HalbzeitStory - André Puchta - E-Book

HalbzeitStory E-Book

André Puchta

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Beschreibung

Vom Baumarkt in den Palast, vom Dorfkind zum Pressesprecher: Als Hauptschüler mit Lesestörung kämpft André Puchta um seine Zukunft, spürt im Supermarkt Bankräuber auf, begeht mit Tierschützer:innen Hausfriedensbruch und lässt später seine Heimat umbenennen. Als Seiteneinsteiger ohne Abitur entscheidet er sich für ein Leben voller Experimente, ohne Netz und doppelten Boden. Mit 23 selbständig, platziert der Franke Promis in den Talkshows, sucht Deutschlands kuhlste Kuh und erfindet die Obazda-Option. Er schickt eine falsche Mireille Mathieu aufs Münchner Oktoberfest, geht einem Millionen-Betrüger auf den Leim, was ihn fast 80.000 Euro und viele Haare kostet. Er konzipiert das größte Kaffeekränzchen der Welt, erfindet die Weltmeisterschaft im Handtaschen-Weitwurf, verkuppelt Pfarrer mit Domina, wird jüngster Kommunikationschef am größten Show-Theater in Europa, entführt die bezaubernde Barbara Eden zum Abendessen und legt sich als Pressesprecher mit der AfD an. Es folgen Hassmails und die erste Bombendrohung an einem deutschen Theater samt Evakuierung. André Puchta lässt ein Drogenlabor hochgehen, eine Leiche unter seiner Wohnung auffliegen, begegnet Dr. Auma Obama, die ihm Kenia und ihren Bruder vorstellt - und André Puchta in ihren Stiftungsvorstand beruft. Der Autodidakt wird Vorsitzender der Deutschen Public Relations Gesellschaft in Berlin und Brandenburg sowie Regiosprecher der drittgrößten privaten Klinikgruppe Deutschlands. Mit HalbzeitStory liefert André Puchta ein autobiografisches Mutmacherbuch und zeigt auf, dass der Schulabschluss nicht zwingend über den Verlauf des Lebens entscheidet. Denn Gutes beginnt im Kleinen.

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Seitenzahl: 220

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Vom Baumarkt in den Palast, vom Dorfkind zum Pressesprecher: Als Hauptschüler mit Lesestörung kämpft André Puchta um seine Zukunft, spürt im Supermarkt Bankräuber auf, begeht mit Tierschützer:innen Hausfriedensbruch und lässt später seine Heimat umbenennen.

Als Seiteneinsteiger ohne Abitur entscheidet er sich für ein Leben voller Experimente, ohne Netz und doppelten Boden. Mit 23 selbständig, platziert der Franke Promis in den Talkshows, sucht Deutschlands kuhlste Kuh und erfindet die Obazda-Option. Er schickt eine falsche Mireille Mathieu aufs Münchner Oktoberfest, geht einem Millionen-Betrüger auf den Leim, was ihn fast 80.000 Euro und viele Haare kostet.

Er konzipiert das größte Kaffeekränzchen der Welt, erfindet die Weltmeisterschaft im Handtaschen-Weitwurf, verkuppelt Pfarrer mit Domina, wird jüngster Kommunikationschef am größten Show-Theater in Europa, entführt die bezaubernde Barbara Eden zum Abendessen und legt sich als Pressesprecher mit der AfD an. Es folgen Hassmails und die erste Bombendrohung an einem deutschen Theater samt Evakuierung.

André Puchta lässt ein Drogenlabor hochgehen, eine Leiche unter seiner Wohnung auffliegen, begegnet Dr. Auma Obama, die ihm Kenia und ihren Bruder vorstellt – und André Puchta in ihren Stiftungsvorstand beruft. Der Autodidakt wird Vorsitzender der Deutschen Public Relations Gesellschaft in Berlin und Brandenburg sowie Regiosprecher der drittgrößten privaten Klinikgruppe Deutschlands.

Mit »HalbzeitStory« liefert André Puchta ein autobiografisches Mutmacherbuch und zeigt auf, dass der Schulabschluss nicht zwingend über den Verlauf des Lebens entscheidet. Denn Gutes beginnt im Kleinen.

INHALT

Vorwort von Christoph Hoffmann

Wie Grumpy Cat auf Diät

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Bankräuber auf der Flucht

Post aus dem Kanzleramt

Zwischen Laubsauger und Motorsense

Kakerlaken und Franken

Muskeln auf der Seele

Die Kacke war am Dampfen

Entsetzen an der Gartentür

Was machen die Bekloppten?

