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Die Platzreife - das erste Ziel für angehende Golfer - ist eine Art "Führerschein" des Golfspielens. Die bestandene Prüfung öffnet das Tor zum freien Spiel auf dem Platz. Was den Golf-Neuling bei der Prüfung erwartet und wie er sich bestmöglich vorbereitet, erklärt Robert Hamster in seinem neuen Buch "Golf. Die Platzreife" (BLV Buchverlag). Ohne die offizielle Spielerlaubnis dürfen Anfänger lediglich die Übungsanlagen und einen eventuell vorhandenen Kurzplatz nutzen. Um auf allen Plätze dieser Welt spielen zu können, muss eine Art "Golf-Grundausbildung" absolviert werden, die theoretische Kenntnisse von Regeln und Etikette einerseits und die nötige Spielpraxis andererseits enthält. Der erfahrene Golflehrer Robert Hamster erklärt neben den wichtigsten Grundlagen alle Prüfungsfragen, damit Neu-Golfer den Test zur Platzreife erfolgreich meistern können. Zudem gibt der Autor praktische Tipps zur richtigen Spieltechnik und -strategie auf dem Platz: Wie wärme ich mich optimal auf, wann wähle ich welchen Schläger, wie lese ich das Grün und wie lautet das Geheimnis eines gelungenen Bunker-Schlags? Mit der richtigen Vorbereitung steht so einem erfolgreichen Spiel nichts mehr im Weg.
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Seitenzahl: 187
© 2019 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Lektorat: Stella Rahn
Umschlagkonzeption und -gestaltung: BLV-Verlag
Herstellung: Angelika Tröger
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-8354-6142-0
2. Auflage 2020
Bildnachweis: Alle Fotos von Ulli Seer außer >: Offizielle Golfregeln 2016, Köllen Druck + Verlag GmbH, Deutscher Golf Verband e. V. (Hg.)Grafiken: Jörg Mair, HerrschingUmschlagfotos: Plainpicture/Johner/Conny Fridh; Ulli Seer
Syndication: www.seasons.agency
Aktualisierung 2019/005
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Einleitung
Die Platzreife ist eine Art »Führerschein« für Golfer. Die bestandene Prüfung öffnet das Tor zum Spiel auf dem Platz. Warum es die Platzreife gibt und was Sie bei der Prüfung erwartet, erfahren Sie in diesem Abschnitt. Außerdem finden Sie einen kurzen Abriss über das leider sehr komplizierte »Handicap«-System, das die Ergebnisse von Golfern unterschiedlicher Spielstärke ver gleichbar macht.
Allgemeines zur Platzreife
Schon ganz früh hat jeder Golfeinsteiger ein großes Ziel vor Augen: die Platzreife. Als Golfanfänger darf er zwar die Übungsanlagen und einen eventuell vorhandenen Kurzplatz jederzeit gegen Gebühr benutzen. Das Spiel auf dem Golfplatz aber ist denjenigen vorbehalten, die bereits eine Platzerlaubnis vorlegen können. Die Platzreife bescheinigt dem Spieler die erforderlichen Kenntnisse der Golfregeln und der Etikette. Neben dem geforderten theoretischen Wissen bestätigt die Platzreife außerdem eine für das Spiel auf dem Platz ausreichende Spielpraxis. Man könnte auch sagen, die Platzreife-Bescheinigung ist der Nachweis, dass Sie die Golf-Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.
