Holly Holunder und der verschwundene Hund (Band 2) - Judith Merchant - E-Book

Holly Holunder und der verschwundene Hund (Band 2) E-Book

Judith Merchant

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Beschreibung

Hollys magische Geschichte geht weiter!

Als Arwid Besuch von seinem Cousin Teo und seiner Zwillingsschwester Nell bekommt, ist er zuerst gar nicht begeistert: Wie werden die beiden sich wohl mit Arwids Geisterfreundin Holly verstehen? Doch die Zwillinge haben ganz andere Sorgen: Sie haben heimlich Schnuffi mitgebracht, den süßesten Hund der Welt!

Gerade haben sich die Kinder und das Geistermädchen angefreundet, da geschieht etwas Entsetzliches: Der Hund wird geklaut! Zum Glück hat der Dieb etwas am Tatort verloren. Mit Detektivgespür und Gartenzauber sind die Kinder ihm bald auf der Spur ...

  • Holly und Arwids magische Geschichte geht weiter!
  • Vier Kinder, ein verschwundener Hund und ein neuer magischer Twist – ein Kinderbuch voller liebenswerter Charaktere und Zauber
  • packende Lektüre zum Mitfiebern für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren

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Seitenzahl: 92

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Judith Merchant

Holly Holunder

und der verschwundene Hund

Illustriert von Anna-Lena Kühler

Impressum

Alle in diettsem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung der Inhalte des Buchs ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG („Text und Data- Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.

Ein EBook der Edition Michael Fischer

1. Auflage 2024

© 2024 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling

Text: Judith Merchant

Illustration: Anna-Lena Kühler

Covergestaltung unter der Verwendung einer Illustration von Anna-Lena Kühler: Theresa Maringer

Layout und Satz: Theresa Maringer

Lektorat und Produktmanagement: Dagmar Hoppe

Herstellung: Miriam Janner

ISBN: 978-3-7459-2666-8

www.emf-verlag.de

Inhalt

Baseball mit Kirschen

Das Geheimnis der Totenkopf-Zwillinge

Gartengeisterferien!

Der Zettel

Schnuffi ist verschwunden!

Die Kinder ermitteln

Der Rat der Brombeerhexe

Die Zauberwolke

Das Indiz

Der Plan

Die geheime Plakat-Aktion

Der ersehnte Anruf

Geister essen kein Spaghettieis

Libellen und Forellen

Das Geheimnis des Rings

Betrug!

Verdammt botanisch!

Ein Birngeist auf der Leiter

Dinkelkekse fUr den Gartengeist

Uber die Autorin

Buchvorschlag

Baseball mit Kirschen

Es hätte so ein schöner Tag sein können!

Arwid saß auf einem niedrigen, dicken Weidenast und aß Kirschen aus einer blau-weißen Schüssel. Dabei versuchte er, die Kirschen zu essen, ohne dabei den Kern zu verschlucken und ohne seine Finger zu benutzen. Und wenn ihm das gelungen war, spuckte er den Kirschkern in hohem Bogen in Richtung Holly, die auf dem Ast über ihm saß und versuchte, mit einem Stock den Kirschkern zu treffen. Manchmal verlor sie dabei das Gleichgewicht und fiel vom Baum, aber es gelang ihr immer wieder, sich mit einer Hand oder sogar mit den Beinen festzuhalten.

Ein fremder Beobachter hätte vielleicht bemerkt, dass diese Hand oder dieses Bein, ja sogar das ganze Mädchen ein wenig farblos war. Eigentlich war sie sogar durchsichtig. Jedenfalls: Arwid und Holly hätten viel Spaß haben können, aber da ertönte dieser Schrei hinter dem Kirschlorbeer. „Aaaarwid!“ Das war Arwids Mutter.

„Ich glaube, sie meint es ernst. Sie hat schon mindestens zwölfzehn Mal gerufen!“, kicherte Holly und warf übermütig ihren Stock in die Luft.

Arwid stöhnte. „Pass auf, gleich wird sie hier auftauchen und …“ Aber noch ehe er zu Ende sprechen konnte, geschahen zwei Dinge fast gleichzeitig. Seine Mutter zwängte sich durch die Zweige des Kirschlorbeers und stemmte empört die Fäuste in die Hüften. Sie trug wie immer hohe Stöckelschuhe. Im selben Augenblick hatte Holly sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Sie war weg. Verschwunden. Futschikato.

„Arwid, was soll das, warum kommst du nicht? Und was machst du hier überhaupt so ganz alleine?“ Argwöhnisch sah Arwids Mutter sich um, aber es war wirklich absolut niemand zu erkennen außer Arwid, der auf einem Weidenast saß und Kirschen aß.

„Ich sitze auf einem Weidenast, spiele mit mir selber Kirschkern-Baseball und habe großen Spaß dabei“, brummte Arwid.

