Glück ist Hormonsache - Katharina Maria Burkhardt - E-Book

Glück ist Hormonsache E-Book

Katharina Maria Burkhardt

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  • Herausgeber: Riva
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Verstehen Geraten die Hormone aus dem Lot, hat das weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Organismus, denn der Mensch ist nicht in Einzelteilen analysierbar: Nervensystem, Darm und Hormonhaushalt stehen in engem Informationsaustausch. Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hormonexpertin Dr. Katharina Maria Burkhardt und Medizinjournalistin Sylvia Neubauer erklären eindrücklich, wie sich diese Systeme gegenseitig regulieren und unzählige Vorgänge im Körper beeinflussen. Erkennen Eine Beeinträchtigung an nur einer Stelle in diesem komplexen Netzwerk kann das gesamte Glückssystem ins Wanken bringen und schlimmstenfalls zu mentalen Erkrankungen führen. Die beiden Expertinnen zeigen Wege auf, mit denen Sie Ihre eigenen Beschwerden und Symptome nicht nur richtig einordnen, sondern auch den Ursprung identifizieren können. Praktische Checklisten und Porträts zu den wichtigsten Hormonen helfen Ihnen dabei. (Be-)Handeln Von bioidenter Hormontherapie über Mikronährstoffe und Phytotherapie bis hin zur Darmsanierung – lernen Sie natürliche Behandlungsansätze kennen, mit denen Sie Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen können. Auf spezifische Beschwerden zugeschnittene Programme liefern Ihnen praktische Hilfe, um Ihre psychische Gesundheit Schritt für Schritt zu verbessern und zu mehr Lebensqualität zu finden.

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Seitenzahl: 212

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Dr. Katharina Maria Burkhardt Sylvia Neubauer

Glückist Hormonsache

Dr. Katharina Maria BurkhardtSylvia Neubauer

Glückist Hormonsache

Der natürliche Weg, um Körper und Seele in Balance zu bringen und psychischen Leiden gezielt entgegenzuwirken

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtige Hinweise

Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solcher benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt oder eine qualifizierte Ärztin. Der Verlag und die Autorinnen haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

1. Auflage 2024

© 2024 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Dr. Frauke Bayer

Umschlaggestaltung: Manuela Amode

Umschlagabbildung: Shutterstock/Bibadash

Abbildungen im Innenteil: Shutterstock/Michal Sanca: S. 16, 27 (Silhouette); Jeniffer Fontan: S. 27 (Gehirn und Schilddrüse); VectorMine: S. 30; gritsalak karalak: S. 47; fox_workshop: S. 90

Layout und Satz: feschart print- und webdesign, Michaela Röhler, Leopoldshöhe

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7423-2514-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-2301-6

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-2300-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Für Sam und Sandra

Inhalt

Vorwort

Teamwork ist alles

1 Hormone, Neurotransmitter und der Darm: Ein eingespieltes Team

Das Hormonsystem – unser Telekommunikationsnetzwerk

Neurotransmitter – Gas geben und bremsen

Steckbrief Neurotransmitter: Wer kann was?

Der Darm – Drehscheibe für alles

2 Wenn Botenstoffe aus der Reihe tanzen: Auswirkungen auf Körper und Psyche

Cortisolmangel: »Ich fühle mich erschöpft ohne Ende.«

DHEA-Mangel: »Ich bin nicht mehr so leistungsfähig.«

Estrogene aus dem Gleichgewicht: »Ich fühle mich allem ausgeliefert.«

Progesteronmangel: »Ich bin reizbar, nervös und ängstlich.«

Testosteronmangel: »Ich fühle mich stressanfällig und wertlos.«

Schilddrüsen-Disbalancen: »Ich bin nicht in meiner Mitte.«

Melatoninmangel: »Ich kann nicht schlafen.«

Serotoninmangel: »Ich fühle mich innerlich leer.«

Adrenalindominanz: »Ich gerate leicht in Panik.«

Noradrenalin aus dem Gleichgewicht: »Ich bin antriebslos.«

Dopaminmangel: »Mir fehlt die Motivation für alles.«

GABA-Mangel: »Ich leide unter innerer Unruhe und Nervosität.«

Genetische Besonderheiten

3 Der Ursache auf den Grund gehen: Diagnosemöglichkeiten

Bluttest – der Klassiker

Hormonspeicheltest – der Differenzierende

Urintest – der »Stabile«

Haaranalyse – die Tagebücher unseres Körpers

Stuhlanalyse – was sagt uns der Darm?

4 Zurück ins Gleichgewicht: Mögliche Behandlungsbausteine

Bioidentische Hormontherapie: Was ist das und was kann sie?

