 Tonnen Opium zwischen 3. und 23. Juni 1839 verbrennen und anschließend im Meer versenken. Die Ost-Indien-Kompanie und die britischen Händler protestierten bei der britischen Regierung. Das Vereinte Königreich hielt nichts von einem Krieg mit China. Jedoch billigte das Königreich eine Strafexpedition, um vom Kaiser eine Genugtuung und Wiedergutmachung zu fordern. Die Ost-Indien-Kompagnie durfte somit auch chinesisches Eigentum als Pfand nehmen.
1839 setzte sich die britische Flotte in Bewegung und traf im Jahr 1840 in China ein. Die Briten versenkten einige Kriegsdschunken und besetzten nacheinander Hongkong, Ningbo, Zhoushan und Tianjin. 1841 konnten die Briten unter Charles Elliot mit Qishan, dem Gouverneur von Tianjin, ein Abkommen schließen. Der Gouverneur trat Hongkong an die Briten ab, der Kaiser zahlte zusätzlich 6 Millionen Silberdollar und einem direkten Handelskontakt mit der Qing-Regierung wurde zugestimmt. Der Kaiser von China und die britische Regierung lehnten das Abkommen ab. Charles Elliot wurde abberufen und durch Sir Henry Pottinger ersetzt und der Feldzug wurde fortgesetzt. Im August 1841 eroberte die britische Flotte Xiamen, Ningbo und Zhoushan. 1842 fielen Shanghai und Zhenjiang und das oben genannte Verhandlungsangebot vom Kaiser wurde ausgeschlagen. Stattdessen eroberten die Briten Nanjing. Im Vertrag von Nanjing wurde der Krieg mittels ungleicher Verträge beendet. China musste sich verpflichten, die Handelshäfen Kanton, Xiamen, Fuzhou, Shanghai und Ningbo für Ausländer zu öffnen.