Showdown im Gemeinderat

Vielen Dank. Wir melden uns

Der Parkettverleger

Ich hatte sechs Tage Zeit

Schweinebillig

Die Obazda-Option

Das große Beben folgte noch

Zwischen Irrsinn und Wahnsinn

Bützchen, Büdchen und Kamelle

Wohin mit den ganzen Leuten?

Pfarrer mit Domina

Der Jackpot für jeden Psychologen

Das Ding schlug ein wie eine Bombe

Mit Playboy Junior an der Tanke

Das Grauen kam zurück

Machst du das hauptberuflich?

Kann ja nicht sein

Den wir Manfred nannten

Schockverliebt in Barbara

Keine Alternative

Von schüchtern bis nüchtern

Mir wurde ganz anders

Die Welt ist ein Dorf

Schaumgummidämmung

Eine Million Hüftendoprothesen

Nur keinen Mops

Gutes beginnt im Kleinen

Hass bleibt hässlich

Der größte Bullshit seit Langem

Zurück zu den Wurzeln

Für meine Familie

VORWORT

»Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.« Wären wir nicht alle gerne ein bisschen mehr wie Pippi Langstrumpf, von der dieser wunderbare Spruch stammt? Ein bisschen mehr Mut und Selbstbewusstsein im Alltag? Öfter mal sagen: „Ich kann das!“ Aber: wir tun es so selten. Vielleicht, weil wir nicht ihre Superkräfte haben, kein Pferd hochheben können. Aber sind wir nicht auch so stark genug?

André Puchta und ich begegneten uns das erste Mal im Januar 2016 im Friedrichstadt-Palast: Er hatte zur Show eingeladen, inklusive Backstage-Führung: „Hier lagern die Kostüme, da ist unsere versenkbare Bühne - und jetzt: viel Spaß!“ ‚Ein Mann in seinem Element‘, war mein Eindruck.

Selbstbewusst. Berufung gefunden. Und ich war kurz davor, mein Telefonbuch zu löschen: Ein Anruf bei André reicht. Wen der alles kennt… Was ich nicht ahnte: Wie viele Zweifel auf dem Weg dorthin lagen. Besonders einer:

»Ich, der Hauptschüler.« Ein Satz, der sich durch dieses Buch zieht. Der leise anklopft, wenn er im Bewerbungsgespräch sitzt. Beim Versuch, an einem TV-Quiz teilzunehmen. »Die nehmen mich eh nicht.«

In ‚HalbzeitStory‘ zeigt André Puchta eindrucksvoll, dass es doch geht. Dass man dem 44. US-Präsidenten in Kenia die bayerische Heimat näherbringt. Dass man Hollywood-Stars zu ihrem Sitzplatz bringt, den Namen seiner Heimatgemeinde ändert, die Weltpresse für Handtaschen-Weitwurf (!) begeistert und die Stimme erhebt, wenn andere oft schweigen.

Dass der Schulabschluss - zum Glück - keine Grenze setzen muss. Natürlich gibt es auch Rückschläge. Natürlich muss man sich von manchem und manchen lösen, seine Meinung sagen, Stürme überstehen. Und danach wieder aufstehen.

Auch das meistert André in der ersten Halbzeit seines Lebens mit Humor, Gelassenheit und Demut. Das ist vorbildhaft.

Aus einem PR-Abend ist eine rheinländisch-fränkische Freundschaft geworden – und ich bin sehr gespannt auf die zweite Halbzeit. Mit Verlängerung und Elfmeterschießen. Mindestens!

Christoph Hoffmann

KAPITEL EINS

Wie Grumpy Cat auf Diät

Da stand ich also, zwischen Rotkäppchen und Rapunzelturm, in der viel zu engen Lederhose und glotzte gebannt auf den riesigen Berggeist, der sich vor mir auftat. Auf meinen launischen Freund war Verlass – er rührte sich nicht vom Fleck, ließ Grimms Märchen links liegen und wurde nie wütend, wenn ich seinen Namen aussprach: »Rübezahl!«

Inmitten des Naturparks Fränkischer Schweiz entfloh ich für einen Tag aus der Ödnis der Heimat in die Westernstadt Kansas City. Während Mutti im Whiskykarussell die drülfte Runde drehte, Papa den nächsten Zigarettenautomaten suchte und Schwesterherz mit der Postkutsche durchbrannte, schürfte ich nach Gold an der Mine. Der Sheriff ernannte mich mittels Urkunde zum »Beschützer und Verfechter des Rechts.«

Ich war sieben und die Stammestänze der gebuchten Azteken-Indianer täuschten nicht darüber hinweg, dass ich abends wieder im sandlosen Bett des Zimmers einschlief, dass so gar nicht nach Wigwam aussah.

