Glaubt an Euch und behaltet Euren Stolz - Hartz IV ist kein Makel - Martina Figge - E-Book

Glaubt an Euch und behaltet Euren Stolz - Hartz IV ist kein Makel E-Book

Martina Figge

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Beschreibung

Deutschland ist ein reiches Land und doch werden Millionen Menschen mit Hartz IV diskriminiert. Menschen, die unschuldig in die Hartz IV Falle gerutscht sind. Ich gebe Euch eine Stimme, die laut genug ist, damit Ihr um Euer Recht auf ein normales Leben kämpfen könnt.

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Dieses Buch habe ich für alle Menschen geschrieben, die unschuldig, in die Hartz IV Falle gerutscht sind.

Ich möchte all denen Mut machen und ihnen hiermit sagen, dass sie niemals aufgeben und niemals ihren Stolz verlieren dürfen.

All of them own the world, who use their power for love and intelligence. These people can not be destroyed because they are immortal.

Eure

Martina Figge

Glaubt an Euch und behaltet Euren Stolz…Hartz IV ist kein Makel

Jeder von uns hatte schon mal Angst um seinen Arbeitsplatz. In der heutigen Zeit ist das ganz normal, so traurig es auch ist. Viele Firmen arbeiten mit der Angst ihrer Mitarbeiter, um sie so besser gangeln und niedrig halten zu können.

Gehaltserhöhungen, so korrekt die Arbeit auch verrichtet wurde, blieben ein süßer Traum und Überstunden sollen genommen werden, ja……,wenn dann die Möglichkeit besteht. Dass ausbezahlte Überstunden ein Hohn sind, weiß auch mittlerweile jeder. Auch hier in Deutschland gibt es tausende von Menschen, die noch einen Nebenjob haben, haben müssen. Viele von ihnen quälen sich auch mit einem 3. oder 4. Job herum, nur um die Miete bezahlen zu können oder aber etwas besser leben zu dürfen, als andere. Das dadurch aber den meisten die Zeit fehlt, um richtig leben zu können, ist den wenigsten bewusst. Sie rennen von einem zum anderen Termin und abends brechen sie erschöpft zusammen. Der Vorgesetzte hingegen liegt entspannt in seinem Pool oder auf seiner Terrasse und weiß manchmal noch nicht einmal wie man richtig heißt, sollt es sich um ein großes Unternehmen handeln. Unsere Welt wird immer anonymer, kälter, einseitiger und egoistischer. Jeder sieht nur sich, überrennt den anderen und verspürt kein Verlangen mehr für ein freundliches Wort oder gar ein Lächeln….einfach nur so. Aber genau diese Leute beschweren sich über die Kälte in dieser Welt, obwohl sie die Initiatoren der Gleichgültigkeit und Kälte sind. Unsere Welt ist paradox geworden und das tut manchmal sehr weh. Wenn dann das Unglück zuschlägt und der Vorgesetzte von Kündigung redet, zieht das ganze bisherige Leben an einem vorbei. Ist es Euch, wenn ihr auch davon jemals betroffen ward, auch aufgefallen, dass Eure Freunde plötzlich wenig Zeit für Euch haben oder nur schwarzsehen? So nach dem Motto: jetzt musst du den Gürtel enger schnallen, hast du irgendwas falsch gemacht? usw. usw. Natürlich, Ihr habt 40 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet, ward immer pünktlich, kaum krank und habt Euch für die Firma engagiert, deswegen habt Ihr ja auch Fehler gemacht, die dann zu einer Kündigung führten. Ihr seid an allem Schuld. Nicht die Reduzierung der Arbeitsplätze am Standort oder der Mitarbeiterabbau aufgrund von Zeitarbeitern, die Eure Arbeit viel billiger erledigen und auch nicht weil jetzt ein Callcenter Eure Aufgaben übernimmt. Nein, nur Ihr seid schuld, fühlt Euch gefälligst auch so. Und so unterwürfig, trotz innerer Explosionsgefahr im Bauch, vor Wut, trottet Ihr zum Arbeitsamt. Hilfesuchend , in der Gewissheit unhöflich abgewiesen zu werden, weil Ihr ja schon über 15 seid. Eure Arbeitsqualität, die immer einwandfrei war und den höchsten Ansprüchen genügte, Euer Einsatz für die Firma, Eure Pünktlichkeit, all das geht in Rauch auf, wenn Ihr die Schwelle zum Arbeitsamt überschreitet

