13,99 €
Egal ob lange ersehnt oder völlig unerwartet? Wenn Ihr Kind ein Kind bekommt, finden Sie sich plötzlich in einer völlig neuen Rolle wieder: Sie werden Großeltern und eine spannende Zeit liegt vor Ihnen! Doch die Erziehung Ihrer eigenen Kinder ist schon lange her und Sie wissen gar nicht mehr so richtig, wie Sie mit Babys und Kleinkindern umgehen sollen? Keine Sorge, dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Familie unterstützen können, ohne selbst dabei zu kurz zu kommen und wie Sie von Anfang an eine wunderbare Beziehung zu Ihrem Enkel aufbauen. Natürlich erfahren Sie auch, wie Sie mit Krankheitsfällen umgehen, wie Sie ein Nachmittag organisieren können und vieles mehr.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 260
Großeltern für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2020
© 2020 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Copyright der französischen Originalausgabe Devenir grandparents pour les nuls © Edition first. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Monkey Business / stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wikens, MünchenLektorat: Barbara Mistol, BerlinSatz: SPi Global, ChennaiDruck und Bindung
Print ISBN: 978-3-527-71681-4eBook-ISBN: 978-3-527-82820-3
Gérard Strouk ist Gynäkologe und Geburtshelfer sowie ehemaliger Abteilungsleiter der Maternité des Lilas (Seine-Saint-Denis). Er leitet auch weiterhin die Väter-Gruppen, die er vor 25 Jahren in dieser Entbindungsstation gegründet hat und in deren Rahmen er sich einen weitreichenden Überblick über drei Generationen verschaffen konnte. Auch heute noch liegen ihm die Belange werdender Mütter und deren Mütter – werdende Großmütter – sehr am Herzen.
Guénolée de Blignières-Strouk ist Kinderärztin, ausgebildet in Haptonomie und Homöopathie. In ihrer dreißigjährigen Praxis hat sie auch viele Großeltern ihrer kleinen Patienten kennengelernt. Selbst die Kinder ehemaliger Patienten hat sie schon häufig auf ihrem Lebensweg begleitet.
Auf diese Weise hatten beide – ebenso wie die betreuenden Hausärzte – auch immer einen gewissen Anteil an der Weiterführung der Generationenkette innerhalb einer Familie. Und wenn Sie es genau wissen wollen, die beiden haben zusammen drei Kinder, die selbst bereits Eltern sind, und sind somit prädestiniert als Autoren für dieses Buch. Denn ihre sieben Enkelkinder haben ihnen eine ganz klare und praktische Vorstellung davon vermittelt, was es heißt, Großeltern zu sein.
Marinette Lévy ist Autorin, Drehbuchautorin und Mutter von zwei kleinen Töchtern. Sie beobachtet Tag für Tag die neu geknüpften Bande zwischen ihren Töchtern und ihren Großeltern und kann uns viel darüber berichten. Sie ist außerdem die Enkelin von zwei wunderbaren Großelternpaaren, die ihr viel beigebracht haben und dies auch weiterhin tun! Mit Stolz vermittelt sie Ihnen daher in diesem Buch ihre Erfahrungen und Eindrücke aus der Sicht einer mittlerweile erwachsenen Enkelin!
Cover
Über die Autoren
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Die Ankündigung
Kapitel 1: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt
Ihr Kind ist tatsächlich erwachsen geworden …
Was für eine freudige Nachricht!
Im Herbst des Lebenseinen neuen Frühling erleben
Kapitel 2: Und was, wenn es komplizierter wird als gedacht?
Sie haben nicht darum gebeten
Sie gehören zum alten Eisen?
Sie befürchten, man könnte zu viel von Ihnen erwarten?
Sie haben Angst, vergessen zu werden?
Kapitel 3: Achten Sie auf Ihre Reaktionen
Sie haben das Recht, alles zu sagen, aber bitte nicht vor Ihren Kindern
Ihr Partner ist Ihr Verbündeter
Dafür sind Freunde da!
Kapitel 4: Auch vor der Geburt werden Sie gebraucht – aber nicht zu viel!
Der Kreis schließt sich
Ausnahmesituationen
Üben Sie sich in Zurückhaltung
Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Großeltern
Es wird alles gut!
Kapitel 5: Auch Sie müssen sich auf die Geburt vorbereiten
Eine kleine Auffrischungslektion
Eine wichtige Entscheidung: Wie wollen Sie von Ihren Enkelkindern genannt werden?