Schon als Kind machte ich, der wohl unschuldigste (B)engel seit ‚Michel aus Lönneberga‘, ungewollte Bekanntschaft mit aggressiven Ziegen, an deren Hörner ich gerne zog oder stellte mit meiner Schwester Alexandra die heimische Bude auf den Kopf. Es bereitete mir unendlichen Spaß, lange Rolltreppen in Kaufhäusern lahmzulegen und mit dem abgekauten Schraubenzieher Löcher durch die Wand ins Schlafzimmer unserer Eltern zu bohren.

Es war also nur eine Frage der Zeit, ehe ich im Sandkasten die Schaufel von unten sah und mich der später kriminell gewordene Kindergartenkumpel gefühlvoll zu Boden streckte. Die schicke Narbe an der linken Augenbraue trage ich noch heute. Wie Grumpy Cat auf Diät ignorierte ich, mit blauer Pumuckl-Schultüte im Arm, den Fotografen des Gruppenbildes zur Einschulung und blickte als einziger Knirps stur nach links.

Als Blondschopf von der dritten Reihe kämpfte ich in der ersten Klasse mit einer Lesestörung, die mundmotorischen Schwierigkeiten legten sich jedoch mit der Zeit. Es lief alles normal. Ich war nicht Klassenbester, hasste Physik und hätte den halben Unterrichtsplan nur allzu gerne ersatzlos gestrichen.

Als gewiefter Oberhimmelspförtner im Schultheater veranlasste ich in ‚Das Christkind mit der roten Nase‘, allen Geschäften den Verkauf von Weihnachtsgeschenken zu verbieten.

Beim Obst- und Gemüsetag festigte sich meine Abneigung gegen Bananen. Ich bekam kein Stück herunter und würgte vor mich hin, was mir den Spott der anderen einbrachte.

Ich patentierte neue Spicker-Methoden, belegte routiniert den Trostplatz bei den Bundesjugendspielen, organisierte Attests für die Sportstunde, trieb das Lehrerkollegium zur Weißglut, wurde Klassensprecher und ermutigte 13 Freund:innen zum Schwänzen des Unterrichts, was in traumschönen Verweisen und Nachsitzen für alle endete.

Jedes Scripted Reality-Format hätte unsere Truppe vom Fleck weg gecastet, so unterschiedlich durchgeknallt waren wir alle. Mein damals bester Freund lebte in einem 61 Einwohner:innen zählenden Dorf und verließ die Ortschaft mit der größten Streuobstwiese Bayerns nur, wenn es dringend erforderlich war.

Da half selbst die Einladung zur Ronald McDonald-Birthdaysause in der 25 Kilometer entfernten Kleinstadt nichts. Viel zu gefährlich. Also machten wir es uns in seinem Baumhaus gemütlich, zählten Weberknechte, blickten auf den Tragkraftspritzenanhänger der örtlichen Feuerwehr oder zählten die Sterne am Himmel.

Mit stolzer Hühnerbrust zog ich meine Bahnen im beheizten Freibad, machte einen auf Mitch Buchannon und pushte mich vom Seepferdchen im schultertiefen Wasser zum silbernen Rettungsschwimmer-Abzeichen hoch. Der Drei-Meter-Turm glich einer Festung. Ich krallte meine Finger um die glitschig-weißen Stangen, nahm Anlauf und bremste kurz vor dem Absprung, was mir das Gelächter der halbstarken Jungs im Hintergrund einbrachte.

Nein, als Sportler taugte ich wirklich nichts. Ich wusste weder, worin sich der Abstoß vom Abseits unterschied, noch, wann ich beim Kugelstoßen dieses merkwürdige Metalldings loswerden sollte. Warf ich beim Brennball, flüchteten die Matten scharenweise, sprang ich vom Bock, fiel dieser um. Handstand, Radschlag, Purzelbaum, ein einziger Albtraum. Jeder Coach hätte mich gefeuert.

So saß ich abends lieber vor der Glotze, begleitete Commander Benjamin Sisko zur Raumstation ‚Deep Space Nine‘, jagte den Strumpfhosenmörder aus ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ und löste mit FBI-Agent Fox Mulder das Verschwinden einer Holzfällertruppe im Olympic National Forest auf. Einer musste ja den Karren aus dem Dreck ziehen.

Dort, wo andere Urlaub machten, verbrachte ich die ersten 18 Jahre meines Lebens und zählte die etwa fünf Kilometer von Zell bis zur nächsten Bundesstraße. Der Markt lag im Naturpark Fichtelgebirge zwischen den Städten Bayreuth und Hof, im Ort gab es zwei Bäckereien, zwei Metzger und einen Konsum-Laden, der auf kleiner Fläche all das anbot, was der klapprige Lieferwagen hergab.

Als Zweitklässler vom Land wirkte der Lebensmittelladen auf mich wie das Kaufhaus des Westens, nur ohne Schnickschnack, prächtige Fensterfassaden und lichtdurchflutete Verkaufshallen.

