Hockeystunden zählen doppelt - Erno Mahler - E-Book

Hockeystunden zählen doppelt E-Book

Erno Mahler

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Beschreibung

Hockeystunden zählen wirklich doppelt, weil sie eine heile Welt bedeuten. Das Buch zeigt Tipps auf, wie man seinen Club/Verein helfen kann, erfolgreich zu sein. Überraschende Geschichten aus dem Leben eines Hockeyenthusiasten zeigen an, wie Freud und Leid auch beim Hockey vorkommen. Das Buch zeichnet auf, wie die deutschen Nationalmannschaften nach dem Erringen ihrer Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen von Athen 2004, Peking 2008 und London 2012 ihre "Goldfeste" beim HTC Bad Neuenahr, jeweils ein Jahr nach dem Erfolg, feierten.

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Inhaltsverzeichnis:

3 Vorwort: Hockeystunden zählen doppelt, weil....

4 Wie kommt man an Spenden für seinen Club?

5 Uli Meyer – Ein wahrer Helfer

6 Besondere Aktivitäten – Für Hockey konnten wir viel..

7 Hockey im HTC Bad Neuenahr seit 1920

8 Eine Geschichte aus 100 Jahre DHB

9 Dankesbriefe des DHB

10 Liegt Deutschland neben Griechenland?

11 Zum Training der Chinesinnen

12 Wer war als Schirmherr wichtiger?

13 Unglaublich: Hockeyspiel im Speisesaal der Bayer AG

14 Zur Gründung von „HoTeGo“ (Hockey-Tennis-Golf)

15 Tränen ohne Ende nach dem Verlust des Zeitgefühls

16 Sechs holländische Musikbands

17 Wie die Fernsehleute reagierten

18 Wie kam der HTC an den Kunstrasen?

19 Eine große Peinlichkeit der „Weibl. Jgd“

20 Klavier vom 2. Stock geworfen

21 Ganzer Eisenbahnzug entwendet

22 Polnische Spieler klauten Wandföhn im Umkleideraum

23 Löcher in Tische des Nobelhotels gebohrt

24 Weltstar Rocco Granata sang 20 Minuten Zugabe

25 Echter englischer Sportgeist

26 Um 20.10 Uhr tanzten sie auf den Tischen

27 Drei Zähne bei Wacker München verloren

28 Kölscher Polizist war gnädig

29 Hockeyjunge Kurt W. plötzlich verschwunden

30 Dagmar Gebhardt und Rita Hoff verloren ihr Leben

31 Komplette Damenmannschaft per Hubschrauber

32 Hockeyspiele bei Argo Berlin, danach in die DDR

33 Wie der Schüler Johannes Radermacher geehrt wurde

34 Dreimal unnötiger Ärger, Freund klaute 50 l Faß

35 Dr. Michael Green wähnte sich veräppelt

36 Fußball in Boulogne sur mer

37 Platzwart kündigte sofort

38 Mein schönstes Hockeyerlebnis überhaupt

39 “Can you tell us”, where is the Beethovenstroooß?

40 Busfahrt nach Tilburg mit durchgeknalltem Fahrer

41 Wie der Unglücksrabe uns in Holland blamierte

42 Messdiener aus der Kirche gelockt

43 Flagparade in Eindhoven, müssen Deutsche immer

44 Mein einmaliger Wutanfall

45 Wollte schon früh mit dem Hockey aufhören

46 Münchener Stachus hatte 12 Straßenzuläufe

47 Alle schwärmten vom schönsten Mann Spaniens

48 Olympiasieger als Trainer bei uns

49 Von der HTC Gründung 1920 bis 2014

50 Berufsständeturnier – Juristen – Ärzte - Kaufleute

51 Journalistenehrenpreis

52 Um Mitternacht mit dem Bötchen durch Paris

53 Elternhockey. „The Queen of Table Waters“

54 Youbbes tanzte nachts in Brüssel auf dem Markt

55 „Apollinariscup“ mit großer Beteiligung

56 Vom Geld und Ansehen und sonstigen Dingen

57 Heitere Hockeysenioren erobern Kurhaussaal

58 Erlebnisreiche Fahrt zum UHC Hamburg, wo war?

59 Zimbabwe – 17 Girls bei uns

60 Ein Hoch der Stadt Bad Neuenahr – Ahrweiler

61 Klatschspalte der HTC – Familie

62 Zwei Tage Hockey Rotweinturnier

63 Unsere Minis + Nachwuchs übten schon mal für

64 Ein Highlight des Jahres war ARG – Länderspiel und ….

65 The Queen of Table Waters gewinnen Turnier

66 „Racing Paris“ war begeistert von den “Monschauers”

