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Nikki und Phil kennen sich aus dem Chat. Beide hegen Gefühle füreinander. Wie wird wohl ihr erstes Treffen ausgehen, dass sie in Alzey in der café bar havana planen? Nicht nur um heiße Schokolade geht es bei Daniela und Marco. Sie sind schon längere Zeit ein Paar. Marco bereitet seiner beruflich gestressten Daniela eine besondere Überraschung. Dabei erinnert er sich an ihre gemeinsamen Anfänge. Natascha und Björn haben unterschiedliche Gründe für ihr Treffen im havana. Beide haben ein festes Vorhaben. Können sie es auch umsetzen oder entwickelt sich doch alles anders als geplant? Ralf ist von tiefer Trauer erfüllt. Eher zufällig findet er wieder den Weg ins havana. Abwesend, und in seine Gedanken vertieft, nimmt er seine Umwelt kaum wahr. Kann ihn die hübsche und einfühlsame Isa aus seiner Lethargie befreien?
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Seitenzahl: 101
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Geschichten aus dem havana
Titelseite
Vorwort
Havana-Traum Gedicht
Einleitung
Episode 1 Nikki & Phil
Liebessehnsucht Gedicht
Episode 2 Heiße Schokolade
Wenn du lächelst… Gedicht
Episode 3 Liebes – Spiel
Alles an Dir Gedicht
Episode 4 Verlust
havana-Ladys Gedicht
Impressum
Nimrodus
22.369 Wörter
Nimrodus
Geschichten aus dem havana
Band 1
Nimrodus
2. überarbeitete Ausgabe
Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über < http://dnb.ddb.de > abrufbar.
© 2006 by Nimrodus
Dieses Buch soll der Auftakt zu einer Reihe von Geschichten sein, wie sie das Leben schreibt oder aber schreiben könnte. Lassen Sie sich entführen in eine Welt, die mal romantisch, mal besinnlich oder auch lustig und sogar traurig sein kann. Für mich ist das havana hier in Alzey mehr, als nur ein inspirierender Ort. Meine Eindrücke finden sich wohl in allen Geschichten wieder und sind doch nur eine Facette der vielen Möglichkeiten. Lassen auch Sie sich verzaubern von den Menschen und ihren unterschiedlichen Schicksalen. Von den Geschichten, die vielleicht sogar auf die eine oder andere Weise hier geschehen sind. Wer weiß, vielleicht sind ja auch Sie schon ein Teil einer dieser
Geschichten aus dem havana…
Du sitzt so fern von mir, ich seh’ dich durch den Raum, schon oft sah ich dich hier, doch du sahst mich wohl kaum.
Seit ich dich das erste Mal sah, komm’ ich nun ins havana so oft, nahmst du mich bisher auch nicht wahr, hab’ ich darauf doch so sehr gehofft.
Und heut’ seh’ ich dich wieder, sitzt gar nicht weit von mir fort, deine Worte sind wie liebliche Lieder, tragen mich an einen traumhaften Ort.
Und während ich so träume von dir, schaust du mich das erste Mal an, deine Blicke wandern herüber zu mir, ich seh’ zu dir, weil ich anders nicht kann.
Zum ersten Mal schau’n wir uns in die Augen, ich wünsch’ mir du könntest versteh’n, dass Blicke zu mehr, als nur anschauen taugen, denn nicht nur dein Lächeln ist wunderschön.
Immer öfter schaust du nun zu mir, ich lächle mehr als nur freundlich zurück, meine Aufmerksamkeit gehört ganz allein dir, mit dir Zusammensein, wäre mein Glück.
So fasse ich mir nun ein Herz und spreche dich einfach an, zu groß wäre für mich der Schmerz, gingst du heut’ und ich hätt’s nicht getan.
Bald sitzen wir zusammen am Tisch, haben Augen, nur für uns ganz allein und allmählich, da verliebe ich mich, wünsch’ mir sehr, auch bei dir würd’s so sein.
Als es später dann Zeit wird zu gehen, stellen wir beide mit Freuden fest, wir müssen uns wieder sehen und das Treffen wird sicher kein Test.
Schon jetzt kann ich’s kaum erwarten, wieder hier, ins havana zu gehen, schon ein Tag ist zu lange zum Warten, um dann dich endlich wieder zu sehen.