Denkt doch mal an früher, als Ihr eine Lehrstelle gesucht habt. Gut, bei jedem war es anders, der eine bekam sie schneller, der andere weniger schnell, aber….eins war doch da noch wertvoll: der Mensch. Der Lehrmeister war der Herrscher über allem in den 8 oder 12 Stunden der Lehre am Tag. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, wer kennt diesen Spruch nicht. Wir kannten ihn alle und haben uns danach gerichtet. Nicht immer einwandfrei, warum auch, wir waren schließlich jung und unerfahren. Was waren Gesetze für uns, Grenzen oder Vorsicht, Achtsamkeit. Es waren langweilige Attribute in einem aufregenden Leben, was uns da draußen erwartete. Wir hatten Spaß am Leben, waren aufgeregt und hatten große Ziele. Arbeitslosigkeit gab es nicht, das Wort war uns fremd, denn hier wurden noch Menschen gebraucht. Menschen, die eine Lehre machten, die später vom Ausbilder übernommen wurden. Die hatten eine Perspektive, einen Goldschatz, der unschätzbar war. Und vor allen Dingen eine Sicherheit für die Zukunft, für den Familienaufbau, für das Ansparen von Guthaben, um davon in Urlaub zu fahren oder sich ein Auto zu kaufen. Ja, all diese Träume konnte man sich damals erfüllen, weil man arbeitete, weil man fleißig war, weil man den Willen dazu hatte und weil man den Menschen wollte. Wie oft wurden einige von Euch zu Schulungen gebeten. Weiterbildung war ein großes Gut, auch eine gewisse Sicherheit. Oder wie war das, Ihr seid früher als normal zur Arbeit gekommen. Dem Arbeitsgeber zeigen, dass man Interesse hat, man die Firma liebte, zu ihr gehört. Viele von Euch sind auch mit Sicherheit zur Arbeit gegangen, obwohl sie krank waren, aus Angst den Job zu verlieren. Die gesundheitlichen Folgen, die daraus entstanden, wurden natürlich verschwiegen. Man war ja stolz stark gewesen zu sein, obwohl man an der nächsten Ecke die Hände vor das Gesicht gehalten hat, weil man fürchterlich weinen musste. Loyalität gegenüber der Firma war ein geschliffener Diamant. Wertvoll, einzigartig, wundervoll, nur sehr einseitig, nicht wahr? Wie oft habt Ihr abends in die Kissen geweint, geflucht, Diskussionen geführt, in der Küche mit Euren Partnern. Wie oft, vor Wut, Tassen zerworfen und geschrien: ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Und morgens früh? Standen alle wieder an der Bushaltestelle oder vor ihrem Auto und sind den bekannten Weg zur Firma gefahren. Ihr auch. Aufgeben wolltet Ihr eigentlich nie, es ging ja auch nicht. Viele von Euch hatten Kinder und ein Haus auf Kredit, so wie es nun mal war. Das Geld musste rein, auch wenn man manchmal auf Brustwarzen lief. Der Betriebsrat war auch oft oder sogar sehr oft überfordert. Ihr habt ihm zugejubelt, ihn angefeuert, weil er für Euch kämpfte, aber was kam dann dabei raus? 2,2 % oder etwas mehr oder aber auch manchmal etwas weniger und Ihr solltet glücklich nach Hause gehen. Nach Abzug der Steuern habt Ihr alle draufgezahlt, aber wen interessiert das? Niemanden. Die Bonzen selbst gingen auch nach Hause oder saßen schon dort, mit zufriedenem Gesicht und klopfen sich auf die Schultern. Nachts habt Ihr gekämpft, nicht wahr? Eure Sorgen runtergebrüllt, Eure Seele freigeredet, auf den Tisch gehauen. Ihr habt alle aufgerufen zur Gegenwehr, zum Kampf um Eure Arbeitsplätze, aber…..verlorene Träume, zerstörte Ideale, aber noch schlimmer, zerstörte Gefühle. Und niemand hat Euch zugehört, niemand war da, als Ihr aufgewacht wart, der Euch hätte helfen können. Der Kampf ums nackte Überleben hat Euch immer wieder stark gemacht und Euch aufgefordert durchzuhalten. Wenn Ihr in die Augen Eurer Frauen und Kinder gesehen habt, dann wusstet Ihr, warum Ihr jeden Morgen aufsteht und zur Arbeit geht. Sie waren der Grund, warum Ihr Euch aufrecht gehalten habt und stark wart. In ihren Augen habt Ihr die Kraft und den Mut gesehen, den Ihr aufbringen musstet, um trotz Übelkeit, Erkältung und furchtbarer Traurigkeit und lähmende Angst zur Arbeit zu gehen. Für sie.

