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Mit Gloria Glühwürmchen wird jede Nacht zu einem zauberhaften Abenteuer! Hallo, ich bin Gloria. Gloria Glühwürmchen, um genau zu sein. Mit meiner besten Freundin Lilly Belle erlebe ich die besten Abenteuer. Mein größter Wunsch ist es, mit ihr ans Meer zu fliegen. Aber dafür muss ich noch fleißig trainieren. Das Fliegen und das Glühen. Glühen kann ich schon richtig gut, aber gleichzeitig zu leuchten und zu fliegen ist ganz schön schwer, kann ich euch sagen! Komm mit und begleite Gloria und Lilly auf ihrer ereignisreichen Reise zum Meer. Ob es dem kleinen Glühwürmchen dort besser gefällt als zu Hause im Glitzerwald? Gloria Glühwürmchen, das liebenswerte und hilfsbereite Glühwurmmädchen, ist zurück und lässt Kinderherzen höher schlagen! Jede Menge zauberhafte Abenteuer warten auf Gloria und ihre Libellenfreundin Lilly Belle nicht nur im heimischen Glitzerwald, sondern auch auf ihrer Reise ans Meer. Dieser Vorleseband versammelt zehn Gutenachtgeschichten von Bestsellerautorin Susanne Weber ( Die Eule mit der Beule) und Kirsten Vogel, ideal zum Vorlesen und Träumen für Kinder ab 5 Jahren. Mit einer Extraportion Herz und Witz illustriert von Martina Matos ( Die kleine Spinne Widerlich).
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Seitenzahl: 97
Inhalt
Gloria Glühwürmchen – das bin ich
Nachtigallenrufe
Leuchtzeichen
Post von Opa Guido
Glitzerfest
Kalt und nass
Am Boden
Schillernd schön
Auf und davon
Sonnenaufgang am Meer
Zurück in den Glitzerwald
Gloria-Lied
Gloria Glühwürmchen – das bin ich
Hallo, ich bin Gloria. Gloria Glühwürmchen, um genau zu sein. Ich heiße nicht nur mit Nachnamen Glühwürmchen, ich bin auch eins. Tagsüber schlafe ich, und abends, wenn es dunkel wird und die meisten Tiere und Menschenkinder ins Bett gehen, stehe ich auf. Mein Körper fängt dann an, wohlig zu kribbeln, mir wird kuschelig warm und mein Hinterteil beginnt zu glühen. Dann möchte ich nur noch eins: raus in die Nacht fliegen und Abenteuer erleben!
Ein Glühwurmmädchen, das fliegen kann? Das gibt es doch gar nicht, denkt ihr? Doch, und zwar hier im Glitzerwald, am Rande des Städtchens Rosenfelde. Dass nur mein Zwillingsbruder Gustav fliegen konnte und nicht ich, hat mich ganz schön gewurmt. Und deshalb habe ich sehr viel geübt, doch leider ohne Erfolg. Erst als meine Libellenfreundin Lilly Belle ein bisschen nachgeholfen hat, konnte ich mir meinen Traum vom Fliegen erfüllen. Mit Lilly erlebe ich die spannendsten Abenteuer. Irgendwann wollen wir mal zusammen ans Meer fliegen, aber dafür muss ich noch fleißig trainieren. Das Fliegen, aber auch das Glühen. Glühen kann ich schon richtig gut, in fast allen Farben und sogar manchmal auf Kommando, aber gleichzeitig zu glühen und zu fliegen, ist ganz schön schwer, kann ich euch sagen! Wir üben in unserer Waldschule manchmal Glühen, aber Fliegen wird da nicht unterrichtet. Denn das können ja eigentlich nur die Glühwurmjungs. In unserer Waldschule lernen wir selbstverständlich auch Lesen und Schreiben, was mir allerdings nicht so viel Spaß macht. Aber ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Mein Papa Gilbert ist Lehrer an unserer Waldschule. Meine Mama Gesine ist Ärztin. Sie behandelt alle Glitzerwaldtiere, wenn sie sich verletzt haben oder krank sind. Außerdem macht sie den besten Gänseblümchensaft weit und breit! Den trinken wir Glühwürmchen, damit wir nachts lange leuchten können. Ich möchte später auch mal Ärztin werden, genau wie Mama. Denn wenn andere Tiere oder Menschenkinder in Not sind und Hilfe brauchen, bin ich immer sofort zur Stelle.
