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Nähen macht glücklich: Wer seine Kleidung selber macht, erspart sich den Frust in der Anprobekabine. Die erfolgreiche YouTuberin Andreia Granada zeigt Frauen, wie sie selbst Maß nehmen und ihre eigenen Schnittmuster entwerfen. Ein DIY-Inspirationsbuch für Kreative. Jede Frau ist einzigartig – nur die Kleidergrößen der Modeindustrie sind es nicht. Und so wird Shoppen häufig nicht zum Vergnügen, sondern erzeugt Frust. Wenn die Hose spannt und die Bluse kneift, suchen viele Frauen den Fehler bei sich selbst und ihren vermeintlichen Problemzonen. Dabei liegen den Konfektionsgrößen Durchschnittswerte zu Grunde, denen kaum eine Frau entspricht. Die erfolgreiche YouTuberin und Bloggerin Andreia Granada macht Frauen Mut: Nicht unsere Körper sind falsch, sondern die Normgrößen. Die Lösung: bei sich selbst Maß nehmen und individuelle Grundschnitte entwerfen. Denn Selbermachen macht nicht nur glücklich, sondern selbstbewusst. Wer seine Kleidung selber näht, kann seiner Kreativität freien Lauf lassen und obendrein ein neues Körpergefühl und mehr Ausstrahlung erlangen. Endlich Schluss mit Shopping-Frust. Das Inspirationsbuch für einzigartige Frauen.
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Seitenzahl: 164
Andreia Granada
Mehr Ausstrahlung und Körperbewusstsein – Ein Inspirationsbuch für eigene Schnittmuster
Knaur e-books
Jede Frau ist einzigartig – nur die Kleidergrößen der Modeindustrie sind es nicht. So sorgt Shoppen oft für Frust statt Vergnügen. Wenn die Hose spannt und die Bluse kneift, sehen viele Frauen ihren Körper als Problemzone. Dabei liegen den Konfektionsgrößen und auch herkömmlichen Schnittmustern Durchschnittswerte zugrunde, denen kaum eine Frau entspricht. Andreia Granada kennt diese Erfahrung und fand eine kreative Lösung: Sie nahm Maß und entwickelte individuelle Schnittmuster für sich selbst. Dank ihrer selbstgenähten Kleidung fand sie zu einem neuen Selbstbewusstsein, das sie nun an andere Frauen weitergeben will.
»Wie bist du nach Deutschland gekommen?«, wurde ich bei einem Interview auf der Creativa Messe in Dortmund gefragt. Die Frage war gar nicht so leicht zu beantworten. Wie kann man eine so lange Geschichte kurz zusammenfassen?
Ich kam 2012 nach Deutschland, weil sich vieles in meinem Leben so entwickelt hatte, dass der Umzug für mich eine natürliche Konsequenz war. Ich war an einem Punkt, an dem ich Veränderung brauchte. Mein Job als Grafikerin in einer Werbeagentur war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Mitte 2011 waren die Chancen auf einen neuen, spannenden Job in meiner Heimatstadt in Portugal jedoch nicht gerade riesig.
Außerdem war gerade eine Beziehung zu Ende gegangen, und ich hatte Liebeskummer. Ich wünschte mir Abstand von allem, was mir wehtat. Damals war mir noch nicht bewusst, dass ich mich so auch von meinem Zuhause, bis dahin mein sicherer Hafen, entfernen würde.
Warum Deutschland? Eigentlich wollte ich schon immer Deutsch lernen. Also, vielleicht nicht immer, aber seitdem ich dreizehn Jahre alt bin. Meine Tante Margarida arbeitete bei einer deutschen Firma in Portugal. Sie bekam die Chance, Deutsch zu lernen, und das tat sie mit großer Begeisterung. Wenn wir uns auf Familienfesten sahen, brachte sie mir immer ein paar Wörter und Sätze auf Deutsch bei. Ich liebte es, war fasziniert von der Art, wie die Worte in dieser Sprache zusammengesetzt werden. Zum Beispiel beeindruckte mich damals das Wort »Krankenschwester«. Ich fand es so sinnvoll, fast poetisch! Seitdem wollte ich Deutsch lernen. In Deutschland zu wohnen wäre eine tolle Chance, Deutsch zu lernen.
