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Ratschläge und Anregungen der beliebten Gartenexpertin
Sie liebt Kräuter über alles, hat ein Faible für Gänseblümchen und alte Apfelsorten gleichermaßen, zieht ihre Rosen rein ökologisch, pflegt ein entspanntes Verhältnis zum Unkraut und ist nie um eine Antwort verlegen. Karin Greiner, die Gartenexpertin des Bayerischen Rundfunks, versteht den Garten aus der Sicht der Pflanzen, die darin wachsen. Und erklärt fachkundig und unterhaltsam, wie jede Gärtnerin oder jeder Gärtner die Vorlieben ihrer Gewächse erfüllen können. Damit alle rundum zufrieden sind. So ist das grüne Glück garantiert und die Lektüre ein wahrer Genuss.
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2014
Karin Greiner
Glück aus dem Garten
Mit der Gartenexpertindurch die 10 Jahreszeiten
Deutsche Verlags-Anstalt
Vorwort
Glück hat, wer mit der Natur gärtnert
Vorfrühling
Schneeglöckchenzeit
Vorfrühlingsputz ∙ Rasen abrechen ∙ Beete vorbereiten ∙ »Betrete nie das Gartenland, solange die Erde an deinen Schuhen kleben bleibt.« ∙ Kompost ausbringen ∙ Zur Saat alles parat ∙ Keimprobe ∙ Saaten fürs Gewächshaus ∙ Sträucherputz ∙ Stängelputz ∙ Bitte liegen lassen ∙ Erfolgreich jäten ∙ Frisches Grün von der Fensterbank / Wolfgang Schneider ∙ Keimling, Sprosse oder Sprössling? ∙ Leicht zu ziehen ∙ Darauf müssen Sie achten
Erstfrühling
Forsythienblüte
Kräftige Tomatensetzlinge ∙ So klappt’s mit Petersilie ∙ Allzeit Salat ∙ Bunte Blütenfreuden ∙ Schutz vor nächtlicher Kälte ∙ Häufchen für Häufchen ∙ Rasenkur ∙ Rasen düngen ∙ Wenn die Forsythien blühen … ∙ Rosen stärken ∙ Ziergräser und Stauden schneiden ∙ Von wegen Unkraut / Achim Zeppenfeld ∙ Unkraut im Rasen ∙ ∙ Unkraut in Beeten ∙ Unkraut zwischen Stauden ∙ Brennnessel – mehr Nutzkraut als Unkraut
Vollfrühling
Apfelblütenduft
Zeit zum Pflanzen ∙ Dahlien pflanzen ∙ Zwiebelblumen pflegen ∙ Stauden stützen ∙ Bohnen säen ∙ Hortensien schön blau ∙ Frühlingsgetier ∙ Erdbeeren mulchen ∙ Alles groß macht der Mai ∙ Salat muss im Wind wehen! ∙ Große Krabbelei ∙ Rasen, Rasen, Rasen / Uwe Erdelt ∙ Mähen oder Mulchmähen ∙ Weg mit dem Filz: Vertikutieren ∙ Nachwuchs für frisches Grün: Nach- oder Reparatursaat ∙ Frische Luft tut Wurzeln gut: Aerifizieren und Sanden ∙ Futter für neuen Wuchs: Düngen
Frühsommer
Holunderblütensterne
Kräuter blühen lassen ∙ Blütenreste entfernen ∙ Aus mit Laus ∙ Pracht am Wasser ∙ Steingartenpflege ∙ Buchsbaum schneiden ∙ Schneckentipp ∙ Gewächshaus lüften ∙ Kohlgemüse ∙ Ausgeizen ∙ Tomaten mulchen ∙ Röteln und Rieseln ∙ Mit Johanni endet die Ernte ∙ Rosen, Rosen, Rosen / Gabi Fischer ∙ Rosen gut ernähren ∙ Makellose Schönheit ∙ Wellness für den Gartenadel
Hochsommer
Beerenreife
Vom richtigen Gießen ∙ Boden muss man sorgsam pflegen ∙ Erdbeerpflanzen pflegen ∙ Stauden stützen ∙ Nachsäen im Gemüsebeet ∙ Schattengare ∙ Nachhilfe im Blumenbeet ∙ Die Pilze schlagen zu ∙ Obstgehölze schneiden ∙ Trockenkünstler / Christoph Deumling ∙ Wenn Apfelbäume wuchern ∙ Schatten spenden ∙ Grundsätze beim Gießen ∙ Das braucht man nicht zu gießen ∙ Das muss man gießen ∙ Manche mögen’s heiß ∙ Gegen Hagel (fast) versichert
Spätsommer
Anemonenpracht