Teil II: Es ist da! Hurra!
Kapitel 6: Es ist so weit!
Auf der Entbindungsstation
Wie sollten Sie sich verhalten?
Kapitel 7: Die erste Begegnung mit dem Neugeborenen
Ihr Enkelkind
Sie werden es mit den anderen teilen müssen
Familienähnlichkeiten
Teil III: Sind Sie nun etwa schon ein Vorfahre?
Kapitel 8: Ein Vorfahre im besten Sinne
Sie haben viel Erfahrung – geben Sie sie weiter!
Wenn Sie als Großelternpaar »in der Krise« stecken
Sie repräsentieren die Familie
Kapitel 9: Großeltern? Machen Sie das Beste draus!
Sich selbst wiederentdecken …
Ihre Aufgabe als Großeltern
Kapitel 10: Unser Motto: Genießen Sie es!
Süßes von Oma und Opa
Sich mit den Spuren des Alters versöhnen
Teil IV: Eine er füllende Beziehung?
Kapitel 11: Wenn Sie Ihr Enkelkind regelmäßig sehen
Bei der Kinderbetreuung aushelfen
Wenn das Kind krank ist
Abholung von Kindergarten oder Schule
Ihr Enkelkind bei Freizeitaktivitäten begleiten
Großeltern als Tagesmutter:Betreuung des Enkelkindes in Vollzeit
Kapitel 12: Wenn Sie »weiter weg« leben
Wenn Ihr Enkelkind Sie besucht
Wenn Sie Ihr Enkelkind besuchen
Wenn Sie allein sind
Was, wenn man Sie nicht einlädt?
Machen Sie sich nicht zu rar!
Kapitel 13: Einen Nachmittag mit Ihrem Enkelkind organisieren
Fragen Sie nach dem Programm
Aktivitäten mit Ihrem Enkelkind
Und was ist mit der Schule?
Gemeinsam »abhängen«
Kapitel 14: Sie sind zu nichts verpflichtet!
Entscheiden Sie selbst
Machen Sie selbst Vorschläge
Wenn es nicht so läuft, wie geplant
Wie Sie von der Beziehung zu Ihrem Enkelkind profitieren können
Kapitel 15: Geschenke machen
Zum Geburtstag
Zu Weihnachten
Spielzeug schenken
Geschenke ohne Anlass
Sie haben eine Verantwortung
Kapitel 16: Rituale
Die Rituale der Großeltern
Die Rituale der Kinder
Dinge, die es »so« nur bei Ihnen zu Hause gibt
Ihr Enkelkind hat auch ein Mitspracherecht
Grenzen ziehen
Hüten Sie sich davor, sich einzumischen …
Wann Sie – ohne zu zögern – eingreifen sollten
Die Enkel kommen!
Teil V: Ihre Rechte und Pflichten als Großeltern
Kapitel 17: Ihre moralischen Rechte als Großelternteil
Geben – und etwas dafür empfangen
Keine Angst, Schwäche zu zeigen
Kapitel 18: Ihre gesetzlichen Rechte als Großelternteil
Es liegt Ärger in der Luft …
Ein Tsunami braut sich zusammen
Ihre Kinder bleiben Ihre Kinder
Kapitel 19: Sonder fälle: Nein zu Tabus!
Wenn Sie krank sind
Die Last der Jahre
Geschieden, neu liiert, verwitwet
Und was ist nach Ihrem Tod?
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 20: Zehn Fehler, die Sie nie begehen sollten (aber wahrscheinlich trotzdem machen werden)
Die Wahl des Vornamens kritisieren
Bei der Geburt Ihres Enkelkindes von der Geburt der eigenen Kinder erzählen
Unangemeldet zu Besuch kommen
Die beleidigte Leberwurst spielen
Bei tiefschürfenden Fragen die Contenance verlieren
Den Richter oder Aufseher spielen
Einen Geburtstag vergessen
Zu lange am Weihnachtsmann oder an der Zahnfee festhalten
Sagen, dass Sie alle gleich lieb haben
Ausreden erfinden
Selbstzufrieden werden
Kapitel 21: Die zehn schönsten Momente im Leben von Großeltern
Den Kinderwagen über den Spielplatz schieben
Onkel (oder Tante) genannt werden
Zu früh geweckt werden
Ein Ex-Champion sein
Als »nostalgisch« wahrgenommen werden
Ihre Enkelin zur Prinzessin machen
Die Bücher Ihrer Kindheit wieder lesen
Geschlechterstereotype abschaffen
Cousin-und-Cousinen-Treffen veranstalten
Einfach glücklich sein!