Ein großes Ungeheuer in der heutigen Arbeitswelt ist das Alter. Wie eine gefährliche Krankheit durchzieht es die Seelen derer, denen gekündigt wurde. In den Medien dagegen wird immer wieder berichtet, dass die Alten, gerade die Alten es sind, die gebraucht werden. Ich lache mal kurz……Die Alten sind die jungen Arbeitslosen von morgen, denn auf dem Arbeitsmarkt ist man mit 40 schon alt. Ich selbst kannte einen Banker, dem wurde aufgrund von Personalkürzungen (warum auch nicht, es gibt ja genug Automaten, die arbeiten wollen) gekündigt. Er war 41, er hatte seinen Job von der Pike auf gelernt, sich für das Alter eine Eigentumswohnung zugelegt und dachte, alles würde so weiterlaufen, wie bisher. Nein, dem war nicht so. Er stand auf der Straße und das Arbeitsamt sagte ihm, er wäre zu alt und er könnte ja in einer Tablettenfabrik Medikamente einsortieren, in drei Schichten. Ein Banker, jung, dynamisch, voller Träume und Enthusiasmus, sitzt im Arbeitsamt und muss sich so etwas sagen lassen. Wo geht das alles noch hin? Was auch wirklich wütend macht ist die Tatsache, dass man mit 58 schon nach einem Sarg gucken sollte. Denn…bewerbt Euch mit 58 und Ihr werdet wunde Hände haben vom Schreiben. Mit 58 gekündigt zu werden oder auch mit 54 ist der Untergang des positiven Denkens. Mit einem mitleidigen Blick sitzen dann die Herrschaften auf dem Arbeitsamt hinter ihren Schreibtischen und wackeln, wie ein Dackel, mit dem Kopf. „Das müssen Sie verstehen, Sie sind in einem Alter, wo die Krankheiten beginnen und Sie wollen doch der Jungend auch so nicht im Wege stehen.“ Wie gut, dass es keinen einzigen jugendlichen Arbeitslosen gibt, nicht wahr? Das haben wir geschaffen, weil wir ab 40 oder ab 50 arbeitslos sind. Ja, hauen wir uns auf die Schultern. Gut gemacht. Bravo.

Und wenn Ihr schon Rentner seid und man den einen oder anderen von Euch doch noch in die Betriebe holt, dann müsst Ihr aber aufpassen, dass Euer Zuverdienst nicht der Rente angerechnet wird, denn dann bekommt Ihr nachher weniger als vorher. Also, das heißt, den morgendlichen Glascontainerbesuch, das Zeitungaustragen und das Mülleimerschauen nicht ganz in den Hintergrund verbannen. Man weiß ja nie, was noch kommt. Jemand der 12 Tausend Euro im Monat verdient, weiß natürlich wie man mit 370 Euro den Monat zurechtkommt und dass man nicht in die Mülleimer sieht, um zu überprüfen, ob der Müll auch ordentlich dort drin liegt, sondern weil man etwas Essbares oder Pfand dort finden könnte. Aber das wissen diese Leute natürlich ganz genau. Sie kennen das Gefühl der Scham, der Resignation, der Hilflosigkeit, natürlich. Sie kennen die Kraft, die man braucht, um seiner Familie in die Augen zu sehen, immer mit den gleichen Worten: das können wir uns nicht leisten. Natürlich. Aber die Statistik hellt alles wieder auf.