Zum Geburtstag schenkte ich meiner Mum budgetbedingt vom Taschengeld Entkalker oder billige Pralinen, deren Haltbarkeitsdatum rasant ablief.

Das Haus meiner Eltern lag an einer relativ steilen Wegauffahrt, wo sich Hase und Fuchs auch am helllichten Tag gute Nacht sagten und in deren Umgebung absolut kein Hauch von Beverly Hills zu verspüren war: Der Hirtentrabweg. Es gab in Zell zwei Hirten, den ‚Wold-Heddn‘ und den ‚Haa-Heddn‘, dessen Haus als Armenhaus genutzt wurde, ehe es von meinem Nachbarn Gert gekauft und abgerissen wurde.

Der ‚Wold-Heddn‘ trieb die Schafe des oberen Ortsteiles zu den Waldwiesen am Waldstein, der ‚Haa-Hedd‘ brachte die Tiere der Unterzell hinauf zum Haidberg. Für Letzteren existierten zwei Wege, um die Tiere zu treiben: Der ‚Mühltrab‘, auf dem ich mit meinem Schlitten bei Schnee und Eis hinabflitzte – und den Weg, der mich meine Kindheit und Jugend lang begleiten sollte.

17 Ortsteile umfasste die Gemeinde und hier kannte jede:r so ziemlich jeden, ganz abgesehen von den familiären Verflechtungen und außerehelichen Abenteuern. Wir hatten Glück mit der Nachbarschaft - jede:r passte auf den anderen auf und kein Dieb blieb unentdeckt vor den Augen der Bergmanns, Popps, Valentins und Wollners von nebenan.

Die Mund-zu-Mund-Propaganda im Ort klappte 1a, jeder Neuankömmling wurde genauestens betrachtet, mit Fragen überworfen und abgecheckt.

Meine Mum war ein echtes Arbeitstier. Monika verdiente für die Familie das Geld, zunächst als Verkäuferin in der elterlichen Bäckerei, später als Zwischenbüglerin und Reinigungskraft im Krankenhaus und schließlich bis zu ihrer Rente als Hauswirtschaftshilfe im örtlichen Seniorenhaus.

Mein Vater arbeitete als Textilmaschinenführer beim örtlichen Dekostoff-Produzenten, der Mitte der 90er Jahre als familiengeführtes Unternehmen von einer niederländischen Sonnenschutz- und Wohntextiliengruppe übernommen wurde. Es folgten betriebsbedingte Kündigungen, auch Karl-Heinz war davon betroffen.

Drehte ich auf meinem ersten Fahrrad in unserer Hauseinfahrt kleine Runden, verging oft nur ein Wimpernschlag und Nachbarin Rosa stand am Zaun, zog einen Apfel vom Baum und reichte ihn mir über das Grundstück.

Als eine der guten Seelen der Umgebung wusste sie immer, wie es mir gerade ging und fühlte mit, wenn Vater mal wieder zu oft zur Flasche griff. Der Verlust seines Jobs machte ihm zu schaffen und die sich immer weiter aufstauende Frust ließ Dad uns in der Familie spüren – mit Wutausbrüchen, dem Verbot einiger Gewürze und Pflanzen beim Kochen, vor allem aber mit persönlichen Beleidigungen. Ich esse heute auch deshalb ganz besonders gerne Zwiebeln, da sie mir früher fehlten.

Mit dem Fahrrad entfloh ich, wann immer es ging, von der aufgeheizten Stimmung. Es zog mich auf den Haidberg zurück, in dessen ehemaligem Steinbruch mein Urgroßvater 1906 bei einer Sprengung starb. Nur zehn Fußminuten von zuhause entfernt kam ich in 692 Meter Höhe zur Ruhe und ließ das Bedrückende zurück, umgeben von Reptilien, Amphibienarten und Insekten.

Das Paradies auf Erden ganz nah und zum Anfassen schön. Das war schon als Knirps meine Welt – zum Träumen und Lesen, zum Schreiben und Nachdenken. Am Magnetberg des Fichtelgebirges spielten die Kompassnadeln verrückt, dort fühlte ich mich frei und saß oft stundenlang auf dem Serpentinit-Gestein oder zählte die Kiefern und Fichten.

Oma Marie und Opa Max erwarben in den 70er Jahren eine Gelbstirnamazone namens Flora. Bis ins hohe Alter fuhren die beiden jeden Sommer für zwei Wochen mit ihrem alten Mercedes an den Gardasee und parkten den Vogel in den ersten Jahren bei Verwandtschaft. Doch Flora verweigerte die Nahrung und hatte null Bock auf die Interims-Gastgeber.

