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Es lockt die unbekannte Insel mich aus der Ferne überm Wellensaum ... Gesammelte Gedichte von 1997 bis 2021. "Jan Schäf versteht es, auf romantische Weise aufzuzeigen, was uns bewegt." Kerstin Deutsch
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Seitenzahl: 122
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Ich habe keine Seele, um mit ihr zu reden, oder mich von ihr trösten zu lassen.
Aber Gott schickte durch wunderbare Fügung das Schiff so nahe ans Land, daß ich so viele Dinge daraus holen konnte, die zur Befriedigung meiner Nothdurft selbst dienen oder mir die Mittel zur Befriedigung derselben an die Hand geben werden, so lange ich lebe.
Robinson Crusoe
Abendruhe
Abschied
Ade
Allein
Am Abend
An den Mai
Atem
atombombe
Augenblick
Bedeutungen
Begegnungen
Bekenntnis
Berechnungen
Bilanz
Bitteschön
Cthulhu
D
Das bergschloss
Das Haus
Der Gang der Dinge
Der Riese
Der Schrei der Krähe
Der vierte König
Die allerletzten Tage
die korrektur
Die Liebe
Die Toteninsel
Die Welt, wie sie sich mir darbot
Dort
Du
Du bist wie …
Ein Bild
Einsame Träume
Einsetzende Dämmerung
Er
Erwacht
Farben
Ferne Zeit
Fluss der Zeit
Fluten
Forderungen
Fragen
frei
Fremder Stern
Frühling
Gedanken
Gefangen
Gemeinsam
Gleichgültig
Glück
Grausames Land
Große Reise
Hafis
Herbst
Herbstblatt
Herr
Hilflos
Hoffnung
Im Spiegel
In die Dämmerung
In meiner Tür
König
Liebe?
Mahnung - an mich
Mai
Manchmal
März
Mittagstraum
nach dem regen
Nach Mitternacht
Nachmittag
Nacht
Nachtgedanken
nehmt
Neues Land
Novembernachmittag
oh weh
Ohnmacht
Oktober
Pa
Pilot
Rand der welt
Ratlos
Rauschen
Rechnung
Resignation
Revolution
Rückblende
ruhe
Ruhm
Schwur
Sommerlinde
Sommernacht
Sonntag
Spaziergang
Steinschiffe
südkurs
Sündenfall
Tagtraum
Theater
Tiefer
traum
Träume
Traummenschen
Unbekanntes Glück
Unendlichkeit
Ungenau
Vergehen
Vergehende Tage
Verheißung
Verlangen
Verlorenheit
Versteh mich
Vor dem Winter
Vorbei
Wachsende Jahre
Warum ich dich liebe
Warum?
Weißer Morgen
Wer bist du?
Wildnis
Winter
winterabend
Zeit
Zeitstürme
Zu dir
Zu Ende
DIE KRAHE
Wanderer
Prolog
Das nackte Land
Der Tempel
Der Wald
Der Tod tritt auf
Der Fall
Die Totenwache
Zu den Sternen
Lethargie
Funke
Dramen
Blut
Frau
Wolke
Laub
Schimmer
Epilog
Vom silbrigen Himmelsrand
über’s kupferne Sonnenband
vor stummen Baumkronen
und menschlichen Komfortzonen
lag schweigend der Abend.
Wir kamen den Hohlweg entlang
erfrischt und vom Alltag befreit
und wie immer nach solchen Tagen
sah uns von Ferne Vergangenheit
im Walde ruhten die Riesen.
Am Zifferblatt welkte ganz frische Zeit
während die Zwerge ihre Minen verließen
und hinter Fenstern einladende Lichter
am Brunnen tropfte es leise dahin
müde und rotbäckig die Kindergesichter.
Rauschen vergangener Stürme
verwehend zwischen dämmernden Gassen
wir dabei schwatzend über Nähe und Ferne
ging interessiert der Abend mit uns - ein Stück
und die Falter im Licht der Laterne.
(2021)
Leer bin ich nun
schon seit dem Tag
an dem ich dich
für mich verließ
und ziehe meine Kreise
liebend, und
immer noch zu einsam.
Leer bin ich
alle Tage gewesen
habe nie den Traum
greifen können
der mich erlöst
von meinem Selbstmitleid
und meinen Schmerzen.
Leer bin ich seit dem Tag
an dem du kamst
und ich ging
mich zu erretten
um endlich das zu finden
von dem man glaubt
es so unbedingt zu brauchen.
Scharf die Grenze
zwischen deiner Wirklichkeit
und meiner Fantasie.