Wenn man die Politiker reden hört, dann sehen wir Bürger sowieso alles viel zu schwarz. Ich wusste gar nicht, dass man etwas noch schwärzer sehen kann als schwarz. Aber wir sind ja auch nicht so klug, wie die Damen und Herren dort drüben in Berlin. Wir doch nicht. Wir wählen sie zwar, ja und das ist der einzige Tag im Jahr, an dem Demokratie herrscht: wir dürfen freiwillig wählen. Es kommt zwar immer dasselbe dabei raus, aber wir durften an die frische Luft, an einem Sonntag, nach der Kirche selbstverständlich und zwei Kreuzchen machen. Hurra und alles demokratisch und, wie gesagt, freiwillig. Das muss gefeiert werden. Jetzt, wo die Weihnachtstage immer näher kommen, wird die Angst um den Arbeitsplatz immer stärker. Es wird ruhiger in vielen Betrieben und die Geschäftsleitungen sitzen zusammen und überlegen, ob es nicht auch mit weniger Personal liefe. Personalkosten sind die höchsten Kosten und die gilt es natürlich immer klein zu halten. Also rausschmeißen. Augen zu und durch. Diese Angst färbt auch auf die Familie ab, auf die Kinder, ja auch auf die Oma. Man hat Angst zu planen, ja manchmal hat man sogar Angst vor dem nächsten Tag. Grüßt der Chef mich auch so wie immer oder ist er heute etwas anders? Er sieht mich so komisch an, seine Stimme ist anders als sonst. Alles Hirngespinnste, die den Menschen auffressen, langsam aber gründlich. Und mit diesen Ängsten kommen dann auch die Krankheiten, die seelischen Verspannungen, die körperlichen Schmerzen, die meistens nicht sofort erkannt werden oder als Einbildung abgetan werden, obwohl sie akut und gefährlich sind. Kopfschmerzen sind meistens die ersten Anzeichen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schmerzen im Nackenbereich sind dann die nächsten Stufen zu einer irrsinnigen Invasion. Und noch immer kämpft Ihr weiter, es muss ja weitergehen und hört nicht auf die Hilferufe Eures Körpers. Wenn die Seele unglücklich ist, dann versucht sie die Schmerzen auf den Körper zu verteilen, um sich zu entlasten. Die Folgen sind fatal, wenn man das nicht erkennt oder einfach ignoriert. Die Arbeitgeber ignorieren solche Sachen immer sehr gerne, weil sie keine Zeit für Gespräche oder Aufklärungen haben, aber auch keine Zeit für ein offenes und ehrliches Wort. Der Arbeitnehmerschutz, bei Krankheit, ist von der Politik zwar erheblich verbessert worden, wird aber in den meisten Firmen kaum praktiziert. Auch eine Unterstützung in Form von Gesprächen in der Ausfallphase ist eher selten, weil das Interesse an kranken Mitarbeitern verschwindend gering ist. Wenn du nicht mehr funktionierst, wie es verlangt wird, dann bist du raus. Ganz einfach. Dann wird, wenn überhaupt, ein jüngerer Kollege eingestellt oder aber gar nicht. Dann bleibt dein Platz eben frei und die anderen können dann für dich auch noch mitarbeiten. Wenn Ihr Euch dann beschwert, fliegt der nächste. Irgendeiner bleibt schon übrig, um die Arbeit zu leisten und der wird schon aus Angst nicht ausfallen. Bestimmt nicht, es sei denn er stirbt, aber das ist dann die größte Frechheit, die er sich leisten könnte. So sind wir alle Spielbälle zwischen Politik und Konzern. Und es wird sich niemals etwas daran ändern.

Die Angst um den Arbeitsplatz birgt auch noch andere Tücken in sich, nämlich das Ansteigen der Fehlerquote. Unsicherheit ist der Nährboden für Fehler, Konzentrationsmangel und Lustlosigkeit gehen Hand in Hand und die Fehler sind unaufhaltsam. Wenn Ihr jemanden zu Hause habt, mit dem Ihr reden könnt, ist das ein großer Vorteil, aber es ist selten, dass sich Familienmitglieder um die Sorgen ihrer Leute kümmern. „Ich habe im Moment leider keine Zeit“, das ist ein Satz, der schon ganz blass geworden ist, weil er zum Standardsatz wurde. Leider wird er auch von Freunden benutzt, die dann plötzlich nicht mehr erreichbar sind. In der Not erkennst du deine Freunde, ist ein altes Sprichwort und es hat immer noch Gültigkeit,