Glauben oder Wisssen - Manfred Breddermann - E-Book

Glauben oder Wisssen E-Book

Manfred Breddermann

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Beschreibung

Glauben oder Wissen bezieht sich weniger auf die Frage, wer oder was die Welt erschaffen hat, das weiß ohnehin niemand. Es ist vielmehr der Versuch, unser menschliches Potential, unser Denken und Verhalten im täglichen Leben besser zu verstehen und von unnötigen Zwängen aus Religion und Gesellschaft zu befreien. Zu den Fragen, wer bin ich und habe ich Lebensaufgaben zu erfüllen, werden Aussagen aktueller Weisheitslehrer gegenüber gestellt.

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Woher komme ich?

Evolution oder Schöpfung

Unsere Geschwister

Beginn des Lebens

Wer bin ich?

Zufall oder Planung

Autonome Steuerung

Unser Energiefeld

Unser Bewusstsein

Ziel der Schöpfung

Unsere Zukunft

Lebensaufgaben

Taylor Moone

Rut Björkman

Robert Scheinfeld

Vadim Zeland

Jiddu Krishnamurti

Denken

Positives Denken

Erfolgreich denken

Denken und Gesundheit

Wünschen

Lieben

Was ist Liebe?

Liebe in der Partnerschaft

Sexualität

Bedingungslose Liebe

Liebe nur ein Begriff?

Sündigen

Sterben

Angst vor dem Tod

Angst vor dem Sterben

Unsterbliche Seele

Gott

Liebe oder Verbundenheit

Was bedeutet mir “Gott“?

Literaturhinweise

„Und da er dieses Unbeschreibliche, das tausend Namen trägt und das er immer gesucht hat, nicht finden konnte, hat er den Glauben entwickelt – den Glauben an einen Erlöser oder an ein Ideal, - und jeder Glaube erzeugt unabänderlich Gewaltsamkeit“

Jiddu Krishnamurti

„Nicht das, was du nicht weißt, bringt dich in Schwierigkeiten, sondern das, was du sicher zu wissen glaubst, obwohl es gar nicht wahr ist“

Mark Twain

Vorwort

Diese Reflexionen sind weder eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme noch ein Glaubensbekenntnis. Es ist der Versuch, meine persönlichen Vorstellungen über wichtige Grundlagen nach Wissen oder Glauben zu überprüfen und abzuwägen.

Da meine Vorstellungen weniger aus eigener Erfahrung herrühren, sondern sich überwiegend aus gelesenen Büchern gebildet haben, stehen auch die für mich aktuellen Bücher hier im Mittelpunkt. Dabei geht es nicht um eine Kritik der Verfasser, sondern um meine persönliche Auseinandersetzung mit den behandelten Themen.

Da viele Darstellungen auf Hypothesen basieren, gibt es zu verschiedenen Punkten mehr Fragen als Antworten. Der Schwerpunkt der Themen liegt weniger bei der Frage, wer oder was die Welt erschaffen hat. Mein Anliegen ist vielmehr der Versuch, unser menschliches Potential, unser Denken und Verhalten im täglichen Leben, besser zu verstehen und von unnötigen Zwängen aus Religion und Gesellschaft zu befreien.

Meinen „Glaubensweg“ begann ich als überzeugter Christ, fühlte mich dann gut aufgehoben in den Lehren von Bhagwan, später Osho genannt. Viele Jahre war ich offen für alle esoterischen Offenbarungen, bis ich nicht mehr bereit war, alles zu glauben. Ich suchte aber weiter und fand im Taoismus die geistige Grundlage, die am ehesten meiner eigenen Überzeugung entsprach. Bei allem blieb dennoch eine christliche Prägung zurück. Ich fühlte mich in meiner kritischen Einstellung zu religiösen Fragen unsicher. Erst nach einer intensiven Beschäftigung mit dem Gedankengut von Krishnamurti konnte ich mich von dieser Einschränkung befreien und meine Meinung vertreten.

