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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Orientalistik), Veranstaltung: Al-Andalus: Historische, intellektuelle und künstlerische Entwicklungen von der islamischen Eroberung bis zum Fall von Granada [711-1492], Sprache: Deutsch, Abstract: „ O was für Schritte hat die Weltweisheit seit der Zeit des Verfassers getan! Seine Begriffe von der Welt, von der Seele, und seine ganze Moral sind höchst elend.“ Zu dieser Ansicht gelangte Mendelsohn nachdem er Ibn Ţufails philosophischen Roman Ḥaīy ibn Yaqzān gelesen hatte. Doch nicht alle Renzensenten schlugen den gleichen Tenor an. Andere besangen den Roman mit Lobliedern. Der Roman spaltete nicht nur die Zeitgenossen Mendelsohns, sondern er ist fast zeitlos in seiner Polarisierung zwischen totaler Ablehnung und Panegyrik. Wer aber vermochte es diese Wirkung zu evozieren? Diese Arbeit widmet sich dem Autor Ibn Ţufail. Sie versucht zunächst seinen Lebensweg zu konstruieren, kontextualisiert diesen im historischen Rahmen und wendet sich dann den Inhalten seines Romans Ḥaīy Ibn Yaqzān zu. Anhand des Romans werden schließlich zentrale Elemente von Tufails philosophischer Weltanschauung herausgearbeitet und diskutiert. Die Informationen über den Urheber des Ḥaīy ibn Yaqzān sind relativ spärlich. Mit vollem Namen hieß der Autor Abu Bakr Ibn ̒Abd al-Malik Muhammad Ibn Ţufail al-Qaisi oder lateinisiert Abubacer. Er wurde um das Jahr 1110 bei Wādī Āsch, dem heutigen Guadix, 60 km nordöstlich von Granada, geboren. Ibn Ţufail entstammte einer wohlhabenden Familie und war der Sohn eines Gelehrten. Im Alter von etwa 20 Jahren zog er nach Granada und begann sein Studium der Medizin. Nach seinem Abschluss praktizierte er dort, bewegte sich in Gelehrtenkreisen und stieg alsbald zum Wesir des Stadthalters auf. Insgesamt verbrachte der Arzt 16 Jahre in Granada von1130 bis 1146. Nach diesem Lebensabschnitt, brach er seine Zelte in Spanien ab und verließ Al-Andalus 1147. Seine neue Heimat sollte Marrakesch werden, die Hauptstadt der Almohaden. Doch von Marrakesch aus, verschlug es Ţufail zunächst nach Ceuta. Dort trat er 1154 als Hofsekretär in den Dienst des Gouverneurs von Ceuta und Tanger, dem Sohn Abd al-Mu'mins dem Begründers der almohadischen Dynastie.
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