Also kam Plan B zum Einsatz; der Papagei landete für 14 Tage in meinem Kinderzimmer. Flora ließ ausschließlich Männer ans Gitter ihrer Voliere und imitierte Laute aus ihrer Umgebung, allen voran ‚Mama‘, ‚Papa‘ und ‚Hilfe‘. Nicht sehr anspruchsvoll und originell, aber wirksam in der Ansprache ihrer Untergebenen.

Das Drama nahm seinen Lauf. Ich packte meinen Schulranzen, streichelte der Lady noch kurz über ihr grünes Körpergefieder und verzog mich zum Unterricht. Kaum aus dem Haus, schluchzte Flora los und zog die Aufmerksamkeit unseres Nachbarn Herrmann auf sich, der durch das gekippte Fenster vom Gartenzaun gegenüber das Schlimmste vermutete.

Herrmann klingelte in großer Sorge um Alexandra und mich. Meiner Mum gelang es kaum, die Papa-Rufe zu unterbrechen, so routiniert legte Flora nach. Herrmann blickte ungläubig, lachte los und verzog sich wieder. Nach drei Stunden war es dann auch im Kinderzimmer gut.

Flora wurde ein klein geschnittenes Festmahl an Obst, Gemüse und Sonnenblumenkernen serviert, die feine Dame des Hauses bedankte sich mit stillem Nicken und beruhigte sich in den kommenden Tagen.

Schließlich wurde Flora über 30 Jahre alt und starb kurz vor meinem Opa. Wir sprachen nie über die Käfighaltung, aber ich dachte bei Besuchen oft daran, die Volierentür zu öffnen und Flora in die Freiheit zu entlassen.

KAPITEL ZWEI

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mit elf Jahren gründete ich ein Greenteam. Was für die Wälder tun, für die Umwelt, für die Schmetterlinge. Und für das Lehrerzimmer, das noch immer nicht auf Recyclingpapier kopierte. Meine naiven Klassenkamerad:innen waren schnell zu begeistern, winkten doch Anstecker, Aufkleber und ein Greenteam-Ausweis, der zum Betreten der Schiffe ‚Rainbow Warrior II‘ und ‚Moby Dick‘ im Hamburger Hafen berechtigte.

Doch was nützen dir zwölf Halbstarke, wenn die gewaltigste Stimme der Ortschaft fehlt? Vom Kinderzimmer aus startete ich den 550 Meter weiten Fußmarsch zum Rathaus, vorbei an der Schreinerei, der Metzgerei und Waltrauds Lotto-Laden, die mir immer ein offenes Ohr schenkte – und die BRAVO über die Theke schob.

»Ist der Bürgermeister da?« Ohne Termin beim Walter Momper des Fichtelgebirges vorsprechen zu wollen, war eine echte Herausforderung. »Der Albrecht ist noch beim Zimmerstutzen-Schützenverein, aber bald zurück.

Du kannst ja warten«, ermunterte mich Hannelore aus dem Einwohnermeldeamt.

Das tat ich freilich auch. Die Hausaufgaben konnten warten, der Spielplatz war eh verwaist und immerhin ging es um nicht weniger, als die Welt zu verändern. Albrecht kannte mich vom ersten Atemzug an, war stets zur Stelle und vor allem ein echtes Unikat mit unbeugsamem Charakter.

Er blieb sich treu und nahm seine Umgebung - Jung und Alt - durch seine offene, herzliche und direkte Art für sich ein. Ungerechtigkeit ließ ihm ab und zu den Kopf erröten. Ewignörgler mochte Albrecht gar nicht. Mit zünftiger Mahlzeit und einem guten Bier saß er wie ein Fels in der Brandung vor seinem Haus und gönnte sich zwischen den Terminen ruhige Momente.

Somit gab es viel zu bereden mit dem wichtigsten Mann im Dorf. Über die Umweltverschmutzung, die Abholzung der Wälder und die Wale. Zugegeben alles Themen, die ich eher Bundeskanzler Kohl ins Ohr hätte sülzen müssen. Albrecht sah mich mit großen Augen an, holte tief Luft und sagte: »Na da hast du ja viel vor.« Er war ein gemütlicher und zu-gleich anpackender, aufrichtig denkender Jäger – und wurde bis zu seinem selbstgewählten Tod zu einem wahren Freund und treuen Wegbegleiter.

Nachdem Norwegen 1993 trotz des weltweit geltenden Fangverbotes durch die Internationale Walfangkommission IWC die kommerzielle Wiederaufnahme ankündigte, sammelte ich mit meinen Freund:innen bei der Sommerkirchweih auf dem Marktplatz zwischen geräucherten Forellen, Bonbons, Bekleidung, Wolle und Spielsachen mit Mühe und Not 230 kritzelige Unterschriften für die Wale und schickte diese stolzen Hauptes und ziemlich optimistisch gestimmt an die königlich norwegische Botschaft in Bonn.