In dieser immer grausamer werdenden Welt hoffen wir insgeheim zwar immer noch auf ein Eingreifen einer höheren Macht, müssen uns aber eingestehen, dass hoffen und beten keinen Einfluss auf das Weltgeschehen hat. Unsere Zweifel nehmen zu, ob es überhaupt so etwas wie eine höhere Macht gibt. Die Religionen helfen uns nicht weiter. Einmal abgesehen von den Gräueltaten, die im Namen der Religion verübt wurden, sind alle Religionen entstanden, um Macht und Einfluss zu erhalten. Dies gilt auch für unsere christliche Religion. Hilfreicher sind da die neuzeitlichen Weisheitslehrer in Verbindung mit den wissenschaftlichen Forschungen. Insbesondere die Erkenntnisse der neuen Physik, die uns einen neuen Zugang zur geistigen Ebene ermöglichen, auch die Weisheiten und Mystiken alter Kulturen erscheinen uns jetzt verständlicher.

Wir kennen heute die Zusammenhänge von Energie und Materie, von Teilchen und Wellen. Wir mussten akzeptieren, dass alles was wir mit unseren Sinnen wahr zu nehmen glauben, real nur in unserem Gehirn existiert. Außerhalb des Gehirns gibt es weder Farben noch Töne nur differenzierte Schwingungen. Ebenso ist unser Körper ein Gebilde aus Schwingungen unterschiedlicher Dichte. Weiter können wir feststellen, dass unser Bewusstsein auch ohne Körper und Verstand existiert. Trotz dieser epochalen Erkenntnisse bleiben noch viele Fragen zu unserer Existenz unbeantwortet.

Was wissen wir zu den großen Fragen: Wer bin ich, woher komme ich und wohin gehe ich? Habe ich eine Lebensaufgabe zu erfüllen und wenn ja, welche? Kann es überhaupt eine höhere Macht geben bei so viel Elend auf der Welt? Im Grunde wissen wir darüber nichts und kein Mensch wird jemals etwas darüber wissen. Wie gültig sind dann die „göttlichen“ Gebote und Weissagungen? sie alle sind uns durch Menschen verkündet worden, und welche Wahrheit liegt in den Aussagen unserer Weisheitslehrer?

Wissen wir überhaupt etwas? Wissen und Glauben sind nur scheinbar gegensätzliche Begriffe. Wenn ich behaupte dies und jenes zu wissen, bedeutet das zunächst nur, dass ich davon überzeugt bin, weil ich es vielleicht mit meinen Sinnen erfassen kann. Mein Wissen bleibt aber immer subjektiv und abhängig davon, was ich als Tatsache und Wahrheit akzeptiere und was ich glaube zu wissen. Objektiv gesehen ist daher mein Wissen nichts mehr als mein „fester“ Glaube.

Was wir über unsere Sinne erleben und als Tatsache empfinden, sind projizierte Hologramme unseres Gehirns, unsere schöne bunte Welt ist ohne unser Gehirn farb- und tonlos. Aber da wir alle solch ein Gehirn besitzen, sollte uns dieser Fakt nicht daran hindern, mit unseren Sinnen gemeinsam das Leben zu genießen. Wesentlich schwieriger wird es mit dem „übersinnlichen“ Bereich. Da wir als Mensch darüber nichts, zumindest nichts Verbindliches wissen, sind wir hier auf unseren Glauben angewiesen.

Glauben ist aber kein Wertbegriff an sich, jeder Mensch kann anders glauben. Für den einen ist ein überzeugter Glauben eine Lebenshilfe, für einen anderen eine Grundlage zum töten. Der für mich bedeutendste Weisheitslehrer neuerer Zeit Krishnamurti sieht im Glauben sogar die Erzeugung von Gewaltsamkeit. Er empfiehlt daher, sich weniger mit dem Leben nach dem Tod zu befassen, sondern mehr mit unserem Leben jetzt, und die großen Möglichkeiten für ein glückliches Zusammenleben auszuschöpfen. „Krishnamurti: Einbruch in die Freiheit“

Das Wesentlichste auf dieser Welt ist, dass wir miteinander zu recht kommen. Unabhängig davon wer oder was wir sind und welchen geistigen Horizont wir besitzen. Das kann aber nur gelingen, wenn wir neben unseren eigenen Interessen auch die Interessen anderer mit berücksichtigen, und zwar aus innerer Überzeugung der Notwendigkeit. Diese innere Überzeugung fehlt uns jedoch. Wir handeln nach einer erstarrten Tradition, die von der Religion und heute vor allem von der gesellschaftlichen Norm geprägt ist.