Mit Nährstofftherapie ergänzen, was fehlt

Omega-3-Fettsäuren – die VIPs unter den Nährstoffen

Aminosäuren – Minibausteine, die Großes leisten

Phytotherapie – die Heilkraft der Pflanzen nutzen

Entgiften – die körpereigene Müllabfuhr unterstützen

Seelenbalsam – der Psyche Gutes tun

5 Mein Orientierungsleitfaden: Vom Symptom zum Therapiebaustein

ADHS

Angst- und Panikstörungen

Burn-out und Depressionen

Hashimoto-Thyreoiditis

Prämenstruelles Syndrom

Schlafstörungen

Wechseljahresbeschwerden

Anhang

Quellen

Ausgewählte Studien und Literatur

Über die Autorinnen

Dank

Vorwort

»Zeige mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist.« Die meisten von uns werden diesen Satz kennen. Er meint, dass ein Außenstehender aus den Eigenschaften und Eigenheiten der Menschen, mit denen wir uns umgeben, gut auf unser eigenes Wesen Rückschlüsse ziehen kann.

Im Rahmen meiner dritten Schwangerschaft habe ich den Spruch adaptiert. »Zeige mir deinen Hormonspiegel und ich sage dir, wer du bist«, schien mir weitaus treffender zu sein. Während Schwangerschaften vollbringt der weibliche Körper Höchstleistungen. Die Produktion von Hormonen schießt in die Höhe oder fällt plötzlich ab und garantiert so den Erhalt und die Reifung des kleinen, wachsenden »Fremdkörpers«. Hormonell gesteuerten körperlichen und psychischen Veränderungen verdanken wir des Weiteren einen möglichst reibungslosen Geburtsvorgang und letztendlich auch das Überleben des Säuglings.

Aber nicht nur Frauen werden durch Hormone gesteuert, auch bei Männern konnten Veränderungen ihrer Hormonspiegel während der Schwangerschaft der Partnerin festgestellt werden. Aber Hormone lenken uns natürlich nicht nur während so intensiver Phasen wie Schwangerschaft oder Pubertät. Vielmehr sind sie unsere täglichen Begleiter und regulieren uns tagsüber und auch nachts.

Aber wie genau funktioniert das mit den Hormonen? Was braucht es, damit unser Körper diese Botenstoffe überhaupt produzieren kann? Wofür brauchen wir Neurotransmitter und wie hängt all das mit Mikronährstoffen zusammen? Auf diese Fragen wird in diesem Buch – gut recherchiert und kompakt zusammengefasst – eingegangen. Diffizile Sachverhalte werden leicht verständlich dargestellt, sodass gegen Ende des Buches auch noch auf die häufigsten Symptome bei Disbalance dieses komplexen Gleichgewichtes eingegangen werden kann. Aber Katharina Burkhardt und Sylvia Neubauer leisten mit diesem Buch noch viel mehr: Sie erklären uns auch, wie wir ein System im Ungleichgewicht medizinisch erkennen und vor allem, was wir dagegen tun können. In meinen Augen ist das die Zukunft der Medizin: Patienteninformation. In der Psychiatrie haben wir dafür das treffende Wort: Psychoedukation. Das bedeutet, Patienten mit einfachen Worten wissenschaftlich fundiertes Wissen zu vermitteln und sie über Krankheitsmechanismen und Therapiemöglichkeiten zu informieren, um sie damit in die Lage zu versetzen, sich bewusst für oder gegen ein Therapieschema entscheiden zu können. Denn nichts raubt uns mehr Möglichkeiten und Handlungsfreiraum als das Nichtwissen. Mit diesem Buch in Ihren Händen haben Sie sich definitiv für das Wissen entschieden.

Dr. Lauren Kolroser-Sarmiento

Teamwork ist alles

Von der Nasenspitze bis zur kleinen Zehe: Ein überaus feines Informationsnetzwerk schlängelt sich durch sämtliche Strukturen des Körpers.

Der menschliche Körper ist ein wahrer Meister darin, auf unterschiedliche Situationen im Leben zu reagieren, ganz gleich, ob es sich dabei um herausfordernde, stressige oder wunderschöne Momente handelt. Das gelingt ihm allerdings nur deshalb, weil alles in ihm – von der kleinsten Zelle bis zum größten Organ – eng miteinander verbunden ist. Hormone, Neurotransmitter und der Darm – sie alle sind ein Team. Macht einer der Kollegen schlapp, verlieren auch die anderen einen Teil ihres Arbeitselans oder kapitulieren gänzlich. Daraus können leichte, aber auch schwerwiegende mentale Beschwerden folgen – von Schlafstörungen bis hin zu ADHS oder sogar Depressionen. Man könnte also sagen, dass Glück doch (auch) etwas mit Biochemie zu tun hat.