Kapitel 22: Zehn Aktivitäten, die Sie Ihrem Enkelkind (je nach Alter) vorschlagen können
Gemeinsames Backen und Kochen
Spiele spielen
Im Wasser planschen
Auf dem Spielplatz spielen
Fernsehen
Aufführungen besuchen
Sportliche Aktivitäten
Geschichten und Legenden
Vergnügungsparks
Nichts tun!
Kapitel 23: Zehn Dinge, die Sie als gute Großeltern immer zu Hause haben sollten
Zeit für Ihr Enkelkind
Nudeln
Eiscreme
Süßigkeiten
Ein Buch zum Vorlesen
Einen Garten
Eine Schachtel Papiertaschentücher
Einen Toilettenaufsatz oder ein Töpfchen
Eine Möglichkeit, einen »kleinen Film« vorzuführen
Unendlich viel Geduld!
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Cover
Inhaltsverzeichnis
Fangen Sie an zu lesen
3
4
5
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
31
32
33
34
35
36
37
38
39
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
77
78
79
80
81
82
83
84
85
87
88
89
90
91
93
94
95
96
97
98
99
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
143
144
145
146
147
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
Es gibt eine Fülle von Ratgebern für Mütter. Auch an Ratgebern für Väter mangelt es nicht und was Bücher rund ums Kind (Elternratgeber, Kinderbücher) angeht, so werden wir damit praktisch überflutet. Aber wozu ein Buch für Großeltern? Man könnte meinen, für jemanden, der selbst mehrere Kinder großgezogen hat, sollte die Ankunft eines Enkelkindes ein Klacks sein.
Tatsächlich ist Oma oder Opa sein aber etwas ganz anderes als Mutter oder Vater zu sein. Der französische Schriftsteller Victor Hugo, der bekanntlich alt und weise geworden ist, schrieb »L'Art d’être grand-père« (»Die Kunst, Großvater zu sein«), und tatsächlich ist die Aufgabe, ein guter Großelternteil zu sein, ein wenig vergleichbar mit einem filigranen Kunstwerk, das es im Laufe der Zeit zu erschaffen gilt. Keine Sorge, wir begleiten Sie dabei. Und wir versprechen Ihnen, dass Sie diese neue Rolle in Ihrem Leben lieben werden, denn wenn Sie es richtig machen, dann ist Großelternteil zu sein, sogar noch besser, als Elternteil zu sein.
Großeltern haben einen ganz besonderen Platz im Leben ihrer Enkelkinder, und Ihnen wird es genauso gehen. Aber wie finden Sie ihn am besten? Sie werden schon bald feststellen, dass es dabei zahlreiche Reibungspunkte geben kann. Der französische Schriftsteller Victor Hugo (der schon wieder) formulierte es recht treffend: »Wenn das Kind erscheint, applaudiert der Familienkreis unter lautem Geschrei.« Ja, auch an Geschrei – auf die eine oder andere Art – wird es sicherlich nicht mangeln. Wie werden Sie sich dieser neuen Rolle stellen, die Ihnen da so unvermittelt zugedacht wurde? Werden Sie – weise und erfahren, wie Sie sich inzwischen fühlen – bereit sein, Ihre Erfahrungen weiterzugeben, auch auf die Gefahr hin, als besserwisserisch zu gelten? Oder werden Sie sich aus Angst, die frischgebackenen Eltern zu bevormunden, lieber zurückhalten (und dabei denken, dass es eine Schande ist, dass Sie nichts sagen dürfen, nur weil Ihre eigenen Sprösslinge es »in den falschen Hals kriegen« könnten)?
Und was passiert in Ihrem tiefsten Inneren? Ihren neuen Status als Oma oder Opa mögen Sie sich nicht ausgesucht haben, aber allein die Existenz Ihrer Enkelkinder wird Sie definitiv für immer verändern.
Zwecks besserer Übersichtlichkeit möchten wir Ihnen kurz die folgenden Konventionen näher erläutern:
Sofern nicht anders angegeben, wenden wir uns in diesem Buch an Männer und Frauen, die Großeltern werden. Also werden wir Sie im Allgemeinen als »Großelternteil« bezeichnen.
