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Die Azoren, das sind neun Blumentöpfe im Atlantik, rund 1400 Kilometer vom Mutterland Portugal und rund 2300 Kilometer von der kanadischen Küste entfernt. Umringt vom Atlantischen Ozean kann man an diesem Platz der Erde die unbegrenzte blaue Weite des Meeres erleben. Die Azoren, das sind rustikale Herzlichkeit und malerische Landschaften zum Staunen: sattgrüne Weiden mit grasenden Kühen, wuchernde Hortensienhecken, azurfarbene Kraterseen, wildromantische Höhenzüge und rauschende Wasserfälle. Es gibt kaum eine schönere Art die Insel zu erkunden als auf Schusters Rappen. Dabei ist es ganz egal, für welche Insel oder Inselgruppe des Archipels Sie sich entscheiden. Die östliche Gruppe bilden São Miguel und Santa Maria, die Zentralgruppe Terceira, Faial, Pico, Graciosa und São Jorge und die Westgruppe Flores und Corvo. Von einer Inselgruppe zur anderen zu hüpfen ist allerdings nicht so einfach wie in Griechenland: Zwischen der östlichsten und der westlichsten Insel liegen rund 600 Kilometer. Kleine Propellermaschinen stellen die Verbindungen sicher. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte große Vulkanausbruch ereignete sich 1957 vor Faial und kreierte im Westen der Insel eine Mondlandschaft. Der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel ist zugleich der höchste Berg Portugals. Über 6000 Meter misst er vom Grund, aber nur 2351 Meter blicken aus den Fluten.
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Seitenzahl: 215
Veröffentlichungsjahr: 2017
AZOREN
DIE AUTOREN
Gabriele Tröger, 1972 in Arzberg (Fichtelgebirge) geboren, verbrachte schon während ihres Studiums der Journalistik und Turkologie viel Zeit im Ausland. Sie hat für den Vista Point Verlag die Reiseführer Istanbul und Türkei Mittelmeerküste verfasst. Die Azoren sind eines ihrer weiteren Spezialgebiete.
Michael Bussmann, 1967 in Esslingen am Neckar geboren, studierte Germanistik, Journalistik und Politikwissenschaft in Bamberg und lebt heute als freier Journalist in Berlin. Seit den 1990er Jahren bereist er die Azoren regelmäßig.
Inhalt
Top 10 & Willkommen
Top 10: Übersichtskarte
Top 10: Das müssen Sie gesehen haben
Willkommen auf den Azoren
Chronik
Daten zur Geschichte
Stadttour Ponta Delgada
Ein Rundgang durch die größte Stadt der Azoren
Service-Informationen Ponta Delgada
Vista Points – Sehenswertes
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
São Miguel
Santa Maria
Terceira
Graciosa
São Jorge
Faial
Pico
Flores
Corvo
Service von A bis Z
Azoren in Zahlen und Fakten
Anreise, Einreise
Auskunft
Automiete, Autofahren
Baden
Diplomatische Vertretungen
Einkaufen
Essen und Trinken
Feiertage, Feste
Geld, Kreditkarten
Hinweise für Menschen mit Handicap
Internet
Klima, Kleidung, Reisezeit
Medizinische Versorgung
Mit Kindern auf den Azoren
Nachtleben
Notfälle, wichtige Rufnummern
Öffnungszeiten
Post, Briefmarken
Presse
Rauchen
Sicherheit
Sport und Erholung
Strom
Telefonieren
Trinkgeld
Unterkunft
Verkehrsmittel
Zeitzone
Zoll
Sprachführer
Die wichtigsten Wörter für unterwegs
Extras – Zusatzinformationen
Ananas – eine Frucht, ein Genuss
Das Märchen von den Tränenseen
Aua Aua Aua Äh Äh – der Gelbschnabelsturmtaucher
Tourada à Corda – der Stierkampf am Strick
Fajã-Zauber auf São Jorge
Walbeobachtung und Schwimmen mit Delfinen
Queijo São Jorge – der beste Käse der Azoren
Register
Bildnachweis und Impressum
Zeichenerklärung
Top 10 Das müssen Sie gesehen haben, s. vordere innere und hintere Umschlagklappe.Vista Point Reiseregionen, Orte und SehenswürdigkeitenSymbole Verwendete Symbole s. hintere innere Umschlagklappe.Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.Auge in Auge mit Moby Dick
S. 19, 58, 64, 66
Die Azoreninseln Pico, Faial und São Miguel sind beste Adressen, um auf Tuchfühlung mit Walen zu gehen.