Wer sich bei einer defekten Waschmaschine schon einmal auf Fehlersuche begeben hat, der weiß, wie nervenaufreibend es sein kann. Ist die Pumpe undicht? Haben die Dichtungen Schaden genommen? Ist der Ablaufschlauch defekt? Woran liegt es bloß, dass dieses Ding nicht funktioniert?

Ähnlich wie eine Maschine setzt sich auch der Organismus aus einer Vielzahl von Elementen zusammen, die in ständiger Wechselwirkung existieren. Gesundheit beruht auf einem reibungslosen Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und Organen und einem höchst komplexen Informationsnetzwerk, das alle Strukturen des Organismus durchdringt. Verändert sich in diesem Gefüge ein winziges Element, so kann sich dies krankheitsbildend auswirken. Jeder Mensch und jeder Körper sind dabei höchst individuell. An ihrer Oberfläche mögen Krankheitssymptome zwar sehr ähnlich aussehen, jedoch weisen sie oft gänzlich unterschiedliche Entstehungswege auf.

Deutlich wird das am Beispiel von Schmerzen. Kopfschmerzen sind nicht nur quälend, sondern auch ungemein gewieft darin, Menschen auf unterschiedliche Art zu peinigen: Pochend, drückend oder stechend, den ganzen Kopf umfassend oder regional begrenzt – rund 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen kennt die Medizin. Ähnlich vielfältig können die Ursachen für Rückenschmerzen sein: Einseitige körperliche Belastung und Bewegungsmangel kommen dafür ebenso infrage wie ein eingeklemmter Nerv oder eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Ja, selbst ein missmutiger Fuß kann dazu beitragen, dass die Wirbelsäule einen Solidaritätspakt schließt und ebenfalls mit sich hadert. Eine verklebte Wadenfaszie kann einen Zug bis auf den unteren Rücken ausüben und in diesem Bereich für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen sorgen. Erstaunlich, oder?

Auch eine frustrierte Seele kann gänzlich unterschiedliche Ursachen haben. Belastende Lebensumstände und Traumata begünstigen bekanntermaßen psychische Erkrankungen. Aber auch eine hormonelle Schieflage oder ein vergrämter Darm bieten seelischen Missständen einen idealen Nährboden. Eine Ursache kommt dabei selten allein. Meist wirken mehrere Faktoren mit. Doch wie hängt das alles zusammen? Und wie lassen sich in einem solch komplexen Netzwerk wie dem Menschen Verbindungen herstellen oder korrigieren? Begeben wir uns auf Expedition ...

Viel Freude und Erfolg auf dieser Reise, deine

Katharina Burkhardt und Sylvia Neubauer

1

Hormone, Neurotransmitter und der Darm

Ein eingespieltes Team

Zu Beginn machen wir uns auf Entdeckungsreise durch unsere Hormon- und Nervensysteme und den Darm. Dabei sehen wir uns an, wie diese in Wechselwirkung zueinander stehen, denn die einzelnen Prozesse hängen sehr viel enger miteinander zusammen, als man meinen könnte – und das, obwohl sie teils an ganz unterschiedlichen Orten im Körper stattfinden.

Das Hormonsystem – unser Telekommunikationsnetzwerk

Wir wachsen und entwickeln uns vom Kind zum Erwachsenen. Wir erleben eine turbulente Zeit, wenn wir pubertieren. Wir verlieben uns. Und wir ärgern uns, wenn uns ein anderer Autofahrer die Vorfahrt nimmt. Überall im Leben sind sie mit an Bord. Und nicht nur das. Sie geben genau an, wo es langgeht: Hormone – lebenswichtige Signal- und Botenstoffe, die dafür Sorge tragen, dass alle biologischen Prozesse im menschlichen Körper richtig ablaufen.

Wie Zellen miteinander kommunizieren

Warum weiß das Ei in den Eierstöcken, wann es springen soll? Wer sagt dem Kehlkopf, dass die kindliche Stimme bald einen männlichen Klang annehmen darf? Wer informiert das Barthaar darüber, dass es nun wirklich an der Zeit ist, sich weiter aus der Haut zu schieben?

Und schließlich die Schlüsselfrage: Wie unterhalten sich die 100 Billionen Zellen, aus denen unser Körper aufgebaut ist? Und wie weiß Zelle A, was Organ Z gerade braucht? Die Antwort ist so simpel wie komplex: Es braucht Boten, die Informationen übermitteln und von überall jeden anderen Ort im Körper erreichen können.

