Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das Headshaking-Syndrom äußert sich in plötzlichem, stoßweisem Kopfschlagen des Pferdes, welches oft zu der Diagnose "unreitbar" führt. Diese Erkrankung ist noch immer kaum erforscht. Erstmals gibt es ein Buch, das Pferdebesitzern einen umfassenden Überblick über mögliche Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten sowohl aus schulmedizinischer als auch aus naturheilkundlicher Sicht bietet.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 98
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Birgit Beckert-Schäfer
Headshaking
Erkennen und behandeln
Impressum:
Copyright © 2011 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek
Gestaltung und Satz der Originalausgabe: Ravenstein und Partner, Verden
Lektorat: Maren Müller
E-Book: Satzweiss.com Print Web Software GmbH
Coverfoto: PICANI / N .Böhm
Fotos im Innenteil: Anneke Bosse, fotolia.com (Kanusommer, Marion Neuhauß), Ilka Hoppe, JBTierfoto, Dr. Kai Kreling, Dr. Richard Maurer, Christiane Slawik, tierfotoagentur.de (I. Pietrulla, M. Bayer, B. Mielewczyk) Zeichnungen: Michaela Heitmann, Lisa Schmidt
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.
ISBN: 978-3-8404-1012-3
eISBN: 978-3-84046-029-6
www.cadmos.de
Selten bereitet heutzutage eine Erkrankung des Pferdes so viele Schwierigkeiten hinsichtlich Diagnose und Behandlung wie das Headshaking-Syndrom.
Für viele Tierärzte und Tierheilpraktiker ist die Problematik noch relativ neu und selbst in der neueren veterinärmedizinischen Fachliteratur ist kaum etwas über diese Symptomatik, deren Ursachen und Therapie zu finden. Obwohl in den letzten Jahren der Anteil der Pferde mit dem Headshaking-Syndrom geradezu sprunghaft angestiegen ist, liegen bisher nur wenige gesicherte Erkenntnisse über Ursachen und Krankheitsentstehung vor, weshalb die Erkrankung häufig die Prognose „unheilbar“ erhält.
Die betroffenen Pferdebesitzer stehen dem Problem oftmals hilflos gegenüber. Wenn auch nach eingehender klinischer Untersuchung durch einen Tierarzt keine Grunderkrankung erkennbar ist, die das Verhalten auslöst, bleibt häufig nur die Abschaffung des Pferdes oder das sogenannte Gnadenbrot, weil mit den betroffenen Pferden nicht mehr gearbeitet werden kann.
Da ich selbst vor einigen Jahren zur Besitzerin eines Headshakers wurde, kann ich die Verzweiflung betroffener Pferdehalter nachempfinden, wenn von allen Seiten nur die lapidare Aussage zu hören ist: „Da kann man nichts machen.“ Mein Pferd war jung und ansonsten auch gesund, sodass ich der festen Überzeugung war, dass es Möglichkeiten geben würde, ihm zu helfen – man müsste sie nur finden. Also ließ ich nicht locker und durchforschte sowohl die deutsch- als auch englischsprachige Literatur, recherchierte im Internet und befragte Tierärzte, Tierheilpraktikerkollegen und Pferdebesitzer. Allen diesen Menschen, die mir bei der Aufklärung des Sachverhalts geholfen haben, danke ich ganz herzlich für ihre Auskunftsbereitschaft und Geduld. Der Aufwand und die Mühe haben sich gelohnt, denn ich wurde fündig. Bei meinem Pferd hat sich nach einigen Irrtümern und Rückschlägen eine starke Besserung der Symptomatik mit zeitweiliger Symptomfreiheit eingestellt und dank einer ganzheitlichen Diagnostik und Therapie konnte seither zahlreichen weiteren Headshakern geholfen werden. Einige dieser Pferde sind seit mehreren Jahren symptomfrei.
In diesem Buch habe ich die im Lauf der Jahre gewonnenen Erkenntnisse über Differenzialdiagnose, Ursachen, Auslöser und Therapiemöglichkeiten zusammengefasst, um auch anderen Besitzern von Headshakern Mut zu machen und ihnen Lösungsvorschläge aufzuzeigen, damit sie sich nicht von ihrem Tier trennen müssen. Auch wenn in vielen Fällen keine vollständige Heilung möglich ist, so gibt es doch verschiedene Ansätze, um die Symptomatik so weit abzuschwächen und die Beschwerden zu lindern, dass das Pferd wieder zu leichter Arbeit herangezogen werden kann.
Birgit Beckert-Schäfer
Headshaking kann verschiedenste Ursachen haben. (Foto: Maurer)
Der englische Begriff Headshaking (Kopfschütteln) hat sich auch in der deutschsprachigen Fachliteratur durchgesetzt und beschreibt einen Symptomenkomplex, dessen auffälligstes Merkmal heftiges, rhythmisches Kopfschlagen oder -schütteln ist. Diese Bewegung wird meist in vertikaler Richtung und ohne erkennbaren äußeren Reiz ausgeführt. Für den Betrachter sieht es so aus, als wäre dem Pferd ein Insekt in die Nase geflogen oder hätte es in die Nüstern gestochen.