Wie können wir uns heute orientieren über dass was für uns selbst richtig und wichtig ist? Über Jahrtausende hatte die Religion diese Aufgabe übernommen, hatte bestimmt, was gut oder böse ist. Es gab eine höhere Instanz, die zu berücksichtigen war. Jeder wusste, was er zu tun oder zu lassen hatte. Noch C.G.Jung schrieb in einem seiner Bücher sinngemäß: „Wenn es noch keine Religion gäbe, müsste man sie erfinden“. Heute hat die Religion ihre Macht und Ihren Einfluss verloren, zumindest in den westlichen Ländern und Nordamerika. In einigen Ländern wird sie nur noch missbraucht, ähnlich wie wir es bei uns aus dem Mittelalter kennen.

Die kirchliche Religion ist zwar zur Makulatur erstarrt und wirkt auf uns wie ein Gesellschaftsspiel, in unserem Innern ist aber weiterhin ein religiöses Gefühl vorhanden. Dem entsprechend neigen wir dazu, nach Ersatzreligionen und neuen Autoritäten zu suchen. In der Mitte des letzten Jahrhunderts waren viele von dem weltweit verkündeten Paradigmen- wechsel fasziniert, mit dem „New Age“ sollte eine neue Zeitwende in Gang gesetzt werden. Gerade auch in der Politik und in der Wirtschaft hofften und erwarteten viele eine Wende zum Besseren. Leider vergebens, Rücksichtslosigkeit und Korruption haben heute ihren bisherigen Höchststand erreicht.

Auch die in der Aufbruchsstimmung entstandene Esoterik-Welle ist versandet. Durch das maßlos geschäftliche Ausschlachten ist aus der ersten Begeisterung heute eine überwiegende Ablehnung entstanden. Trotz allem hat sich auch etwas Positives daraus entwickelt: Es gibt heute eine große und immer weiter wachsende Zahl von Menschen, die sich ernsthaft mit Fragen zur geistigen Ebene beschäftigen und offen sind für neue Erkenntnisse. Erkenntnis besagt, dass Sie selbst etwas erkannt haben, etwas entdeckt haben und dass Sie nichts aus zweiter Hand unkritisch übernehmen.

Krihnamurti mahnt uns: „Die Frage, ob es einen Gott gibt oder die Wahrheit, kann niemals durch Bücher, Priester, Philosophen oder Erlöser beantwortet werden. Niemand und nichts kann diese Frage beantworten als Sie selbst“.

Woher komme ich?

Evolution oder Schöpfung

Viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse scheinen die Evolutionstheorie zu bestätigen. Zumindest die körperliche Entwicklung der Lebewesen bis zum heutigen Menschen kann kaum noch bezweifelt werden. Weitgehend offen bleiben die Fragen, wie hat sich der geistige Hintergrund entwickelt und vor allem wann hat das Leben begonnen und wie ist es entstanden? Es ist so schwer vorstellbar, dass dies aus dem „Nichts“ entstehen konnte.

Die langfristige Entwicklung der Lebewesen an Körper und Körperfunktionen kann man nachvollziehen. In dem gewaltigen Zeitraum von mehreren Milliarden Jahren sind unendlich viele Einflüsse möglich, die Anpassungen an die Umwelt und Mutationen erklärbar machen. Interessant ist jedoch, dass durch die vielen Erdkatastrophen immer wieder entstandene Lebensformen ausgelöscht wurden, ohne das Leben ganz zu vernichten. Wie konnte es möglich sein, dass das was jeweils übrig blieb sich allmählich zu dem entwickelte, was wir heute erleben dürfen? Diese Entwicklung ist ja offensichtlich nicht allein nach Überlebensstärke erfolgt, sondern auch nach Schönheit und Harmonie in der Natur und in den Lebewesen.

Evolution ist eine allmählich fortschreitende Entwicklung. Wir verbinden damit einen automatisch ablaufenden Vorgang, bei dem sich die Veränderungen durch das Anpassen an eine geänderte Umwelt ergeben, also reaktiv und planlos. Wenn wir aber das Ergebnis dieser Evolution betrachten, drängt sich da nicht der Gedanke auf, dass hier doch eine Art Masterplan integriert war? Könnte an der biblischen Schöpfungsgeschichte doch etwas dran sein, nur die genannte Zeitspanne wären nicht ein paar Tage, sondern einige Milliarden Jahre?

