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"Der Planet der Amazonen - schlimmer als der Tod für jeden Mann!" Viele tausend Welten sind von Menschen besiedelt. Überlichtschnelle Flüge sind verboten, weil es sich erwiesen hat, dass diese auf Dauer das energetische Gleichgewicht des Universums und somit das Raum-Zeit-Gefüge stören, was in manchen Berei¬chen des Universums in der Vergangenheit zu schrecklichen Katastrophen führte. Die von Menschen besiedelten Welten haben keinen direkten Kontakt miteinander, da es keine überlichtschnellen Kommunikations-möglichkeiten gibt. Dennoch entstand im Verlauf der Jahrhunderttausende ein funktionierendes Handelssystem: Riesige Container-Schiffe reisen im Unterlichtflug zu ihren Zielwelten, mit mannigfaltigen Waren bestückt. Sie sind teilweise Jahrtausende unterwegs, um ihr Ziel zu erreichen, aber da der Strom der Handelscontainer niemals abreißt, werden die Planeten untereinander reibungslos versorgt. Die Erde beispielsweise ist eine gigantische "Zuchtanstalt für Menschenmaterial" - dem wichtigsten Exportartikel der Erde. Die Betreffenden werden in Tiefschlaf versetzt, bevor sie auf den Weg gehen. Ein Übriges tut die Zeitdilatation, so dass sie unbeschadet den langen Flug überstehen. Dieses komplizierte Handelssystem ist natürlich hochempfindlich - und muss überwacht werden. Dafür zuständig ist der Sternenvogt - der wahre HERR DER WELTEN! Und durch eine Fügung des Schicksals ist JOHN WILLARD der Diener des Sternenvogts, des Herrn der Welten, sein Stuntman! Er berichtet... ________________________________________ Alle Titelbilder: Gerhard Börnsen eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks! HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Wilfried A. Hary
Gefangen im Nichts
Der Planet der Amazonen – schlimmer als der Tod für jeden Mann!
ISSN 1614-3302
Copyright by HARY-PRODUCTION
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Titelbild: Gerhard Börnsen
Viele tausend Welten sind von Menschen besiedelt. Überlichtschnelle Flüge sind verboten, weil es sich erwiesen hat, dass diese auf Dauer das energetische Gleichgewicht des Universums und somit das Raum-Zeit-Gefüge stören, was in manchen Bereichen des Universums in der Vergangenheit zu schrecklichen Katastrophen führte. Die von Menschen besiedelten Welten haben keinen direkten Kontakt miteinander, da es keine überlichtschnellen Kommunikationsmöglichkeiten gibt. Dennoch entstand im Verlauf der Jahrhunderttausende ein funktionierendes Handelssystem: Riesige Container-Schiffe reisen im Unterlichtflug zu ihren Zielwelten, mit mannigfaltigen Waren bestückt. Sie sind teilweise Jahrtausende unterwegs, um ihr Ziel zu erreichen, aber da der Strom der Handelscontainer niemals abreißt, werden die Planeten untereinander reibungslos versorgt. Die Erde beispielsweise ist eine gigantische "Zuchtanstalt für Menschenmaterial" - dem wichtigsten Exportartikel der Erde. Die Betreffenden werden in Tiefschlaf versetzt, bevor sie auf den Weg gehen. Ein Übriges tut die Zeitdilatation, so dass sie unbeschadet den langen Flug überstehen.
Dieses komplizierte Handelssystem ist natürlich hochempfindlich - und muss überwacht werden. Dafür zuständig ist der Sternenvogt - der wahre HERR DER WELTEN!
Und durch eine Fügung des Schicksal ist JOHN WILLARD der Diener des Sternenvogts, des Herrn der Welten, sein Stuntman!
Er berichtet...
Der Sternenvogt hatte mir seine Infothek zugänglich gemacht - wenigstens einen Teil davon. Das hieß, er führte mich zunächst in verschiedene Grundprogramme ein, damit ich mich anschließend für den Rest selber bedienen konnte.
So nutzte ich die Dauer der Reise, mir Kenntnisse anzueignen, die für mich so aufregend und phantastisch waren, dass die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes im Flug verging.
Der Sternenvogt kümmerte sich indessen wenig um mich. Zuweilen nur stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt, regungslos, schweigend. Er beobachtete mich - manchmal aus schmal zusammengekniffenen Augen. Und dann verschwand er so plötzlich wie er aufgetaucht war. Kommentarlos und irgendwie - unheimlich. Mich störte es allerdings nicht. Ich hatte meine phantastische Beschäftigung und wurde niemals müde, die Programme durchzuarbeiten. Die einzigen Unterbrechungen waren kurze Mahlzeiten und der nötige Schlaf.
Bis mich der Vogt zwang, ein spezielles Trainingsprogramm durchzuführen, um meine körperliche Fitness nicht zu verlieren.
War es bald soweit?
Was für ein Einsatz? Gefährlich? Kämpferisch?
Ich lernte viel - und wusste dennoch so wenig...