67 So ein Jahr hat kein anderer Club

68 David verlor gegen Goliath – SAFO gewinnt 26:0

69 Außergewöhnliches in diesem Hockey – Jahr

70 Turniere: Jugend & Kinder

71 Interview mit Jens Heckenbach

72 Vorweihnachtsfeier auf der Bowlingbahn

73 „Sprüche“ beim Hockey

74 Geschichten über die clubeigenen Kleinbusse

75 Wenn ihr Tennisspielerinnen viermal zum Training

76 Westfalenmeister + Niederrheinmeister besiegt

77 Vom Geist des Hockey und warum es uns gefällt

78 Jahresfahrt nach Klein – Zwitserland in Holland

79 Neubeginn für Athen 2004 – das sagten wir 2003

80 Erfolgreiche und schöne Fahrt nach Brüssel

81 Dank an unsere HTC – Sponsoren

82 Deutsche Hochschulmeisterschaft im Hockey 1987

83 Heeresmusiker zogen vom Leder mit Weinkönigin

85 Von Kramers Hund und der Isar

86 Beschwerde vom MSC über unseren Aschenplatz

87 HTC gegen Europacupsieger Limburger HC

88 Die Hockeyspiele, Gedicht von Ute Welling

89 Hockey – Bundestrainer Paul Lissek

90 Dank an Platzwarte – Kreisverwaltung

91 HTC – Busordnung

92 Unsere Hockeyfahrt nach Nürnberg

93 Crack oder Kamerad

94 Bilder von CSSR gegen Deutschland

95 Plötzlich tanzten gar die Kellner bei „Den Bosch“

96 Diese Kölnerinnen waren keine liebenswürdige

97 Olympiasieger Dr. Carsten Fischer + Volker Fried

98 Ausländische Hockeyclubs als HTC – Gegner

99 Hockey – Bundestrainer, die hier waren

100 Ist die Welt morgens um 7 Uhr in Ordnung?

101 Geschenke für die Hockeyspieler, da macht uns

102 Fallschirmspringer müssen andere Leute sein

103 Der Aufsichtsratvorsitzende von Apollinaris

104 Wo kommt unsere „Handelshof – Fahne“ her?

105 Den Turnieren Namen geben

106 Gründung unserer Elternmannschaft

107 Bei Sitzungen fast im Rauch erstickt

108 Gespendete Trikots – Trainingsanzüge

109 Erinnerungen an frühere Mannschaftskameraden

110 Wie helfe ich meinem Club/Verein?

111 Sponsoren – Namensliste

112 Brief von Dozentin Silke Nahrmann DSHS–RTHC

113 Brief von Bundesminister Volker Rühe

114 Hockey in Gentbrügge/ Belgien

115 Manfred von Richthofen, Präsident DOSB

116 Zwei Stunden unter der warmen Dusche gesessen

117 Weibliche Jugend baute Karnevalswagen und

118 Rheinisches Missionswerk der Herrenmannschaft

119 Olympische Fahnenträgerin Natascha Keller bei uns

120 Hotel Elisabeth – ein ewiger Sponsor

121 War es der Club Raffelberg oder Uhlenhorst?

122 Dem Bonner THV ein Bild geklaut

123 War es von uns Betrug vor 1.200 Zuschauern?

124 Neuseeland wollte nicht zum Länderspiel

125 „La Bamba“ lief bis 5.30 Uhr morgens beim CR

126 Kurparkanlage in Travemünde umgepflügt

127 Zwei Hockeyschläger für den Herrn Minister

128 Was so manchmal zu machen war – Über 1.000 km

129 Als Ehrengast zum Hubschrauberflug beim DHC

130 Schlafen in Zelten

131 Wie kommt man an Pokale?

132 Was uns vom HTC einfach noch so gefiel

133 Sätze – die zum Hockey hier gehörten...

134 Was mir als Autor selbst noch passierte

135 Prominente und unser HTC

136 Von 30 Auswahlspieler war Günter Giffels

138 Unsere Tochter Jennifer und ihre Familie

139 Veldhoven/ Holland – unsere Pfingstteilnahme

140 Leo Wickert ist Rekordhalter bei Auslandsreisen

141 Mail von Knut Kirchhoff

142 HTC – Jugend schickte Pakete nach Polen

144 Wie unser Freund Manfred Röhle in den Teich fiel

145 Wie kommt man in den Festsaal des Hamburger

146 HTC – Mehr als nur ein Sportverein

147 Das „Deutsche Patentamt“ in München, Schutz

148 Fahnenklau vor der Sporthalle Weststraße

149 Irgendwas treibt jeden Menschen an

150 Die Musik bei unseren Hockeyturnieren

151 Wann gehen wir endlich zu „Mc Donald´s?“

152 Sekt von den Gebrüdern Horst und Jürgen Wein

153 Ehefrau Gisela schrie laut auf

154 Verwegenes Hockey in einer Schule

155 Ein Team, welches sich nicht schickte

156 Gutachten um Rheinbacher Hockeytore

157 DHB sagt Dank für Schulhockeylehrgang

158 Jugend trainiert für Olympia

159 HTC – Hockeylied

160 Plötzlich war mehr Geld vorhanden

161 Besuch beim ZDF in der „Pfiff – Sendung“

162 Musik und unser HTC

163 Der Nürburgring und unser HTC

164 „Goldfest“ 2005 von Athen 2004

165 „Goldfest“ 2009 von Peking 2008

166 „Goldfest“ 2013 von London 2012

167 Nachtwanderungen im Neuenahrer Wald

168 Im schönsten Saal von Bad Neuenahr gefeiert

169 Tobias Hauke, Max Weinhold beim Weinfest

170 Presse – Schlagzeilen über unser Hockey

171 Unsere HTC – Clubjacken

172 Geschenke, die uns erreichten und wir gewannen

173 Arbeiten für Hockey, die kein Mensch sieht

174 Dies und das.....

175 Wie tut der DFB dem DHB so weh?

176 Weltmeister entdecken Hockey an der DSHS Köln

177 Prominente die Hockey spielen, siehe Hbg. H.L.

178 Sie müssen in diese Buch, weil sie viel taten

179 Viele Aktivitäten in der eigenen Familienvater

180 Wer stiftete Pokale für die Hockeyturniere?

181 München 1972

182 Hockey gegen Tennis im HTC - Fußball

183 Alte Freundschaften bleiben irgendwie bestehen

184 Hockeyfreunde, die ich irgendwie bewundere

185 Mit den „Golden Oldies“ zu „Den Bosch“

186 Heiterer Treff an der Ahr war ein Traum

187 Im Gästebuch gefunden

188 Schlussbemerkungen.

Die Vase des Hockey- und Tennisclub Bad Neuenahr 1920 e.V.

