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Die drei Wiener Schwestern Isabel, Vanessa und Sarah Scharl führen mit der Guerilla Bakery das geheimste Kaffeehaus Wiens: Ihre Pop-up-Bäckerei öffnet immer sonntags für zwei Stunden in Wohnungen oder leerstehenden Gassenlokalen ihr Kuchenbüfett. Dann sind sie wieder verschwunden. Sie sind keine Profibäckerinnen, nur Schwestern, die gemeinsam im elterlichen Gasthaus aufgewachsen sind und beweisen wollen: Jeder kann backen! Jeder hat das Recht auf einen Zuckerorgasmus. Isabel hat einmal den hässlichsten Erdbeerkuchen mit Topfenfrosting gebacken, der überhaupt möglich ist. Den haben die Schwestern dann als "hässlich aber gut" verkauft. Einen Tag später postete eine Probiererin ein Foto mit dem Kommentar "bester Kuchen ever" und der Frage nach dem Rezept. Und darum haben wir jetzt endlich die Klassiker und besten Rezepte mit dem i-Tüpfelchen der Guerilla-Bakery-Schwestern zusammengetragen: vom Sticky Elvis Cupcake über die Tripple Chocolate Cookies, die die Schwestern berühmt gemacht haben, bis zum Fake Topfensoufflé von Mama Ilse. Einfach zum Dahinschmelzen köstlich!
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Seitenzahl: 86
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Guerilla Bakery
Zuckerorgasmus
Isabel Scharl Vanessa Scharl Sarah Scharl
Gaumenkitzler
Devils Chocolate Cake
Sticky Elvis Cupcake
Bingo Bongo
Cheesecake Cupcakes
Cocoloco
Olgas Blechkuchen
Tripple Chocolate Cookies
Natas Guerilla-Bakery-Style
Key Lime Cheesecake mit Ingwerboden
Double Chocolate Cheesecake
Apfel-Ahornsirup-Blechkuchen mit Haube
Pfirsich-Thymian-Kuchen
Milchreistarte
Zuckerorgasmus
Naked Cake
Schoko-Himbeere
Milchschnitte
Guerilla-Bakery-Brownie
Fake Topfensoufflé
Zitrone-Mohn-Kuchen
Elfis schnelle Marille
Somlauer Tender
Preiselbeere-Birnen-Graumohnkuchen
Hummel Bummel
Knusperspaß!
Herbsttarte
Cookielingus
Matcha-Yuzu-Ringe
Kokoscookies
Peanutbuttercups!
Weiße-Schokolade-Granatapfel-Cookies
Oreo Bolla
G-Spot*
Buchteln mit Vanillesauce
Fake Sacher
Kürbiskernöl-Gugelhupf
Fünf-Minuten-Strudel, Baby!
Vanillekipferl
Mousse-au-Chocolat-Torte Omama-Style
*Genusspunkt
Seelenpetting
Mangoküchlein mit Haube
Espresso, Baby!
Pavlova-Cupcakes
Gebrannte-Mandel-Cupcakes
Bratapfel-Cupcakes
Pistazienküchlein
Clementinen-Vanille-Cupcakes
Nutella-Erdnussbutter-Tartelettes
Süße Pizza
Vorspiel
Frühstücks-Muffin
Guerilla-Bakery-Übernacht-Brioches
Guerilla-Bakery-Granola
Guerilla-Bakery-Crumble
Chia-Seeds-Kokospudding
Wer seid denn ihr?
Drei Schwestern leben gemeinsam in einem Haus und starten eine Kuchenrevolution.
Familiär sind wir einfach vorbelastet: Der Opa und die Oma haben unser Gasthaus im kleinen Örtchen Schruns – mitten in den Bergen – gebaut. Opa, eigentlich Metzger, hat mit uns immer Würste oder Blutwurst gemacht. Oma stand täglich in ihrem weißen Kittel in der Küche. Die andere – die Güssinger Oma – war Köchin beim Grafen und eine geniale Mehlspeisenbäckerin. Die Küche war für uns Kinder der beste Ort: immer was los! Die beste und härteste Schule: Gasthauskind.
Was ist die Guerilla Bakery?