So wird mich meine Leere
wohl durch die Zeiten begleiten.
Hoffnung gibt jedoch der Mut
einen möglichen Weg
damit
auch für mich zu finden.
(2000er)
Stumm steht der Wald
vor dem Stern
am Ende des Sommers
Schatten werden länger
Geruch von Sonnencreme verfliegt
auf dem Wasser schwimmen
die ersten Blätter
ein vergessener Ball liegt
neben einer Bank mit Blick
auf den See.
Meine Gedanken hängen bei
dem was ich las, am Beckenrand dein
hypnotisierter Blick auf das Glitzern
des sonnenseligen Wassers
am Abend fällt Regen zwischen
die hohen Häuser
Nachbarn aus Arabien
braten Fleisch bis in die Nacht
denke ich an die langen Sommer
meiner Kindheit.
Oh, mir fehlt der Rausch allerorten
die Sehnsucht nach dem Loslassen
dem Trennen vom Ufer
dem Rennen ins Niemandsland
mir fehlen die Abende an weißen
Tischdecken, die Abende mit
Wein und wildem Haar im Wind
das sich zwischen klebrigen
Lippen verfängt, während mein Herz
auf den Grund von allem fällt. l
Jetzt sehe ich in den Regen
und die Zeilen sie schwimmen
salzig auf dem Papier
ich wollte klarer werden
wurde es aber nicht
ich wollte ohne Leere leben
doch, sie blieb
der Herbst, ja, ich sehne ihn
mit schmerzender Gewissheit
werde ich ihm ins Gesicht blicken.
(2021)
Ich liege am Boden
Tränen laufen mir über das Gesicht.
Nackt in den unendlichen Weiten des Kosmos.
Dunkelheit umhüllt mich
die Einsamkeit hält mich in ihrem kalten Arm.
Die Sehnsucht ist der Strudel meiner Seele.
Unendliche Zeit
verrinnt.
Warum bist du mir so fern
warum trotzdem so tief in mir?
(1997)
Stumm stehen die Wolken vor meinem Fenster
schweigend auch der Sonnenuntergang
nur die Zivilisation und ihre Werke
und des Lebens verkündender Gang.
Doch auch hier ruhen bald die Räder
nur eine Sirene heult durch die Nacht
ich blicke auf aus meinen Träumen
irgendwo wird über irgendetwas gelacht.
Über dem Umriss der Berge glänzt
mir als Sichel heute der nahe Mond
während der Tag mit seinen Taten
mich mit einem Lächeln belohnt.
Nicht weit entfernt sind zwei sich ganz nah
flackernd als Zeugen die Sterne
Geschirr klirrt, ein Hund bellt, du schreibst
rückt mir der Tag in die Ferne.
(2021)
Unter deiner Blütenpracht
Ging ich zwischen all dem Grün
Habe dabei nachgedacht
Wer nun diese Schönheit
Hat dir jedes Jahr verlieh’n.
War es Gott im Himmel oben
Der der Welt erteilt den Glanz
Oder die Natur, die wir so loben
Ganz aus sich heraus
In ihrem wilden Tanz.
Ist es wichtig
Ja, ich glaube schon
Doch in diesem Augenblicke nichtig
Denn du strahlst in meine Seele
Hoffnung, als dein schönster Lohn.
(2021)
Der Vögel Flug
verschließ die Augen
ich atme leiser
der Song wird lauter.
Der Amsel Ruf
ein Wegstück dort
ich atme leiser
das Land fällt weiter.
Die Nebel steigen
der Töne Arbeit
ich atme leiser
die Uhr tickt mit.
Der Laut der Welt
so Schlag um Schlag
ich atme leiser
der Ton wird schärfer.
Die Zeit im Bild
Geschrei wird heißer
der Blick wird dunkel
ich atme leiser.
(2015)
am morgen aufgewacht: nüchtern
in meinen armen nadeln: stechend
glühender strom in blutbahnen: träge
der tag zieht entfernt vorüber: pfeifen
in meinen ohren alarmsirenen: gewöhnt
bevorstehender atomkrieg: gewarnt
am unruhigen nachmittag: co2
in meiner nase widerhall drängender gefühle: unruhe
warmer strandwind: unter wasser
am satten abend: motor
in seinem rhythmus doppelte vermutung: zerstörung
zimmer im ausgeschalteten lichtschein: starrend
(2015)
Schönheit ist nur ein Augenblick,
vielleicht das Bild, das ich nach Jahren wiederfinde.
Erinnerung ist nur ein Augenblick,
vielleicht ein Brief, an einem Tag voller Schönheit.