Prüfung und Anerkennung
Sie erhalten die Platzreife, wenn Sie eine von verschiedenen Veranstaltern angebotene Prüfung erfolgreich ablegt haben. Die Prüfung besteht in der Regel aus einem schriftlichen Test, in dem Regel- und Etikettewissen abgefragt wird, und einem Praxisteil, bei dem Sie Ihr Spielkönnen zeigen können. An den Prüfungen teilnehmen kann grundsätzlich jeder. Eine Clubmitgliedschaft ist dafür nicht erforderlich. Nach bestandener Prüfung stellt der Veranstalter die Platzreife-Bescheinigung aus. Diese Bescheinigung berechtigt zum Spiel auf dem vom ausstellenden Veranstalter betriebenen Platz und auf Plätzen, auf denen die Platzreife-Bescheinigung dieses Veranstalters anerkannt wird. Andere Plätze dagegen können nicht ohne Weiteres bespielt werden. Das liegt daran, dass Inhalt und Ablauf der Prüfungen keinen allgemeingültigen Richtlinien unterliegen. Jeder Betreiber einer Golfanlage legt die Anforderungen, die er an den Nutzer seines Platzes stellt, individuell fest. Deshalb sind die Anlagenbetreiber auch nicht verpflichtet, die von fremden Veranstaltern ausgestellten Bescheinigungen anzuerkennen.
Gäste dürfen oft nur spielen, wenn sie ein bestimmtes Handicap (–36 oder besser) nachweisen. Denn anders als die Platzreife wird das Handicap nach einheitlich geltenden Richtlinien vergeben. Es bildet die Spielstärke objektiv ab. Näheres zum Handicapsystem finden Sie auf >.
Vorsicht
Unter den Anbietern der Platzerlaubnis gibt es leider immer wieder »schwarze Schafe«, die dem zahlenden Kunden eine Bescheinigung ausstellen, obwohl die erforderliche Spielstärke tatsächlich noch nicht erreicht ist. Die Anlagenbetreiber stehen solchen Bescheinigungen zu Recht skeptisch gegenüber und verlangen gegebenenfalls eine weitere Prüfung nach den eigenen Bedingungen. Prüfen Sie deshalb sorgfältig die Seriosität des Anbieters und fragen Sie in dem Club, auf dessen Platz Sie später spielen wollen, ob das von Ihnen ausgewählte Angebot den dortigen Anforderungen entspricht.
DGV-Platzreife
Seit dem Jahr 2007 bietet der Deutsche Golf Verband e. V. (DGV) einheitliche Kriterien für die Platzreife-Prüfung an. Inzwischen führen die meisten Golfanlagen in Deutschland die Platzreife-Prüfung nach diesen Kriterien durch. Die teilnehmenden Golfanlagen akzeptieren die anderswo erfolgreich abgelegte DGV-Platzreife, bleiben aber berechtigt, das Spiel auf ihren Plätzen – insbesondere an stark frequentierten Tagen – von einer Mitgliedschaft in ihrem Club/Verein oder von einem bestimmten Handicap abhängig zu machen.
Zweck der Platzreife
Alle Zugangsbeschränkungen dienen letztlich demselben Zweck: Sie sollen einen zügigen Spielverlauf gewährleisten. Die Golfplätze sind vor allem an den Wochenenden oft stark besucht. Spieler ohne Regelkenntnisse und ohne die erforderliche Spielstärke würden das Spiel zum Leidwesen aller anderen erheblich verzögern. Außerdem müssen die Nutzer eines Golfplatzes wissen, wie sie sich zu verhalten haben, um sich und andere vor Verletzungen zu schützen und um die Golfanlage möglichst zu schonen.
Die meisten Clubs machen das Spiel auf dem Platz von der Vorlage einer Platzreife-Bescheinigung abhängig.
Prüfungsinhalte
Die Platzreife-Prüfung gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. Beide Teile werden unabhängig voneinander bewertet und können beliebig oft wiederholt werden. Allerdings sollten die beiden Teilprüfungen zeitnah nacheinander abgelegt werden. In der Regel müssen beide Prüfungsteile innerhalb von zwölf Monaten bestanden sein. Andernfalls verfällt die bestandene Teilprüfung und muss wiederholt werden. Welche Prüfungsanforderungen im Einzelnen gestellt werden, entscheidet jeder Veranstalter selbst.