Ärgerlich schüttelte seine Mutter den Kopf. „Aber du kannst doch nicht schon wieder ganz allein im Garten herumhängen! Das gefällt mir gar nicht.“

„Mir schon“, entgegnete Arwid. Wobei er ja gar nicht allein Kirschkern-Baseball spielte, sondern mit seiner Freundin Holly. Sie war ein Holundermädchen, ein Gartengeist, lebte in einem Holunderstrauch, und ein bisschen zaubern konnte sie auch.

Aber das gehörte zu den vielen Dingen, die Arwid seiner Mutter nicht erzählen konnte. Erstens glaubte sie nicht an Geister. Und zweitens gebot eine der drei Geisterregeln, dass Geister sich unauffällig verhalten sollten.

Ja, genau, es gab Geisterregeln! Das hatte Arwid auch nicht gewusst, ehe er vor einigen Wochen beim Fußballspielen „saudoofer Pupsdreck!“ gerufen und damit den schwerhörigen Holunder irritiert hatte. So hatte er Holly nämlich kennengelernt.

„Arwid, hörst du mir überhaupt zu?“ Das war wieder seine Mutter.

„Äh, ja“, log Arwid. Dabei stimmte das nicht, er dachte an Holly und Geisterregeln. Das war schließlich viel spannender als das, was seine Mutter zu meckern hatte!

„Na, dann weißt du ja jetzt Bescheid. Wie gesagt: In einer halben Stunde!“ Damit drehte sie sich um und stakste durch das Gras in Richtung Haus zurück.

Arwid wartete, bis sie verschwunden war. Noch während er überlegte, ob er zum Holunderstrauch gehen und dort Holly suchen wollte, hörte er ihre Stimme von einem Ast ganz weit oben.

„Was ist denn in einer halben Stunde?“

„Keine Ahnung“, seufzte Arwid. „Wahrscheinlich soll ich dann zum Essen kommen. Oder mit ihr ins Einkaufszentrum fahren. Wollen wir weiterspielen?“

„Alles klar!“, rief Holly.

Arwid suchte eine extraschöne Kirsche und steckte sie in den Mund. „Bist du bereit?“

„Moment!“ Holly hüpfte zu ihm auf den dicken Ast und stellte sich in Position. Sie umklammerte den dicken Stock, der ihr als Schläger diente, und nickte Arwid zu. „Los gehts!“

Arwid spuckte mit aller Kraft. Holly schlug zu, verlor das Gleichgewicht – und stürzte rückwärts hinunter. Das sah gefährlich aus, aber Arwid wusste, dass ihr nichts passiert war.

„Jetzt steht’s zwei mal drei macht vier zu tausend!“, schrie Holly und kletterte wieder auf den Ast neben Arwid. Zählen und rechnen konnte Holly wirklich überhaupt nicht! „Und noch mal! Eins, zwei, dreizehn!“

Bald waren die beiden so in ihr Spiel vertieft, dass sie nicht merkten, dass vor dem kleinen Fachwerkhaus, in dem Arwid mit seiner Mutter in den Ferien wohnte, ein Auto vorfuhr.

Sie merkten auch nicht, dass jemand ausstieg. Und erst recht nicht, dass sich schon wieder jemand näherte. Dieser Jemand schrie nicht. Nein – er schlich sogar. Was sie auch nicht bemerkten, war, dass es zwei Jemande waren. Als sie plötzlich die Stimmen hörten, erschraken Arwid und Holly fast zu Tode.

„Haaallo!“

Vor Schreck schrien Holly und Arwid auf – und sofort wurde Holly wieder unsichtbar. Aber war es rechtzeitig gewesen? Hatte man sie gesehen? Und wer waren die beiden, die sich da angeschlichen hatten?

Das Geheimnis der Totenkopf-Zwillinge

Zuerst sah Arwid nur die Totenköpfe. Es waren echt gruselige Totenköpfe, und sie befanden sich auf schwarzen T-Shirts. Die T-Shirts wiederum befanden sich an zwei rothaarigen, braun gebrannten Kindern, die Arwid vergnügt anstrahlten.

Das waren ja …

„Hallo, Arwid!“, krähte das Mädchen.

Der Junge prustete los. „Arwid, du guckst, als hättest du einen Geist gesehen! Hat Tante Mia dir nicht erzählt, dass wir kommen?“

Tante Mia, das war Arwids Mutter, und die beiden Kinder waren seine Cousine Nell und sein Cousin Teo. Sie waren Zwillinge, und das sah man auch, denn sie sahen sich sehr, sehr ähnlich. Vielleicht nicht wie ein Ei dem anderen, aber wie ein braunes Huhn dem anderen.

„Was macht ihr denn hier?“, brachte Arwid hervor.

Nell grinste. „Wir haben einen Wasserrohrbruch zu Hause, und darum wollten Mama und Papa uns loswerden.“

Teo ergänzte: „Mama hat uns gerade hergefahren und ist dann sofort zurück.“

Nell rief: „Wir machen eine Woche Ferien bei euch!“

Teo nickte. Jetzt erst sah Arwid, dass er einen Koffer hinter sich herzog. Der schien ziemlich schwer zu sein. „Und außerdem“, ergänzte Teo, „will Tante Mia nicht, dass du die ganze Zeit allein im Garten sitzt. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass du wunderlich wirst, so wie Victor.“

Das war Nells und Teos großer Bruder. Er war total cool! Er hatte grüne Haare, konnte Auto fahren und spielte in einer total verrückten Band.