Zucchini ernten ∙ Kirschbäume leeren ∙ Aufgelesen ∙ Äste stützen ∙ Für schöne Tomaten und Gurken ∙ Für zarte Rüben sorgen ∙ Langsam auf Diät setzen ∙ Zwiebelblüher für den Herbst ∙ Ausputzen für mehr Blütenschmuck ∙ Rindenmulch ∙ Pflanzen als Haushaltshelfer / Ulla Müller ∙ Allzweckreiniger ∙ Glasreiniger ∙ Topfreiniger ∙ Mottenkugeln, Ameisenschreck und Fliegenfänger ∙ Raumspray
Frühherbst
Früchtereigen
Nur nicht hängen lassen ∙ Großer Aufruf: Pflanzen! ∙ Herbstblüher pflanzen ∙ Macht das Frühjahr bunt ∙ Letzter Aufruf: Salat! ∙ Nachruf: Wurmig! ∙ Kaffee macht müde Pflanzen munter ∙ Macht den Boden besser ∙ Saatgut sammeln ∙ Vitalkur für den Boden / Peter Hirsch ∙ Stecklinge ziehen ∙ Was heißt eigentlich Gründüngung? ∙ Düngt Gründüngung tatsächlich? ∙ Und wie geht’s? ∙ Wo ist Gründüngung sinnvoll? ∙ Und was düngt grün?
Vollherbst
Baumfärbung
Da haben Sie den Salat ∙ Rosen setzen, Rosen schützen ∙ Quitten ernten ∙ Nicht nur gegen Vampire ∙ Herbstrasur ∙ Herbstwartung ∙ Staudenbeet anlegen ∙ Herbstmilben ∙ Gewächshauspflege ∙ Bodenpflege ∙ Überlebensinsel Garten ∙ Die Vielfalt bringt’s / Thomas Ohrner ∙ Erste Regel: Bunte Vielfalt ∙ Zweite Regel: Keine Chemie ∙ Dritte Regel: Wildwuchs willkommen ∙ Freude an der Vielfalt ∙ Ein Herz für Gartentiere ∙ Übern Zaun schauen
Spätherbst
Laubfall
Obstgehölze pflanzen ∙ Neues braucht Schutz ∙ Gehäufte Fürsorge ∙ Hortensien pflegen ∙ Umgraben oder Lockern ∙ Kompost abdecken ∙ Frostschutzarbeiten ∙ Einwinterungsaktionen ∙ Gräser stehen lassen ∙ Kraut ernten ∙ Rosenkohl mag’s kalt ∙ Wohin mit dem Laub? / Barbara Jelen ∙ Liegenlassen oder wegkehren? ∙ Bester Winterschutz ∙ Laub kompostieren
Winter
Zeit der Ruhe
Saison-Endkontrolle ∙ Noch schnell was ernten ∙ »Der Boden sollte den Himmel nie sehen.« ∙ Schnitt nach Maß ∙ »Wenn man seinen Hut durch den Baum werfen kann, ist er richtig geschnitten.« ∙ Obstbäume schützen ∙ Den Christbaum verwerten ∙ Zudecken, wo kein Schnee schützt ∙ Gartenpflanzen zum Räuchern / Petra Mentner ∙ Räucherkräuter aus dem Garten ∙ Räuchern mit Wurzeln ∙ Räucherkräuter in den Garten holen
Anhang
Bildlegenden
Die Mitwirkenden
Register
Impressum
Abb. 1
Was für ein Glück, einen Garten zu haben! Ich bin sehr dankbar für solch ein Privileg. Denn mein Garten ist mein kleines Paradies. In ihm darf ich ganz in den Düften von Kräutern schwelgen. Im Garten darf ich mit meinen Händen in warmer, krümeliger Erde buddeln. Und natürlich darf ich auch die Früchte meines Gartens genießen. Kann ein Radieschen besser schmecken als aus der eigenen Scholle gezogen?
Ebensolche Freude bereitet es mir, all meine Erfahrungen aus Sicht einer Biologin an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Auf dass der Garten allen Glück bereite. Bei Bayern 1, dem beliebtesten Radiosender Bayerns, darf ich das seit vielen Jahren – herzlichen Dank dafür. Mit großer Freude erkläre ich dort, was eine Pflanze braucht, damit sie sich rundum wohlfühlt. Und wenn es Rosen und Tomaten gut geht, macht das wiederum den Gärtner glücklich. Viele meiner Tipps sind jetzt in diesem Buch zusammengeflossen, dafür bedanke ich mich bei Bayern 1, bei BR Media und natürlich der DVA ausdrücklich.