Theorieteil
Im Theorieteil werden Etikette und Regelwissen abgefragt. Das erforderliche Wissen wird Ihnen in Regelabenden und/oder während des Praxistrainings durch den Golflehrer vermittelt.
Die Prüfung besteht üblicherweise aus einem Multiple-Choice-Test, bei dem Sie beurteilen müssen, welche von verschiedenen vorgegebenen Aussagen richtig oder falsch sind. Oder es werden bestimmte Spielsituationen beschrieben und Sie müssen aus mehreren Möglichkeiten eine regelkonforme Reaktion auf diese Spielsituation auswählen.
Prüfungsumfang, Prüfungsdauer, Anzahl der erlaubten Fehler und erlaubte Hilfsmittel sind je nach Veranstalter unterschiedlich. Bei der inzwischen von vielen Anbietern übernommenen DGV-Platzreife werden im Rahmen eines Multiple-Choice-Tests 30 Fragen gestellt, 15 davon aus dem Bereich Golfregeln, zwölf aus dem Bereich Etikette und drei allgemeine Fragen zum Golfsport. Zum Bestehen dürfen höchstens vier Fehler bei den Regelfragen und zwei Fehler im Bereich Etikette/Allgemeines gemacht werden. Der Test dauert maximal 30 Minuten. Das offizielle Regelbuch des DGV darf dabei als Hilfsmittel verwendet werden.
Praxisteil
Die praktische Teilprüfung kann unterschiedlich gestaltet sein. In der Regel spielen Sie einige Löcher mit dem Pro des jeweiligen Clubs. Oft ist eine bestimmte Schlagzahl vorgegeben, die erreicht werden muss. Außerdem prüft der Golflehrer, ob Sie die Etikette einhalten und die Golfregeln richtig anwenden. Dem Verhalten auf dem Platz ist bei der DGV-Platzreife ein eigener Schulungsabschnitt gewidmet, in dem der Prüfer praktische Beispiele aus den Bereichen Regeln und Etikette demonstriert und die Teilnehmer zum Vor- oder Nachmachen anregt.
Schwerpunkt: Spielgeschwindigkeit
Weil der Golfsport immer mehr Anhänger findet, legen die Anlagenbetreiber zunehmend Wert auf einen zügigen Spielverlauf. Die Spielgeschwindigkeit bildet deshalb einen Schwerpunkt der Platzreife-Prüfungen. Bei der vom DGV angebotenen Prüfung gibt es zum Beispiel die Zeitvorgabe von ca. 140 Minuten für neun Löcher. Bewertet werden die besten sechs der gespielten neun Löcher nach dem folgenden Punktesystem:
Ergebnis
Punkte
5 und mehr über Par
0
4 über Par
1
3 über Par
2
2 über Par
3
1 über Par
4
Par
5
1 unter Par
6
2 unter Par
7
3 unter Par
8
Der Prüfungsteil ist bestanden, wenn auf den sechs besten der neun gespielten Löcher mindestens 12 Punkte erzielt wurden.
Um die vorgegebene Spieldauer nicht zu überschreiten, sollte der Teilnehmer den Ball aufnehmen, wenn er keinen Punkt mehr erreichen kann.
Golfeinsteigern bereitet die Spielgeschwindigkeit manchmal Schwierigkeiten, weil sie noch nicht über eine ausreichende Spielstärke und auch nicht über die nötige Praxiserfahrung verfügen. Die German Golf Academy als ein weiterer Anbieter von Platzreife-Prüfungen hat deshalb ein mehrstufiges Prüfungsverfahren und den sogenannten QuickGame-Modus entwickelt. Die Prüfung umfasst neben dem
Der Pro bereitet Sie in Übungsrunden auf die Platzreife-Prüfung vor.