Einmal legte er mir schwer die Hand auf die Schulter und sagte ernst: »Niemals die Summe des Wissens darf dein Ziel sein, John Willard, sondern immer nur sein Verständnis!«
Ich sah zu ihm auf, weil ich es nicht begriff.
Er schöpfte tief Atem und philosophierte laut: »Die Kapazität des menschlichen Gehirns reicht nicht aus, alles Wissen zu erfassen. Und weil die Kapazität des Gehirns begrenzt ist, bleibt auch das Verständnis begrenzt. Deshalb hat der Mensch Computer entwickelt und zur Perfektion reifen lassen. Der Computer ist ein Wissensspeicher gewesen und avancierte allmählich zum WISSENSSKLAVEN: Vergiss alle Schulen mit ihrem sturen Pauken. Sie hatten ihre Berechtigung, zugegeben. Weil sie die Aufnahmefähigkeit trainierten.
Aber sie vernachlässigen etwas anderes, was mindestens genauso wichtig ist: DIE FÄHIGKEIT ZU ÜBERLEGEN, also im Sinne des Wortes NACHZUDENKEN! Sie behindern damit die Kreativität und Flexibilität. Das birgt gewisse Gefahren in sich: Je größer das vermeintliche Wissen wird, desto weniger kann der Wissende damit anfangen. Das ist wie bei einem prächtigen Haus ohne Außentüren: Man ist darin gefangen wie in einem Labyrinth und findet nicht mehr hinaus... Denn merke dir eines, John Willard: Die wahrlich Großen in der Geschichte waren niemals diejenigen, die in der Lage waren, möglichst viel Wissen zu speichern, sondern es waren ausnahmslos diejenigen, die vorhandenes Wissen gut verarbeiten und vor allem auch ANWENDEN konnten.
Es ist wie bei einem Supercomputer: Er leistet immer nur soviel wie sein Anwender von ihm abverlangt! Was nutzt schon ungeheures Wissen, das tot bleibt, nicht aktiviert werden kann, weil dazu die Fähigkeit fehlt. Weil diese Fähigkeit im Verlaufe des Lernprozesses zu sehr vernachlässigt wurde und deshalb auf der Strecke blieb?
Kapierst du das, John Willard? Begreifst du, was ich damit sagen will?«
Er erwartete in Wahrheit gar keine Antwort, sondern fuhr gleich fort: »Ja, die Großen in der Geschichte... Am größten werden immer nur diejenigen, die es verstehen, das Wissen anderer sinnvoll zu verwenden - ohne selber tief greifendes Wissen zu besitzen...«
Er sagte es wie im Selbstgespräch, als wäre es gar nicht mehr an meine Adresse gerichtet.
Sein Blick, der wie in weite Ferne gerichtet erschien, klärte sich. Er schaute zu mir herab: »Na, was denkst du, John?«
»Ich - äh - ich dachte gerade, wie viel Wissen ein Mensch haben muss, der unsterblich ist!«
»Ein - unsterblicher - MENSCH?«
Ich ahnte, dass ich etwas Falsches gesagt hatte und stotterte: »Ja, ich - ich meine, dass... dass die Sternenvögte... äh...«
Er sprang zurück und schüttelte die Faust. Auf einmal war er völlig außer sich.
»Ein Mensch? Das hast du gesagt? Ich, ein Sternenvogt... ich sei ein - Mensch? Sag das niemals wieder, John Willard! Ich werde dich sonst...«
»Ein - Gott?«, warf ich rasch ein, in dem hilfslosen Versuch, meinen Fehler wieder wettzumachen, obwohl ich immer noch nicht wusste, wieso der Vogt so reagierte...
»Ich - ich habe dich gewarnt!« Zitternd schlug er die Hände vor das Gesicht. Als er sie nach Sekunden wieder herunterzog, wirkte dieses Gesicht mehr denn je wie eine Maske.
»Ja, ich habe dich gewarnt!«
Ich wusste mir keinen anderen Rat mehr: Instinktiv sprang ich auf und warf mich vor ihm auf den Boden. Das erschien mir das einzig richtige zu sein - in dieser für mich so unverständlichen Situation.
Ich beugte mein Kreuz, bis ich mit der Stirn den Boden berührte.
»Ich bitte um gerechte Strafe für mein Vergehen!«
Da hörte ich ihn heiser lachen: »Nein, Willard, ein Mensch bin ich tatsächlich nicht - beim heiligen Universum und seiner Ordnung! Natürlich bin ich auch kein Gott. Welches Wesen dürfte schon so anmaßend sein? Nur in einem hast du recht, Willard: Ich bin unsterblich! In der Tat!«
Ich wagte es, langsam den Kopf zu heben.
Der Sternenvogt stand breitbeinig über mir, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sein Blick war jetzt irgendwie mitleidig.
Er schaute hinüber zu den blinkenden Kontrollen und den Bildschirmen, die für mich unlesbare Abbilder des Sternenmeeres dort draußen zeigten.