Bis heute ist viel Zeit vergangen, längst sind wir beide ein Paar, im havana fanden wir zusammen, denn hier werden Träume noch wahr.
Nimrodus
café bar havana
Das, am 26.02.96 eröffnete havana ist eine Café Bar und liegt in der Hospitalstraße, fast im Herzen von Alzey. Sein Ambiente ist stilvoll und doch gleichermaßen facettenreich, wie die Vielzahl seiner Besucher. Zu denen gehören Teenager genauso, wie auch die reiferen Altersgruppen der Alzeyer und seiner weiteren Umgebung.
Wer das ca. 125 m² große havana zwischen 9.00 und 1.00 Uhr (WE bis 2.00 Uhr) durch den Haupteingang betritt, begibt sich nach links an der Garderobe vorbei und steht nach wenigen Schritten, vor der im Viertelkreis angeordneten ersten Anlaufstelle des havana, der Bar mit ihren acht Barhockern.
Nicht nur durch ihre halbhohen Rückenlehnen laden die weich gepolsterten Barhocker zum zeitlosen Verweilen ein.
Das ausnahmslos freundliche und jugendliche Personal begrüßt seine Gäste mit einem Lächeln auf den Lippen oder einem Handgruß, je nach Bekanntheitsgrad des Besuchers.
Die dreiundzwanzig massiven Holztische, sowie die gepolsterten Bänke und Stühle erwecken den Eindruck, die beiden Räume genauso zu bewohnen, wie die immer zahlreichen Gäste, an deren Gesichter man leicht ablesen kann, dass sich hier ausnahmslos alle wohlfühlen.
Was einem neuen Gast wohl als Erstes auffallen wird, ist der große, gerahmte Spiegel, welcher für sich auf der rechten Seite einen beachtlichen Teil der Wand beansprucht. Überdies spiegelt er sich selbst in der Decke, was ihn zu einem besonderen Blickfang macht.
Rechts von der Bar führt eine Tür zu den sauberen Toiletten, wo sich sogar ein, in der heutigen Zeit sinnvoller Weise angebrachter, Kondomautomat befindet. Zumindest auf der Herrentoilette, welche die von mir benutzte ist.
Links von der Bar geht es unter einem Durchgang, der von einem Stahlträger und Pfosten gestützt wird, in den zweiten, ca. fünfundvierzig m² großen Raum.
Auch hier sind die Tische vorwiegend als Zweier- oder Dreiergruppen arrangiert.
Die linke Außenwand ist mit einer durchgehend gepolsterten Holzbank versehen, welche es ermöglicht durch Zusammenstellen der Tische auch für größere Gruppen eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
An der Wand gegenüber befindet sich, neben einer weiteren Zweier- und zwei Dreiergruppen, der Stolz eines der Besitzer.
Es ist das übergroße Plakat eines Wonderbra- Models, Adriana Karembeu, einer blonden, strahlenden und nur mäßig bekleideten Schönheit, die besagtes Ausstellungsstück bei einem » Treffen « in England, zur Freude seines jetzigen Besitzers signierte.
» To Michael with lots of Love «
Interessierten Gästen erzählt Michael, der zusammen mit Sascha das havana betreibt, vielleicht auch ab und zu die wahre Geschichte dieses schön anzuschauenden Blickfanges.
Neben dem Plakat steht eine fast raumhohe, künstliche Palme. Sitzplätze für die romantischen Verabredungen der Jugend oder der jung gebliebenen Gäste.
Links am Ende dieser so geschmückten Wand, befindet sich neben einer Tür zu diversen Lagerräumen, der für eine Café- Bar unentbehrliche Zigarettenautomat.
Ich möchte nicht behaupten, dass die überwiegende Anzahl der Gäste diesen auch nutzt, aber zumindest wird es einem Raucher hier nicht angelastet, wenn er zu seinem Cappuccino oder Whiskey, diesem Laster frönt.
Von jeder Stelle dieser, wohl nicht nur für mich so angenehmen Lokalität, hat man einen Blick auf und durch die, mit Schriftzügen versehene, Glasfront der Vorderseite des havana.