Theorietest die folgenden praktischen Teilbereiche:
Abschnitt 1 auf dem Platz, in dem die Spielgeschwindigkeit und die Etikette nach dem QuickGame-Modus geprüft werden,Abschnitt 2 auf dem Platz, in dem die Teilnehmer ihre Spielfähigkeit in einem Stableford-Wettspiel unter Beweis stellen können, undAbschnitt 3 auf den Übungsanlagen, in dem die technischen Fertigkeiten in den Bereichen Putten, Chippen und voller Schwung gezeigt werden können.
Wer den Theorietest und den Prüfungsabschnitt 1 »Spielgeschwindigkeit und Etikette« besteht, erhält eine QuickGame Card. Sie bescheinigt dem Inhaber, dass er sich zügig über den Golfplatz bewegen kann, und gibt die Möglichkeit, auf allen teilnehmenden Golfplätzen erste Spielerfahrungen zu sammeln und sich auf die weiteren Prüfungsteile vorzubereiten. Wer alle Prüfungsteile besteht, erhält die uneingeschränkte Platzreife (Golfer’s Zertifikat). Bei den beiden Prüfungsabschnitten auf dem Platz sind jeweils neun Löcher zu spielen. Dafür gibt es Zeitvorgaben (siehe Kasten unten).
In den einzelnen Prüfungsabschnitten werden die folgenden Anforderungen gestellt:
Vorgegebene Spieldauer
Einzelspieler
max. 90 Minuten
Zweier-Gruppe
max. 105 Minuten
Dreier-Gruppe
max. 120 Minuten
Vierer-Gruppe
max. 135 Minuten
Abschnitt 1: Spielgeschwindigkeit und Etikette
Die Prüfungsteilnehmer spielen neun Löcher nach dem von der German Golf Academy entwickelten QuickGame-Modus: Nachdem alle Spieler abgeschlagen haben, gehen sie gemeinsam 100 Meter auf dem Fairway nach vorne. Nur ein Ball, der diese 100-Meter-Grenze passiert hat und auf dem Fairway liegt, wird gespielt, wie er liegt. Alle anderen Teilnehmer legen ihren Ball an der 100-Meter-Linie auf dem Fairway ab und spielen von dort. Nach dem Schlag vom Fairway gehen alle Spieler wieder ca. 100 Meter Richtung Fahne und verfahren wie beim zweiten Schlag. Wenn alle Spieler das Grün erreicht haben, führen sie maximal einen Chip auf das Grün aus. Auf dem Grün dürfen sie maximal zwei Putts schlagen. Auch wenn Sie nicht eingelocht haben, beenden Sie das Loch, heben Ihren Ball auf und gehen zum nächsten Abschlag.
Dieser Prüfungsabschnitt ist bestanden, wenn die Etikette und die vorgegebene Spieldauer eingehalten wurden.
Abschnitt 2: Spielfähigkeit auf dem Platz
Bei diesem Prüfungsteil müssen die Teilnehmer unter Aufsicht eines Golflehrers ein Stableford-Wettspiel (vgl. >) über neun Loch austragen. Es gelten die oben genannten Vorgaben für die Spieldauer. Bei einem Verstoß gegen eine Golfregel oder gegen die Etikette ist die Prüfung nicht bestanden.
In die Wertung kommen die sechs besten Löcher der Teilnehmer. Auf diesen sechs Löchern müssen mindestens vier Punkte erreicht worden sein. Dabei gilt das folgende Punktesystem:
Ergebnis
Punkte
4 und mehr über Par
0
3 über Par
1
2 über Par
2
1 über Par
3
Par
4
1 unter Par
5
2 unter Par
6
3 unter Par
7
Abschnitt 3: Technische Fertigkeiten
Seine technischen Fertigkeiten kann der Teilnehmer an verschiedenen Stationen auf den Übungsanlagen (auf der Driving Range und den Übungsgrüns) zeigen. Er darf sich 30 Minuten lang auf die Prüfung vorbereiten. Danach erwarten ihn folgende Aufgaben:
Das Techniktraining findet in erster Linie auf der Driving Range statt.