Caldeira Velha auf São Miguel
S. 30 f. G5/Google Map
Baden unterm Wasserfall in paradiesischer Umgebung.
Die Caldeira von Sete Cidades auf São Miguel
S. 31F2/Google Map
Vulkane können bedrohlich sein, die Krater erloschener Vulkane aber auch paradiesisch schön. Zwei Seen unterschiedlicher Farbe besitzt der Krater von Sete Cidades.
Praia Formosa auf Santa Maria
S. 37E7/Google Map
Einer der schönsten Strände des Archipels.
Angra do Heroísmo auf Terceira
S. 38 ff. D3/Google Map
Die prächtige Renaissancestadt ist UNESCO-Welterbe.
Furna do Enxofre auf Graciosa
S. 46, 49bE6/Google Map
Hier steigt man durch einen Vulkanschlot ins Innere der Erde hinab.
Wandern auf São Jorge
S. 50, 51, 54
Wie ein kieloben treibendes Schiff erhebt sich São Jorge aus dem Atlantik, ewig lang, aber nur wenige Kilometer breit und über 1000 Meter hoch – das Wandereldorado.
Horta auf Faial
S. 55 ff. D11/Google Map
Horta ist der Hauptort der Insel Faial und Treffpunkt der Segler, die den Atlantik überqueren.
Pico Alto auf Pico
S. 61, 69F12/Google Map
Eine Insel und ein Berg, wie ihn Kinder malen. Egal ob Sie ihn besteigen oder aus der Ferne anschauen – der Pico Alto, der höchste Berg Portugals, zieht jeden in seinen Bann.
Fajã Grande auf Flores
S. 73bC1/Google Map
Der westlichste Punkt Europas und zugleich ein beschauliches Städtchen in atemberaubender Küstenszenerie.
Die Azoren, das sind neun Blumentöpfe im Atlantik, rund 1400 Kilometer vom Mutterland Portugal und rund 2300 Kilometer von der kanadischen Küste entfernt. Umringt vom Atlantischen Ozean kann man an diesem Platz der Erde die unbegrenzte blaue Weite des Meeres erleben.
Die Azoren, das sind rustikale Herzlichkeit und malerische Landschaften zum Staunen: sattgrüne Weiden mit grasenden Kühen, wuchernde Hortensienhecken, azurfarbene Kraterseen, wildromantische Höhenzüge und rauschende Wasserfälle. Es gibt kaum eine schönere Art die Insel zu erkunden als auf Schusters Rappen.
Dabei ist es ganz egal, für welche Insel oder Inselgruppe des Archipels Sie sich entscheiden. Die östliche Gruppe bilden São Miguel und Santa Maria, die Zentralgruppe Terceira, Faial, Pico, Graciosa und São Jorge und die Westgruppe Flores und Corvo. Von einer Inselgruppe zur anderen zu hüpfen ist allerdings nicht so einfach wie in Griechenland: Zwischen der östlichsten und der westlichsten Insel liegen rund 600 Kilometer. Kleine Propellermaschinen stellen die Verbindungen sicher.
Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte große Vulkanausbruch ereignete sich 1957 vor Faial und kreierte im Westen der Insel eine Mondlandschaft. Der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel ist zugleich der höchste Berg Portugals. Über 6000 Meter misst er vom Grund, aber nur 2351 Meter blicken aus den Fluten.
Die Meeresgründe rund um die Azoren sind für die Wale so etwas wie eine Raststätte auf ihren unendlichen Wanderungen. Alle großen Walarten kommen vorbei: Finnwale, Seiwale, Buckelwale und auch Blauwale, die größten Tiere der Welt. Stets anzutreffen sind Pottwale; eine Walbeobachtung ist ein unvergessliches Erlebnis.
Ähnlich den Walen waren die Inseln einst auch den Seefahrern auf ihren Reisen zwischen der Neuen und der Alten Welt eine wichtige Station inmitten des Atlantiks. Für die Segler von heute sind sie es noch immer: Im Hafen von Horta auf Faial treffen sich Atlantiküberquerer aus aller Herren Länder.