Ich ging also nach Deutschland. Der Anfang war sehr schwierig, und immer wieder sagte ich mir: Niemand hat gesagt, dass es leicht wird, aber ich glaube daran, dass es sich lohnen wird.
Dieser Satz hat mich in allen Momenten gerettet, als ich zu zweifeln begann und ans Aufgeben dachte.
Und genau diesen Satz wiederhole ich heute noch sehr oft. Ich sage ihn häufig zu Frauen, die meinen YouTube-Kanal ansehen und mir schreiben, dass sie daran verzweifeln, ihren eigenen Kleiderschrank zu kreieren. Ich sage es, weil ich weiß, dass es wahr ist.
Genau wie mein Umzug nach Deutschland ist auch mein selbst genähter Kleiderschrank die natürliche Fortsetzung vieler kleiner Entwicklungen. Und in beiden Fällen weiß ich heute: Es hat sich gelohnt.
Ein weiterer Grund für mich, nach Deutschland zu kommen, waren die Berge.
Ich habe früh mit dem Nähen angefangen. Als ich zehn Jahre alt war, hatte meine Mama, Fernanda, mit einer Schneiderin zusammen einen Laden in meinem Heimatort Torres Novas. Sie verkauften dort handgemachte Sachen. Meine Mutter restaurierte Möbel, und Cristina verkaufte vor allem Gardinen, Kissen und Decken, nähte jedoch auch ab und zu für ihre Kunden Kleidung nach Maß.
Sie hatte mehrere Nähmaschinen und erlaubte mir, mich daran auszuprobieren. Schnell wurde das Nähen zu meiner Lieblingsbeschäftigung, wenn ich aus der Schule kam. Ich setzte mich an die Nähmaschine und nähte Kleidung für meine Barbies.
Das Nähen faszinierte mich. Ich staunte, wenn Cristina mir zeigte, wie ich Abnäher an Oberteilen einfügen kann, um die Blusen und Westen an die großzügigen Brüste meiner Barbies anzupassen. Ich war begeistert, als sie mir eine Art Grundschnitt für Hosen zeigte. Eine Zeit lang haben meine Barbies nur Hosen getragen, weil ich das modern fand. Natürlich habe ich alles Pi mal Daumen genäht, aber mit recht ansehnlichen Ergebnissen, wie ich damals fand.
Ein paar Jahre später gab meine Mutter den Laden auf. Ich habe noch gelegentlich bei uns zu Hause an ihrer Nähmaschine gearbeitet, aber mit der Ungeduld eines Teenagers habe ich vor allem Röcke aus alten Hosen genäht. Die habe ich dann auch wirklich getragen, aber sonst hatte ich wenig Erfolg. Ich erinnere mich, wie ich einmal voller Motivation etwas Neues probieren wollte – und kolossal scheiterte. Ich kaufte einen teuren, leichten Cordstoff aus Baumwolle, aus dem ich eine Bluse nähen wollte. Ich schnitt zwei Rechtecke aus und nähte sie zusammen; ein Loch ließ ich für den Kopf und zwei für die Ärmel. Die Ärmel nähte ich auch aus zwei Rechtecken, die ich zuerst geschlossen hatte und anschließend in die Löcher einnähte.
Als ich die »Bluse« hoffnungsvoll anprobierte, war ich deprimiert. Sie hatte keinerlei Form, war nicht an einen dreidimensionalen Körper angepasst, und der viel zu steife Stoff hatte sein Übriges getan.
Die »Bluse« hatte mehr als ein Monatstaschengeld gekostet und war am Ende nicht tragbar. Es war das letzte Stück, das ich als Teenager genäht habe.