Bis heute hat sich nicht viel getan, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Der Volontär der Lokalzeitung wurde auf uns Träumer und Hobby-Weltverbesserer aufmerksam. Er verabredete sich mit mir bei Fanta und Filzstift im verrauchten Nebenzimmer des Gasthofs ‚Rotes Roß‘ am Zeller Marktplatz und plante einen 76-Zeiler. Alexanders Notizblock füllte sich. Er nickte ab und zu, wenn ich über vergiftete Meere sprach, vom Müll auf dem Spielplatz, den Eisbären in der Arktis und von zerstörten Urwäldern.

Als der Shell-Konzern im Sommer 1995 bekanntgab, 190 Kilometer nord-östlich der Shetland-Inseln die Ölplattform Brent Spar nicht wie ursprünglich vorgesehen mitsamt rund 130 Tonnen Ölschlämmen,

Schwermetallen und radioaktiven Abfällen im Atlantik zu versenken, wuchs in mir der Wunsch, etwas bewegen zu wollen. Im Kleinen und vor Ort.

Pünktlich zur totalen Sonnenfinsternis über Mitteleuropa beging ich streng genommen Hausfriedensbruch und befreite gemeinsam mit Tierschützer:innen zwölf Enten, vier Gänse, zwei Truthähne, vier Mastgockel, vier Hühner, einen Hahn, einen Hund, fünf Stallhasen und ein Hausschwein aus dem verlassenen Haus und von einem verwahrlosten Grundstück am Waldsteinweg.

Auch der Bürgermeister eilte empört herbei: »Was für ne Schweinerei hier.« Albrecht und ich schoben die laut grunzende Sau in den bereitgestellten Anhänger zur Abfahrt ins umliegende Tierheim Pfaffengrün. Er stellte mit Leidenschaft die Sache in den Vordergrund, nicht sich selbst. Auch dafür mochte ich ihn wirklich sehr.

KAPITEL DREI

Bankräuber auf der Flucht

Noch vor dem Duschen rannte ich morgens zum Briefkasten, zog die Frankenpost aus dem Schlitz und breitete die Lokalzeitung auf dem Küchentisch aus. Seit der dritten Klasse wollte ich wissen, was im Ort und in der Nachbarschaft abging, wer wen heiratete, sich vom wem scheiden ließ und wer wessen Beerdigung annoncierte.

Die Schlagzeile ‚Bankräuber kamen mit der Axt‘ auf der Titelseite der Wochenend-Ausgabe erschien da gerade recht.

Endlich was los in der Gegend.

Wie blöd musste man sein, sich unmaskiert beim Überfall ablichten zu lassen? Sofort schossen mir Bilder der legendären Dalton-Brüder durch den Kopf, die mir aus den Lucky Luke-Comics vertraut schienen und ständig Banken oder Postkutschen ausraubten.

Einen Toast und zwei Kakao später saß ich nichtsahnend bei Mutti im Auto. Wir fuhren zum sieben Kilometer entfernten Supermarkt in Münchberg, den wir meist samstags plünderten, wenn im Dorfladen nichts mehr zu holen war. Zwischen Chicken Nuggets, Fischstäbchen und Pizza Peperoni herrschte an der Tiefkühltruhe dichtes Gedränge.

Als zwölfjähriger Knirps schaffte ich es geradeso so bis zur Hälfte der Regalhöhe und musterte in den schmalen Gängen misstrauisch jeden, der an mir vorbeischlich. Alles Nepper, Schlepper, Bauernfänger.

Eduard Zimmermann wusste, wovon er sprach, fehlte einem von ihm gekauften Fertighaus nach der Aufstellung das Dach. Auch bei den drei Typen neben mir schien nicht alles dicht. Sie kamen mir übelst bekannt vor. Mein Leben spielte sich seinerzeit zwischen Pausenhof, Freibad und dem Weg nach Hause ab, daher waren neue Gesichter Mangelware. Wo nur hatte ich die drei Gestalten schon mal gesehen?

OMG!

Ich traute meinen Augen kaum - da waren die Drei von der Titelseite. Mutti zelebrierte ihren Einkauf wie die Tönung beim Friseur, las sich vertieft durch die Zutatenliste für den Schweinerückenbraten und reagierte kaum, als ich ihr von den Bankräubern auf der Flucht erzählte. Ich stampfte ungeduldig mit den Beinen und hörte erst auf, als sie zum klapprig-silbernen Ford lief und die Titelseiten-Jungs verglich. Sie waren es!