Die meisten der Besucher, die mit dem Flugzeug anreisen, zieht es hingegen nach São Miguel, zur größten Insel des Archipels. Hier wohnt weit über die Hälfte aller Azoreaner. São Miguel bietet die beste touristische Infrastruktur, die meisten Shoppingmöglichkeiten, die feinsten Restaurants und ein zwar überschaubares, aber immerhin vorhandenes Kulturangebot. Auf den kleineren Inseln ist hingegen Beschaulichkeit Trumpf. Da holpert man im Mietwagen dem Laster mit den Milchkannen hinterher … Boas férias – schöne Ferien!
Die größte Erhebung der Azoren ist der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel
Karte der Azoren von Luís Teixeira (um 1584)
Walfang auf Santa Maria (ca. 1600)
Angra do Heroísmo auf der Insel Terceira (Buchillustration von 1850)
Seit 2008 verfügt Ponta Delgada über einen Kreuzfahrthafen
Vormittag
Forte de São Brás – Praça 5 de Outubro – Igreja de São José – Convento de Nossa Senhora da Esperança – Sinagoga Sahar Hassamain – Camâra Municipal – Portas da Cidade – Igreja Matriz de São Sebastião.
Mittag
Stärkung im Café Central (vgl. Service-Informationen Ponta Delgada).
Nachmittag
Igreja de Colégio de Todos os Santos – Jardim José do Canto – Jardim do Palácio de Sant’Ana – Galerie Fonseca Macedo – Museu Carlos Machado – Ermida de Nossa Senhora da Mãe Deus – Igreja de São Pedro – Portas do Mar.
Errichtet zum Schutz vor Piraten: Forte de São Brás
Das quirlige Ponta Delgada (ca. 40 000 Einwohner) an der Südküste São Miguels ist die Hauptstadt der Azoren, wenn auch inoffiziell. Hier befindet sich der bedeutendste Hafen des Archipels, hier haben Banken, Versicherungen und die meisten diplomatischen Vertretungen ihren Sitz. Hier gibt es Hotels aller Preisklassen, darunter viele von gehobenem internationalen Standard. Und hier versprühen einige Shoppingcenter und trendige Bars auch einen Hauch von Großstadt. Selbst eine Universität gibt es, sie wurde bereits 1975 gegründet. Entlang der Hauptadern, aber auch in den engen Gassen stehen zum Teil noch herrschaftliche Bauten aus der Zeit, als die Plantagenbarone mit dem Orangenanbau und -handel ein Vermögen machten. Viele davon beherbergen heute Ämter oder Kultureinrichtungen.
Als Tourist lässt es sich für ein, zwei Tage in Ponta Delgada gut aushalten. Man kann reich ausgeschmückte Kirchen und einige Museen besichtigen, gediegen essen gehen, durch Gärten oder über den Markt streifen und staunen, was die Inseln so hervorbringen, und zudem in die größte Lavaröhre der Insel absteigen.
Das Zentrum Ponta Delgadas erstreckt sich entlang einer weiten Bucht von der Marina im Osten bis zum Forte de São BrásaD2/Google Map im Westen. An Letzterem beginnt auch unser Spaziergang. Aus Angst vor Piratenangriffen begann man im 16. Jahrhundert mit dem Bau des Forts. Heute ist es Kommandozentrum der portugiesischen Streitkräfte der Azoren, ein Teil der Festungsanlage ist zudem als Militärmuseum zugänglich. Man sieht unter anderem Geschütze, Pistolen und Schnellfeuerwaffen.