Liebe ist nur ein Augenblick,
vielleicht die Erinnerung, die einen manchmal sticht.
Verlangen ist nur ein Augenblick,
vielleicht in der Liebe einer späten Nacht.
Leben ist nur ein Augenblick,
vielleicht in dem Verlangen,
dass es das ist,
welches ich nicht erahne.
(2015)
Einst war er Maler
einer, dem es um sein Leben ging.
Einst war er ein Musiker
einer, der Musik eigentlich nicht meinte.
Einst war er ein Lebemann
einer ohne Gefühl, aber mit vielen Gefühlen.
Einst war er Dichter
einer, der mehr sagen wollte
als er sagen konnte.
Einst war er ein Wissenschaftler
einer, der die Welt schon richtig erklärt.
Einst war er Reisender
einer, der nicht vorfand, was er so erhofft.
Und da war noch der Moralist
der, der das zu erklären versuchte
was er selbst in seinen Träumen nicht erahnte.
Es scheint, als suche jeder diesen Weg
diesen Sinn und das Erhaltenswerte von sich selbst.
Ich jedoch suche das nicht
nicht mal ein Ziel will mir einfallen.
Ich will alles nur
auf mich einwirken lassen.
Trotzdem lebe ich
ja, ich liebe das Leben
dem ich so viel abgewinnen kann
und doch ständig fragend
ob es nun auch für mich
einst Bedeutungen hat.
(2000er)
Wie oft sah ich dich schon neben mir
mit deiner warmen Stimme
und ihren lockenden Versprechungen.
In deinem Reich
so sagtest du mir
fänd ich Erlösung und Ruhe.
Du versprachst mir die Dunkelheit
diesen sicheren Schoß
der manches versteckt.
Keine Schuld würd ich mehr tragen
keine Erklärungen mehr brauchen
für manche Untat.
Keinen Kampf müsst ich mehr fechten
keine Niederlage mehr ertragen.
Du sagtest
das Leben wär nur eine Bürde
in dem man die Knechtschaft
mit einem Lächeln ertragen müsse.
Du sagtest
welchen Sinn hätte das Streben
wo am Ende doch nur das Gleiche bliebe.
Ich fragte dich nach der Liebe
nach dem Glück und der Schönheit
doch du lachtest nur laut.
Du fragtest mich nach meinen Schmerzen
den verlorenen Schlachten
den Stunden meiner Einsamkeit.
Ich begegnete dir mit Zeiten des Lichtes
mit der Kraft von Hoffnung und Aufbruch
und wehrte mich mit der Lust am Leben.
So ließt du wieder ab von mir
verschwandest in den Tiefen der Nacht.
In meiner Seele jedoch
es schreckte mich so sehr
blieb ein Hauch von Sehnsucht zurück.
(2000er)
So schön die Welt
Dein Blick verklärt
düster geht er
weg von mir
Brauch kein Zeichen
um zu wissen
dass Dein Blick
mich trotzdem sieht
Noch mein Herz
verschwiegen ruht
doch Dein Geist
ist auch bei mir
Will ich gehen
geh ich still
muss so sein
Dein Weg liegt vor
(2015)
Die Frage, die mein Innerstes bewegt
Ist die, was ich mir zugelegt
Was Neues muss es sein
Ein neuer, frischer Reim
Als Zugeständnis an die Eitelkeit
Ein Stück vom großen Sonnenschein
Das ist mir recht auch insoweit
Ich dann ein bisschen glänze
Wo Narben oder Dornenkränze
Den Stolz mir schon ein wenig trüben
So sollte ich ganz öffentlich
Mal wieder etwas Demut üben
Doch nicht zu viel und ohne Schramme
Auf das ichs nachher nicht verdamme.
(2021)
Auf meiner Suche
diesem krummen Weg
dieser merkwürdigen Straße
zu meiner Verwunderung
bin ich immer noch.
Noch glaub ich
an Vollkommenheit
hab einfach noch nichts gesehen
noch nichts gespürt
vom wenigen Leben.
Immer noch sehne ich Zukunft
will das Besondere
das Unfassbare
doch diese meine Zeit verrinnt
langsam, aber mir bewusst.
Das Zärtliche hab ich - manchmal - schon vergessen
das Heroische auch schon verschwommen
das Zeitlose vergangen
das Wertvolle ausgesessen
aber immer noch nicht losgelassen.
Wohlwissend
dass so schnell Vergangenes
das mit nur halben Willen Erstrebte
schon nicht mehr
eine Zukunft ist.