Unsere Geschwister

Etwas anderes finde ich an der Evolutionstheorie (noch) nicht ganz schlüssig. Veränderungen in einer Evolutionskette verlaufen nicht sprunghaft, sondern allmählich Stück für Stück über sehr lange Zeiträume. Wenn wir denn nun vom Affen abstammen sollen, aus einer Affenfamilie hervorgegangen sind, warum gibt es keine Zwischenstufen von Affen und Menschen? Auch wenn wir uns vom Schimpansen nur durch wenige Gene unterscheiden, nehmen wir eine Sonderstellung in der Affenfamilie ein und stehen im Gegensatz zu allen anderen Sprösslingen aus dieser Familie.

Es gibt viele Affenarten, aber nur eine Art Mensch. Wo ist unser Halbbruder, der halb Affe und halb Mensch ist? Die Paläoontologen werden entgegnen, dass sie auf der Suche nach ihm sind und dass sie überzeugt sind, ihn irgendwann auch zu finden. Dann bliebe die Frage, warum hat er nicht überlebt, man müsste doch annehmen, dass er bessere Lebenschancen hatte als seine übrigen Affenbrüder. Möglicherweise könnte er auch von seinen Verwandten ausgerottet worden sein.

Ob wir uns nun geplant oder zufällig zum Menschen entwickelt haben, sei einmal dahin gestellt. Auf jeden Fall sind wir nicht von irgendwo eingeflogen worden, sondern haben uns wie andere Lebewesen auch aus Urformen entwickelt. Als Mensch sind wir davon überzeugt, von allen Lebewesen die höchste Entwicklungsstufe erreicht zu haben und zu recht nicht mit Tieren verglichen werden wollen. Aber haben wir dadurch auch Sonderrechte gegenüber anders entwickelten Lebewesen? Ich möchte keinesfalls die besondere Wertigkeit des Menschen anzweifeln, aber wieweit können wir unsere Werte, Verständnis und Empfinden auf andere Lebewesen übertragen?

Wir projizieren unsere Maßstäbe auf unsere Mitbewohner, wir stufen sie ab, entsprechend ihren Abweichungen von unserem Menschenbild. Der brave Haushund steht uns näher, als der wildernde Wolf, das Schwein hat seinen Wert in der Höhe seines Schlachtgewichtes. Auf die Grausamkeiten in Schlachthöfen, Geflügelfarmen und Tierversuchen möchte ich hier nicht weiter eingehen. Dazu empfehle ich Ihnen das sehr lesenswerte Buch „Tiere Denken“ von dem Philosophen Richard David Precht.

Jedes Tier, jedes Lebewesen führt ein Eigenleben. Wir wissen nichts darüber, was es denkt, fühlt und empfindet, eine sprachliche Kommunikation gibt es nicht. Es ist doch nicht ausgeschlossen, dass zum Beispiel Tiere sich glücklicher fühlen als wir Menschen, dass wir uns nur einbilden die Krone der Schöpfung oder der Evolution zu sein. In dem oben genannten Buch bringt Richard David Precht dazu das folgende, interessante Beispiel:

„Es ist der wohl komplexeste Organismus, den die Natur je hervorgebracht hat, ein Meisterwerk der Evolution. Kein anderes Lebewesen hat sich auf vergleichbare Weise perfektioniert. Es bewohnt alle Meere vom Nordpol bis zum Südpol, von seichten Gewässern bis in die finstere Tiefe von fünftausend Metern. Das Nervensystem schlägt alles andere im Bereich der Biologie, das Gehirn steuert acht Nervenknotenpunkte und erlaubt ihnen ein bemerkenswertes Eigenleben. Drei Herzen schlagen in dieser Kreatur, 75 000 bewegliche Zähne sammeln sich in seinem Kiefer und selbst die Speiseröhre zermalmt noch die Beute. Das Fingerspitzengefühl ist das feinste in der ganzen Natur, sensibelste Organe nehmen geringste Wasserströmungen wahr. Riechen und Schmecken kann dieser emotionale Gigant wie kein anderes Lebewesen. Spitzenorgane erspüren Temperatur und Wasserdruck, Salzgehalt und Kohlensäure. Elektromagnetische Schwingungen werden subtil erspürt. Kommuniziert wird durch feinste Farbnuancen und beständige Verfärbung. Tausende Schattierungen bestimmen den für Außenstehende unentzifferbare Code einschließlich der Option „unsichtbar“ zu werden.

Das Liebesleben stellt alles in den Schatten, was die Evolution ansonsten hervorgebracht hat.