Hier haben Vorbeigehende die » einsichtige « Möglichkeit nach einem, der nicht immer freien, fast neunzig Sitzplätzen Ausschau zu halten, bevor sie das havana betreten. In den warmen Monaten finden Besucher auch auf der Terrasse an siebzehn Tischen einen von über fünfzig Sitzplätzen.
Nicht wenige sind es, die man an einem Abend mehrfach vorbeigehen sieht, bis sie, einen freien Platz erspähend, das havana betreten.
Innen vor der Glasfront des Nebenraumes hängen zwei große, runde Kugellampen von der Decke. Sie erhellen mit ihrem weichen und gedämpften Licht den Raum gerade soweit, dass Vorbeigehende auch Bekannte im Inneren erkennen können.
Über der Bank befinden sich, in einer teilweise abgehängten Decke, zahlreiche kleine Halogenlampen, welche mit ihrem angenehmen Licht für die restliche Beleuchtung sorgen.
Die nicht zu zahlreich, aber gut platzierten Bilder über der Bank, bieten nicht nur den Verlegenen die Möglichkeit diese, durch Wegsehen, zu bewundern.
Kleine Kerzen in niedrigen Glasschalen auf jedem Tisch, runden neben den Lichtverhältnissen, auch die Atmosphäre ab.
Auf seine Art ist selbst das, an der Decke hängende Abluftrohr aus Edelstahl, mit seinen Lüftungsgittern und dem darüber befindlichen Kabelkanal ein Blickfang. Obwohl es nicht der schönste Anblick ist, gehört es doch genauso zum havana wie die Schönheit und der Spiegel.
Ich denke nicht, dass es je einen Gast gestört hätte, geht man doch ins havana um sich in angenehmer Gesellschaft zu unterhalten, die Menschen zu beobachten, Kontakte zu knüpfen, mit einer der hübschen Kellnerinnen zu flirten oder den Blickkontakt mit dem einen oder anderen Gast zu suchen.
Auch die Musik ist zu erwähnen, die laut genug ist um Gespräche an den Nebentischen nicht als störend zu empfinden.
Andererseits ist sie auch leise genug, um selbst ein Gespräch mit seinem Tischpartner führen zu können, ohne dabei laut reden zu müssen.
Alles in allem herrscht hier eine angenehme und ansprechende Atmosphäre, eben ein Ambiente, in dem man sich so ungezwungen geben kann, wie man ist.
Denn nicht auf besonderen, gehobenen Kleiderzwang achten zu müssen erhöht das Wohlbefinden.
Das havana ist ein Ort zum Wohlfühlen, was wohl auch die im steten Wandel besetzten Tische beweisen sollten. Doch ist das havana mehr als man auf den ersten Blick wahrzunehmen glaubt.
Es ist wie ein kleines, geheimes Universum mit eigenen Regeln und Gesetzen. Wenn ich durch die Tür gehe, fallen Stress und Ärger von mir ab und ich betrete einen Ort voller bezaubernder Magie. Hier gibt es keine Gewalt und keinen Streit, nur ein harmonisches Miteinander.
Es ist ein Ort schicksalhafter, menschlicher Poesie, angefüllt mit den unterschiedlichsten Ereignissen der Vergangenheit und Gegenwart, die so verschieden und facettenreich sind wie seine Gäste, mit all ihren Gedanken, Gefühlen und Erwartungen.
» Hallo Nikki, würde dich zu gerne mal persönlich kennen lernen, wie wär’s, hast du Lust heute Abend mit mir was trinken zu gehen? «, tippt Phil mit zittrigen Fingern und klopfendem Herzen in seine Tastatur.
Phil ist 25 und chattet nun schon seit zwei Wochen jeden Abend mit Nikki. Er genießt die abendlichen Stunden vor seinem PC sehr und freut sich den ganzen Tag darauf nach Hause zu kommen, den Rechner einzuschalten, sich ins Netz einzuwählen und den Chat mit Nikki zu beginnen. Manchmal wartet auch schon eine Nachricht von ihr darauf, dass er sich einloggt und sie abrufen kann.
Nikki weiß, wann er normalerweise zu hause ist. Sie weiß, dass er von morgens 7 bis mittags 16 Uhr in einer Mainzer Firma als Kalkulator arbeitet. Wenn er nicht gerade Überstunden machen muss, ist er fast immer viertel vor fünf zu hause. Sein erster Weg führt ihn immer zum PC, wo er erwartungsvoll sein ICQ öffnet und nach einem » Hallo Nikki, wie war dein Tag « oder » Endlich zu hause «, auf Antwort seiner Angebeteten wartet.