Eine Wandtafel von den Hockeyfreunden aus Großgründlach anl. des Rotweinturniers mitgebracht.

Impressionen vom 8 – Nationen - Herrenturnier

Volle Tribüne, Einmarsch der Mannschaften mit „Blaue Funken“ Köln Stefan Blöcher erhält Geschenke vom HTC – Vorsitzenden Gunnar Simon.

Hockeyminis wärmen sich vor dem Turnier auf.

3 Hockeystunden zählen doppelt, .....

weil viele Sportleute diesen ihren Sport in sehr fairer, rücksichtsvoller und freudvoller Manier ausüben. Dabei besuchen sie sich gegenseitig, unter Umständen über weite Strecken und auch über Landesgrenzen hinweg.

Jede Sportart hat ihre besonderen Reize zum Tun und irgendwie haben die Menschen dabei ihre eigenen Vorstellungen und Freuden, die sie auskosten wollen. Den Hockeysport gibt es nach dem Buch von Pepo Richert schon seit ca. 4.000 Jahren.

Als der Autor 1947 das erste Mal einen Hockeyschläger in Händen halten durfte musste erst die große Sandwüste eines Sportplatzes von kleineren und größeren Steinen befreit werden. Nach ca. 4 Stunden Fronarbeit mit unzähligem Bücken erhielten die Erwachsenen ein kleines Fässchen Kölsch zum feiern und wir Kinder durften mit gelöschtem Kalk die alten abgespielten Bälle weißen. Der besondere Ball, er wurde nur bei einem Spiel gegen fremde Mannschaften benutzt, war aus Leder gefertigt und sollte direkt aus Indien gekommen sein.

Damalige Hockeyschläger waren ganz gerade gebaut, hatten keinen Vorspann wie man sie heute sieht. In der Mitte des Schaftes erkannte man eine dünne Ledereinlage. Wer einen eigenen Hockeystock hatte, putzte ihn ständig, auch mit Bohnerwachs, und er wurde auch schon mal am Abend zum Schlafen mit ins Bett genommen. Einen Schläger werfen, nein, das machte man nicht.

Die ersten Hockeyfahrten zu den Gegnern in Bonn, Koblenz oder Mayen wurden auf den Ladeflächen der LKWs bestritten, die mit Holzvergasern fuhren. Wir standen oder saßen auf dem Boden des Lastkraftwagens und einer von den Erwachsenen warf immer ein Stück Holz während der Fahrt in den großen Holzvergaser. So blieb das Auto in Bewegung. Bei Regen und Schnee schützten wir uns mit einer Zeltplane.

Vielleicht kann sich ein Leser dieses Buches Anregungen herausfischen, die seinem Verein oder Club zum Segen reichen könnten. Dann wäre diese Ausgabe sicherlich gelungen. Was sich seit der Gründung des HTC Bad Neuenahr e.V. alles so ereignet hat, dies kann man nicht alles behalten und aufschreiben. Viele Begebenheiten sind auch nur verständlich, wenn man dabei war und auch jedes Buch hat seine Grenzen. Ein Vereinswesen verändert sich ständig, nichts bleibt wie es mal war.

Dieses Buch ist gewidmet meiner Familie mit Gisela, Jan und Jennifer, die mit der Verwandtschaft und Clubfreunden am Bau des Clubs maßgeblich beteiligt waren.

An Beispielen in diesem Buch kann man ersehen, welche Freuden, Aufregungen, Schwierigkeiten ein langjähriges Vereinsehrenamt erbringen kann. In einer Nachbetrachtung sieht man, was man alles bewegt hat. Kann sich daran erfreuen, wie man von den warmen hellen Sonnenstrahlen nach einem langen – kalten Winter erwärmt wird und nicht genug bekommen kann von dieser Helligkeit und der Wärme.

Über 60 Jahre begleitet mich Hockey. Ehefrau Gisela, die Kinder Jan und Jennifer spielten nicht nur selbst diesen Sport, sie setzten sich mit unbändiger Tatkraft für die Belange dieser Sportart ein. Den Ehepartnern ist Hockey auch nicht fremd und bei HTC Schwarz – Weiß Neuss, dem Bonner THV und der SG Pallotti Rheinbach schwingen und schwangen die Enkeln die Krummstäbe.

1945, der „Zweite Weltkrieg“ war im Mai 1945 zu Ende gegangen, da begannen schnell einige Hockeyenthusiasten, den Hockeysport wieder mit Leben zu erfüllen. Im hiesigen zerstörten Schwimmbad fanden sie ein paar alte Latten, daraus wurden die Tore provisorisch zusammengebaut. Nach dem Training abends wollten die Pioniere sich auch mal zusammensetzen und feiern, doch das Clublokal war im Winter eisig kalt. So wurde vorher im Wald Holz gesammelt für den "Wärme bringenden Ofen". 1949 wurden die erste Kinder- und Jugendmannschaften aufgebaut.