Gegenüber dem Fort erstreckt sich der kopfsteingepflasterte und mit Schatten spendenden Platanen versehene Campo S. FranciscoaC/D2/Google Map samt Pavillon für sommerliche Konzerte und einem mächtigen Eisenholzbaum. An das Thema Auswanderung erinnert auf dem Platz die Plastik Monumento ao Emigrante von Alavaro Raposo França, die 1999 entstand. Im Westen wird er von der dreischiffigen Igreja de São JoséaD2/Google Map begrenzt. Im 18. Jahrhundert wurde mit dem Bau des größten Gotteshauses der Stadt begonnen. Im Inneren beeindrucken ein prächtiger Hochaltar und der goldene Chor. Im Norden der Praça 5 de Outubro steht der Convento de Nossa Senhora da EsperançaaC2/Google Map. Die reich mit azulejos (bunt bemalte Keramikfliesen) geschmückte Kirche des Klarissinnenklosters steht im Mittelpunkt der größten festa der Azoren, denn sie beherbergt die lebensgroße Holzfigur des Senhor Santo Cristo dos Milagres, der allerhand Wunder nachgesagt werden und die stets am fünften Sonntag nach Ostern in einer großen Prozession durch die Straßen getragen wird. Schon in den Tagen davor herrscht in Ponta Delgada der Ausnahmezustand. Traurig, aber wahr: Vor der Kirche beging im Jahr 1891 der unter Depressionen leidende azoreanische Literat Antero de Quental Selbstmord. Er gehörte zu den bedeutendsten portugiesischen Dichtern des 19. Jahrhunderts.
Am Rathaus von Ponta Delgada, der inoffiziellen Hauptstadt der Azoren
Die Portas da Cidade, rechts der Turm der Kirche Igreja Matriz de São Sebastião
Östlich des Klosters bzw. hinter der Uferpromenade von Ponta Delgada breitet sich ein Wirrwarr aus verschlungenen Straßen und Gassen aus. Hier steht in der Rua do Brum die sehenswerte Sinagoga Sahar HassamainaC3/Google Map. Errichtet wurde sie 1836 für die kleine jüdische Gemeinde São Miguels, die selbst in ihrer Blütezeit nicht mehr als 250 Mitglieder zählte. Nach jahrzehntelangem Verfall wurde die Synagoge jüngst restauriert und dient heute als Museum.
Von der Synagoge ist es nur ein Katzensprung zur Câmara MunicipalaC3/Google Map an der Praça do Município, einem typisch azoreanischen Barockbau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Den Eingang des Rathauses krönt das Wappen der Stadt. Der Rathausturm kann im Sommer bestiegen werden. An die Praça do Município schließt der Praça Gonçalo Velho CabralaC3/Google Map an, ein arkadengesäumter Platz, der dem Entdecker Santa Marias gewidmet ist. Hier begegnet man dem Wahrzeichen Ponta Delgadas, den Portas da CidadeaC3/Google Map. Bei den »Stadttoren« handelt es sich eigentlich nur um ein Tor, das dafür dreibogig ist. Es stand vor der Befestigung des Ufers nahe am Meer, heute wirkt es etwas deplatziert. Eine Kopie befindet sich übrigens in der US-amerikanischen Stadt Fall Rivers (Massachusetts), wohin es einst viele Emigranten zog.
Ums Eck reckt sich die Igreja Matriz de São SebastiãoaC3/Google Map dem azoreanischen Himmel entgegen. Die architektonisch interessanteste Kirche Ponta Delgadas wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet und löste eine Kapelle an selber Stelle ab. Aufgrund unzähliger Um- und Anbauten versammeln sich an und in der Kirche nahezu alle Baustile, die auf den Azoren zu finden sind. Der Glockenturm besitzt zudem als einziger der Stadt eine Uhr. Wer nur eine Kirche auf São Miguel besichtigen will, sollte dieser den Vorzug geben. Im Schatten der Kirche liegt das Terrassencafé Café CentralaC3/Google Map, wo man gemütlich seine Mittagspause verbringen kann. Sicher werden Sie hier nicht der einzige Tourist sein, doch das macht nichts – das Café ist einer der besten Spots zum People-Watching in der Stadt.
Nach dieser Stärkung nehmen wir uns den Norden des Zentrums vor. Die Rua Carvalho Araújo führt uns zur nächsten Sakralstätte, der Igreja de Colégio de Todos os SantosaB3/Google Map. Die Allerheiligenkirche mit ihrer wuchtigen Barockfassade gehört zu den auffälligsten Gebäuden der Stadt, im Inneren kann man einen gigantischen geschnitzten Hochaltar bestaunen. In einem Seitentrakt zeigt das Museu Carlos Machado seine Sammlung sakraler Kunst: schöne Silberarbeiten, Monstranzen und Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert. An die Kirche schließt die neue BibliothekaB3/Google Map an, zu deren Schätzen Bücher aus den Nachlässen von Teófilo Braga (1843–1924, er war nicht nur ein Literat, sondern auch der erste portugiesische Präsident) und Antero de Quental (1842–91, über sein trauriges Ende berichteten wir schon) gehören.