Der Teilnehmer muss mit dem Putter aus einer Entfernung von circa zwölf Metern fünf Putts auf ein bestimmtes Loch ausführen. Locht er mit nur einem Schlag ein, erhält er drei Punkte. Bleibt sein Ball in einer Entfernung von maximal zwei Metern zum Loch liegen, werden zwei Punkte gutgeschrieben.
Als Nächstes muss der Teilnehmer von einer Stelle außerhalb des Grüns und des Vorgrüns in einer Entfernung von circa 22 Metern zum Loch fünf Annäherungsschläge ausführen. Für jeden eingelochten Annäherungsschlag bekommt er drei Punkte. Bleibt der Ball beim ersten Schlag in einem Umkreis von bis zu drei Metern vom Loch entfernt liegen, gibt das zwei Punkte.
Zum Abschluss schlägt der Teilnehmer fünf Bälle auf der Driving Range. Er erhält jeweils zwei Punkte, wenn der Ball in einem zuvor festgelegten Korridor landet. Für die Damen beginnt diese Landezone in 80 Meter Entfernung; sie ist 35 Meter breit. Die Herren müssen mindestens 130 Meter weit schlagen; der vorgegebene Korridor ist 60 Meter breit.
Gesamtwertung
Die beiden praktischen Prüfungsabschnitte 2 und 3 sind bestanden, wenn der Teilnehmer beim Stableford-Wettspiel auf dem Platz und bei den Aufgaben auf den Übungsanlagen zusammen mindestens 30 Punkte erzielt.
Die einzelnen Prüfungsabschnitte können innerhalb eines Jahres beliebig oft wiederholt werden.
Das Erreichen der Platzreife ist der erste wichtige Schritt für den Golfeinsteiger.
Das Vorgabensystem
Wer die Platzreife-Prüfung erfolgreich bestanden hat, wird sofort mit einer Clubvorgabe von –54 eingestuft. Vorgaben drücken die Spielstärke eines Golfamateurs aus. Sie werden von dem jeweiligen Heimatverein bzw. -club des Spielers geführt und mit Zahlen von –54 und höher angegeben. Man unterscheidet die Clubvorgaben im Bereich von –54 bis –37 und die Stammvorgaben von –36 und höher. Erst mit Erreichen einer Stammvorgabe, also ab –36, spricht man von einem Handicap.
Ein Spieler mit einem Handicap von 0 kann eine Runde über 18 Löcher im Schnitt mit einem dem Platzstandard entsprechenden Ergebnis abschließen (Scratch Player). Ein Spieler mit Handicap –36 benötigt auf einer Runde durchschnittlich 36 Schläge mehr als der Scratch Player. Wer die Platzreife erreicht hat und mit einer Clubvorgabe von –54 eingestuft wird, kann auf 18 Löchern ein Ergebnis von 54 Schlägen über dem Platzstandard spielen. Umgerechnet darf ein solcher Spieler also pro Loch durchschnittlich drei Schläge mehr benötigen als der Scratch Player.
Vorgabenanpassung
Die Club- bzw. Stammvorgaben werden laufend aktualisiert. Grundlage sind die bei sogenannten vorgabewirksamen Runden erspielten Ergebnisse. Vorgabewirksam sind alle Golfturniere, die in der Wettspielausschreibung als solche gekennzeichnet sind. Das dort erspielte Ergebnis wirkt sich unmittelbar auf die Vorgaben der Teilnehmer aus. Seit der Saison 2012 können Spieler mit Vorgaben zwischen –4,5 und –54 ihre Vorgabe außerdem in vorgabewirksamen Privatrunden über neun oder 18 Löcher verbessern. Dieser sogenannte Extra Day Score unterliegt aber strengen Voraussetzungen, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Der »Extra Day Score« ist nur auf dem Platz des Heimatclubs möglich und muss vor der Runde angemeldet werden. Es müssen turnierähnliche Bedingungen herrschen. Ein Zähler, der selbst ein Handicap von –36 oder besser aufweisen muss, notiert die Schlagzahlen. Nach der Runde muss das Ergebnis unverzüglich im Sekretariat des Golfclubs gemeldet werden.