Hormondrüsen werden auch endokrine Drüsen genannt, weil sie die Hormone nach innen, also in die Blutbahn, ausschütten. Es gibt auch exokrine Drüsen, die Stoffe nach außen abgeben. Dazu zählen zum Beispiel Schweiß- und Speicheldrüsen.

Diese Aufgabe übernehmen Hormone. Mit dem Blutstrom können sich die kleinen Moleküle im gesamten Organismus verteilen, bis sie an ihren Zielzellen andocken und dort ihre Wirkung entfalten. Hormone werden von spezialisierten Drüsen oder Drüsenzellen gebildet. Zu diesen gehören unter anderem die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse und die Nebennieren. Ebenso zählen die Keimdrüsen in Hoden und Eierstöcken zu den Produktionsstätten. Auch von Teilen des Gehirns können die kleinen Botenstoffe freigesetzt werden – vor allem die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ist hier von Bedeutung.

Nur der richtige Schlüssel passt zum Schloss

Postboten können Briefe und Pakete nicht einfach wahllos zustellen. Eine Adresse gibt Auskunft darüber, in welchem Postkasten das Kuvert landen soll. Auch Hormone können nicht jede x-beliebige Zelle belagern. Obwohl sie teilweise enorme Strecken zurücklegen, müssen die Botenstoffe immer ihre Zielzellen finden.

Wie das gelingt? Hormone funktionieren wie ein Schlüssel, der nur in ein einziges Schloss passt – in einen sogenannten Rezeptor. Rezeptoren sind Eiweißstrukturen in der Zellwand, die ein Andockmolekül an der Außenwand der Zelle besitzen. Dockt ein Signalstoff dort an, verändert sich das Molekül an der Innenseite. Der Rezeptor überträgt den Reiz nach innen und die Zelle weiß nun, was zu tun ist.

Würde man sämtliche Blutgefäße – von den kleinen Kapillaren bis zu den großen Arterien und großen Venen – zusammenlegen, so käme man auf eine Länge von mehr als 100 000 Kilometer. Auf dieser Strecke, die zweieinhalb Mal um die Erde reicht, bewegen sich die Hormone durch unseren Körper.

Rezeptoren sind äußerst selektiv, das heißt, sie reagieren nur auf einen, für sie bestimmten, Signalstoff. Da beide – Hormon und Rezeptor – so genau zusammenpassen wie ein Schlüssel zu seinem Schloss, nennt man dieses Erkennungssystem auch Schlüssel-Schloss-Prinzip. Welche Reaktion die Bindung eines Hormons an einen Rezeptor genau hervorruft, ist von Botenstoff zu Botenstoff unterschiedlich. Hormone können unter anderem vermehrtes Zellwachstum oder eine Wachstumshemmung bewirken oder die Ausschüttung weiterer Signalmoleküle anregen. Dabei gilt: Je mehr Hormone im Blut sind, desto mehr Rezeptoren werden besetzt und desto stärker fällt die Wirkung aus.

Steuerung über Regelkreise

In der Technik werden Regelkreise an vielen Stellen eingesetzt – etwa bei der Steuerung einer Zentralheizung. Über einen Thermostatkopf lässt sich eine Solltemperatur festlegen. Ein Temperaturfühler gleicht die Wunschtemperatur mit der Wärme im Raum ab. Das Ergebnis wird per Übertragungsstift an das Heizungsventil weitergegeben, welches daraufhin die Zufuhr des Heizwassers regelt.

Nichts anderes passiert in unserem Hormonsystem. Auch die Synthese der Hormone wird durch Regelkreise gesteuert. Die Hormondrüsen kontrollieren sich so gegenseitig – konkret stimulieren oder bremsen sie sich. Bei diesem Mechanismus gibt es allerdings eine Hierarchie. Auf dem Chefsessel thronen zwei Drüsen im Gehirn: die Hypophyse und der Hypothalamus. Bei vielen hormonellen Regelkreisen ist der Hypothalamus der oberste Regulator. Durch seine Lage zentral im Gehirn befindet er sich an der Schaltstelle des Informationsflusses zwischen Außenwelt und dem Körperinneren. Durch die Abgabe von Releasing- und Inhibiting-Hormonen (die ersten wirken fördernd, die zweiten hemmend) beeinflusst der Hypothalamus seinen engen Nachbarn, die Hypophyse.

Bei der Schilddrüse, der Nebennierenrinde, den Hoden und den Eierstöcken gibt es eine Rückkopplungshemmung. Haben die Organe genügend Hormone gebildet, wird der Hypothalamus darüber in Kenntnis gesetzt und quasi auf Stand-by geschaltet. Daraufhin setzt die Hypophyse weniger Steuerhormone frei und als Folge reduzieren auch die Organe die Hormonproduktion.

