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Siegfried Krötz, Hausmeister in einem Hochhaus am Nürnberger Wöhrder See, scheint ein ausgesprochenes Ekelpaket zu sein, mit schief sitzendem Toupet, Blaumann und immer einem blöden Spruch auf den Lippen. Er kann Menschen offensichtlich nicht leiden und Hausbewohner schon gleich gar nicht. Nicht einmal vor der alleinerziehenden Mutter mit ihren drei Jungs macht er halt. Das Lehrerehepaar hat es ihm besonders angetan und der italienische Clown Andrea wird von Krötz ob seines weiblichen Vornamens aufgezogen. Wenn er es wenigstens bei Verbalattacken belassen würde! Nein, weit gefehlt: Mal setzt er den Fahrstuhl außer Betrieb und dreht auch gerne mal die Treppenhausbeleuchtung ab. Ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse, gegen den jeder der 13 Hausbewohner Mordgelüste hegt. Eines Tages liegt Krötz tatsächlich tot in seinem Werkzeugkeller. Eigentlich ein klarer Fall von Lynchjustiz – doch nichts ist so wie es scheint, im Haus der 13 Mörder ...
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Seitenzahl: 140
Herausgegeben vonPeter Hellinger
Haus der13Mörder
Ein Nürnberg-Krimi
art&words
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind imInternet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage Februar 2014
© 2014art&words – verlag für kunst und literatur
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Idee und Lektorat: Ursula Schmid-Spreer und Anne Hassel
Umschlaggestaltung: Peter R. HellingerFoto: ArgonR, „Winternacht 2010“, CC-Lizenz (BY 2.0)Quelle: www.piqs.de
ISBN 978-3-943140-34-7Auch als Print erhältlich.
Inhalt
Nichts ist wie es scheintAnne Hassel
HammerhartAlex Conrad
Der Autor und der HausmeisterMichaeI Kress
StrafstoßPetra Embacher
Gay is schäiInge Steinmüller
So schee mecht ich’s a mol hamUrsula Schmid-Spreer
Schlimmer kommt’s immerSimone Jöst
Wenn Hausmeister Krötz lächelt …Simone Jöst
Eine Hoffnung ärmerGerald Kaliwoda
NachtschichtUrsula Schmid-Spreer
Die Woche des MusikersMichael Kress
Die FalleFlorian Sußner
Der überirdische TheodorAlex Conrad
Das Leben ist ein MordstheaterInge Steinmüller
Ein tragischer HeldJosef Rauch
Die Autoren
Mehr Bücher
ErdgeschossHausmeisterwohnung
Nichts ist wie es scheintAnne Hassel
Nichts ist, wie es scheint.
Niemand ist nur gut oder nur böse. Weiß oder schwarz. Es sind die Zwischentöne, die grauen, nicht sofort bemerkbar, die das menschliche Leben bestimmen, auch wenn es zuerst nicht so aussieht.
Gäbe es einen Blick in das Innere eines Menschen, würden vielleicht manche Urteile anders ausfallen, differenzierter, humaner. Doch wollte ich das? Den Blick in mein Innerstes zulassen?
Manchmal denke ich, mein Leben ist wie ein Film, ein unwirklicher, einer, über den ich die Kontrolle verloren habe. In dem ich reagiere statt zu agieren. Dann wieder übernehme ich die Regie, lasse andere nach meinen Regeln handeln, zwinge ihnen Rollen auf, die ich für sie vorgesehen habe. Sie merken nicht, dass sie meine Schauspieler sind, meine Geschöpfe, die meine Anweisungen ausführen.
Es macht mich traurig und glücklich zugleich.
Obwohl – kann man das? Trauern und freuen in einem?
Es ist wirklich nichts, wie es scheint.
Nicht nur schwarz und weiß, nur böse und gut.
Übrigens – mein Name ist Krötz.
Siegfried Krötz.
Ich bin Hausmeister in einem Hochhaus am Wöhrder See.
Meine Tätigkeit hier liebe ich, obwohl mir wahrscheinlich niemand der Mieter das glauben wird, wahrscheinlich das genaue Gegenteil behauptet. Aber es stimmt – irgendwie.