Anstatt wirklich jedes Mal anzugeben, ob es gerade um ein männliches oder um ein weibliches Kind oder Enkelkind geht, haben wir der Einfachheit halber und sofern passend, in der Regel nur die sächliche Form (also »das Kind« und »das Enkelkind«) oder die männliche Form (also »der Enkel«) verwendet. Letzteres gilt auch bei der Erwähnung des Partners oder Ehepartners. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern es war manchmal schlicht und ergreifend leichter so.
In ähnlicher Weise und ohne moralisches Urteil bezeichnen wir die Elternteile Ihres Enkelkindes auch häufig als »Ihr Kind oder Ihre Kinder«. Das bezieht sich dann – je nach Fall – auf Ihren Sohn, Ihre Tochter, Ihren Schwiegersohn oder Ihre Schwiegertochter beziehungsweise eben die jeweiligen Partner – unabhängig davon, ob die Paare nun verheiratet sind oder nicht. Es wird Ihnen sicherlich leichtfallen, diese verallgemeinernden Begrifflichkeiten auf sich und Ihre individuelle Lebenssituation anzuwenden.
Die Erfahrungsberichte der Großeltern in diesem Buch sind nicht ausschließlich unsere eigenen. Wir haben noch viele weitere gesammelt. Da uns jedoch daran gelegen war, weder aus dem eigenen Nähkästchen noch aus dem der anderen zu plaudern, haben wir selbstverständlich darauf geachtet, die nötige Anonymität zu wahren.
Nicht unbedingt lesen müssen Sie die grau hinterlegten Kästen. Darin finden Sie Extras, die Ihnen helfen können, bestimmte Themen noch genauer zu beleuchten, wie Tipps, Erinnerungen, nette Ideen, praktische Informationen – manchmal etwas pikant, aber immer in wohlwollender Absicht.
Wie bei allen … für Dummies-Büchern gehen wir an dieser Stelle von ein paar grundlegenden und an das Thema des Buches angelehnten Annahmen aus:
Sie werden in nicht allzu ferner Zukunft Oma oder Opa sein.
Sie fühlen sich in dieser neuen Situation ein wenig rat- und hilflos, eben wie ein »Dummie«.
Aber Sie sind natürlich keiner, weil Sie schlau genug waren, sich dieses Buch zu kaufen.
Wenn Sie sich in einem oder mehreren dieser Punkte (vor allem Nummer eins) wiederfinden, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.
Achtung, dieses Buch ist keine Bedienungsanleitung! Unser Ziel ist es, Ihnen auf möglichst einfache Weise zu vermitteln, wie Ihr neues Leben als Großelternteil sehr wahrscheinlich aussehen wird. Das Buch ist in sechs Teile mit insgesamt vierundzwanzig Kapiteln untergliedert, die einer gewissen Chronologie im Leben eines Großelternteils folgen. Hier werden (so ziemlich) alle Schwierigkeiten beschrieben, die sich für Sie ergeben könnten, und Sie lernen vor allem – wenn Sie es möchten –, wie Sie ihnen entspannt und mit der nötigen Portion Humor begegnen.
Das Leben als Großelternteil beginnt nicht am Tag der Geburt des ersten Enkelkindes. Es beginnt ganz unauffällig, aber mit Sicherheit ein paar Monate früher, und zwar in Wirklichkeit bereits bei der Ankündigung der Schwangerschaft. Und was für ein Moment das doch ist! Welch intensive Gefühle beim Gedanken an die künftige Rolle jedes Einzelnen dabei aufkommen! Der erste Teil des Buches befasst sich also mit dieser magischen Zeit vor der Geburt. In diesem Teil erfahren Sie, wie Sie die jungen Eltern in dieser wunderbaren Wartezeit am besten begleiten können, ohne dabei zu aufdringlich zu sein.
Neun (lange) Monate sind vergangen und dann, eines schönen Morgens oder Abends, erhalten Sie ihn – den Anruf (oder die SMS oder die Whatsapp-Nachricht, es leben die modernen Zeiten), den Sie so sehnlich erwartet, aber in manchen Momenten auch gefürchtet hatten. Es ist so weit, Ihre Tochter oder Schwiegertochter hat ihr Kind zur Welt gebracht! Ihr Enkelkind! Und Sie? Sie sind nun offiziell ein Großelternteil. Oh mein Gott, so viele Emotionen! Diese werden manchmal widersprüchlich oder auch schwer zu verdauen sein, aber ganz egal was passiert, sie werden stark und einzigartig sein. In diesem Teil des Buches geben wir Ihnen wertvolle Tipps und Ratschläge an die Hand, wie Sie diese spannende Zeit so gut wie möglich meistern und genießen können.