Wegen Dir
hab ich noch nicht fallen gelassen, doch
in Regelmäßigkeit
mit großem Ehrgeiz
suche ich noch immer
herrlich verfluchte Auswege.
(2000er)
Das ist ja im Deutschen immer
Die mit erhobenen Zeigefinger
Die Kleinheit des anderen mahnen
Er solle doch lieber auf ihre Bahnen
Bitteschön
Sagen dann gepflegte Damen
Aus Rohrpost und anderen Dramen
Hier ist’s gar recht, hier sieht’s gut aus
Und gehen Sie nicht ins Dunkel hinaus.
Doch kommt mal ein Frecher und sagt:
Ach, lasst mich in Ruhe mit euren Reimen
Da schreien sie laut, da zetern sie stark
Und fordern nach dem Kopf des Gemeinen.
(2021)
Ich stand vor dem Bild des Cthulhu
auf einem Fels lag er da
ein teuflisches Grinsen im Gesicht.
Hinter ihm
sein in Feuerfarben getauchtes Reich
auf dessen Tafelbergen
Burgen in Flammen standen.
In seiner bösen Ironie
schickte er den Menschen Träume
schrecklicher als ein Geist je erdacht.
Er quälte den Menschen
in der Dunkelheit
mit Fragen nach dem Sinn
und Gedanken an den Tod.
Er trat auf den Seelen herum
zerfraß die Herzen mit Neid und Hass.
Er hetzte die Unsicheren
und belohnte seine Diener mit Gold.
Er jagte die Schwachen
mit dem Hohnlachen seiner Zöglinge.
Er bestrafte den offenen Blick
mit der Kälte von toten Augen.
Seine Soldaten trugen feinen Zwirn
und bunte Spielkisten vor sich her
verteilten in grauen Türmen
endlose Formulare.
Aus ewig flimmernden Kisten
ertönte seine Wahrheit
mit nach oben gefrorenen Mündern
und triefender Betroffenheit. l
Als ich seinen Plan erkannte
sein Spiel nicht mehr spielen wollte
ließ er mir keine Ruhe
nahm mir alle Sicherheit
durchdrang mich mit Furcht und Angst.
Er ließ meinen Körper zittern
Schildbürger um mich wandeln
die in ihrem Rausch
mich mit Verachtung straften.
Doch mit jedem Tag
den ich neu erwache
weiß ich, werde ich stärker sein
das Schwert zu erheben
um das Bild zu zerschlagen.
(2000er)
zielloses rauschen
neben dem garten ein tor
verwelken die wälder
dort, wo dir frieden
ich schwor.
vergessen die ahnen
ererbt nur ihren graus
wie die stadtmusikanten
wollt ich ihn treiben
aus dem räuberhaus.
fremd ist mir nun
was einst so vertraut
die denkmäler fallen
und der blick auf uns selbst
ist lange verbaut.
denk ich an dich
ist‘s wie durchwacht
wo sind der genius
die tüftler, die barden
die träumer der nacht?
(2021)
Die sonne scheint durch deine himmelsfenster
das neue licht erhellt den alten tag
und trauer in der kühle deines schattens
sah ich den könig schweigend im palast.
Verblasster stolz der hohen, guten tage
vergessnes lachen jenseits deiner fallend mauern
das rostge schwert im boden der gedanken
zu schwer für meine, zu alt gewordne hand.
Die dunklen fluten spülen um die leere
auch zeitenwenden bringen mir kein licht
das grüne tal, in stille dir zu füßen
dein altes haus erzählt die sage meinem herz.
Dein stolz berührt mich, auf eine ungebührlich weise
dein blick macht mir verklärt die tränen schön
und dunkel schwärt der drachen giftger atem
und meine ahnung, dass der friede geht.
(2016)
Ich sah das Haus am Wegesrand
die Tür stand weit geöffnet
mein Weg führte geradewegs
der mich und diese Tür verband.
Die Fenster waren groß und leer
doch blickten sie mit Sachverstand
das alte Glas sah meinen Gang
und fragte sich nach dem woher.
Ich stockte, hör ich dort ein Kinderschrei
und eine Frau die danach ruft
und ist da nicht der Duft nach Essen
die Antwort kommt gar zweierlei.
Und plötzlich steht ein Mann bei mir
ein Lächeln aus bekanntem Munde
er sieht verlebter aus als ich
auch Reife in den Augen seh ich hier.
Er merkt mich nicht in seiner Nähe
und ruft zum Haus, er sei gleich da
kurz blickt er die Verwunderung
die meine, dass ich gerade bei mir stehe.