Der damalige Vorstand hatte auch schon früh Zukunftspläne und wir sollten 5,00 Reichsmark an Beitrag bezahlen. Da die Mutter das nicht aufbringen konnte musste diese Schuld schon mit ersten Vereinstätigkeiten wie Frankieren, Abheften, usw. abgegolten werden. So wurde man automatisch an die Vereinstätigkeit herangeführt. So wuchs man voller Freude und Stolz in seinen HTC – Club hinein. Im Winter ruhte die Tennisabteilung, es gab ja noch keine Hallen, doch Hockey wurde auch im Schnee gespielt. Die Bälle wurden einfach bunt angestrichen.

Anfangs der 50er Jahren ging es wirtschaftlich bergauf und es begannen die 50er schwungvollen und heiteren Aufschwungjahre. Der 2. Weltkrieg, alles war so trostlos und grau gewesen, jetzt war alles so bunt, fröhlich. Die neue Musik im alten Dampfradio, die ersten und hellen Kreppsohlen der modischen Schuhe, die Karibikhemden mit ihrem fröhlichen Flair, all dies strömte in die Hockey- und Tennisclubs hinein. Der Apothekersohn Helmut Grünewälder oder der BTHV – Spieler Jan Wassermeyer konkurrierten um das modische beste Aussehen. Diese bunten und fröhliche Zeitgenossen steckten alle anderen Sportfreunde an, die den Krieg gerade hinter sich gelassen hatten. Wir hatten eine fröhliche und heile Hockey- und Tenniswelt, hier fühlten wir uns wohl.

Diese heile Welt hatte es mir angetan. Überall diese fröhlichen Menschen. Gutes Benehmen, keine Streitigkeiten, Partymachen, all das war doch famos. Obwohl meine Erfolge im Tennis damals für mich erfreulicher waren, hatte mich Hockey doch sehr in seinen Bann gezogen. Oft wusste ich nicht, welches meine Schwerpunktsportart eigentlich war. An einem Sonntagmorgen musste ich um 11 Uhr bei uns gegen „White Star“ Brüssel Hockey spielen. Eine Stunde vorher um 10 Uhr musste ich mein Tennismedenspiel austragen. Weil ich schnell 0:6, 0:6 verloren hatte, wurde ich vom Tennisobmann 4 Wochen lang zur Strafe gesperrt. Ich hatte zu wenig gekämpft, wollte ich doch um 11 Uhr gegen die Belgier spielen. Da ich zum Spielbeginn um 11 Uhr zu spät angekommen war, hatte mich gleich der Hockeyleiter ebenfalls vom Spielbetrieb für die nächsten 14 Tagen gesperrt. Damals nahm man solche Erziehungsprozesse wortlos hin.

Nach dem 2. Weltkrieg bauten sie ihre Hockeytore selbst aus alten Latten. Dr. Fuchs, Claessen, Weber, Dr. Weiß, Mauruschatt, N.N.,Cremer, Wershofen, Peschel, Driescher, Brück

4 Wie kommt man an Spenden für seinen Club?

Jeder Verein, jeder Club benötigt für seine Aktivitäten Geld. An einem Beispiel, Anzeigen für ein erforderliches Programmheft zu bekommen will ich mal zeigen, wie man bei dieser „Bettelei“ etwas erfolgreicher sein kann.

Gehe morgens zwischen 8.15 Uhr und 10.15 Uhr auf Anzeigenjagd. Vorher sind die Geschäftsleute noch nicht ganz wach. Nach 10 Uhr haben sie möglicherweise schon die ersten Enttäuschungen erlebt, wie zum Beispiel, weniger Kunden im Geschäft als üblich oder sonst einen besonderen Ärger. Zwischen 8.15 Uhr und 10.15 Uhr hatte ich stets den größten Erfolg beim Anzeigenbetteln.

Ehrliche Komplimente tun Wunder. Charme und Flirt immer einbauen bei den Bemühungen, um an Geld zu kommen.

Strategisch vorgehen, Feingefühl einsetzen. Wenn man selbst merkt, der Ansprechpartner ist im Stress oder er hat im Moment wenig Erfolg in seinem Unternehmen, die Aktion abbrechen und sagen, ich komme in einem Jahr vorbei. Im danach kommenden Jahr hat man den Erfolg, den man sich vorher erhoffte. Man muss langfristig planen und ein sogenanntes richtiges „Netzwerk“ aufbauen.

Dankbar sein, auch wenn man mal nichts bekommt. Höflichkeit ohne Ende einsetzen. Auch persönlich Angebote machen, seinerseits mal zu helfen oder für das Unternehmen was zu tun. Mal sich einbringen, mit dem Gegenüber ein Tennismatch auszutragen oder sonst wie helfen.

Die Eitelkeit des Angesprochenen berücksichtigen. Seinen Namen oder Firmennamen in die Zeitung zu bringen, nein, es muss genau so viel an den Anzeigengeber zurückfließen, wie er gegeben hat. Wer das beachtet merkt schnell, wie das gewünschte Netzwerk sich entwickelt.

Den örtlichen Bürgermeister oder Unternehmer als Schirmherr für seine Veranstaltung zu bitten bringt mehr ein als z. B. ein Bundesminister mit seinem Namen. Ein Bürgermeister kann schneller helfen, wie z. B. bei Glatteis im Winter den Platz oder Wege streuen zu lassen oder eine Waldhütte für ein Fest bereit stellen.

Auch eine Spendenquittung schickt man nicht mit der Post und das erst nach langer Zeit, nein, eine Spendenquittung bringt man schnell und persönlich mit lieben Worten dorthin.

5 Uli Meyer – ein wirklich guter Helfer und guter Journalist.

Bei der Arbeit.