Das Ganze schlägt ein wie ein Blitz. Es ist nun alles ein bisschen viel auf einmal, und Sie fühlen sich ein wenig an den Rand gedrängt durch diesen Neuankömmling und seine Eltern, die gerade mehr denn je absolut neben sich stehen. Nun, es ist nicht zu leugnen – mit der Geburt des Kleinen haben Sie ganz klar die Generation gewechselt. Was Sie allerdings nicht vergessen sollten, ist, dass Sie auch eine echte Chance haben, sich mit diesem Kind auszutauschen – in Form von Zärtlichkeit, Liebe und Lachen. Wenn Sie sich also einfach ein bisschen entspannen, dann können Sie sich auch auf diesen Tanz der Gefühle einlassen – und dabei Ihre Hüftprothesen und Hühneraugen vergessen, die Sie dann vielleicht nicht einmal mehr bemerken werden.
Die Beziehung zu Ihrem Enkelkind ist kein Geschenk, das Sie hübsch verpackt mit einer rosafarbenen oder babyblauen Schleife drum herum überreicht bekommen. Es ist eine Bindung, die im Lauf der Jahre entsteht, wenn Sie sich Mühe geben – und Zeit. Die Zeit, die Ihnen vielleicht schon einmal Streiche gespielt hat und von der Sie wissen, dass sie begrenzt ist. Es ergibt sich natürlich nicht alles von heute auf morgen, und die Beziehung zu Ihrem Enkelkind ist nicht sofort so klar und einfach wie damals zwischen Ihnen und Ihren Kindern (als ob es mit ihnen je einfach gewesen wäre). Aber frei nach dem Kinderbuch »Der kleine Prinz« von Antoine de Saint-Exupéry (falls Sie es noch nicht kennen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt es zu lesen) lässt sich sagen: Sich selbst zu überwinden braucht Zeit, aber wenn man es einmal geschafft hat, dann bleibt es für immer.
In diesem Teil befassen wir uns mit weniger angenehmen Dingen: Konflikte, die manchmal in Tragödien münden, Streitigkeiten zwischen Eltern und Großeltern und Enkelkinder (welche bei solchen »Erwachsenengeschichten« kaum ein Mitspracherecht haben), die infolgedessen die Welt nicht mehr verstehen oder sich gar schuldig fühlen. Wir geben zu, dass dieser fünfte Teil wahrhaftig alles andere als lustig ist, aber wir waren der Ansicht, dass man diese ernsten Themen nicht einfach unter den Teppich kehren sollte. Wenn Sie dieses Buch in erster Linie zum Spaß lesen und die hier behandelten Punkte Sie nicht betreffen, dann überspringen Sie diesen Teil einfach.
Es ist eine Tradition bei der … für Dummies-Reihe, einen letzten Teil anzuhängen, der aus Zehnerlisten besteht. Erfahren Sie, welche Fettnäpfchen Sie am besten vermeiden und warum es einfach wunderbar ist, Großeltern zu werden. Außerdem finden Sie hier Tipps, welche Aktivitäten Sie Ihren Enkelkindern vorschlagen können und welche Dinge Sie sinnvollerweise im Haus haben sollten, wenn Ihre Enkelkinder zu Besuch kommen.
Dazu müssen wir nichts sagen, oder? Überspringen Sie diese Passagen auf keinen Fall, denn sie sind wichtig.
Dieses Symbol fasst die großartigen Ideen eines oder mehrerer vorhergehender Absätze zusammen beziehungsweise erinnert Sie an einige Dinge, die Sie sonst vielleicht vergessen.
Tun oder nicht tun? Das ist hier die Frage, die dieses Symbol beantwortet.
Eine kurze wahre Begebenheit, die Sie zum Lachen, Schmunzeln oder Nachdenken bringt. Dieses Symbol steht sozusagen für den Erfahrungsaustausch zwischen Großeltern.