Außerdem hatte er sogar schon einmal eine Freundin gehabt. Victor ließ die Zwillinge heimlich gruselige Comics lesen und Filme gucken, in denen es vor Zombies, Totenköpfen und Monstern nur so wimmelte. Dafür liebten sie ihn heiß und innig.

„Äääh…“, machte Arwid. Er war immer noch erschrocken, dass die beiden so plötzlich aufgetaucht waren. Hatten sie Holly gesehen? Würden sie wirklich eine Woche hierbleiben? Wie sollte er dann Holly vor ihnen verbergen? Und hatte seine Mutter den Besuch vorhin angekündigt, und er hatte es nur nicht gehört, weil er wieder in Gedanken …

„Erde an Arwid!“, schrie Teo übertrieben laut. „Hörst du uns überhaupt zu?“

„Ja“, sagte Arwid. „Ihr macht also Ferien hier.“

„Er wirkt nicht gerade begeistert“, murmelte Nell zu ihrem Bruder, und der ergänzte: „Stimmt, Begeisterung sieht anders aus. Freust du dich kein bisschen, dass wir bei dir Ferien machen? Das ist doch megacool!“

„Wisst ihr“, erklärte Arwid und überlegte, wie er seine fehlende Begeisterung erklären konnte. „Mühldorf ist nicht gerade spannend. Man kann hier nichts unternehmen.

Es gibt in diesem Dorf eine Eisdiele, einen winzigen Laden und einen Friseur.“

„Na, dabei wollen wir gar nicht zum Friseur gehen!“, kicherte Nell.

Teo zuckte die Achseln. „Uns fällt schon was ein. Der Garten ist doch echt der Hammer! Ein richtiger Dschungel ist das. Sollen wir den mal erkunden?“

In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames. Der Koffer, der immer noch neben Teo stand, bewegte sich ein kleines Stück zur Seite. Ganz von selbst!

„Äh, euer Koffer hat sich bewegt!“, rief Arwid.

Teo und Nell zuckten ängstlich zusammen. „Nein, auf keinen Fall!“, rief Teo nervös.

„Doch, wirklich!“, rief Arwid.

Nell lachte komisch. „Du siehst Gespenster!“, rief sie. „Äh, Arwid, was ich dich fragen wollte … was wollte ich dich denn fragen …?“

„Hm, ja, was wolltest du ihn denn fragen“, murmelte Teo. „Du wolltest ihn doch was fragen, aber was…“

Erstaunt sah Arwid von einem zum anderen. „Was ist denn mit euch los?“, fragte er. „Ihr benehmt euch plötzlich total merkwürdig.“

Nell riss die Augen auf. „Warum, wie benehmen wir uns denn?“, fragte sie, und Teo setzte hinzu: „Wir benehmen uns doch ganz normal, es ist alles in Ordnung, ich meine …“

Arwid musste fast lachen.

Und in diesem Augenblick bewegte sich der Koffer noch einmal! Arwid hatte es genau gesehen.

Er rief: „Leute, guckt euch euren Koffer mal bitte an! Ich bin doch nicht blind! Was ist da bloß drin?“

Teo seufzte. „Wollen wir es ihm verraten, Nell?“

Nell fuhr sich durch die roten Locken. „Das müssen wir wohl!“

„Was verraten?“, fragte Arwid.

Teo bückte sich zu seinem Koffer, fummelte am Reißverschluss und erklärte: „Also, es ist so, wir haben ein klitzekleines Geheimnis, und du musst uns helfen, dass es geheim bleibt.“

Ein Geheimnis?, wollte Arwid fragen, doch dazu kam er nicht. Denn aus dem Koffer sprang ein Hund. Es war der süßeste Hund, den Arwid je gesehen hatte. Er hatte die Form einer Wurst, stämmige kurze Beinchen, Schlappohren wie zwei Putzlappen und lauter fröhliche schwarze und braune Flecken, fast wie eine Kuh.

Beim Gehen wackelte er ein bisschen. Er zeigte Arwid seine rosa Zunge, und es sah fast aus, als würde er lachen, sodass Arwid sofort mitlachen musste, ohne es zu wollen.

„Der ist ja süß!“, rief er.

„Das ist Schnuffi“, sagten die Zwillinge stolz.

„Euer Hund?“, rief Arwid begeistert und bückte sich, um Schnuffi zu streicheln. Sofort sprang der begeistert an ihm hoch, dann rollte er sich auf den Rücken und zeigte sein dickes Bäuchlein.

„Nicht direkt unser Hund, also“, meinte Teo, und Nell ergänzte: „So ein bisschen unser Hund, wir haben ihn nämlich geklaut!“

Arwid dachte zuerst, er hätte sich verhört. „Was habt ihr?“, fragte er ungläubig.