Wenn ein kleinerer Club wie der unsrige etwas bewegen will, braucht er Hilfe in bestimmten Situationen. Ohne Hilfe zur rechten Zeit wird manche Aktion nicht gelingen und wie ein Blümchen ohne Wasser verenden.

Uli Meyer, damals Chefredakteur der Deutschen Hockey – Zeitung, hat besonders großen Anteil an vielen Höhepunkten in unserem Clubleben. Bei vielen Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und olympischen Spielen war Uli Meyer akkreditiert, dies ist rekordverdächtig. Mit seiner Liebenswürdigkeit und Charme hat er viel bewegt.

Ob die EM, internationale Turniere, Rotweinturniere oder Länderspiele bei uns, durch seine fachliche Arbeit auf seinem Gebiet, mit seinem Ideenreichtum, mit den Platzierungen seiner Artikel an günstigen Lesestellen in der DHZ, öffnete er uns bei anderen Clubs, vielen Behörden, Stadtverwaltung, Kreisverwaltung ungewollt manche Tür.

Bei der Damen – EM ist er persönlich mehrere Tage hier vor Ort gewesen und hat sehr ausführlich, auch von den Randereignissen, berichtet. Als Hockeyspieler, Hockeytrainer, Hockeybegeisterter und als fachlich sehr begabter Hockeyjournalist hat er dem Hockey viel gegeben. Wir sind ihm zu Dank verpflichtet.

6 Besondere Aktivitäten. Für Hockey konnten wir viel bewegen.

20 Nationen spielten beim HTC Bad Neuenahr: Argentinien, Belgien, Chile, China, CSSR, Dänemark, England, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Schottland, Spanien, Ungarn, Wales, Zimbabwe. Fast alle Spiele waren offizielle Länderspiele, manche Länder waren mit Damen- und Herrenmannschaft hier im Einsatz und manche Nationen mehrfach.

2 Europameisterschaften im Hallenhockey: Damen und Herren 2 Deutsche Hochschulmeisterschaften im Hallenhockey Damen & Herren „German open“ (HoTeGo) Hockey-Tennis-Gold, wir waren der Erfinder Rotweinturniere – mit 64 Teams in 4 Sporthallen, 6 Jahre lang Internationale Turniere, 40Nationale Turniere, mit Jugend und Kinder, 150Bundeswehr – Länderspiel Deutschland gegen Frankreich und Holland Halleneinweihungsspiel gegen den Europacupsieger Limburger HC „Ständeturnier“ für Kaufleute, Juristen, Mediziner. Freier Dienst, Stud.

Bereitstellung unserer Infrastruktur für Bundesligateams und Racing Paris

Drei Olympiavorbereitungen für jeweils bis zu 21 Tage für die Länder - China – Neuseeland – Deutschland für Athen 2004 hier bei uns.

Goldfest für die deutschen Goldherren von Peking, 1 Jahr danach Goldfest für die deutschen Golddamen von Athen, 1 Jahr danach.

HTC Schwarz – Weiß Neuss, Luisa und Julia

Sonstige Aktivitäten und Besonderheiten:

Jährliche Auslandsfahrt England, Frankreich, Luxemburg, Holland, Belgien

Einladungen an verdiente Hockeyspieler für Autogrammstunde bzw. Trainingseinheit

Einladung an Nationalspieler zu Podiumsgespräche

1953, Hockeytreffen ehemaliger Spieler des Leipziger SC

Sammlungen für ausländische Bedürftige

Fahrt nach Apolda, 1 Woche nach Mauerfall der DDR, Turnierbesuch dort.

235 Pokale während aller Turniere besorgt und ausgegeben

Über 200 Wimpel von anderen Vereinen gesammelt, 160 davon verbrannt, Clubhausfeuer

Alle Mannschaften erhielten von Sponsoren mehrmals Trainingsanzüge

Bei allen hiesigen Länderspielen auf Eintrittsgelder verzichtet, 600 bis 800 Zuschauer

Zuschauerrekord bei unserem Kunstraseneinweihungsspiel 4.800, mit Volker Rühe

Für unsere Jugend waren 15 Fahrten nach München eine wirklich schöne Zeit.

7 Hockey im HTC Bad Neuenahr seit 1920

Von der Gründungszeit bis später...........

1920 wurde der HTC Bad Neuenahr gegründet. 18 vom Hockey begeisterte junge Leute kamen in der Gaststätte „Krupp“, von den Einheimischen „op de Kant“ genannt, zusammen und riefen den HTC ins Leben Das erste Hockeyspiel fand schon 1921 gegen den Kölner Klub für Rasenspiele statt und wurde überraschenderweise mit 3:1 gewonnen. 1926 wurde der erste Hockeyplatz an der Ecke Landgrafenstraße gebaut.

Ab 1927 nahm der junge Hockeyclub am regelmäßigen Spielbetrieb des westdeutschen Hockeyverbandes teil und Dr. Dr. Erich Rütten war damals auch kurze Zeit nebenbei auch Präsident dieses Verbandes.

Neben der Herrenmannschaft wurde auch schnell eine Damenmannschaft aufgestellt. Nun passierte etwas, was zur damaligen Zeit sehr ungewöhnlich war. Die Damen trainierten regelmäßig entgegen der üblichen Praxis mit den schnelleren und stärkeren Herren. Dadurch wurden die Neuenahrer Damen sehr spielstark und gewannen gegen fast alle Damenmannschaften. In Wien siegten die Spielerinnen von der Ahr gegen den österreichischen Damenmeister und spielten dort gegen die holländische Nationalmannschaft zweimal 0:0. Die HTC – Damen wurden deshalb bei ihrer Rückkehr aus Wien mit einem Fackelzug von der hiesigen Feuerwehrkapelle, dem Männerchor und vielen Neuenahrer Bürgerinnen und Bürgern am Bahnhof prunkvoll abgeholt.