Meine Mutter erklärte mir, als ich endlich bereit war, auf sie zu hören, dass ich so keine Bluse nähen könne. Ich bräuchte ein Schnittmuster. Und schon hatte ich eine Ahnung, dass ich nicht immer scheitern würde, auch wenn ich dieses Mal einen Fehler gemacht hatte. Das nächste Mal würde ich ein Schnittmuster verwenden, und dann würde es klappen. Nicht ich war der Grund, warum die Bluse nichts geworden war, sondern die Tatsache, dass ich es nicht besser gewusst hatte. Und das konnte ich ändern.
Diese Überzeugung, dass ich alles machen und schaffen kann, wenn ich mich nur traue, ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Auch nach vielen Nähpannen habe ich sie nicht verloren, und vor allem jetzt, da ich ein bisschen älter und viel geduldiger bin, suche ich in Ruhe nach Wegen, die zu einem Ergebnis führen, mit dem ich zufrieden bin.
Obwohl die Erfahrung mit der Bluse mir nicht die Zuversicht nahm, dass ich meine eigene Kleidung nähen könnte, brauchte es weitere fünfzehn Jahre, bis ich dem Nähen eine zweite Chance gab.
Ich hatte mittlerweile angefangen zu studieren und musste dafür von Torres Novas nach Aveiro ziehen. Für mich begann damit eine völlig neue Lebensphase mit ganz neuen Themen und Interessen. Das Nähen hatte in dieser Zeit keine Bedeutung mehr für mich. Das änderte sich auch nicht, als ich nach dem Studium zurück in meine Heimatstadt zog und meinen ersten Job fand.
Eigentlich kam das Nähen erst wieder in mein Leben, als ich nach Deutschland ging.
In Deutschland arbeitete ich bei einem Verlag, der unter anderem ein Nähmagazin mit Schnittmustern herausgibt. Auf einmal war sie wieder da, die Lust am Nähen. Ich sammelte meine kostenlosen Mitarbeiterexemplare akribisch und beschloss, es noch einmal zu versuchen. Nun hatte ich Schnittmuster, es konnte also nichts mehr schiefgehen.
Jeden Monat blätterte ich begeistert durch die neueste Ausgabe der Zeitschrift und markierte mir mit Post-its die schönsten Stücke. Und noch ein Gedanke kam mir: Das Einkaufen von neuer Kleidung war für mich immer mehr zu einer Qual geworden. Ich habe nie gerne Kleidung gekauft. Immer schon war es für mich sehr anstrengend und oft frustrierend gewesen, passende und gut sitzende Stücke zu finden. In Deutschland war es zwar leichter als in Portugal, Kleidung in größeren Größen zu finden, aber die Freude am Shoppen war mir gründlich vergangen. Zu oft hatte ich beim Einkaufen den Satz gehört: »Größer gibt es das leider nicht.« Die Idee, meine Kleidung nicht mehr kaufen zu müssen, sondern selber machen zu können, war verlockend. Vielleicht war Nähen die Lösung? Könnte ich mich dadurch unabhängig machen von der Modeindustrie?
Es gab noch einen Aspekt, der mir die Lust am Kleiderkaufen nahm: Immer wieder stieß ich auf Berichte über die katastrophalen Bedingungen bei der Herstellung von billigen Kleidungsstücken. Jeden Tag las und hörte ich in den Nachrichten von Kinderarbeit, fehlenden Sozialstandards und mangelnder Sorge um die Umwelt. Eine Zeit lang gelang es mir noch zu ignorieren, dass andere mit ihrem Leben dafür zahlten, dass ich günstige Kleidung kaufen konnte. Ich war sogar so naiv zu denken, dass meine Kleidung nicht davon betroffen sei. Aber dann kam es am 24. April 2013 zum Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch. 1134 Menschen starben. 1134 Menschen starben wegen der Gier von Unternehmen, deren Kleidung ich kaufte. Ein paar Tage lang berichteten die Nachrichten über das Unglück. Doch dann war es plötzlich wieder so, als sei nichts geschehen. Und weiter ging der Konsum.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht länger wegschauen. Ich suchte nach Alternativen zu den großen Modeketten, informierte mich über Fashion-Labels, die faire soziale und ökologische Standards garantierten. Das war nicht gerade leicht, denn vieles, was ich fand, konnte ich mir entweder nicht leisten oder es passte vom Stil her nicht zu mir. Das meiste war zu alternativ und in Farben wie Grün, Braun, Grau oder Naturweiß, die einfach nicht meine Farben sind. Auch der Schnitt – sehr einfach und lässig – traf nicht meinen Stil. Ich bevorzuge kräftige Farben und Formen. Weil ich die Natur mag und sie respektiere, muss ich nicht Farben wie Grün und Braun tragen, die mir nicht gefallen. Aber nun hatte ich diese Sammlung von Schnittmustern. Es gab einen Ausweg.