Erleichterter Einstieg
Die Differenzierung zwischen Club- und Stammvorgabe ist deshalb wichtig, weil es Unterschiede in der Berechnung gibt. Die Stammvorgaben können sich zum Beispiel je nach Spielergebnis sowohl nach oben als auch nach unten verändern. Bei den Clubvorgaben kann man sich nicht verschlechtern. Außerdem werden gute Ergebnisse im Bereich der Clubvorgaben stärker gewichtet als im Bereich der Stammvorgaben. Ausnahmeergebnisse wirken sich deshalb bei spielstärkeren Amateuren weniger auf die Vorgabe aus. Sie können ihr Handicap nur verbessern, wenn sie beständig gute Leistungen zeigen. Anfängern wird dagegen der Einstieg in den Golfsport erleichtert, weil Erfolge schneller verbucht werden.
Praxistraining
Im Hauptteil dieses Buches behandeln wir die Grundlagen der Golftechnik. Außerdem zeige ich Ihnen einige Aufwärmübungen und gebe Tipps zur Spielstrategie und zu Schlägen aus besonderen Lagen, die Ihnen auf dem Platz immer wieder begegnen werden. Nutzen Sie die zahlreichen Übungsvorschläge, um sich effektiv auf den praktischen Teil der Platzreife-Prüfung vorzubereiten.
Basiswissen
In diesem Kapitel wollen wir uns mit einigen grundlegenden Aspekten des Golfspiels beschäftigen. Vieles werden Sie vielleicht schon wissen. Nutzen Sie in diesem Fall die folgenden Ausführungen zur Wiederholung und Vertiefung. Alle Technikelemente sind aus der Sicht eines Rechtshänders beschrieben. Linkshänder müssen sich den Ablauf spiegelverkehrt vorstellen.
Bevor Sie auf den Platz gehen, sollten Sie ausreichend mit Ihrer Ausrüstung vertraut sein. Außerdem müssen Sie die Wirkungen von äußeren Faktoren wie zum Beispiel den Wetterverhältnissen und der Geländebeschaffenheit auf das Flug- und das Rollverhalten des Balles kennen. Und schließlich sollten Sie bei der unmittelbaren Vorbereitung auf den bevorstehenden Schlag bereits eine gewisse Routine entwickelt haben. Denn ob ein Golfschlag erfolgreich ist, entscheidet sich oft schon in dieser Phase.
Einsatz verschiedener Schläger
Ein Schlägersatz besteht aus einem Putter, aus mehreren Eisen und aus einem oder mehreren Hölzern. Die Schläger unterscheiden sich in der Länge des Schaftes und in der Neigung der Schlagfläche (Loft). Je länger der Schaft ist, umso größer ist die Hebelwirkung. Mit den längeren Schlägern können Sie also größere Weiten erreichen. Allerdings stehen Sie mit zunehmender Schlägerlänge weiter vom Ball entfernt. Deshalb ist es mit den langen Schlägern schwieriger, den Ball sauber zu treffen.
Die Neigung der Schlagfläche beeinflusst die Flugbahn und das Rollverhalten des Balles. Je geringer der Loft ist, desto flacher fliegt der Ball und umso weiter rollt er aus. Ein größerer Loft gibt dem Ball mehr Rückwärtsdrall. Der Ball fliegt dadurch höher und rollt weniger weit aus.