Zwei Stunden an einem Sonntag öffnen sich die Türen des geheimsten Kaffeehauses in Wien. Das Kuchen- und Tortenbufett wird aufgestellt. Die Kaffeemaschine angeworfen. Die DJs legen Musik auf. Die Menschen bleiben oder nehmen sich ihre Lieblingsstücke mit nach Hause. Und so schnell wir da sind – sind wir auch wieder verschwunden. Bis wir uns garantiert wiedersehen.
Entstanden ist die Idee der Guerilla Bakery irgendwann mal auf dem Sofa. An einem Sonntag mit frischen Cookies auf dem Teller. Herumspinnen, was wir machen könnten. Kuchen verkaufen. Ohne ein eigenes Geschäft aufmachen oder am Markt stehen zu müssen. Freunde und Bekannte einladen und ein großes Kaffeekränzchen feiern.
Die erste Guerilla Bakery fand am 11. April 2011 in der kleinen Wohnung von Sarah statt. Obwohl die Veranstaltung ja für Freunde gedacht war, standen plötzlich auch fremde Menschen an der Tür und haben geklingelt. Kuchen mitgenommen oder vor Ort gegessen. Kaffee getrunken. Und haben es sich in Sarahs Wohnzimmer gemütlich gemacht.
Bei der zweiten Veranstaltung hatten wir plötzlich schon 200 Anmeldungen und wurden etwas nervös. Es musste also alles in eine größere Wohnung verlegt werden. Schon eine halbe Stunde vor Öffnen des geheimen Kaffeehauses war das Stiegenhaus voll mit Menschen (hier muss ich kurz DANKE an unsere tollen Nachbarn sagen!), die alle Kuchen wollten. Mutig von ihnen, sich auf so ein Experiment einzulassen und aufregend für uns, so viele Menschen kennenzulernen, aber auch unsere Türen zu öffnen. Es kamen relativ schnell Anfragen von Freunden und Fremden, die mit uns zusammen arbeiten wollten. Die Guerilla Bakery ging auf Reisen: leer stehende Gassenlokale, Garagen, Gärten oder Blumenläden. Überall in der Stadt waren wir mobil für zwei Stunden unterwegs.
Die Lawine ist losgerollt und wir konnten sie einfach nicht mehr aufhalten!
Jänner 2016 – wir eröffnen unser erstes Deli und Greisslerei in Wien!
ein-mal-eins
Backen
Was macht unsere Kuchen eigentlich aus? Sie sehen fast nie perfekt aus. Es zählen die inneren Werte. Und jede und jeder kann sie nachbacken. Überhaupt gilt beim Backen: Traut euch, verdammt noch mal! Wichtige Regeln gibt es – zumindest am Anfang.
1Butter bei die Kuchen! Schoko bei die Creme!
Achtet auf gute Zutaten! Dann kann schon mal fast nix schiefgehen.
2Intuitiv Kochen ist ok. Beim Backen ist Ordnung gefragt.
Ach, ich ersetze dann mal eine Zutat und lass meinem Gefühl freien Lauf. Falsch! Beim Backen (zumindest am Anfang) solltet ihr euch genau an Mengenangaben halten und auch nicht eine Zutat durch eine andere ersetzen. Sicher kannst du statt Haselnüssen Erdnüsse verwenden oder die Rosinen weglassen. Backen ist irgendwie Naturwissenschaft. Und in der Wissenschaft gilt: gründlich arbeiten. Genau arbeiten! Dann gibt es auch zur Belohnung großartiges Tortenglück!
3Weiche Butter, Baby!
Nein! Weiche Butter ist nicht gleich flüssige Butter. Glaubt uns! Haben wir auch schon probiert. Ach, da erwärme ich die Butter einfach, lass sie ein bissl schmelzen. Nur ein bissl. Nö. Funktioniert garantiert nicht. Weiche Butter bedeutet: am besten schon über Nacht raus aus dem Kühlschrank. Bevor sie selber weggehen kann, ist sie genau richtig!
4Hot and cold. No. No. No!
Falls es nicht anders im Rezept steht, sollten eure Zutaten alle die gleiche Temperatur, am besten Raumtemperatur, haben. So wird der Teig schon beim Zusammenmischen homogen. Und nicht erst euer Ofen muss die Temperaturunterschiede ausgleichen.
5Shake it, Baby! Mix it, Baby!