Von der Igreja de Colégio de Todos os Santos führt die Rua de Sant’Ana weiter bergauf zum Jardim José do CantoaA2/3/Google Map. In der grünen Stadtoase mit Spazierwegen, Parkbänken und mächtigen Bäumen steht der Palácio José do Canto, der im 19. Jahrhundert errichtet wurde und heute als Hotel und Eventlocation genutzt wird. Auch in der benachbarten Parkanlage Jardim do Palácio de Sant’AnaaA2/Google Map kann ausgiebig geschlendert werden. Dort begegnet man vielen exotischen Pflanzen. Der Palast, der auch in den Südstaaten der USA stehen könnte, ist der Öffentlichkeit leider nicht zugänglich. In ihm residiert der azoreanische Präsident.
Der Jardim do Palácio de Sant’Ana in Ponta Delgada: durch das grüne Blätterdach schimmert der rote Präsidentenpalast durch
Ausblick von den Portas do Mar auf Ponta Delgada im Abendlicht
Auf dem Weg zurück ins Zentrum passieren wir zunächst die Galerie Fonseca MacedoaB3/Google Map, die innovativste Galerie des Archipels. Wer etwas mitbekommen will von der zeitgenössischen Kunstszene der Azoren, sollte sich hier umschauen. Bildhauerei, Gemälde, Fotografien oder skurrile Installationen – alles ist möglich. Keine drei Minuten sind es von dort bis zum größten Museum des Archipels, dem Museu Carlos MachadoaB3/Google Map, das in einem ehemaligen Kloster aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts untergebracht ist. Die Sammlung ist bunt gemischt. Die volkskundliche Abteilung informiert über alte Handwerksberufe, auch gibt es eine Kutschensammlung und eine Spielzeugausstellung zu bestaunen. Außerdem: Gemälde azoreanischer Künstler, Skulpturen, Antiquitäten und eine volkskundliche Abteilung mit zahlreichen ausgestopften Tieren vom Vogel bis zur Robbe. Zum Museum gehört auch der nur durch eine Straße vom Hauptgebäude getrennte ehemalige Frauenstift Santa Barbara aus dem 17. Jahrhundert, der für temporäre Ausstellungen genutzt wird.
Vom Museum geht es entlang der Rua Dr. Guilherme Poças Falcão, einer Straße, die noch mehrmals den Namen ändern wird, weiter gen Osten. So trifft man auf die Ermida de Nossa Senhora da Mãe DeusaB4/Google Map, eine hübsche, auf einem Hügel thronende Muttergotteskapelle. Sie ist zwar meist verschlossen, bietet aber vor allem am späten Nachmittag und in der Abenddämmerung einen herrlichen Ausblick auf Ponta Delgada und den Hafen.
Bevor wir unseren Spaziergang an Letzterem ausklingen lassen, steht noch eine weitere wichtige Kirche Ponta Delgadas an: die Igreja de São PedroaC4/Google Map aus dem 17. Jahrhundert. Im Inneren der Pfarrkirche des gleichnamigen Stadtteils fällt vor allem der vergoldete Hochaltar ins Auge. Gegenüber ihrem Eingang steht eine mächtige Villa, in der im 19. Jahrhundert der Orangenbaron Thomas Hickling residierte, jener Mann, der in Furnas den herrlichen Park Terra Nostra anlegen ließ.
Zeit für ein kühles Sagres! Dazu sucht man am besten die Portas do MaraC3/4/Google Map auf, den schicken Kreuzfahrtschiffskai mit vielen Bars, Restaurants und Freilufttribünen. Nicht nur Touristen, sondern auch jede Menge Einheimische lassen es sich hier Abend für Abend gut gehen. Boa noite!
Posto de TurismoaC3/Google Map
Avenida Infante Dom Henrique 9504-769 Ponta Delgada
296 308 628
www.cm-pontadelgada.pt
Tägl. 9–19, im Winter bis 18 Uhr
ANC Moto-RentaC4/Google Map
Avenida Dr. João Bosco Moto Amaral
967 309 909 (mobil)
www.ancmotorent.com
An der Uferpromenade beim Freibad werden Scooter, Mountain-bikes und E-Bikes vermietet.