Nach den Golfregeln dürfen Sie bis zu 14 Schläger mit auf eine Runde nehmen. Ein »Muss« ist das aber nicht. Beschränken Sie sich deshalb zu Beginn Ihrer Golfkarriere lieber auf wenige Schläger, mit denen Sie sich sicher fühlen.
Der Putter
Im Vergleich zu allen anderen Schlägern wird der Putter von vielen Golfern eher stiefmütterlich behandelt. Ganz zu Unrecht, denn er kommt auf jeder Bahn mindestens ein- bis zweimal zum Einsatz und ist damit der am häufigsten benutzte Schläger auf einer Golfrunde. Sie verwenden den Putter immer dann, wenn der Ball schon auf dem Grün oder Vorgrün liegt und nicht mehr fliegen, sondern nur noch rollen soll.
Der Putter hat von allen Schlägern den größten Lie (das ist der Winkel zwischen dem Schlägerschaft und dem Boden, siehe Abb. rechts). Dadurch steht der Spieler näher am Ball. Das gibt ihm einen guten Blick auf die Spiellinie und hilft beim Ausrichten der Schlagfläche und beim Zielen. Außerdem kann der Schläger auf einer geraderen Linie schwingen. Das ist wichtig für einen kontrollierten und präzise ausgeführten Schlag.
Putter sind mit unterschiedlichsten Schlägerköpfen erhältlich. Weil Sie die Schläge auf dem Schlagfläche Grün mit höchster Präzision und sehr viel Gefühl ausführen sollen, spielen auch psychologische Faktoren eine große Rolle. Wählen Sie deshalb ein optisch ansprechendes Design mit Markierungen, die Ihnen das Ausrichten der Schlagfläche erleichtern. Wichtig ist auch, dass Ihnen der Schlägerkopf ein gutes Gefühl im Treffmoment vermittelt. Testen Sie deshalb unbedingt mehrere Modelle. Achten Sie dabei auf die Länge des Schaftes. Bei einem Standard- Putter passt die Schaftlänge optimal zu Ihnen, wenn die Hände locker unter den Schultern hängen können und die Schlägerkopfsohle dabei plan auf dem Boden aufliegt.
Die Bauteile eines Schlägers. »Lie« ist der Winkel zwischen dem Schlägerschaft und dem Boden.
Neben den Standard-Puttern gibt es Putter mit speziell verlängerten Schäften (siehe >). Beim Belly-Putter reicht das Ende des Schlägerschaftes bis zum Bauch, beim Broomhandle-Putter bis zum Brustbein oder Kinn. Die Fixierung des Schlägerschaftes am Körper, die den Schläger wie ein am Kinn, Brustbein oder Bauch befestigtes Pendel schwingen lässt, soll ein Gefühl von Stabilität vermitteln. Putter mit verlängerten Schäften sind inzwischen häufiger auf den Golfplätzen zu sehen; allerdings werden sie oft erst dann entdeckt, wenn es mit den gängigen Standard-Puttern Probleme gibt. Bernhard Langer zum Beispiel hat mit einem Broomhandle-Putter erfolgreich seine Yips (Zuckungen im Handgelenk) bekämpft.
Die Bezeichnungen für die einzelnen Bestandteile eines Schlägerkopfes.
Putter gibt es in verschiedenen Ausführungen:
in Standard-Länge,
mittellang als Belly-Putter und
als Broomhandle-Putter mit langem Schaft.
Die Eisen
Die Eisen sind von 1 bis 9 durchnummeriert. Mit steigender Nummer werden die Schäfte kürzer und der Loft nimmt zu. Die sehr langen Eisen 1 und 2 sind für Schlagweiten, die nur Spitzenspieler erreichen können. Sie sind deshalb in den handelsüblichen Schlägersätzen nicht enthalten. Ein Standard-Eisensatz für die Herren enthält die Eisen 4 bis 9 oder 5 bis 9; ein Standard-Eisensatz für die Damen besteht aus den Eisen 5 bis 9 oder 6 bis 9.