Und dann gibt es noch meinen Opa Guido. Er hat das Meer schon gesehen, denn er reist ganz viel herum. Hoffentlich kommt er uns bald mal wieder im Glitzerwald besuchen. Mama, Papa, Gustav und ich leben hier in einer alten Linde. Um uns herum haben wir alles, was sich Glühwürmchen nur wünschen können: die leckersten Früchte, einen blau schimmernden See mit riesigen Seerosenblüten darauf und die schönsten Sonnenuntergänge. Ich finde es einfach zauberhaft hier! Was natürlich auch daran liegt, dass ich hier die besten Freunde habe, die man sich vorstellen kann.
Nachtigallenrufe
Gloria, Gloria, ich brauche deine Hilfe!“ Was war das? Verschlafen öffne ich meine Augen, doch sie fallen gleich wieder zu. Ich bin noch so müde und im Bett ist es herrlich gemütlich. Da höre ich es wieder: „Glooooria, aufwachen!“
Das kann nur Eule Elli sein, ihre Stimme erkenne ich sofort, obwohl – sie klingt anders als sonst, irgendwie heiser. Alarmiert schiebe ich meine Lindenblattdecke zur Seite und springe aus dem Bett. Schnell flitze ich zur Haustür. Da sitzt tatsächlich Eule Elli auf einem Ast unserer Hauslinde!
„Da bist du ja, Gloria! Ich brauche dringend deine Hilfe“, krächzt sie.
„Was ist denn los?“, frage ich aufgeregt.
„Mach dir schnell einen Gänseblümchensaft. Während du trinkst, erzähle ich es dir.“ Ihre Stimme wird immer dumpfer und leiser.
Ich flitze in unsere Küche und fülle mir einen Becher voll Gänseblümchensaft. Den trinken wir Glühwürmchen, um besser leuchten zu können. Mit dem Becher in der Hand eile ich zurück zur Tür.
„Also“, beginnt Eule Elli und muss sich anstrengen, laut zu sprechen. „Netti Nachtigall hat mich vorhin ganz aufgebracht gerufen. Zwei ihrer fünf Kleinen haben sich anscheinend bei ihrem ersten Flug ohne Eltern im Wald verirrt. Sie sind zumindest bisher nicht zurückgekommen. Die kleinste Nachtigall ist krank, deswegen kann Netti das Nest nicht verlassen und die beiden suchen. Und ihr Mann Nils Nachtigall ist nicht da, er gibt im nahe gelegenen Birkenwald ein Konzert. Da du singen, fliegen und leuchten kannst, musst du mir helfen, die beiden Nachtigallen zu finden!“
Kurz verschlucke ich mich am Gänseblümchensaft. „Alles drei gleichzeitig? Singen, fliegen und leuchten?“
„Erst mal ist es wichtig zu singen, denn darauf reagieren die kleinen Nachtigallen“, krächzt Elli und muss husten. „Ich habe die Kinder eine Weile gesucht und aus voller Kehle gesungen und jetzt bin ich leider total heiser.“
„Okay, ich helfe dir, aber ich habe noch nie probiert, wie eine Nachtigall zu singen.“
„Komm, wir üben auf dem Weg zusammen.“ Elli flattert los und ich düse hinterher. Im Flug erklärt sie: „Netti vermutet, dass sie am Waldrand Richtung Rosenfelde sind. Wir müssen den Nachtigallen-Ruf nachahmen. Er geht so: ,Hmmm – hmmmm – hmmmm.‘“ Elli gibt sich wirklich Mühe, wie eine Nachtigall zu klingen, aber es hört sich eher wie das Schnaufen eines alten Waschbären an, der keine Lust hat, Wäsche zu waschen. Normalerweise kann Elli alle Vögel des Waldes imitieren. Sie hat eine tolle Stimme und unterrichtet an unserer Glitzerwaldschule Gesang.