Die Hormonspiegel im Blut müssen laufend überprüft und – falls notwendig – korrigiert werden. Die Hormonregulation folgt dem Prinzip eines Regelkreises.

Steckbrief Hormone: Wer kann was?

Hormone werden nach ihrer chemischen Struktur, ihrem Bildungsort oder ihrem Wirkungsmechanismus eingeteilt.

Im Wesentlichen lassen sich drei Hormonklassen unterscheiden:

Klasse

Hormon

Hauptbildungsort

Steroidhormone

Estrogene, Progesteron

Testosteron

Cortisol, Aldosteron, DHEA

Eierstöcke

Hoden

Nebennierenrinde

Protein- und Peptidhormone

Insulin

Oxytocin, antidiuretisches Hormon, Releasing- oder Inhibiting-Hormon (RH beziehungsweise IH)

Wachstumshormon, Prolaktin, TSH, ACTH, FSH, LH

Calcitonin

Parathormon

Bauchspeicheldrüse

Hypothalamus

Hypophse

Schilddrüse

Nebenschilddrüse

Aminosäurederivate

Thyroxin und Trijodthyronin

Adrenalin, Noradrenalin

Schilddrüse

Nebennierenmark

Wie wirken die einzelnen Hormone auf unseren Körper? Inwiefern steuern sie unser Verhalten? Wie beeinflussen sie unsere Stimmung? Auf diese wichtigen Fragen werden wir nun genauer eingehen.

Estrogene – Drahtseile für die Nerven

Wenn vom Sexualhormon der Frau die Rede ist, dann fällt häufig der Begriff »Östrogen«. In Wahrheit sind Estrogene aber keine Einzelgänger. Mehr als ٣٠ verschiedene Hormone werden in dieser Gruppe zusammengefasst. Zu den wichtigsten Estrogenen gehören Estron, Estradiol und Estriol – sie werden auch in dieser Reihenfolge synthetisiert.

Weiblichkeit pur ...

Bei der Frau werden Estrogene hauptsächlich in den Eierstöcken, im Follikel, im Gelbkörper und zu einem geringeren Teil auch in der Nebennierenrinde produziert. In der ersten Zyklushälfte bis kurz vor dem Eisprung steigt der Estrogenspiegel an, danach begibt er sich wieder auf Sinkkurs. Mit der Perimenopause nimmt die Estradiolproduktion stetig ab. In der Postmenopause kommt sie allmählich zum Erliegen – die Eierstockfunktion verabschiedet sich in den Ruhestand.

Estron, Estradiol und Estriol im Porträt

Estron (E1) – das Speicherestrogen

Stammt aus den Eierstöcken und der Nebenniere und zu einem Viertel aus der Umwandlung von Androstendion. Androstendion ist ein Sexualhormon, welches chemisch dem Testosteron ähnelt und zur Gruppe der Androgene gehört.Weniger wirksam als Estradiol.

Estradiol (E2) – das Fruchtbarkeitsestrogen

Wird hauptsächlich von den Follikeln in den Eierstöcken, aber auch in der Nebennierenrinde und im Gehirn gebildet.Ist das biologisch wirksamste Estrogen.

Estriol (E3) – das Schleimhautestrogen

Wichtig in der Schwangerschaft.Stammt aus der Plazenta oder aus der Umwandlung von Estradiol im Fettgewebe.
... aber nicht nur

Auch im männlichen Körper sind Estrogene wirksam – sie sorgen dort unter anderem für gesunde Knochen und Gefäße. Beim Mann werden Estrogene aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron gebildet – helfender »Transformator« ist das Enzym Aromatase. Ein ausgeklügeltes Rückkopplungssystem stellt sicher, dass beim gesunden Mann immer die richtige Menge an Estrogenen vorhanden ist. Wird zu viel Testosteron in Estrogene umgewandelt, gibt die Hypophyse das Signal, die Testosteronproduktion zu drosseln – und umgekehrt.

Testosteron und Estrogen sind einander sehr ähnlich. Ein Testosteron-Molekül besitzt nur ein winziges Kohlenstoffatom mehr als ein Estrogen-Molekül.

So wirken Estrogene

Allgemeine Wirkung

Fördern das Wachstum der weiblichen Geschlechtsorgane.Sorgen für den Aufbau und die Durchblutung der Vaginalschleimhaut (besonders Estriol).Fördern die Erhaltung der Gesamtknochenmasse. Estrogene hemmen den Knochenabbau und fördern den Knochenaufbau.Erweitern die Blutgefäße und senken den Blutdruck – haben so eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.Haben einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.Wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus.

