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Kinder bekommen heute häufig jeden Wunsch erfüllt – doch oft nicht das, was sie wirklich brauchen. Und das sind Werte. Dabei sehnt sich jeder danach: Jeder freut sich, wenn er wertgeschätzt wird. Wie es gelingt, den Kindern Werte – und damit einen Leitfaden fürs Leben – mitzugeben, dafür gibt es in diesem Buch eine Fülle von praktischen Anregungen.
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Seitenzahl: 117
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Christiane Kutik
Herzensbildung
Von der Kraft der Werte im Alltag mit Kindern
Verlag Freies Geistesleben
VORWORT
EINLEITUNG: WARUMDAS HERZGEBILDETWERDENMUSS
GEBORGENHEIT
SELBSTACHTUNG
MITGEFÜHL
KONFLIKTFÄHIGKEIT
EIGENSTÄNDIGKEIT
WERTSCHÄTZUNG
WAHRHAFTIGKEIT
WELTINTERESSE
SEELENNAHRUNG
SCHÖNHEITSSINN
NATURVERBUNDENHEIT
HUMORUND HEITERKEIT
ANMERKUNGEN
IMPRESSUM
LESEPROBE
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Kinder werden heute viel gefragt: Sie sollen entscheiden, welches Joghurt, welches Müsli, welches T-Shirt, welchen Ausflug, welches Programm sie denn gerne hätten. In den jungen Erdenbürgern könnte das den Eindruck erwecken, es ginge hier im Leben hauptsächlich um das Materielle. Und darum, dass alles «Spaß machen» soll – selbst wenn wertschätzendes Miteinander dann auf der Strecke bleibt. «Unsere Kinder haben keine Lust zu grüßen», sagt zum Beispiel ein Elternpaar. – «Und bitte und danke sagen sie auch nicht?» – «Die wollen das nicht. Und dann lassen wir sie.»
Allerdings ist es keineswegs großzügig, Erziehung auf das zu reduzieren, was Kinder mögen, denn es vermittelt ihnen die Haltung: ‹Sei dir selbst der Nächste. Tu was du willst. Es ist in Ordnung, andere Menschen vor den Kopf zu stoßen.›
Und wie oft werden Kinder selbst brüskiert, beispielsweise wenn die liebsten Menschen, die sie haben, ihnen zu wenig Aufmerksamkeit widmen, weil es im Alltag ständig «schnell, schnell» gehen soll – und sie andererseits erleben, dass ein kleines, smartes, elektronisches Gerät oft mehr Zuwendung erfährt als sie selbst.
So gehört es in unserer modernen Zeit der Fülle und Möglichkeiten zu den großen Erziehungsaufgaben, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Und wesentlich ist, dass wir Erwachsene unsere Herzenskräfte aktivieren. Dass wir als Eltern und Erziehende es wieder wagen, Werte hochzuhalten und vorzuleben – selbst wenn andere einen dann für «altmodisch»halten.
Für Kinder ist es niemals altmodisch, zu spüren, wie sich Geborgenheit anfühlt. Oder mitfühlen zu können. Oder zur Eigenständigkeit ermutigt zu werden. Kinder lieben es, wenn Erwachsene mit ihnen bewusst schöne, aufbauende Dinge pflegen, wenn sie sich Zeit nehmen, zuzuhören oder mit ihnen Wunder zu entdecken.
Kinder sind auf herzliche Zuwendung geradezu angewiesen – die gar nicht immer stundenlang dauern muss und doch Regelmäßigkeit braucht. Jede wertschätzende Handlung, die wir Kindern vorleben, gibt ihnen Halt und Lebenssicherheit.
Dafür will dieses Buch Sie begeistern. Es zeigt, wie es – trotz der Herausforderungen des modernen Lebens – gelingt, im Alltag kleine Freiräume für das zu schaffen, was innerlich belebt und beflügelt und begeistert. Wo Kinderaugen wieder strahlen und wo durchweg auch der Humor seinen Platz hat.
München, 26. Februar 2016 Christiane Kutik
Ein Sechsjähriger sitzt mit seinem Papa in einer Eisdiele. Auf einmal und ganz unvermittelt fragt er: «Du, Papa, gell, es gibt schon mehr gute Menschen als schlechte. Oder?»
Der Vater schaut zunächst etwas ratlos und rückt seinen Stuhl zurecht. Schließlich antwortet er beherzt: «Ja! Und jeder kann jeden Tag etwas dazu beitragen.»
Und was ist es denn, was «jeder jeden Tag dazu beitragen» kann? Elterliche Ratschläge− wie etwa: «Lüg nicht!», «Iss nicht so unappetitlich!», «Sag keine schlimmen Ausdrücke!»− erreichen nichts. Viel wirksamer ist das Bemühen, bei sich selbst anzufangen. Selbst darauf zu achten, dass man das sagt, was wahr ist. Selbst vorzumachen, wie man gepflegt isst. Selbst nicht zu fluchen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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