Bei Rezepten solltet ihr euch genau an die Reihenfolge halten, in der die Zutaten zusammengemischt werden! Wenn wir schreiben: Butter mit Zucker schaumig rühren! Dann soll das auch so sein! Das darf auch mal gute 5 Minuten dauern! Mix it, Baby! Und wenn das Ei mit dem Zucker aufgeschlagen wird – zu einer hellen Masse, in die Luft rein soll! Nicht denken: machen! Wir schwören, es zahlt sich aus, und euer Kuchen wird dadurch luftig und nicht steinig.
6Mix it, not too much!
Beim Backen arbeiten wir, neben dem Handmixer, auch gerne mit einem Holzkochlöffel, denn dann besteht nicht die Gefahr den Kuchen zu Tode zu rühren. Mehlklumpen werden oft mit einer Hingabe untergerührt, bis man das Gefühl hat: Der Teig ist tot! Ja! Der Teig braucht Luftigkeit, aber wenn dann das Mehl (einfach gesagt: die trockenen Zutaten) dazu kommen, dürft ihr auch ein bisschen vorsichtiger sein. Sonst ist es mit der Luftigkeit dahin.
7Ja! Vorheizen bedeutet vorheizen!
Auf 180 Grad vorheizen bedeutet, dass der Kuchen erst bei 180 Grad im Backrohr landet. Jetzt haben wir gelernt, dass nicht bei jedem Backrohr 180 Grad auch wirklich 180 Grad sind. Zwei von uns backen mit (haltet euch fest) GAS – und da gibt es nun mal keine genaue Temperaturanzeige. Eine hat zwar einen Elektroofen, muss aber in der Hälfte der Backzeit den Kuchen immer umdrehen, weil der Ofen hinten heißer ist als vorne! Und unsere Oma hat sowieso mit einem Backrohr gebacken, der mit Holz beheizt wurde! Öfen sind kleine Diven! Ihr könnt sie nicht bändigen. Aber ihr könnt versuchen sie zu verstehen. Ihnen viel Liebe und Beachtung schenken.
8Ja! Backpulver kann ablaufen!
Abgelaufenes Backpulver – ab in den Müll damit. Und warum überhaupt Natron? Natron funktioniert in der Kombination mit säurehaltigen Zutaten wie Buttermilch oder Zitronensaft.
Backpulver besteht wiederum aus einem Teil Natron und Stärke.
9Size doesn’t matter!
Zumindest beim Backen! Ihr könnt eure Kuchen auch gerne in anderen Formen backen. Falls also keine Kastenform oder 24 cm runde Backform vorhanden ist. Eine andere verwenden (natürlich sollte der Größenunterschied nicht zu groß sein). Es verkürzt oder verlängert sich natürlich die Backzeit. Oder ihr müsst die Menge halbieren oder doppeln (wird schwierig bei Eiern!!).
Rührteige könnt ihr super in Muffinförmchen backen.
Kein Überfüllen des Teiges! Dann rinnt er auch im Backrohr davon. Putzen ist angesagt und der Kuchen ist auch hin. Also dann lieber ein bissl was wegschütten. Formen prinzipiell meistens ¾ voll füllen.
10Stäbchenprobe nicht vergessen!
Und jetzt. JUHU! Heute ist dein Geburtstag – und es wird Kuchen geben!
DevilsChocolate Cake
Gute Schokolade macht aus einem Kuchen erst einen richtig guten Schokoladenkuchen. Wenn die Grundzutaten nicht passen, dann kann eben auch der Kuchen nicht super schmecken.
Dunkle Schokolade enthält oft Vanillin! Das wollt ihr auf keinen Fall! Bei Vollmilchschokolade solltet ihr darauf achten, an welcher Stelle Zucker und an welcher Kakaobutter steht! Bei einer hochwertigen Vollmilchschokolade steht Zucker nie an erster Stelle! Keine Aromastoffe – auch kein natürliches Aroma! Wollen wir alles nicht! Wenn ihr zum Beispiel Schokolade mit Fruchtgeschmack kauft, braucht die auch kein natürliches Aroma, sondern ein guter Chocolatier sollte in der Lage sein, den Geschmack auch durch Fruchtpulver oder Fruchtkonzentrat zu erzeugen. Warum also Aromastoffe? Emulgatoren, wie zum Beispiel Soja-Lezithin, haben auch nichts in der Schokolade zu suchen!