Mit fahlen Gesichtern eilten wir zum Schuhladen nebenan, riefen die Polizei und notierten auf dem Parkplatz sämtliche Kennzeichen.

Heute würde ich via Facebook Live, Instagram, X, BILD Reporter und TikTok alle am Spaß teilhaben lassen, damals kam mit dem Siemens S3 das erste Handy auf den Markt, das SMS senden und empfangen konnte. Und das hatten wir nicht. Also hieß es warten.

Was taten wir da eigentlich? Das Schokoeis im Einkaufswagen schmolz vor sich hin, wir machten es uns vor dem Eingang gemütlich. Drinnen hatte keiner nen Schimmer, was gleich passiert. Die Beamten der lautlos eintreffenden Polizei sicherten zunächst den Parkplatz, checkten die Fahndungsfotos, betraten in Zivil die Obst- und Gemüsefront – und ließen die Handschellen klicken.

Mit auf den Rücken gedrückten Armen endete der Ausflug der Drei weit ab vom Schuss einer Großstadt auf der nahen Polizeiinspektion. Ab diesem Moment war es vorbei mit meinem Wunsch, später Tierarzt zu werden. Ich hatte richtig Lust auf Blaulicht und Verbrecherjagd, doch als Hauptschüler schienen meine Möglichkeiten sehr begrenzt.

Meine Großeltern betrieben in Hof eine Bäckerei. Bei jedem Besuch galt: Das Plundergebäck muss weg, ebenso Banana Split, Kirsch-Buttermilch, Streuselkuchen und die leckeren Creme-Törtchen. Die Cake-Fashion-Week war ein Festmahl fürs Auge, sorgte aber auch dafür, dass meine Freude am leckeren Zeug rasch verflog.

Onkel Helmut galt als potentieller Nachfolger des Familienbetriebs, schulte jedoch aufgrund einer berufsbedingten Gluten- und Weizenallergie zum Detektiv um und schloss letztendlich den Laden. Dieser Kelch war also an mir vorübergegangen. Doch wo sah ich mich beruflich? Irgendwas mit Medien? Dazu fehlte mir das Studium. Irgendwas mit Menschen? Da gab es zu viele Möglichkeiten.

Das einwöchige Schülerpraktikum in der achten Klasse führte mich in das Büro eines heimischen LKW-Transporteurs. Schüttgut, Palettenware, Glas- und Silotransporte samt hauseigener Deponie für Erdaushub. Nein, das war es definitiv nicht. In Woche zwei stempelte und kopierte ich im Citroën Autohaus, polierte den Fahrzeugbestand, sortierte Reifen, Schraubenschlüssel und Vorschlaghammer.

Mein Gehirn ratterte auf Sichtweite. Ich setzte alles auf den Quali, der die Chancen auf eine Lehrstelle zumindest etwas verbesserte und Türen zum Besuch einer Berufsfach- oder Wirtschaftsschule öffnete.

52 Bewerbungen später hagelte es 38 Absagen - und drei Einladungen zum Vorstellungsgespräch.

Der Personalchef eines Fachgroßhandels für Haustechnik ließ mich und meine schwitzenden Hände kalt auflaufen. Mister Sanitär sprach offen an, dass er für Hauptschüler:innen - ob mit oder ohne qualifizierenden Abschluss - nicht viel übrighabe. Ich war frustriert und wütend.

Auch das Assessment-Center im düsteren Raum der Allgemeinen Ortskrankenkasse endete nach der Postkorbübung, die darin bestand, unter Zeitdruck Briefe zu sichten, zu priorisieren und zu delegieren.

In Momenten wie diesen zweifelte ich an meinen Fähigkeiten, an meiner Intelligenz und an all dem, was andere von mir erwarteten. Doch ich war noch zu einem weiteren Bewerbungsgespräch eingeladen.

Tage später meldete ich mich bei Renate am Infopoint des neu eröffneten Baumarkts und mimte den motivierten Azubi-Anwärter. 40 Minuten prüfte mich der Chief of local Hagebau auf Herz und Nieren. Ich war wahnsinnig aufgeregt, redete mich um Kopf und Kragen, übte den Service-Blick – und unterschrieb kurz darauf ziemlich happy den Ausbildungsvertrag.

Frei nach dem Motto ‚Ob Hammer oder Schleifer, Beratung voller Eifer‘ startete ich im September 1998 in meine Lehre zum Kaufmann im Einzelhandel.

Mein Vater kämpfte schon zu dieser Zeit mit zunehmenden gesundheitlichen Problemen und lag nachts oft stundenlang wach, da ihn sein Rücken plagte. Karl-Heinz wälzte sich im Bett hin und her und schrie auch mal um sich ob der chronischen Schmerzen, die ihm den Schlaf raubten.