Ja, die Mieter:
Neben mir im Parterre wohnen die beiden alten Damen Leni und Edith, Schwestern. Im Grund genommen habe ich nichts gegen sie, ebenso wenig wie gegen die anderen Leute hier. Aber manchmal gehen mir Leni und Edith mit ihrer langsamen, betulichen Art derart auf die Nerven, dass ich einfach etwas tun muss. Ebenso bei diesem Möchtegernautor, der mir doch auch mal ein paar Tipps geben könnte, wie ich ein Buch schreibe oder an eine Veröffentlichung komme.
Die Memoiren des Hausmeisters Krötz, das wäre doch was!
Im ersten Stock wohnt die Reichel mit ihren drei Buben. Ich mag Kinder. Normalerweise. Allerdings diese Kinder kann man nicht mögen. Da muss man nicht mal Krötz heißen und Hausmeister sein.
Bei den Buben Peter Lohnert und Chris Claussen, die sich für richtige Männer halten, versagt meine Toleranz oder wird zumindest auf eine schwere Probe gestellt. Na ja, was soll’s.
Mit Lehrern hatte ich schon immer Schwierigkeiten. Bereits in der Grundschule. Wissen alles besser und haben immer recht. Britta und Uwe Meier - ein typisches Beispiel. Ein wenig darf ich mich doch für die ganzen Ungerechtigkeiten revanchieren, denen ich früher ausgesetzt war, oder? Bestimmt sind mir einige Schüler aus den Klassen dieser Lehrer dankbar.
Im zweiten Stock wohnt Tobias, der Kriminelle. Ihn hätte ich gerne los. Ist nichts fürs Image, wenn so einer durch das Haus schleicht. Und gleich dann dazu auch noch die zwei alten Tanten neben ihm. Nicht, dass das jetzt an denen beiden liegen würde. Nein! Aber das Haus hier ist kein Altersheim! Die über Achtzigjährigen im Parterre reichen wirklich.
Wissen Sie, ich wäre gerne für ein Mietobjekt zuständig, in dem viele gut situierte Menschen leben. Der in Wohnung Nummer acht, Manfred oder Manni, wie er genannt werden möchte, zählt wahrlich nicht dazu. Ist arm wie eine Kirchenmaus.
In das Stockwerk drüber ist vor einiger Zeit Julia Steiner eingezogen. Eine hübsche Person. Ein wenig jung zwar noch, doch das hätte mich nicht gestört. Die ist allerdings dermaßen eingebildet, dass sie eine Lektion verdient hat. Vielleicht gefällt der ja mehr dieser Dark Resonanz, ein Musiker, ihr Nachbar. Oder der Andrea Finoccio, ein Clown. Dass man von so einer Tätigkeit überhaupt leben kann, ist mir völlig schleierhaft.
Den Professor von ganz oben finde ich gar nicht so unsympathisch. Ein wenig spinnt er schon, aber tun wir das nicht alle? Allerdings wenn es zu viel wird mit dem Spinnen, dann muss man doch Einhalt gebieten, nicht wahr?
Die letzte Mieterin neben dem Professor ganz oben, eine ehemalige Schauspielerin, täte mir auch gefallen, aber die trägt ihre Nase genauso hoch wie die Julia Steiner. Dabei müsste die doch gerade dankbar sein, wenn sich überhaupt noch jemand für sie interessiert. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht!
Sie verstehen mich nicht?
Vielleicht doch, wenn Sie erst mal alles wissen.
Denn nichts ist, wie es scheint!
ErdgeschossWohnung 1
HammerhartAlex Conrad
„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“
Leni stand in der offenen Wohnungstür und stemmte die Hände in die Hüften. „Edith! Hörst du?“
„Ich hab‘s zwar im Knie, aber ich bin nicht taub.“
Leni stapfte die Kellerstufen hinunter, hob den Gehwagen an und schleppte ihn Stufe für Stufe nach oben. Anschließend hämmerte sie an die Nachbartür.
„Hey Krötz! Was soll diese Schikane?“, brüllte sie. Kein Geräusch drang aus der Hausmeisterwohnung. Wahrscheinlich war Krötz mal wieder im Haus unterwegs, seine Nase in Sachen stecken, die ihn nichts angingen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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