Dieses Buch soll Ihre Fragen beantworten. Aber diese Fragen werden nicht zwangsläufig in der Reihenfolge bei Ihnen auftauchen, in der wir sie beantworten. Sie können also entweder einen auf Ihre Frage passenden Eintrag im Stichwortverzeichnis nachschlagen und dann an der entsprechenden Stelle im Buch zu lesen beginnen, oder Sie blättern ganz nach Belieben durch die Seiten und lesen einfach in der Reihenfolge, die Ihnen gefällt, beziehungsweise das, was Ihnen gerade ins Auge sticht oder Ihre Neugierde als frischgebackener Großelternteil weckt. Selbstverständlich können Sie dieses Buch auch einfach von vorn bis hinten durchlesen, in der vorgesehenen Reihenfolge und ohne auch nur eine Zeile auszulassen. Wie auch immer Sie vorgehen, Sie werden auf jeden Fall etwas dabei lernen.
Teil I
IN DIESEM TEIL
Sie haben gerade erfahren, dass Ihr Kind bald selbst zu einem Elternteil wird! Das überglückliche junge Paar ist sich jedoch nicht unbedingt darüber im Klaren, dass diese Sache für Sie ein wenig komplizierter ist als gedacht. Und noch schlimmer: Es scheint ihm auch völlig egal zu sein! Während sich also in Ihrem Kopf Sorge und Freude gleichermaßen miteinander vermischen, fragen Sie sich, was nun mit Ihnen geschehen wird. Wir beantworten Ihnen diese Frage in den folgenden Kapiteln, indem wir Ihnen positive Perspektiven für diese neue Ära aufzeigen, die nun für Ihre Familie beginnt.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Ihr Kind ist kein Kind mehrDer große Moment: Sie erfahren von der SchwangerschaftSie ändern Ihren StatusIn den meisten Fällen wird es so sein, dass sich Ihr Kind seit geraumer Zeit – zumindest größtenteils – von Ihnen abgenabelt hat. Es hat höchstwahrscheinlich eine Anstellung und daher wahrscheinlich auch seit einigen Jahren das Elternhaus verlassen (es sei denn, es handelt sich um den Typ »Nesthocker«) und bringt Ihnen auch nicht mehr die schmutzige Wäsche zum Waschen und Bügeln vorbei. Sie können also mit Fug und Recht behaupten, dass Ihr Kind bereits erwachsen ist.
Ihnen sind schon seit Längerem Veränderungen am Erscheinungsbild, am Verhalten (rücksichtsvoller), an der Ausdrucksweise (gewählter) oder am Kleidungsstil (dezenter) Ihres Kindes aufgefallen? Das alles ist völlig normal, denn – ob Sie es nun glauben können oder nicht – Ihr Kind ist nun mal tatsächlich erwachsen geworden.
Die ganze Welt scheint es vergessen zu haben – und Ihr Kind als Erstes! –, aber immerhin haben Sie als Eltern mehr als zwanzig Jahre Ihres Lebens für die Erziehung dieses Kindes geopfert: Die Wochenbettzeit, die schlaflosen Nächte, das Abstimmen Ihres Arbeitsalltags auf die Abholzeiten von KITA und Schule, die Anmeldung des Kindes für den besten Sprachkurs (oder auch Fußballverein, Ferienlager, Seidenmalkurs etc.), Elternabende, Einladungen zum Schulleiter, Hausaufgaben, Beinbrüche, akute Blinddarmentzündung, Impfungen und so weiter, und häufig ging es Ihnen dabei selbst am schlechtesten. Sie haben die Zähne zusammengebissen, als Ihr Kind Ihnen seine neue Vorliebe fürs Paragliding oder Tauchen offenbarte oder ankündigte, künftig mit dem Roller oder Mofa in die Schule fahren zu wollen.
Und als ob Ihnen nur solche Dinge Kopfzerbrechen bereitet hätten. Nein, dazu kamen dann auch noch die ersten sexuellen Beziehungen und der erste Liebeskummer – welch eine Qual! Wie sollte man solche Dinge zur Sprache bringen, was raten? Was erlauben oder verbieten, ohne sich zu sehr einzumischen?
Diese Ära haben Sie seit geraumer Zeit – Gott sei Dank – hinter sich gelassen und sie vielleicht sogar brillant gemeistert (wozu Sie sich gratulieren können.). Möglicherweise haben Sie daher inzwischen fast ein wenig vergessen oder verdrängt, wie sehr Sie sich (immer noch) für Ihr Kind verantwortlich fühlen, wie besorgt Sie um sein Wohlergehen sind und wie sehr Sie es vor Fehltritten bewahren wollen.