Ich richte mich beim Gärtnern immer nach der Natur und sammle beständig neue Erfahrungen. Nehme nichts als Rückschlag, sondern lerne aus Erfolgen wie aus Misserfolgen. Bewahre die Ruhe und genieße es, das Glück aus dem Garten. Tun Sie das doch auch! Meine Ratschläge mögen dabei blühen und fruchten.
Ihre Karin GreinerGartenexpertin von Bayern 1
Abb. 2
Ein Garten soll Spaß machen, der Erholung dienen und ein Lebensraum für Mensch, Pflanzen und Tiere sein. Damit das gelingt, sollten Sie die Zeichen der Natur erkennen und sich nach den Regeln der Natur richten. Und nichts krummnehmen, denn: Erfahrung ist der beste Gärtner!
Das Buch gliedert sich in die Jahreszeiten der Natur. Davon gibt es mehr als die vier kalendarischen Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Denn die drei Phasen, in denen alles keimt, wächst, blüht, fruchtet und gedeiht, werden noch weiter unterteilt. So ergeben sich zehn natürliche Jahreszeiten. Diese beginnen und enden auch nicht mit fixen Terminen. Die Natur folgt eigenen Rhythmen, außerdem hängt es entscheidend von der Region ab, wann der Frühling einzieht oder wie lange der Herbst mild bleibt. Vielmehr dienen überall verbreitete und leicht zu beobachtende Gewächse, sogenannte Zeigerpflanzen, als Signalgeber.
Abb. 3
Zu jeder dieser natürlichen Jahreszeiten gebe ich die besten Tipps und Tricks für anstehende und allfällige Gartenarbeiten. Wann Sie am besten Ihre Rosen schneiden, was bei der Tomatenpflege zu beachten ist, wie die Petersilie gut keimt. Es ist eine Sammlung aus den Sendungen, bei denen man mich regelmäßig auf Bayern 1 hören kann – nicht zuletzt entstanden auch durch viele Rückfragen und Rückmeldungen der Hörer. Immer auch ganz naturnah und umweltschonend, künstliche Düngemittel oder synthetische Spritzmittel bleiben absolut außen vor.
Fragen rund um den Garten stellen mir nicht nur die Hörer von Bayern 1, sondern auch die Moderatoren. Die eben auch einen Garten haben, sich auch an Hecken, Rasen, Blumen, Gemüse, Obst und Kräutern freuen. Und gern meinen Rat einholen, damit es klappt, das mit dem Glück im Garten. In jedem Kapitel finden Sie eine dieser Fragen von zehn Moderatoren, und selbstverständlich meine Ratschläge dazu.
Ein Überblick über die natürlichen Jahreszeiten
Vorfrühling – entspricht in etwa Februar bis Ende März
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blüte von Schneeglöckchen, Winterling und Haselnuss
Mitte: Blüte von Schwarzerle und Huflattich
Ende: Austrieb bei Stachelbeere, Blüte von Krokus, Kornelkirsche und Salweide
Weitere Zeiger der Natur: Rückkehr der Lerchen
Erstfrühling (Hochfrühling, Mittfrühling) – entspricht in etwa Ende März bis Mitte April
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blüte von Forsythie und Buschwindröschen, Austrieb von Rosskastanie, Blattentfaltung bei Stachelbeere
Mitte: Blüte von Spitzahorn, Schlehe und Stachelbeere, Blattentfaltung bei Rosskastanie, Birke, Scheinerle und Eberesche
Ende: Blühbeginn bei Löwenzahn, Blüte von Roten Johannisbeeren, Süßkirschen, Birnen und Eschen, Blattentfaltung bei Rotbuchen und Rosskastanien
Weitere Zeiger der Natur: Rückkehr der Schwalben
Vollfrühling – entspricht in etwa Mitte April bis Ende Mai
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blühbeginn von Apfel, Flieder und Goldregen, Blattentfaltung bei Stieleichen und Eschen, Vollblüte von Süßkirschen und Löwenzahn
Mitte: Blüte von Eberesche, Weißdorn, Vollblüte beim Apfel, Blattaustrieb bei Weinreben
Ende: Blüte von Himbeere, Blühbeginn von Wiesenfuchsschwanz
Weitere Zeiger der Natur: Kuckuck ruft