Wirkung auf Psyche und Schlaf

Estrogene modulieren verschiedene Neurotransmittersysteme – unter anderem Dopamin, Serotonin und Noradrenalin.Wirken stimmungsaufhellend.Wirken anregend.Verbessern affektive Symptome (zum Beispiel Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, Selbstwertdefizite und dergleichen).Wirken auf bestimmte Stoffwechselvorgänge im Gehirn und fördern gleichermaßen die Tiefschlafphase wie die REM-Phase (rapid eye movement), in der wir träumen.
Emotionale Stabilität

Estrogene haben nicht nur eine Fortpflanzungsfunktion, sondern beeinflussen auch viele andere Bereiche des Organismus – etwa das Herz-Kreislauf-System und die Knochenstabilität. Auf psychischer Ebene sorgen sie für gute Laune. Estrogene arbeiten in Teamwork mit Neurotransmittern: Sie modulieren an mehreren Stellen die Bildung, den Abbau und die Aktivität von Serotonin. Durch ihren guten Draht zu den Glückskollegen im Zentralnervensystem wirken Estrogene aktivierend und aufheiternd.

Progesteron – der Fels in der Brandung

Der menschliche Körper ist eine wunderbare Recycling-Anlage. Bei Frauen im gebärfähigen Alter wird Progesteron vorwiegend aus dem Gelbkörper gebildet. Der Gelbkörper entwickelt sich nach dem Eisprung aus dem geplatzten Eibläschen. Aus einem nicht mehr benötigten Zellhaufen wird so neues Ausgangsmaterial – perfekt!

Aber der Reihe nach: Progesteron ist das wichtigste Hormon aus der Gruppe der Gestagene. Gestagene ist ein Oberbegriff – analog dem Begriff Estrogene –, welcher die Hormone Estradiol, Estron und Estriol zusammenfasst.

Genau wie bei den Estrogenen ist auch die Konzentration des Progesterons vom weiblichen Zyklus abhängig. Progesteron ist der tonangebende Chef der zweiten Zyklushälfte. In dieser Zeit steigt der Progesteronspiegel kontinuierlich an – seinen Höhepunkt erreicht er circa sieben Tage nach dem Eisprung. Ganz auf Nachwuchs gepolt sorgt Progesteron dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weiter aufbaut, immer in der Erwartung, einem befruchteten Ei ein schützendes Nest bieten zu können. Kommt keine Schwangerschaft zustande, lösen sich die oberen Schichten der Gebärmutterschleimhaut ab. Die Blutung setzt ein – der Zyklus beginnt von vorne.

Die Frau ab 40 – spürbare Veränderungen im Zyklus

Meist ab den frühen Vierzigern fängt dieser Kreislauf ein wenig zu ecken an – der Körper baut von fruchtbar zu unfruchtbar um. Das ist nichts, das von heute auf morgen passiert – vielmehr handelt es sich dabei um einen Prozess, der sich über viele Jahre erstreckt. Mitte 40 (manchmal aber auch früher) beginnen sich bei Frauen die Eizellenvorräte zu erschöpfen. Es finden immer wieder Zyklen ohne einen Eisprung statt. Kurz zusammengefasst heißt das: kein Eisprung – kein Gelbkörper – kein Progesteron. Im Verlauf der Wechseljahre wird die Bildung des Gelbkörperhormons Progesteron schließlich sukzessive eingestellt.

Man(n) braucht Progesteron

Wer an Progesteron denkt, der assoziiert damit häufig ein weibliches Sexualhormon. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Auch Männer produzieren Progesteron. Als Zwischenprodukt der Testosteronsynthese wird es in den Hoden gebildet. Eine geringere Menge entsteht zusätzlich in der Nebenniere – das betrifft im Übrigen beide Geschlechter. Cholesterin ist Ausgangssubstanz für die Bildung verschiedener Steroidhormone – auch Progesteron wird aus Cholesterin synthetisiert.

So wirkt Progesteron

Allgemeine Wirkung

Hat Einfluss auf die Körpertemperatur.Regt den Stoffwechsel an.Hat eine schwangerschaftserhaltende Wirkung.Fördert das Wachstum der Brustdrüsen.Hat eine immunmodulierende und entzündungshemmende Wirkung.Unterstützt die Schilddrüse in ihrer Funktion.Fungiert als natürliches Diuretikum – wirkt Wassereinlagerungen (Ödemen) entgegen.Osteoprotektive Wirkung: Progesteron fördert den Aufbau neuer Knochensubstanz.