Nikki sitzt zu der Zeit schon länger am Rechner und wartet bereits auf Phils » Hallo « ebenso ungeduldig, wie er auf ihre Antwort darauf.
Sie ist 20 und Studentin an der UNI Mainz. Sport und Sprachen mit Schwerpunkt französisch, was Phil schon zur einen oder anderen humorvollen Zweideutigkeit veranlasste.
Nikki pariert diese, noch nicht mal anzüglichen Seitenhiebe mit den passenden ironischen Antworten wie:
» Kannst du Französisch auch sprechen oder nur dran denken? «
Sie kommunizieren recht unbefangen in den nächtlichen Stunden am PC. Als sie nach der ersten Kontaktaufnahme in einer Singlebörse zum privateren Chat über ICQ wechseln, öffnen sie sich langsam ihrem Gegenüber hinter der Glasscheibe ihrer Monitore.
Phil wohnt in Alzey in einer Singlebude eines Vierfamilienhauses im alten Stadtkern. Er mietete die Wohnung vor fast einem Jahr, als er die neue Stellung in Mainz angenommen hatte.
Nikki wohnt noch bei ihren Eltern mit ihrer 2 Jahre jüngeren Schwester. Sie leben in Flonheim, einem größeren Ort der Verbandsgemeinde Alzey.
Vor einigen Tagen hatten sie per E-Mail Bilder ausgetauscht, nicht ohne den obligatorischen Hinweis, dass sie auf den Fotos nicht von ihrer Schokoladenseite zu sehen seien.
Nikkis Bild zeigt eine junge hübsche Frau, sehr schlank, mit über schulterlangem und glänzend schwarzem Haar, das von roten Strähnen durchzogen ist. Sie trägt eng anliegende helle Jeans, die ihre wohlgeformten Beine nicht vor Phils sehnsuchtsvollen Blicken verbergen können. Ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck
» Made by Nature «, das noch enger an ihrem Körper liegt als die Jeans, betont nicht nur ihre schmale Taille.
Die sinnliche Art, wie sie neben ihrem PC an der Schrankwand lehnt, lässt den einzigen Makel des Bildes zu einem kaum beachtenswerten Fehler schrumpfen.
Die roten Pupillen.
» Nein du Spaßvogel, ich hab blaugrüne Augen «, schreibt Nikki zurück, als Phil, nach Erhalt des Bildes sich die Bemerkung, » wow, du hast ja rote Augen « nicht verkneifen kann.
Phils Foto zeigt ihn mit einem Freund beim Einrichten seiner Wohnung, was das Chaos im Hintergrund vermuten lässt. Er kommentiert es mit den Worten:
» Ich bin der besser Aussehende von den Beiden, also der Rechte … sorry, habe leider kein Besseres finden können. «
Auf dem Bild trägt er eine hellblaue Latzhose aber kein T-Shirt oder Hemd, was durch den leicht glänzenden Oberkörper auf eine schweißtreibende Tätigkeit schließen lässt. Die Träger seiner Latzhose verdecken neben seiner linken Brustwarze nur einen Teil seiner, nicht übermäßigen aber doch gut zu erkennenden Brustbehaarung. Der Kurzhaarschnitt seiner dunkelbraunen Haare und der Dreitagebart machen ihn, mit seinem offenen Lächeln und dem sichtbar muskulösen Oberkörper, zu einem durchaus attraktiven Mann.
So profan es auch klingen mag, aber es scheint ein glücklicher Zufall zu sein, dass beide das Konterfei ihres Chatpartners mehr als nur ansprechend finden.
Beim Blick auf Nikkis Foto war Phils überraschter Gesichtsausdruck und sein geflüstertes » waaau, was für ein Mädchen « eigentlich auch keine wirklich überraschende Reaktion. Wenn sie, wie an den letzten Abenden immer öfter telefonieren, starrt Phil nur auf seinen Bildschirm, während er Nikkis warmer und melodischer Stimme lauscht.
Er hat das Bild sofort zum Hintergrund seines Desktops gemacht, als er es mit Nikkis Mail erhält.