Mit meiner Nähmaschine wagte ich einen zweiten Anlauf.
Ich ging los und kaufte mir eine Nähmaschine, Kopierpapier, Kopierrädchen, Stecknadeln, Maßband, Schneiderkreide und eine Schere. Dann schaute ich mir Nähvideos im Internet an, packte beim nächsten Urlaub daheim in Portugal ein altes Nähbuch ein, das ich als Jugendliche auf einem Flohmarkt gekauft hatte – nun war ich bereit.
Meine Nähausstattung habe ich nach und nach ausgebaut.
In meiner Schnittmustersammlung suchte ich nach einem geeigneten Projekt für den Start und entschied mich für einen Rock mit Taschen, Reißverschluss, Abnähern und Falten. Es war nicht unbedingt das einfachste Projekt, aber es gab eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, die mir den Einstieg erleichtern sollte. Nun fehlte mir noch der Stoff: Ich entschied mich für eine sichere Lösung, einen leichten Jeansstoff. Mit dem Garn aus einem Set vom Discounter machte ich mich schließlich mit viel Geduld ans Werk.
Und tatsächlich: Der Rock wurde tragbar. Ich hatte gleich mehrere Techniken ausprobiert und natürlich auch vieles falsch gemacht. Den Saum hatte ich zum Beispiel nur einmal umgeschlagen und darübergenäht. Die offene, ausfransende Kante blieb sichtbar. Viel später habe ich den Saum noch ein weiteres Mal umgeschlagen. Danach war der Rock ein wenig kürzer, sah aber viel professioneller verarbeitet aus. Aber für den Anfang war ich zufrieden. Mit der Zeit, mit Büchern, Videos und vor allem durch ganz viel Ausprobieren und Fehlermachen habe ich viel über das Nähen gelernt. Trotzdem: Egal wie viel ich nähe, nie habe ich das Gefühl oder die Illusion, dass ich es wirklich beherrsche.
Dieser Rock war mein erstes Nähprojekt nach Schnittmuster.
Was mich am Nähen so fasziniert, ist die unbegrenzte Vielfalt. Es gibt so viele Aspekte – so viele unterschiedliche Stoffe mit den jeweiligen Eigenschaften, so viele Techniken, so viele Schnittmuster und Designs, so viele unterschiedliche Kleidungsstücke, so viele Körperformen. Die Möglichkeiten sind unendlich. Es gibt so viele Wege, das gleiche Ziel zu erreichen, so viele Techniken, die zum gleichen Ergebnis führen.
Das eröffnet Möglichkeiten und motiviert dazu, herumzuexperimentieren, bis man den eigenen Weg gefunden hat. Wie gesagt, es gibt unendlich viele Wege, ich kann nur von meinem erzählen. Er ist nicht besser oder schlechter als andere, er ist einfach meiner. Und vielleicht kann er dich inspirieren, deinen eigenen Weg zu finden. Daher werde ich in diesem Buch alles mit dir teilen, was ich gelernt habe, und vor allem alles, was ich von Anfang an gerne gewusst hätte.
Schnittmuster. Für das Nähen von Kleidung sind sie unerlässlich. Hätte ich damals, als ich meine Cordbluse genäht habe, eines gehabt, hätte ich nicht so eine Pleite erlebt. Mit ausreichend Schnittmustern zur Hand gab ich dem Nähen eine zweite Chance.