Frühsommer – entspricht in etwa Ende Mai bis Ende Juni
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blüte von Schwarzem Holunder, Robinie, Türken- und Klatschmohn, Hundsrose, Margerite, Weißdorn, Wiesen-Fuchsschwanz
Mitte: Blüte von Liguster und Bauernjasmin (Philadelphus)
Ende: Knospenbildung bei Sonnenblumen, Reife von frühen Erdbeeren und Süßkirschen
Hochsommer – entspricht in etwa Ende Juni bis Ende Juli
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blüte von Sommerlinde, Lavendel, Madonnenlilie, Wegwarte, Wilder Möhre, Beifuß und Weintraube, Kartoffelblüte, Reife von Johannis- und Stachelbeeren
Mitte: Blüte von Winterlinde, Reife bei Süßkirschen
Ende: Blühbeginn beim Heidekraut, Reife von Sauerkirschen
Spätsommer – entspricht in etwa Anfang bis Ende August
Zeigerpflanzen:
Anfang: Vollblüte von Heidekraut, Blüte von Japananemonen, Reife bei Ebereschen und frühen Aprikosen
Mitte: Blüte von Goldrute, Reife früher Zwetschgen und Felsenbirnen
Weitere Zeiger der Natur: Wegzug der Lerchen
Frühherbst – entspricht in etwa Anfang bis Mitte September
Zeigerpflanzen:
Anfang: Blühbeginn bei Herbstzeitlose, Fruchtreife bei Holunder, Kornelkirsche, Weißdorn, Hundsrose, Brombeeren und ersten Birnen
Mitte: Fruchtreife von Birnen, Weißdorn
Ende: Fruchtreife später Zwetschgen
Weitere Zeiger der Natur: Wegzug der Schwalben
Vollherbst – entspricht in etwa Mitte September bis Ende Oktober
Zeigerpflanzen:
Anfang: Fruchtreife bei Stieleiche, Rotbuche, Rosskastanie, Quitte, Walnuss
Mitte: Beginnende Blattfärbung bei Rosskastanie, Rotbuche, Wildem Wein und Lärche, beginnender Blattfall bei Süßkirsche und Zwetschge
Ende: Reife später Apfelsorten, Laubfall bei Rotbuche
Spätherbst – entspricht in etwa Mitte Oktober bis Anfang Dezember
Zeigerpflanzen:
Anfang: Fruchtfall bei Stieleiche
Mitte: allgemeiner Laubfall
Ende: Ende des Laubfalls
Weitere Zeiger der Natur: Gehäuseschnecken deckeln sich ein
Winter – entspricht in etwa Dezember bis Februar
Zeigerpflanzen:
Anfang: Laubfall bei späten Apfelsorten
Ende: Blüte von Zaubernuss und Winterjasmin, Blühbeginn bei Hasel
Abb. 4
Die Saison im Garten wird eröffnet, sobald wärmende Sonnenstrahlen durch das noch kahle Geäst der Bäume hindurch den Boden erwärmen und erste Blüten ans Tageslicht locken. Schneeglöckchen, Märzenbecher und Winterlinge verkünden den Frühlingsbeginn, Hasel- und Weidenkätzchen geben ihren goldenen Blütenstaub dazu. Und überall zwischendrin tanzen Elfenkrokusse Ballett.
Noch ist es ein gewagtes Spiel, der Winter hat sich nur hinter die Büsche verzogen. Manchmal kommt der Vorfrühling schon mitten im Februar, in anderen Jahren erst tief im März. Im Flachland auf jeden Fall viel früher als in rauen Gebirgslagen. Trotzdem, welcher passionierte Gärtner kann jetzt noch warten? Es kribbelt doch schon seit Langem in allen Fingern.
Was schlägt die Erdenuhr?
Veilchenzeit, Veilchenzeit!
Die blauen Frühlingsaugen
schauen aus dem Gras hervor!
Bartholomäus Anglicus
(um 1190–1250)
Abb. 5
Kunigund (3.März) macht warm von unt’.
Wenn etwas Neues beginnt, wird stets zuerst gründlich geputzt. Kehren Sie den Winter raus! Altes Laub, das noch auf Beeten liegt, wird abgerecht, damit der Boden sich gut erwärmen kann. Auch zwischen Stauden, auf Baumscheiben und in Hochbeeten gehören die Laubdecken, die den Winter über gewärmt haben, jetzt weggenommen. Das ausgediente Laub kommt am besten in einer stillen Ecke auf einen eigenen Komposthaufen, gemischt mit grob zerkleinertem Schnittgut und etwas Steinmehl sowie Hornspänen. So verrottet es bald zu wertvollem Laubhumus.