In den Jahren kurz und während des Zweiten Weltkrieges ruhte das Hockeyspiel in Bad Neuenahr. Viele junge Spieler verloren in dem furchtbaren Krieg ihr Leben.

Der Wiederaufbau des HTC begann ab 1946.

Halbzeitpause – Besprechung

Fahnen auf unserer Tennisanlage

HTC Minis um 2012

Junger Schiedsrichter Moritz

8 Eine Geschichte aus „100 Jahre DHB“Der DHB berichtete selbst..............

18. Dez 18. Dezember 1987. Hallen-Europameisterschaft an der Ahr

Nachdem der HTC Bad Neuenahr und hier stets an vorderster Front E. M. schon viele Veranstaltungen gestemmt hatte, beispielsweise das „Acht – Nationen – Hallenturnier der Herren um den Apollinaris – Cup im Dezember 1984, beginnt heute das sportlich bedeutendste Hockey – Event im Ahrtal: die 5. Hallen-Europameisterschaft der Damen. Titelverteidiger Deutschland und sieben weitere Nationen sind in der Sporthalle Bachem am Start. Die favorisierte Mannschaft von Bundestrainer Wolfgang Strödter kommt in den drei Gruppenspielen am Freitag und Samstag gegen Frankreich(8:1), Irland 9:2 und Schottland 6:0 zu klaren Ergebnissen, ohne spielerisch sonderlich zu überzeugen. Und auch bei den Strafecken klemmt es.

England zieht ein, morgens um 8 Uhr in der Frühe.

Richtig harte Arbeit ist dann Halbfinale gegen England, wo es bis in die zweite Halbzeit hinein 3:3 steht. Ehe sich die Deutschen mit 6:3 doch noch durchsetzen und damit das Wunschfinale gegen die Niederlande (5:3 Halbfinalsieger gegen Irland) perfekt machen. Dazu später mehr........

20. Dezember 1987: Deutsche pfeift Deutsche im EM – Finale

Das Finale der 5. Hallen – EM der Damen in Bad Neuenahr zwischen Gastgeber Deutschland und den Niederlanden unterscheidet sich nicht nur von der Klasse und der Bedeutung des Spiels deutlich vom Rest der vorausgegangenen Gruppen- und Überkreuzspielen. Der holländische Trainerfuchs Gjis van Heumen sieht die einzige Chance, die Hallenhockey-Weltmacht Deutschland zu besiegen, in einer List. Bis unmittelbar vor dem Anpfiff lässt van Heumen ganz normal seine Stammtorhüterin Alette Pos warmspielen. Als die beiden Teams dann nach der Begrüßung Aufstellung nehmen und es vor 650 erwartungsfrohen Zuschauern los geht, hat die Torhüterin plötzlich zugunsten einer sechsten Feldspielerin auf der Bank Platz genommen. Fast die kompletten 40 Spielminuten ziehen die Oranjes diese Überzahltaktik durch. Der Gegner ist, wie beabsichtigt, überrumpelt und muss sich auf die neue Situation erst einstellen. Der Mannschaft von Bundestrainer Wolfgang Strödter gelingt es – aber nur mit viel Mühe und nur ganz knapp. Dank der individuellen Klasse von Spielerinnen wie Gaby Appel oder Caren Jungjohann glückt der DHB – Auswahl ein 10:8 Sieg über die frechen Holländerinnen, die bis 6 Minuten vor Schluss beim Stand von 8:8 alles offen gehalten hatten. „Unser Sieg war die richtige Antwort auf die Arroganz der Holländerinnen“, sagt später Gaby Appel, die bei der Siegerehrung auch zur besten EM – Spielerin gewählt wird.

Ein besonderes Spiel ist das EM – Finale nicht nur wegen der holländischen Überraschungstaktik. Auch die Ansetzung der Schiedsrichterinnen ist beachtlich. Eine Deutsche pfeift Deutschland. Und trotzdem ist es eine „neutrale“ Ansetzung, wie es in den Regularien bei solchen internationalen Turnieren vorschreiben. Das Endspiel wird geleitet von Christiane Asselman aus Belgien und Ilona Popp aus Köthen. Die internationale Unparteiische des Deutschen Hockey-Sportverbandes der DDR wurde vom europäischen Verband als neutrale Schiedsrichterin für die EM nominiert – eine „Überraschung“, wie sie sich noch Jahre später daran erinnert. Auch an die Schwierigkeiten im Vorfeld. Denn obwohl die Sportlehrerin damals schon zwei internationale Pfeif – Einsätze im kapitalistischen Westen absolviert hatte (Helsinki, Amsterdam), war den Sport- und Politfunktionären des Ostens diese Einladung zunächst nicht geheuer. Popp („Ich war keine Parteigenossin“) sollte nicht in die BRD reisen dürfen. Die Sache kam bis zu den höchsten Staatsinstanzen. Margot Honecker höchstpersönlich, die „First Lady“ der DDR, genehmigte schließlich die rein entfernungstechnisch kurze, aber sportpolitisch durchaus große Reise der Hockeyschiedsrichterin.