Zu den Eisen zählen außerdem das Pitching Wedge (PW) für hohe Annäherungsschläge aus größeren Entfernungen sowie das Sand Wedge (SW) für kurze hohe Annäherungsschläge und für die Schläge aus dem Sand.
Die Hybrids
Als Alternative zu den langen Eisen haben sich in den letzten Jahren die Hybrids – eine Mischform aus Holz und Eisen – etabliert. Sie sind inzwischen ein fester Bestandteil einiger auf dem Markt erhältlicher Schlägersätze. Die Hybrids sind für viele Spieler einfacher zu beherrschen als die langen Eisen und können auch aus misslichen Lagen (z. B. bei Schlägen aus dem Semi-Rough, aus höherem Gras oder aus Vertiefungen) erfolgreich zum Einsatz kommen. In Golferkreisen sind diese Schläger auch als »Rescues« bekannt. Unter dieser Bezeichnung hat die Firma TaylorMade ihre Hybrids auf den Markt gebracht.
Mit den Hybrid-Schlägern können ähnliche Weiten wie mit den langen Eisen geschlagen werden. Der größere Schlägerkopf und der größere Loft führen aber zu einer höheren Flugkurve. Dadurch rollen die Bälle nach der Landung weniger weit aus.
Die Hölzer
Die Hölzer sind ebenso wie die Eisen und die Hybrids durchnummeriert. Mit ihnen können die größten Weiten erzielt werden. Die Schlägerköpfe der Hölzer sind voluminöser als die der Hybrids. Außerdem haben sie noch längere Schäfte. Das Holz 1 ist der längste Schläger in einem Satz. Er wird auch Driver genannt und kommt ausschließlich auf den Abschlägen zum Einsatz. Denn nur dort darf der Ball auf ein Tee gelegt werden. Aus der erhöhten Lage fällt es leichter, den Ball trotz der geringen Schlägerkopfneigung, wie sie die langen Hölzer haben, steigen zu lassen. Anders als der Driver werden die Hölzer 3, 5 und 7 auch bei Schlägen vom Fairway verwendet. Sie werden deshalb als Fairway-Hölzer bezeichnet.
Die Hölzer sind wenig fehlerverzeihend und erfordern ein sauberes Treffen. Deshalb sind sie für Schläge aus schlechten Lagen nicht geeignet. In solchen Fällen greift man auf die Hybrids oder Eisen zurück.
Der Schlägersatz für die Platzreife-Prüfung
Wenn Sie Ihren Schlägersatz für die Prüfung zusammenstellen, sollten Sie daran denken, dass es bei der Platzreife weniger darauf ankommt, möglichst große Weiten zu erzielen. Sehr viel mehr Wert legt man darauf, dass Sie zügig vorwärtskommen. Bei Schlägen über sehr große Entfernungen hinweg ist die Gefahr von Fehlschlägen erheblich größer. Spielen Sie deshalb lieber etwas kürzer, aber mit weniger Risiko. Die langen Eisen und die Hölzer sollten Sie nur verwenden, wenn Sie sie entsprechend sicher beherrschen. Ihr Schlägersatz für die Prüfung könnte etwa wie folgt aussehen:
Holz 5 für lange Abschläge,
Hybrid 4 für Abschläge und lange Schläge vom Fairway,
Eisen 5 für Abschläge und Fairway-Schläge,
Eisen 7 für mittellange Schläge,
Eisen 9 für kürzere Schläge zum Grün und Annäherungsschläge,
Pitching Wedge für hohe Annäherungsschläge aus größeren Entfernungen,
Sand Wedge für kurze, hohe Annäherungsschläge und Schläge aus dem Grünbunker und
Putter für alle Situationen, in denen der Ball nur rollen soll.
Die Schläger unterscheiden sich in ihrer Länge und im Neigungswinkel der Schlagfläche.
Die Schlägerwahl auf dem Platz