Ich versuche, mich daran zu erinnern, wie die Nachtigallen klingen. Elli will es mir noch mal vormachen, während wir den See überqueren, doch ich unterbreche sie: „Pssst, Elli! Schon lieber deine Stimme. Geht der Ruf vielleicht so?“, frage ich und trällere los. „Lalalalalala.“
Elli schüttelt den Kopf. „So singt vielleicht eine Elster, aber nicht die Nachtigall.“
Ich konzentriere mich. „Traraaatraraaa!“, gröle ich laut.
Elli schüttelt wieder den Kopf. „So klingt dein Vater, wenn er versucht zu singen.“ Ich muss kichern. Papa kann zwar vieles, aber definitiv nicht singen.
Plötzlich schwebt meine Libellenfreundin Lilly Belle neben mir. „Lilly, zum Glück bist du da! Kannst du mir verraten, wie eine Nachtigall klingt?“
Lilly schiebt ihre Brille auf der Nase zurecht, spitzt die Lippen und summt: „Dideldumdideldu, piep piep!“ Ich halte mir den Bauch vor Lachen.
„Also so kommen wir nicht weiter!“ Elli sieht uns tadelnd an. „Kannst du mal extrahell glühen, Gloria? Vielleicht entdecken wir die Kleinen ja dann.“
Ich nicke und konzentriere mich auf meine Glühkraft. Mein Popo leuchtet immer heller, bis ich … ach herrje, plötzlich absacke und nach unten trudele. Aber zum Glück ist Elli ganz schnell da und bremst meinen Fall mit ihrem Flügel ab.
„Oje, das war wohl zu viel auf einmal“, krächzt sie. „Dann versuchen wir es lieber noch mal mit Singen.“ Wir gewinnen wieder an Höhe und sehen unter uns den Weg, der sich Richtung Rosenfelde schlängelt.
„Komm, Gloria, du kannst doch so gut singen. Stell dir einfach vor, dass du in deinem Bett liegst und der Nachtigall lauschst.“ Elli lächelt mich aufmunternd an.
Ich schließe meine Augen und versuche mir vorzustellen, wie ich in meine gemütliche Lindenblattdecke gekuschelt bin und draußen vor dem Fenster Nils Nachtigall sitzt und trällert. Und plötzlich fällt mir der Nachtigallen-Ruf wieder ein. Leise singe ich: „Twiep-twiep-twiep.“
Elli klatscht begeistert mit den Flügeln. „Super, Gloria, das ist es! Weiter so!“
Lilly stimmt mit ein und gemeinsam singen wir: „Twiep-twiep-twiep!“ Mittlerweile ist es schon ganz dunkel. Nur die Sterne glitzern über uns am Himmel. Ellis große Augen blicken suchend durch die Nacht. Immer wieder lauschen wir auf eine Antwort, doch alles, was wir hören, sind Grillen und das leise Quaken der Frösche am Glitzersee.
„Nichts“, sagt Eule Elli bekümmert und lässt sich erschöpft auf einem Ast nieder. „Wo stecken die beiden nur?“
„Schade, dass wir sie nicht riechen können.“ Lilly setzt sich neben Elli auf den Ast.
In dem Moment blinke ich auf – heller als jede Glühbirne. „Ich habe mal gehört“, erzähle ich aufgeregt, „dass Nachtigallen den Duft von Rosen lieben.“
Elli schaut mich erstaunt an. „Von Rosen? Aber die wachsen doch gar nicht im Glitzerwald!“
„Hier nicht, aber dort.“ Ich deute in Richtung Rosenfelde. „Bei meinem Menschenfreund Jan habe ich viele Rosenbüsche im Garten gesehen. Wir könnten dort ein paar Blütenblätter pflücken und versuchen, die Kleinen damit anzulocken.“
Elli sieht mich nachdenklich an. „Einen Versuch ist es wert. Also gut, wo geht’s lang?“
Ich fliege voraus nach Rosenfelde, dicht gefolgt von Lilly und Elli. Es dauert nicht lange, bis wir Jans Haus erreichen. Die Lichter sind aus. Bestimmt schlafen er und seine Eltern schon. Ich deute auf die Rosenbüsche, die im Vorgarten stehen. Ihre roten Blüten sind selbst in der Dunkelheit noch deutlich zu erkennen. Lilly, Elli und ich setzen zur Landung an.