Wirkung auf Psyche und Schlaf

Progesteron hat beruhigende und angstlösende Eigenschaften – es wirkt Angstzuständen und Panikattacken entgegen.Hat eine sedierende Wirkung – Progesteron wirkt schlafanstoßend, ähnlich wie Valium und Co.Verbessert die Schlafarchitektur – Tiefschlafphasen (REM-Phasen) werden gefördert.Steigert die Serotoninbildung im Gehirn.Beeinflusst den Botenstoff Gamma-Amino-Buttersäure – Progesteron sorgt so für Entspannung.Fördert die Neuroprotektion, sprich die Reparatur der Nervenzellen.

Testosteron – der Macher

Testosteron genießt traditionell eher keinen guten Ruf. Bei Tieren ist seine Wirkung eindeutig. Je höher der Testosteronwert ist, desto ausgeprägter sind Imponiergehabe, Kampfverhalten und Begattungsdrang. Beim Menschen soll die Sache ähnlich aussehen: Dem Klischee nach fördert das Hormon aggressives und antisoziales Verhalten – man denke nur an einen »Testosteronbolzen«. Fakt ist: Testosteron ist das Alphatier unter den Hormonen – es bringt Schwung ins Leben.

Der Botenstoff findet sich sowohl im Blut von Männern als auch von Frauen, wobei die Konzentration bei Männern etwa zehnmal höher ausfällt. Bei ihnen wird Testosteron zu 90 Prozent in den sogenannten Leydig-Zellen des Hodens produziert. Bereits im Mutterleib, beim Embryo, steuert das Hormon die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane. In der Pubertät werden durch Testosteron die Stimme tiefer und die Produktion der Samenzellen aktiviert.

So wirkt Testosteron

Allgemeine Wirkung

Sorgt im Mutterleib für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane.Trägt zur Bildung des Kehlkopfes und der typisch männlichen Stimme bei.Fördert das Wachstum und die Stabilität der Knochen.Fördert das Muskelwachstum.Fördert das Wachstum von Körper- und Barthaaren. Auch die weibliche Körperbehaarung unterliegt dem Einfluss von Testosteron.Regt die Talgproduktion an.Ist für die Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen mitverantwortlich.Regelt alle Sexualfunktionen.

Wirkung auf die Psyche

Fördert die Motivation und den Antrieb.Hat einen Einfluss auf kognitive Fähigkeiten (wie räumliches Vorstellungsvermögen und Sprachvermögen).Stärkt das Selbstwertgefühl.

Im weiblichen Körper wird Testosteron vor allem in den Eierstöcken hergestellt – es spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Estradiolsynthese. Bei beiden Geschlechtern produziert auch die Nebennierenrinde in begrenztem Maße Testosteron.

Die Testosteronspiegel im Blut unterliegen natürlichen Schwankungen. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern sind die Testosteronwerte in den Morgenstunden am höchsten – im Laufe des Tages nimmt die Hormonkonzentration im Blut dann sukzessive ab. Ab der Mitte des Lebens, circa ab dem vierten Lebensjahrzehnt, schwächelt die Produktion des Hormons bei Männern ein wenig – der Wert sinkt jährlich um ein bis zwei Prozent. Aber auch Ursachen psychologischer Natur können den Testosteronspiegel verändern: In Wettkampfsituationen macht Testosteron Menschen beispielsweise wacher, konzentrierter und fokussierter.

Cortisol – der Kraftmeier

Jeder Mensch hat einen physiologischen Wecker in sich eingebaut – das Cortisol. Ab der zweiten Nachthälfte legt es sich so richtig ins Zeug. In seiner Hochphase zwischen 5:00 und 7:00 läutet es uns den Tag ein. Der Cortisolspiegel im Blut folgt einem natürlichen Tagesrhythmus. Nachdem das Cortisol in der Früh seinen Maximalwert erreicht hat, fällt es im Tagesverlauf stark ab. Abends sind nur noch circa zehn Prozent des Morgenwertes vorhanden.

Die Nebennieren – wichtige Akteure bei der Bildung von Hormonen

Auch wenn der Name es vermuten lässt: Funktionell haben die Nebennieren mit den Nieren nichts zu tun. Vielmehr verdanken die Mini-Organe die Bezeichnung ihrer Lage. Nieren und Nebennieren sind Nachbarn. Die kleinen Nebennieren sitzen jeweils auf dem Zipfel einer Niere. Jede Nebenniere wiegt etwa vier bis fünf Gramm, wobei die linke häufig etwas üppiger gebaut ist. Und während die rechte Nebenniere pyramidenförmig aussieht, ähnelt die linke einem Halbmond.