Das Motto „Dabei sein ist alles“ trifft für die 43-Jährige nicht zu. Nach drei Vorrundeneinsätzen („einmal zusammen mit meiner westdeutschen Kollegin Bärbel Aichinger“), die alle ganz gut für Ilona Popp verlaufen, wird die Ostdeutsche zusammen mit der erfahrenen Belgierin Asselmann für das Endspiel nominiert. „Ich war viel zu naiv, um mir da vorher irgendwelche Gedanken um eine Endspielteilnahme oder ähnliches zu machen. Es ist halt einfach gut gelaufen“, weiß sie damals gar nicht so recht, wie ihr geschah. „Wahrscheinlich war ich deshalb gar nicht besonders aufgeregt“.

„Durch den ständigen Einsatz einer Feldspielerin mit Torwartrechten war es auch für uns Schiedsrichter ein sehr anstrengendes Spiel“, sagt Ilona Popp, die die Überzahltaktik so extrem angewandt nie zuvor gesehen hat. Letztlich sind auch die beiden Unparteiischen gut damit zurecht gekommen. „Die Beurteilung war okay“. Das Hallen – EM - Finale 1987 wird Ilona Popp rückblickend als „Höhepunkt meiner Karriere“ bezeichnen. Zwischen 1982 und 1991 leitete die Köthenerin 42 Feld- und 21 Hallen – Länderspiele.

Das deutsche Hallen – EM – Siegerteam 1987: Susi Wollschläger, Pia Büchel, Dagmar Bremer, Caren Jungjohann, Silke Wehrmeister, Beate Deininger, Gaby Schley, Gaby Appel, Martina Hallmen, Eva Hegener, Bettina Blumenberg, Irina Kuhnt.

9 Briefe des Deutschen Hockey - Bundes an den HTC.

Die DHB – Präsidenten Paul Rheinberg, Dr. Adolf Kulzinger, Jürg Schaefer, Dr. Wolfgang Rommel, Dr. Michael Krause, Dr. Christoph Wüterich und Stephan Abel sowie die Generalsekretäre Reinhold Borgmann oder Uschi Schmitz, sie alle haben während ihrer Amtszeit den einen oder anderen liebenswerten Brief an den HTC Bad Neuenahr geschrieben und sich für unsere Bemühungen bedankt. Die Schreiben ruhen in den Ordnern.

10 Liegt Deutschland neben Griechenland?26 Chinesinnen trainierten einen Monat lang an der Ahr für die olympischen Spielen zu Athen 2004.

2004 vor den olympischen Spielen von Athen hatte China noch ein 4 wöchentliches Trainingslager geplant. Sie erhielten jedoch dort keinen entsprechenden Kunstrasenplatz nebst der nötigen Infrastruktur wie Hotel etc.

Die klugen Chinesen vom dortigen Hockeyverband schauten auf der Landkarte nach. In den Nachbarstaaten wie Albanien, Slowakei, Rumänien oder Österreich wurden die Chinesen nicht fündig und riefen einfach in Deutschland beim DHB an. Der fragte hier bei uns an und weil wir noch keine hockeyspielenden Chinesinnen hier hatten, sagte der Autor dem Deutschen Hockey – Bund spontan und sehr erfreut direkt zu.

Kleine, flinke Chinesinnen mit ihren schweren Koffern vor dem Hotel Elisabeth bei der Ankunft.

Mit dem sehr freundlichen und uns stets unterstützenden Hotelierehepaar Regeling vom „Top Hotel Elisabeth“ wurde die fernöstliche Hockeygesellschaft zu uns nach Bad Neuenahr eingeladen. 26 hübsche Hockeyspielerinnen, alle in ihren chinaroten Trainingsanzügen mit einem großen Trainer- und Betreuerstab staunten nicht schlecht, als schon bei ihrer Ankunft der Fahnenmast vor dem Hotel ihre China – Flagge zeigte und vom vierten Stock ein riesiges Begrüßungsschild mit dem Namen „China – auf dem Weg nach Olympia“ hing. Das umsichtige Hotelierehepaar Regeling hatten zuerst chinesische Essenstäbchen geordert und alles vorbereitet, damit die Olympiateilnehmer eine wirklich gute Zeit in ihrem Hotel haben sollten.

Im Kreise der älteren, auch teils gebrechlichen Kurgästen, waren die jungen Sportlerinnen eine unglaubliche Attraktion für die Stammgäste. Wir hatten auf unsere Kosten einen Schulbus gechartert und die Hockeymädels aus „dem Reich der Mitte“ am Köln/Bonner Flughafen abgeholt und die jungen Asiatinnen mit Gesang begrüßt. Vier Wochen lang bereicherten die Olympiateilnehmerinnen unseren Kurort an der Ahr. Schon um 6 Uhr in der Frühe sahen wir die Sportlerinnen an den Bäumen ihre Spagatübungen machen, bevor es zum Frühstück ging. Sie fühlten sich in ihren schneeweißen Einzel- oder auch bei einigen in Doppelzimmer äußerst wohl, fanden unseren Kurort und ihr Hotel so „clean“ „but the people in the city so very old“. Überraschenderweise hat die chinesische Crew oft statt der Athletenkost die wohlschmeckende Schonkost der älteren Kurgäste gewählt. So etwas an leckeren Speisen kannten sie noch nicht. Drei verschiedene Vorspeisen, viermal konnte der Hauptgang gewählt werden und gar fünfmal die Nachspeise. Als gar die „Dopingkontrolleure“ des IOKs im Hotel auftauchten, verstanden die Hotelangestellten diese Prozedur überhaupt nicht.

