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Geschichtsdidaktische Theorien heben die Entwicklung und Reflexion von historischer Orientierung als wesentliches Lernziel hervor. Welchen Sinn Lernende zu zeitlichem Wandel bilden, gilt als Einflussgröße auf ihre Identitätskonstruktionen und Handlungsperspektiven. Dabei ist die Lernsituation stets davon geprägt, dass die Lernenden eine bestimmte historische Orientiertheit bereits mitbringen. Benjamin Bräuer erfasst diese Orientiertheit als Ausgangsbedingung und deren irritierende Infragestellung als Anlass von Lernprozessen. Indem er geschichtsdidaktische und philosophische Forschungen zusammenführt, entwickelt er ein differenziertes Verständnis für die Struktur historischer Orientiertheit und das Moment ihrer Irritation. Fluchtpunkt der Arbeit ist außerdem die Frage, wie Unterricht das Potenzial verstärken kann, dass Lernende solche Irritationen aufgreifen und produktiv verarbeiten.
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