Eines schönen Sonntags beim gemeinsamen Frühstück verkündet der erstgeborene Sohn im jungen Erwachsenenalter voller Stolz: »Ich werde nächsten Sonntag nicht da sein, weil ich an einem Bungee-Jumping von einer Autobahnbrücke teilnehme! Ich habe Glück, dass ich den Platz bekommen habe. Der ursprüngliche Teilnehmer hat bei seinem letzten Sprung das Zeitliche gesegnet.« Betretenes Schweigen am Tisch, die Eltern wechseln fragende Blicke. Wie soll man einem Jungen mit fünfundzwanzig Jahren etwas verbieten? Schließlich ist er ein Mann! Nach lebhaften Diskussionen wird eines schnell klar: Man muss es ihm nachdrücklich sagen: »Nein, tu das nicht!« Und nach reiflicher Überlegung haben die Eltern auch genau das getan. Ihr Sohn nahm daraufhin Abstand von seinem halsbrecherischen Vorhaben – wenigstens offiziell.
Diese kleine Anekdote zeigt, dass die Grenzen in dieser Lebensphase ein wenig verschwommen sind: Ist Ihr Sohn oder Ihre Tochter immer noch ein Kind oder haben Sie eine erwachsene Person vor sich? Zweifellos ein wenig von beidem. Aber dürfen Sie deswegen Einfluss auf seine oder ihre Lebensentscheidungen nehmen? Und wenn ja, bis zu welchem Punkt?
Heutzutage kennen Sie den Freundeskreis Ihres Kindes nicht mehr, und noch weniger wissen Sie über seine Liebschaften Bescheid – außer es läuft bei den Letzteren schlecht und Ihr Kind kommt vorbei, um sich bei Ihnen auszuheulen. Manchmal kommt dann aus der Ferne, vielleicht sogar vom anderen Ende der Welt, ein Hilfeschrei, und Ihr Kind erinnert sich tatsächlich an Ihre Existenz. Und Sie sind natürlich zur Stelle.
Seien Sie versichert, selbst wenn Sie Ihr Kind nicht mehr füttern und keine Windeln wechseln oder schmutzige Wäsche waschen müssen, so braucht es dennoch Ihre Unterstützung und ein offenes Ohr, wenn es mal Schwierigkeiten gibt. Sie waren gute Eltern (ja!), und sicher freuen Sie sich heute, dass Ihr Kind unabhängig ist, aber Sie dürfen ruhig zugeben, dass es Ihnen insgeheim auch ein wenig Freude bereitet, wenn Ihr Kind Sie ab und zu doch noch ein wenig braucht.
Irgendwann befand sich eine neue Person im Leben Ihres Kindes, die – anders als vorherige Eroberungen – nun regelmäßig zu Familienfesten erschien. Und vermutlich brannte Ihnen diese wichtige Frage unter den Nägeln: Ist SIE oder ER es? Die Person, mit der Ihr Kind vielleicht eine Familie gründen wird? Und wann wird es so weit sein? Ja, das ist die Frage, die sich alle Eltern von erwachsenen Kindern im gebärfähigen Alter insgeheim (oder auch ganz offen) stellen. Sie können sich sicher sein: Das ist völlig normal.
Diese Person, die sich da nun im Alltag um Ihr Kind sorgt und es auch bei verschiedenen Dingen unterstützt (und Sie wissen nur zu gut, dass das oft gar nicht so leicht ist.), ist sein Geliebter beziehungsweise seine Geliebte. Es stellt sich in dieser Situation weniger die Frage, ob Sie diese Person als Partner oder Ehepartner für Ihr Kind akzeptieren oder nicht, sondern vielmehr, welche Einstellung Sie gegenüber diesem jungen Paar haben, das da unter Ihren Augen bald zu einem Elternpaar wird. Machen Sie sich eines besser ein für alle Mal klar: Diese Person hat Ihr Kind für sich ausgewählt, und sicher weiß Ihr Kind doch recht genau, was für es am besten ist, oder? Vertrauen Sie in dieser Sache Ihrem Kind – so ist es einfacher für alle Beteiligten!