Achtet auf Qualität! Kostet euch durch! Informiert euch, was in eurem Essen drin ist!
Zutaten
Kuchen
150 g Zartbitterschokolade
150 g Milchschokolade
200 g Butter
2 EL Mehl
1 Packung Bio-Schokopudding
4 Eier
130 g Staubzucker
Mark 1 Vanilleschote
Deko
Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren
etwas Staubzucker
Backrohr auf ca. 180 Grad vorheizen.
1 Eine runde Tarteform (26cm Durchmesser) einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen; oder ein Muffinblech mit Papierformen auslegen!
2 150 g Zartbitterschokolade, 50 g Vollmilchschokolade und die Butter in einem Metallgefäß langsam über dem Wasserbad schmelzen lassen. Seid vorsichtig mit Schokolade ... nicht zu heiß werden lassen!
3 100 g Milchschokolade grob hacken. Die trockenen Zutaten, Mehl und Schokopuddingpulver, vermischen.
4 Eier und Staubzucker, Mark 1 Vanilleschote zusammen mindestens 5 Minuten mit dem Handmixer auf höchster Stufe schaumig schlagen; es sollte eine helle, cremige Masse entstehen. Die abgekühlte Schokoladen-Buttermasse mit einem Schneebesen vorsichtig unterrühren. Dann die gehackte Milchschokolade unterheben und am Schluss noch das Mehlgemisch.
5 Masse in die Form füllen und ca. 20–25 Minuten backen.
6 Abkühlen lassen. Mit den Beeren garnieren. Staubzucker drauf. Genießen.
Tipps!
* Der Devils Chocolate Cake lässt sich mit unterschiedlichen Gewürzen perfekt abwandeln. Im Winter mit Orangenabrieb und etwas Nelkenpulver und Ingwer!
* Im Sommer eine Handvoll Himbeeren unterrühren.
* Oder ihr packt ihn in kleine Cupcake-Förmchen; dann reicht der Teig für ungefähr 12 Stück!
* Schlagobers mit Staubzucker und dem Mark 1 Vanilleschote steif bzw. cremig schlagen!
* Ihr könnt die Sahne auch großartig aromatisieren: Orangenabrieb, Blütenzucker.
Aromatisierte Sahne
250 ml Sahne (Schlagobers)
1 TL Staubzucker
Mark 1 Vanilleschote
Sticky Elvis Cupcake
Peanutbutter & Bacon
Here we go!
One Two. One Two Three Four.
Dreht die Musik auf.
Zutaten
für 12 – 16 Stück
Cupcake
200 g Mehl
150 g Zucker
1 TL Natron
3 reife Bananen
60 g Joghurt
2 Eier (M)
90 g geschmolzene, abgekühlte Butter
Mark 1 Vanilleschote
Frosting
170 g Frischkäse
40 g Staubzucker
225 g Erdnussbutter (creamy!)
120 ml Schlagsahne
Abrieb 1 Vanilleschote
4 Scheiben Frühstücksspeck etwas Ahornsirup
Erdnüsse (ohne Salz)
Backrohr auf 180 Grad vorheizen; Muffinblech mit Papierformen auslegen.
Cupcake
1 Die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen; die Bananen zergatschen und mit Joghurt, den Eiern und der geschmolzenen Butter gut verrühren. Mark 1 Vanilleschote dazugeben.
2 Mit einem Holzlöffel die trockenen Zutaten (nicht zu heftig) unterrühren. Die Papierförmchen halbvoll mit dem Teig füllen und ca. 20–25 Minuten backen. Stäbchenprobe machen!
Frosting
1 Frischkäse und Staubzucker mit dem Mixer so lange rühren, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat und eine cremige, homogene Masse entstanden ist.
2 Erdnussbutter dazugeben. Die Schlagsahne mit dem Mark der Vanilleschote cremig, aber nicht komplett steif schlagen und dann langsam unter die Masse heben.
3 Ich bereite das Frosting meist ein paar Stunden (oder am Abend davor) zu. Stelle es dann, mit Klarsichtfolie bedeckt, in den Kühlschrank (dort hält es sich 2 Tage!).
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