Er fühlte sich schnell missverstanden und wurde laut, teils mit wüsten Beschimpfungen gegenüber meiner Mum, Schwester oder mir. Ich schämte mich oft für ihn fremd, rannte durch das Gartentor einen schmalen Schleichweg hinunter zur Telefonzelle und wählte die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons NummerGegenKummer.

Mir fehlte die körperliche und geistige Kraft, mich gegen Karl-Heinz aufzustemmen, um Mum vor seinen verbalen Ausfällen zu beschützen und ihn in die Schranken zu weisen. Fast täglich saß er stundenlang kettenrauchend in einem unserer drei kleinen Holz-Gartenhäuser auf dem Grundstück, hörte Radio und leerte die Bierkisten. Mum, die alles für uns tat, reichte es Ende 1998 und schaute sich nach einer Wohnung für uns drei um.

Eines Abends wurde Dad mit dem Verdacht auf Herzinfarkt mit Blaulicht ins Krankenhaus eingeliefert, was auf seinen jahrzehntelangen Alkohol- und Zigarettenkonsum zurückzuführen war. Als 16-Jähriger stand ich wie versteinert vor dem Rettungswagen und wusste nicht, wie mir geschah.

Was folgte, waren die bedrückendsten und aufwühlendsten zehn Monate meines Lebens. Mein altersbedingt temporär verwirrter Opa Johann, der im Obergeschoss unseres Hauses wohnte, schmiss Kohleanzünder in den Elektroherd und setzte beinahe das Gebäude in Brand. Die Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen führten dazu, dass Karl-Heinz während seines dreimonatigen Klinikaufenthaltes das linke Bein amputiert werden musste.

Von der Berufsschule lief ich mittags schnellen Schrittes zum Krankenhaus und eilte jeden Montag und Mittwoch in der knappen Unterrichtspause zum Zimmer, um Dad irgendwie aufzuheitern. Was war und geschah, rückte in den Hintergrund, vor mir saß ein mit sich kämpfender Endfünziger, dessen Leben rasant an ihm vorbeizog. Mit glasigen Augen versuchte Karl-Heinz an Schläuchen und am Katheter, das Beste aus der Situation zu machen.

Nach Feierabend besuchte ich Opa im Seniorenhaus (wohin er auf eigenen Wunsch umzog) und saß neben ihm, während er vom zweiten Weltkrieg erzählte oder nach oben starrte und seine Mutter an der Decke sah. Im November 1999 schlief Johann friedlich ein – mit 93 Jahren. Wir entschieden, die Todesnachricht Papa erst nach der Beerdigung zu überbringen, so viel Ballast trug er bereits auf seinen schwachen und schmal gewordenen Schultern.

Da Karl-Heinz fortan ein Pflegefall war, holten wir Angebote für den Umbau unseres Hauses ein und sprachen mit der Krankenkasse.

Kurz vor Weihnachten 1999 wechselte Dad in die Einrichtung, in der seinerzeit meine Mutter in der Hauswirtschaft arbeitete, meine Schwester in der Pflege jobbte, Opa starb und ich später den Zivildienst ableistete. Was für ein Kreislauf des Lebens. Karl-Heinz wünschte sich einen Vierbeiner für die Zeit des nach Hause kommens.

Aus dem Tierheim holten wir Vroni zu uns, eine hellbraune und vier Jahre alte Mischlingshündin mit den liebevollsten Augen. Sie war bedingungslos treu in jeder Situation und eine enorme Bereicherung. Bei Vronis erster Begegnung mit Papa im Seniorenhaus standen uns allen die Tränen in den Augen. Sie wurden trotz der kurzen Zeit dicke Freunde.

Im April 2000 ging es steil bergab. Auch das rechte Bein stand vor der Amputation, Dad spuckte Blut, eine Ader platzte und die Leber versagte. Der Abschied kündigte sich an. Am Abend des Ostersonntages, dem Festtag der Auferstehung Jesu Christi, verlor er schließlich den Kampf - mit 59 Jahren. Ich fühlte Trauer, Mitleid und Erleichterung, so fertig machten uns alle die vorausgegangenen Wochen. Zwei Todesfälle im engsten Familienkreis binnen fünf Monaten setzen jedem zu.

Nun war ich Halbwaise mit 17 und über Nacht der Mann in der Familie. Es war an der Zeit, erwachsen zu werden, um meiner Mum beizustehen. Ich besorgte den Totenschein, beantragte die Sterbeurkunde, informierte die Krankenkasse, Bank und Rentenversicherung. Dad wurde nach dem Trauergottesdienst eingeäschert und wenige Tage später im kleinen Kreis beigesetzt.

KAPITEL VIER

Post aus dem Kanzleramt