Ein Kind ist also unterwegs, und es wird bald Teil Ihres Lebens sein. Seit Menschengedenken (zumindest unserer Ansicht nach) ist es für die allermeisten Eltern der Gipfel der Glückseligkeit, ein Enkelkind zu haben. Aber ist es das wirklich?
Sie haben Ihren Kindern im Leben viel Liebe gegeben (und tun es noch.) – und nun haben Sie tatsächlich Angst, Ihrem Enkelkind nicht ebenso viel Liebe geben zu können? Erinnern Sie sich noch daran, als Ihr erstes Kind geboren wurde? Da haben Sie sich doch fast die gleiche Frage gestellt. Und beim zehnten genauso. Lassen Sie sich also von uns sagen (ebenso wie von sämtlichen Ihrer Freunde, die bereits Enkelkinder haben): Es ist möglich, Ihre Liebe über alle Kinder und Enkelkinder hinweg gleichmäßig zu verteilen. Und im Grunde ist es doch viel schöner, mehrere Personen lieb zu haben als nur eine einzige, oder? Und bedenken Sie – die Liebe, die Sie geben, kommt immer auch zu Ihnen zurück!
Der Unterschied zu früher ist, dass Sie heute kein junger, unerfahrener Elternteil mehr sind. Aber selbst wenn Sie sich noch jung fühlen, sind Sie sicher trotzdem etwas aus der Übung gekommen und nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Und das spüren Sie auch. Denken Sie jetzt am besten an den neuen Frühling, der da kommt, anstatt sich vor dem Herbst des Lebens zu fürchten
Keine Sorge, Sie werden nicht für das junge Elternpaar in die Bresche springen müssen. Obgleich Sie früher für Ihr Kind Sorge getragen, ihm Zuneigung, Anerkennung und Sicherheit gegeben haben, so wird Ihre Funktion als Oma oder Opa doch eine etwas andere sein. In diesem neuen Abenteuer werden Sie lernen, dass hier nichts mehr zwingend ist. Sie geben und empfangen dafür, und das ist schon mal gar nicht schlecht! Die Verantwortung? Die haben Sie jetzt endgültig abgegeben. Puh!
Heutzutage kommt es nicht selten vor, dass Kinder auch ihre Urgroßeltern noch kennen, und umgekehrt. Für die Generation Ihrer Eltern kann die Geburt eines neuen Familienmitglieds so etwas wie ein Jungbrunnen sein. Welchem achtzigjährigen Großvater, selbst wenn er schwer krank ist und Depressionen hat, zaubert die Nachricht, dass seine Enkelin schwanger ist, kein Lächeln ins Gesicht? Selbst wenn er seit Monaten nicht mehr das Haus verlassen hat, beschließt er vielleicht sogar, dem zukünftigen Neugeborenen einen Kinderwagen zu spendieren, und schleppt die werdenden Eltern in die Läden, um das Beste auszuwählen, was der Markt zu bieten hat. Und wenn es dann so weit ist, ist er der Erste auf der Entbindungsstation!
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Sie fühlen sich in eine Rolle gedrängt?Sie haben Angst vor dem Alter?Ziehen Sie Bilanz!Vielleicht hatten Sie in Bezug auf Ihre eigene Elternschaft auch gemischte Gefühle. Vielleicht hat ein kleiner »Unfall« Sie unter Zugzwang gesetzt. Vielleicht kam es Ihnen in dem Moment, als der Schwangerschaftstest positiv ausfiel, wie eine kaum zu bewältigende Lebensaufgabe vor (und das, obwohl Sie schon länger ein Kind geplant hatten), und Sie und Ihr Partner waren damals zunächst einhellig der Meinung: Das ist nicht der richtige Zeitpunkt! Wie auch immer, jedenfalls haben Sie die Entscheidung, Eltern zu werden, bewusst getroffen (davon gehen wir jedenfalls aus.).
Und wie ist es als werdender Großelternteil? Sie haben das Gefühl, dass man es Ihnen aufzwingt, ohne Sie vorher nach Ihrer Meinung gefragt zu haben? Dafür haben Sie sich weder entschieden, noch haben Sie darum gebeten – außer Sie gehören zu der Sorte Eltern, die ihren Nachwuchs jahrelang mit derselben Leier genervt hat: »Wann bekomme ich endlich ein Enkelkind?« Doch warum fühlt ein Teil von Ihnen angesichts der »frohen Kunde« leichtes Unbehagen aufsteigen, so als hätte gerade Ihr letztes Stündlein geschlagen?