Kauf-Schnittmuster gibt es hauptsächlich in zwei Formen, auf Papier und digital.
Ich persönlich finde Schnittmuster ziemlich genial. Ich lege mehrere Stücke Papier auf ein Stück Stoff, schneide alles zu, nähe alles zusammen, und heraus kommt ein komplettes Kleidungsstück. Wie Magie! Aus diesem Grund wollte ich sie besser verstehen.
Stoff, auch wenn er beweglich ist, hat eine zweidimensionale Fläche. Unser Körper dagegen ist dreidimensional. Um den Stoff an unseren Körper anzupassen, müssen wir ihn in Teile schneiden und diese durch Nähen miteinander verbinden. Es handelt sich um genau das gleiche Prinzip, das wir nutzen, um aus einem Blatt Papier einen Würfel zu basteln.
Unser Körper hat deutlich mehr Ecken und Kurven als ein Würfel, und das macht alles viel spannender!
So wie wir einen Plan brauchen, um den Würfel zu bauen, brauchen wir auch einen, um Stoff für ein Kleidungsstück zuzuschneiden. Diese Pläne, die wir auf den Stoff legen, sind die Schnittmuster.
Ein Schnittmuster ist praktisch ein Zuschneideplan, damit der Stoff eine Form annimmt, die sich an die Konturen unseres Körpers anpasst.
Für jedes Design brauchen wir einen unterschiedlichen Zuschneideplan.
Es ist schon toll, dass Schnittmuster so viele Größen abdecken. Trotzdem ist es sehr unwahrscheinlich, das eine Kleidergröße exakt zu einer Frau passt.
Die Schnittmuster, die wir kaufen können, sind oft in mehreren Größen verfügbar. Theoretisch suchen wir uns unsere Größe aus und schneiden den Stoff danach zu. Doch nun kommt das Problem: Die gängigen Kleidergrößen basieren auf standardisierten Durchschnittsmaßen, und genau daran scheitert es oft. Kaum eine Frau passt in eine solche Standardgröße. Es kann sogar sein, dass eine Frau einen Brustumfang hat, der der Konfektionsgröße 36 entspricht, und einen Hüftumfang, der einer 46 entspricht. Und das ist völlig okay, ihr Körper ist absolut in Ordnung, aber mit standardisierten Größen stößt diese Frau an Grenzen.
So genial ich Schnittmuster auch fand, so schnell konnten sie mich auch frustrieren. Oft sahen die Kleidungsstücke am Ende ganz anders aus, als ich sie mir vorgestellt hatte. Das Problem waren in der Regel die Passform und die Größe. Häufig habe ich das erst zu spät bemerkt, als es kaum noch möglich war, etwas zu korrigieren.
Zufällig hörte ich genau zu dem Zeitpunkt, als ich die ersten Frustrationen mit fertigen Schnittmustern erlebte, zum ersten Mal von Grundschnitten und von Schnittkonstruktion. Viele der Näh-Videos, die ich auf YouTube dazu gesehen habe, waren von Brasilianerinnen gemacht, die ihre eigenen Schnittmuster entworfen hatten. Sie gingen dabei von ihren individuellen Maßen aus und erschufen mit der Hilfe von selbst entwickelten Grundschnitten jedes Mal ein komplett neues Kleidungsstück.
Ich war sofort überzeugt davon, dass es Sinn machte, nach den eigenen Maßen zu nähen. Bald fand ich heraus, dass das nicht so schwierig war, wie ich angenommen hatte. Von da an interessierte ich mich immer mehr für Schnittkonstruktion, und schnell war meine Begeisterung entfacht.
Ich mache einen Grundschnitt für ein tailliertes Oberteil.
Eine wichtige Erkenntnis und Erleichterung für mich war, dass ich nicht für jedes Kleidungsstück einen ganz neuen Grundschnitt entwerfen musste. Denn es gibt Grundschnitte, die als Basis für alle Kleidungsstücke dienen können, die ich mir vorstellen kann. Egal welches Design, ich kann es von einem Grundschnitt abwandeln.