Das Phänomen ist weltweit verbreitet. In vielen Fällen sind die Pferde nicht mehr reitbar und stellen für sich und den Reiter bei der Nutzung eine regelrechte Gefahr dar.
Erstmals in der Literatur wurden die typischen Symptome des Headshaking um 1800 erwähnt; es handelt sich also um keine neue Symptomatik. Zu dieser Zeit wurde Headshaking allerdings noch ausschließlich als sogenannte Untugend des Pferdes definiert, und der Einsatz eines Martingals als einzig wirksame Maßnahme empfohlen.
Heute weiß man es besser. Headshaking ist keine Untugend, es ist aber auch nicht, wie noch immer häufig fälschlicherweise angenommen wird, die Krankheit an sich, sondern lediglich ein spezifisches Symptom, das völlig unterschiedliche Ursachen haben kann. Je nach Ursache variieren Intensität, Dauer und Auftreten sowie mögliche Begleitsymptome.
Nach heutigem Wissensstand können dem Headshaking-Syndrom diverse organische Erkrankungen, aber auch haltungs- und umgangsbedingte Verhaltensstörungen zugrunde liegen.
Woran das betroffene Pferd leidet, muss im Vorfeld durch eine genaue Aufnahme der Krankengeschichte sowie klinische und verhaltensrelevante Untersuchungen gründlich abgeklärt werden. Nur eine exakte Diagnose ermöglicht eine Erfolg versprechende Therapie, da sich die Behandlung stets nach der Ursache richten muss und so völlig unterschiedliche Behandlungsmethoden in Betracht kommen.
Das Kopfschlagen durch ein Martingal oder andere Hilfszügel zu unterbinden, ist keine Lösung. (Foto: Tierfotoagentur.de/I.Pietrulla)
Derzeit wird zwischen drei Formen des Headshaking unterschieden:
• stereotypes Headshaking als Verhaltensstörung
• symptomatisches Headshaking als Symptom einer spezifischen Grunderkrankung
• idiopathisches Headshaking, das heißt, ohne erkennbare Ursache
Als Unterform des idiopathischen Headshaking wird häufig das fotosensitive Headshaking genannt, bei dem die Pferde lichtempfindlich reagieren.
Eine Verhaltensstörung in Form einer sogenannten Stereotypie liegt nur in den seltensten Ausnahmefällen vor. Auch das symptomatische Headshaking aufgrund einer Organerkrankung, Allergie oder fehlerhaften Nutzung des Pferdes konnte laut Angaben in der Literatur nur in etwa 10 Prozent aller Fälle nachgewiesen werden.
Die weitaus meisten betroffenen Pferde leiden an idiopathischem Headshaking (manchmal auch essenzielles Headshaking genannt), also Headshaking ohne erkennbare Ursache oder ohne nachgewiesene Ursache. Nach neuesten Erkenntnissen ist diese Formulierung so allerdings nicht länger haltbar, da es inzwischen sehr wohl Anhaltspunkte für eine der Symptomatik zugrunde liegende Erkrankung gibt, wie später noch erläutert wird.
Da das idiopathische Headshaking mit Abstand am häufigsten auftritt und sowohl Ursachen als auch Therapiemöglichkeiten noch weitgehend unbekannt sind, wird dieses Krankheitsbild im Hauptteil detailliert dargestellt. Weil jedoch zunächst die beiden anderen, selteneren Formen des Headshaking differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden müssen, sollen diese zuerst erläutert werden.
Die hier vorgestellten Ursachen, Auslöser und Therapieverfahren erheben selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicher werden sich in Zukunft durch weitere Forschungen und Therapieerfahrungen auf diesem Gebiet noch spezifischere Behandlungsmethoden ergeben.
Artgerechte Haltung das ganze Jahr über und ungestörter Kontakt zu Artgenossen sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. (Foto: Slawik)
Kopfschütteln ist ein normales Verhaltensmuster, das Pferde zum Beispiel zur Insektenabwehr zeigen. (Foto: Maurer)
Als Stereotypien bezeichnet man Verhaltensmuster, die sich in Form und zeitlichem Ablauf nahezu identisch wiederholen, ausgeprägt monoton sind und ohne erkennbare Funktion ausgeübt werden. Ein weiteres Merkmal dieser Verhaltensanomalien ist, dass sie trotz Beseitigung der ursprünglichen Mängel bestehen bleiben und auch von unspezifischen Ereignissen, die mit der eigentlichen Ursache nichts zu tun haben, hervorgerufen werden können. Daher muss stets zwischen der Ursache und dem aktuellen Auslöser unterschieden werden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!