TouristenbummelbahnaD2/Google Map
Abfahrt von der Uferpromenade auf Höhe Campo S. Francisco
296 629 446
www.lagarta.net
Die Bummelbahn fährt ganzjährig auf verschiedenen Routen durch das historische Zentrum, aber auch in die Außenbezirke und zu nahen Stränden.
Forte de São BrásaD2/Google Map
Avenida Infante Dom Henrique
296 308 634
www.exercito.pt
Di–Fr 10–18, Sa 14–16 Uhr
Eintritt € 3
Hier zeigt das Militärmuseum die Militärgeschichte des 19. und 20. Jh.
Galerie Fonseca MacedoaB3/Google Map
Rua Dr. Falcão, 21
296 629 352
www.fonsecamacedo.com
Tägl. außer So 14–19 Uhr
Eintritt frei
Sechs spannende Wechselausstellungen werden hier pro Jahr organisiert.
Museu Carlos MachadoaB3/Google Map
Rua dos Manaiais
296 202 930
http://museucarlosmachado.azores.gov.pt
Tägl. außer Mo 10–18 Uhr
Eintritt € 2/1, bis 14 J. frei
Das bedeutendste und größte Museum der Azoren mit einer großen Naturkundeabteilung. Viele Exponate entstammen der Sammelleidenschaft des Lehrers Carlos Machado, der das Museum bereits 1880 gründete.
Daueraustellung über das Santo André Kloster im Museu Carlos Machado
Sinagoga Sahar HassamainaC3/Google Map
Rua do Brum, 16
Di–Fr 13–16.15 Uhr
Eintritt frei
Museum über das einstige jüdische Leben auf dem Archipel in der jüngst liebevoll restaurierten Synagoge von Ponta Delgada.
Convento de Nossa Senhora da EsperançaaC2/Google Map
Praça 5 de Outubro
Mo–Fr 9–12 und 13–17, Sa 9.30–12 Uhr
Eintritt frei
Die Kirche des Klosters Unserer lieben Frau von der Hoffnung aus dem 16. Jh. steht alljährlich im Mittelpunkt der größten festa der Azoren. Aus der ganzen Welt zieht es dann emigrierte Azoreaner zurück in die alte Heimat, um Senhor Santo Cristo dos Milagres, der in der Kirche verehrt wird, die Reverenz zu erweisen.
Gruta do Carvãonördl. aA1/Google Map
Rua do Paim
296 284 155
www.amigosdosacores.pt
Führungen tägl. um 10.30, 11.30, 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr, Nov.– April Mo geschl.
Eintritt € 5/2,50
Die »Kohlenhöhle«, die sich mitten durch das Stadtgebiet von Ponta Delgada zieht (Zugang jedoch weit außerhalb auf Höhe der Umgehungsstraße), ist die größte Lavaröhre São Miguels. Solche Höhlen entstehen, wenn ein Lavastrom nur an seiner Oberfläche abkühlt und erstarrt, sodass sich ein isolierender Mantel um die darunter weiterhin fließende Lava legt. Lässt die Aktivität des Vulkans später nach und der Lavafluss verebbt, bleiben solche Röhren zurück.
Die Gruta do Carvão soll einst 5 km lang gewesen sein, nach Einstürzen sind noch 1650 m davon übrig. Besucher dürfen allerdings nur rund 80 m in die Höhle vorstoßen. Ihren Namen erhielt die Höhle übrigens von ihren schwarzen Wänden.
Atemberaubend schön: Altar in der Igreja Matriz de São Sebastião
Igreja de Colégio de Todos os SantosaB3/Google Map
Largo do Colégio
http://museucarlosmachado.azores.gov.pt
Di–Fr 10–12.30 und 14–17.30, Sa/So 14–17.30 Uhr, Eintritt € 2/1
Der Allerheiligenkirche, die einst Teil des hiesigen Jesuitenkollegs war, ist ein kleines Museum mit sakraler Kunst angeschlossen.
Igreja de São JoséaD2/Google Map
Praça 5 de Outubro
Mo–Fr 8.30–12.30, Sa 14–18 Uhr
Eintritt frei
Die größte Kirche des Archipels protzt nicht nur mit einer majestätischen Fassade, sondern auch mit einem beeindruckenden Interieur.
Igreja de São PedroaC4/