Die Hauptaufgabe der Nebennieren besteht in der Bildung von Hormonen. Die Ausführung dieser Tätigkeit erfolgt in zwei Arbeitsgruppen: Ein Team sitzt in der außen liegenden Nebennierenrinde. In diesem Drüsenbereich werden über 40 Hormone produziert. Die wichtigsten sind Cortisol, Aldosteron sowie sämtliche Sexualhormone. Der andere Trupp befindet sich im inneren Nebennierenmark. Seine Aufgabe liegt darin, die Hormone Adrenalin und Noradrenalin startklar zu machen.

ACTH ruft Cortisol auf den Plan

Die Reaktionen auf ein Stressgeschehen werden über die HPAA (hypothalamisch hypophysär adrenala Achse) geregelt. Alles nimmt in der Hypophyse seinen Beginn – dort wird das Signalhormon ACTH (adrenocorticotropes Hormon) produziert. Dieses bindet an Rezeptoren der Nebennierenrinde und stimuliert die Bildung von Cortisol. Und da wird gar nicht lange gefackelt: Unter dem Einfluss von ACTH steigt die Cortisol-Konzentration im Blut innerhalb weniger Minuten an.

Energie, Scotty!

Cortisol hemmt die Insulinwirkung und stimuliert gleichzeitig die Produktion von Glukose im Körper. Mit anderen Worten: Cortisol ist ein Zuckerjunkie, der einzig das Ziel verfolgt, Energie aus den Energiespeichern des Körpers bereitzustellen. Und das sofort. Cortisol macht uns leistungsfähiger und beeinflusst darüber hinaus unsere Wahrnehmungsfähigkeit und unser Schlafverhalten. Auch sind ihm antientzündliche und immunsupprimierende Eigenschaften eigen. Das heißt: Das Hormon kann unser körpereigenes Abwehrsystem herabregulieren.

So wirkt Cortisol

Allgemeine Wirkung

Unterstützt die Energiebereitstellung.Erhöht den Blutzuckerspiegel.Erhöht den Blutdruck und die Atemfrequenz.Wirkt Entzündungen entgegen.Wirkt immunsupprimierend.Reduziert die Schmerzwahrnehmung.Potenziert die Wirkung von Adrenalin.

Wirkung auf Psyche und Schlaf

Schärft die Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung.Verbessert die Merkfähigkeit.Wirkt aktivierend.

DHEA – das Anti-Stress-Hormon

Mit unserem Körper verhält es sich wie mit einem Auto – idealerweise schnurrt der Motor wohlig wie ein Kätzchen. Mit etwas Rücksicht in der Fahrweise kann der Autofahrer das selbst beeinflussen. Etwa, indem er dem Motor nach einem Kaltstart nicht gleich eine hohe Drehzahl abverlangt – denn das erhöht Verschleiß und Verbrauch. Gleiches gilt für unseren Organismus. Ein ausgewogener Lebensstil wirkt sich förderlich auf unsere Vitalität aus. Und genau an dieser Stelle kommt das Hormon DHEA (Dehydroepiandrosteron) ins Spiel: Es fährt die Drehzahl in unserem physiologischen Triebwerk herunter und verhindert, dass wir hochtourig unterwegs sind.

So wirkt DHEA

Allgemeine Wirkung

Schützt das Herz und die Blutgefäße.Verstärkt die Immunabwehr des Körpers.Wirkt antioxidativ.Wirkt einer Osteoporose entgegen.Fördert den Abbau von Fett, vor allem im Abdominalbereich (Bauchraum).Erhöht die Muskelmasse.Erhöht die körpereigene Produktion von Testosteron und Wachstumshormonen.Fördert die Kollagenbildung, verbessert damit die Hautelastizität und reduziert Falten.Wirkt sich positiv auf Libido und Sexualität aus.

Wirkung auf Psyche und Schlaf

Verbessert das psychische Wohlbefinden.Bewirkt eine höhere Stresstoleranz.Verbessert die allgemeine Leistungsfähigkeit.Wirkt antriebssteigernd.Verbessert den Schlaf.Verbessert die Gedächtnisleistung.Mildert altersbedingte Müdigkeit.

DHEA wird größtenteils in der Nebenniere gebildet und durch das hypophysäre Peptid ACTH gesteuert. Es ist nicht nur das am häufigsten vorkommende Hormon in unserem Körper, sondern auch eines der wichtigsten. Dies liegt daran, dass DHEA ein »Basishormon« ist – sprich eine »Muttersubstanz«. Ein »Mutterhormon« funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Stammzelle: Aus einer solchen können sich andere Zelltypen entwickeln. Auch DHEA kann nach Bedarf in zahlreiche andere Hormone umgewandelt werden. Die wichtigsten Steroidhormone, die aus DHEA entstehen, sind Testosteron und Estrogene.

DHEA und Cortisol – Yin und Yang