Von mir als das sogenannte „Mädchen für alles“, das sich vier Wochen lang zusätzlich um die Chinamädchen kümmerte, wollten sie wissen, wie sie mich ansprechen dürften. Es muss mit mir in diesem Moment der rheinische Schalk durchgegangen sein und ich sagte einfach: „Ming – sching – sinn - futsch“. (Was auf Hochdeutsch heißt: „Meine Geldscheine sind weg“). So riefen sie mich die ganze Zeit und gar später bei einem Besuch in Mönchengladbach immer noch.

Immer wieder Plakate werben für Hockey in unserer Stadt

11 Zum Training der Chinesinnen:

Anders als bei den Holländerinnen, Mädels aus Argentinien, Frankreich oder Deutschland, pünktlich auf die Minute begannen die China – Spielerinnen ihr Training und beendeten es auch auf die Minute. Wenn um 8 Uhr morgens das Training auf dem Hockeyplatz angesetzt war, die Truppe war schon eine halbe Stunde früher da. Bestimmte Sachen wie Kühlmittel oder Ausrüstungsgegenstände musste ich auch schon so früh zum Platz bringen, was für mich ein Opfer war. Als um 8.20 Uhr schon sehr strapaziöse Trainingsinhalte durchgeführt worden waren dachte ich, das halten die Mädels bis 12 Uhr nicht durch. Und wenn eine Spielerin einen Fehler machte mussten die anderen „Strafstehen“ im Kreis, 15 Minuten lang. Mehrmals musste ich Schlucken und dachte darüber nach, wie kannst du die Mädels etwas schonen. Da habe ich bei den „Ahr – Thermen“ mit dem warmen Sprudelwasser angerufen und Termine dort festgemacht. Im Pool sollten sie sich erholen. Doch Pustekuchen, auch hier fiel den Trainern manche brutale Übung ein. So war es auch im schneeweißen Fitness – Studio in der Reha – Klinik KurKöln, überall wurde ganz hart trainiert.

Der 5:0 Sieg im letzten Trainings – Länderkampf vor Athen 2004 gegen Deutschland gewannen die Chinesinnen vor 1.000 Zuschauern mit 5:0 gegen die deutsche „Wundertütenmannschaft“.

Britta Becker – Kerner hatte ihr letztes Länderspiel, wir hatten eine Sambatruppe mit Trommeln zur lautstarken Untermalung gebucht gehabt, die Botschaft der Chinesen aber auch. Es war eine ganz tolle Stimmung am Platz, doch nach dem Spiel große Verzweiflung bei Deutschland. Wie konnte das geschehen? Der Bundestrainer Markus Weise (der „dreifache GOLDschmid“ der Deutschen), war nicht über mein Lächeln begeistert. Warum lachst du jetzt? Ich antwortete fröhlich: „Eine verpasste Generalprobe deutet auf eine Medaille hin“. So kam es dann auch: Deutschland gewann mit Markus GOLD.

12 Wer war als Schirmherr wichtiger, der Bundesminister oder der Bürgermeister?

Bei unseren größeren Turnieren wie Europameisterschaft, Deutsche Meisterschaft oder die legendären „Heiteren Seniorentreffs“ – auch „Rotweinturniere“ genannt - musste entschieden werden, wer sollte Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernehmen? Macht ein bekannter Bundesminister oder Ministerpräsidenten mehr Eindruck auf die Veranstaltung und steigert die Kreditwürdigkeit / Anzeigenplus?

In der Regel hatte ich mich oft auf den örtlichen Bürgermeister festgelegt, Die Entscheidung zum „Ersten Bürger“ unserer Stadt hatte dann später den Vorteil, bei Glatteis wurden schneller die Straßen, Plätze, Wege und Zufahrten gestreut, die Feuerwehr kam ganz schnell wenn es galt, denPlatz abzuspritzen, der Flaggenschmuck in der Stadt und um die Sportplätze ward besser und intensiver. Und in den städtischen Waldhütten waren bei den Hockeyfesten oft der ganze Stadtrat mit den Aktiven zugegen und der Bürgermeister bezahlte später alles aus seinem Etat.. Bei der Siegerehrung war dann auch der Bürgermeister vor Ort und die Veranstaltung klang würdig aus.

Fazit: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?)

13 Hallenhockeyspiel im Speisesaal der Bayer AG:

Normalerweise wurde dort vom Vorstand der Bayer Leverkusen AG und den Mitarbeitern das Mittags- und Abendessen eingenommen. Da der höchste Chef der Bayer AG ein Hockeyfreund war, durfte in den Nachkriegsjahren dort in der „Kantine“ Hallenhockey gespielt werden. (Eine Hockeyhalle gab es da noch nicht). Tische und Stühle wurden im riesigen Parkettraum des damaligen Hauptgebäudes einfach zur Seite geräumt, ebenso das dort stets stehende Klavier. Zwei Tore wurden aufgestellt und dann wurden die Schläger mit uns gekreuzt. Um 11.30 Uhr musste das Spiel in dieser so heiligen Stätte beendet sein, denn dann mussten Tische und Stühle wieder an Ort und Stelle stehen. Um 12 Uhr wurde wieder getafelt.

Heute klingt diese Geschichte so unglaubwürdig, doch es ist dort so geschehen. Selbst heutige Mitarbeiter des Werkes können sich diesen Sachverhalt kaum noch vorstellen. Genauso wie die tausend rote Werksfahrräder, die unverschlossen an jeder Ecke auf dem riesigen Firmengelände standen und mit denen die Werksangehörigen von einer Fabrikationsstätte zur anderen fahren konnten und dort das Rad einfach unverschlossen abstellten. Für die anderen Kollegen, die später ebenfalls eine schnelle Fortbewegungsmöglichkeit suchten.