„Hört ihr das?“, fragt Elli plötzlich.
„Was denn?“ Ich stelle auf volle Lausch-Stärke und da höre ich es auch: „Twiep-twiep-twiep.“
Erstaunt blicken wir uns an. „Sie sind hier!“, rufen wir gleichzeitig. Schnell landen wir auf dem Zaun neben den Rosenbüschen und tatsächlich: Dort sitzen zwei kleine Nachtigallen.
„Nina und Neo“, sagt Elli streng, „was habt ihr hier zu suchen? Eure Mutter hat sich große Sorgen um euch gemacht! Ihr seid viel zu weit weggeflogen!“
Neo versteckt sich unter seinem Flügel und Nina sagt betreten: „Wir haben mal gehört, dass es hier rote Rosen geben soll, also haben wir uns auf die Suche gemacht. Und sie tatsächlich gefunden. Wir wollten unbedingt an ihnen riechen. Aber wir wären auch gleich zu Mama zurückgeflogen.“
„Die Rosen riechen wirklich wunderbar.“ Ich atme tief den Duft ein. „Bei meinem ersten Flug mit Lilly bin ich auch hier gewesen. Weil ich die Menschen sehen wollte.“
„Und? Habt ihr welche gesehen?“, fragt Neo neugierig und spitzt unter seinem Flügel hervor.
„Nein, aber bei meinem zweiten Ausflug.“ Ich zwinkere ihm zu. Da habe ich eine Idee. „Wisst ihr was? Wir pflücken jetzt ein paar Blütenblätter und überraschen eure Mama damit.“
„Au ja!“ Nina und Neo strahlen mich an.
„Kannst du uns helfen?“, frage ich die Eule, die sogleich mit ihrem Schnabel eine große Rosenblüte vom Strauch pflückt.
„Wir nehmen die ganze Blüte mit. Los, ab zurück in den Glitzerwald!“, nuschelt Elli. Wir heben alle ab und sausen los.
„Gut, dass ihr uns gefunden habt, ich bin mir gar nicht so sicher, ob wir den Heimweg gefunden hätten“, gibt Neo kleinlaut zu.
„Wieso hast du eigentlich Gloria mitgenommen?“, fragt Nina die Eule im Flug.
„Weil sie so schön singen kann“, nuschelt Elli zwischen dem Blütenstängel hindurch.
Erwartungsvoll schauen mich Nina und Neo an. Und da lege ich los: „Twiep-twiep-twiep!“
Lilly grinst. „Ich habe eine Glühwürmchen-Nachtigall zur besten Freundin.“ Ich fliege nahe an sie heran und kitzle sie am Bauch. Sie muss so sehr lachen, dass ihre Brille verrutscht. Das sieht ziemlich witzig aus. Aus voller Kehle trällere ich gut gelaunt weiter.
„Du klingst wirklich wie eine Nachtigall!“ Nina ist begeistert und stimmt in meinen Gesang ein. Auch Neo und Lilly Belle machen mit. Nur Elli kann mit der Rosenblüte im Schnabel nicht so recht singen. Aber sie ist ja sowieso heiser.
Ich bin Gloria, hab ein Licht,
die Rose riecht wie ein Gedicht.
Ich half Elli bei der Suche,
hört ihr die Nachtigallenrufe?
„Toll!“, krächzt Eule Elli. Und schon nähern wir uns dem Baum, wo das Nest der Nachtigallenfamilie ist.
Netti entdeckt uns sofort. „Da seid ihr ja endlich!“ Erleichtert nimmt sie die beiden Ausreißer unter ihre Fittiche. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Nina und Neo sehen sich zerknirscht an. „Wo seid ihr bloß gewesen?“
„Wir sind nach Rosenfelde geflogen, weil wir die Rosen sehen und dir eine mitbringen wollten. Dabei haben wir wohl die Zeit vergessen. Aber zum Glück haben uns Gloria, Lilly und Elli dort gefunden“, erklärt Nina und Elli legt die Rosenblüte vor Netti ins Nest.