Wenn man gleichzeitig auf drei Gänseblümchen treten kann, ist der Frühling eingekehrt, heißt es. Auf vielen Rasenflächen blühen die Gänseblümchen dicht an dicht – das Gras wächst bereits. Rechen Sie den Rasen kräftig durch, um alte Gräser zu entfernen und das Grün zu belüften. So kurbelt man das Wachstum an. Dabei hilft auch eine erste Düngung, die Gräser brauchen jetzt zum Saisonstart Nahrung. Vertikutieren und Nachsäen kommt dagegen erst später.
Abb. 6
Wo der Boden offen, also von der Sonne gewärmt wird, nicht mehr in der Tiefe gefroren und abgetrocknet ist, kann die Vorbereitung für die Aussaat und Bepflanzung erfolgen. Ideal zur Lockerung, zur Vordüngung und zur Humusanreicherung ist es, wenn man mit einem Kultivator, Sauzahn oder Krail die Bodenoberfläche mehrmals gut belüftet. Dabei auch gleich Unkraut entfernen. Falls nötig, kann Dünger oder Bodenverbesserungsmittel, zum Beispiel Kompost, mit eingearbeitet werden.
Abb. 7
Stimmt. Vor allem jetzt sollte man sich daran halten. Oft bleibt der Boden nach strengen Frostperioden in der Tiefe noch lange gefroren. Die Krume ist noch sehr nass. Jetzt schadet eine Bearbeitung der Beete mehr als dass sie nutzt. Dafür gibt es eine weitere Gartenweisheit: »Säst du im März zu früh, ist’s oft vergeb’ne Müh!« Die Sonne muss die Erde erst richtig aufwärmen, eine laue Erstfrühlingsluft die Oberfläche abtrocknen, bevor man mit der Bestellung der Beete beginnen kann.
Läuft Ihr Komposthaufen über? Dann können Sie halbreifen, also noch nicht voll durchgerotteten Kompost jetzt auf die Beete ausbringen. Werfen Sie den Kompost durch ein weites Maschensieb, um grobe Bestandteile wie Äste oder Wurzeln herauszulesen. Dann wird der Kompost, in dem noch Strukturen erkennbar sind, 2 bis 3 Zentimeter dick verteilt und leicht in den Boden eingearbeitet. Er setzt sich an Ort und Stelle innerhalb der nächsten Wochen um – das Beet ist dann fix und fertig vorgedüngt für die Bestellung.
»Siehst du im März gelbe Blumen blühen, magst du getrost deinen Samen streuen.« Die gelben Blüten des Huflattichs zeigen an, dass sich der Boden ausreichend erwärmt hat und man mit der Aussaat robuster Gartenpflanzen im Freien beginnen kann. Dicke Bohnen und Erbsen sollten sogar sehr früh gesät werden, damit sie von Schädlingen und Krankheiten verschont bleiben. Unter Vlies klappt die Keimung bestens. Auch Möhren, Pastinaken, Mairüben und Steckzwiebeln kommen bereits in den Boden. Radieschen, Rettiche und frühe Salate kann man schon unterm Folientunnel aussäen.
Die Tage sind wieder lang genug, dass Wärme liebende Gemüse mit langer Entwicklungszeit wie Paprika, Auberginen, Kürbisse und Gurken, aber auch Kohlrabi, Lauch und Salate sich auf der Fensterbank vorziehen lassen. Erste Sommerblumen dürfen ebenfalls in die Anzuchterde.
Taugt das Saatgut aus alten Beständen noch? Das lässt sich leicht mit einer Keimprobe testen. Ein paar Samen dafür in einem tiefen Teller auf feuchtes Küchenpapier betten, den Teller mit Klarsichtfolie überspannen. Warm aufstellen, ab und zu lüften, nicht austrocknen lassen. Je nach Keimdauer der Saat erscheinen nach wenigen Tagen bis 3 Wochen die feinen Sämlingswurzeln. Wenn die Hälfte der Samen noch keimt, können Sie das Saatgut noch verwenden, säen Sie dann einfach etwas dichter als gewohnt. Geht weniger als die Hälfte der Samen auf, lohnt sich die Aussaat kaum mehr.
Abb. 8