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3-Minuten-Vorlesespaß zur Guten Nacht mit unserer
Lieblingsheldin Nele!
Nele findet es so schön, sich abends mit Tante Adelheid ins Bett zu kuscheln und vor dem Einschlafen noch eine Geschichte anzuhören. Und noch viel schöner ist, dass sie sich jeden Abend eine ganz besondere Nele-Geschichte wünschen darf. Zum Beispiel die, in der Nele Piratenprinzessin ist. Oder die, in der Nele einen Kindergartenausfl ug in den Zoo macht und einen sehr netten Tiger trifft . Oder die, in der Nele auf einem Zauberpony reitet. Ein wunderbares Vorlesebuch zur Guten Nacht mit kurzen, abwechslungsreichen Texten, in dem jedes Kind seine Lieblingsgeschichten finden kann.
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Seitenzahl: 70
Veröffentlichungsjahr: 2015
Usch Luhn
5-Minuten-
Wunschgeschichten
zum Kuscheln und Träumen
Mit Bildern von Carola Sturm
cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House
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1. Auflage 2015
© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagbild und Innenillustrationen: Carola Sturm
Umschlaggestaltung: fruehling advertising GmbH, München
cl ∙ Herstellung: UK
Satz: dtp im Verlag/UK
Reproduktion: Reproline mediataem, München
ISBN 978-3-641-17485-9V002
www.cbj-nele.de
www.cbj-verlag.de
Inhalt
Nele und das Puddingmonster
Nele wird Piratenprinzessin
Nele und das Zauberpony
Nele trifft einen klugen Tiger
Ein Dino zum Frühstück
Nele rettet das Burggespenst
Nele trifft das Christkind
Nele hilft dem Osterhasen aus der Patsche
Nele zaubert
Nele schwimmt mit dem Wassermann
Nele kocht einen Zauberbrei
Nele tröstet den kleinen Schutzengel
Nele spielt mit den Meerjungfrauen
Nele hilft einer traurigen Giraffe
Nele tanzt
Nele geht in die Luft
Nele räumt auf
Nele und das total verrückte Fahrrad
Nele und die Blumenfee
Nele und das Puddingmonster
Es war ein warmer Sommermorgen. Ein Sonnenstrahl kitzelte Neles Nasenspitze. „Geh weg“, murmelte Nele verschlafen. „Du bist viel zu hell!“ Sie drückte ihr Gesicht tief ins Kissen. Ein Spatz landete auf der Fensterbank und zwitscherte ein munteres Lied.
„Aufhören!“, schimpfte Nele. „Viel zu laut.“ Sie hielt sich die Ohren zu. Der Spatz pickte einen Krümel auf und flog beleidigt weiter.
Mama stürmte ins Kinderzimmer und rief: „Heraus aus den Federn, meine Süße! Es ist so ein herrlicher Tag!“
„Will aber nicht!“, jammerte Nele. „Und meine Arme und Beine auch nicht.“ Ihre Glieder fühlten sich schwer wie Blei an und ihr Kopf tat doll weh. Gerade mal mit dem kleinen Zeh wackeln konnte sie.
„Was hast du denn, Schatz?“, fragte Mama. Sie fühlte Neles Stirn. „Oje. Du bist ja ganz heiß! So kannst du nicht in den Kindergarten gehen.“
„Sag ich doch“, antwortete Nele und drückte ihren Kuschelhund Bertha fest an sich.
Schnell rief Mama Großtante Adelheid an und bat sie, auf Nele aufzupassen. Denn Papa war bereits auf der Arbeit und auch Mama musste gleich los.
„Hat Nele Windpocken?“, fragte David neugierig. „Hoffentlich krieg ich die auch. Dann muss ich nicht in die Schule.“
Mama schüttelte den Kopf. „So ein Quatsch. Krank sein wünscht man sich doch nicht. Nele hat eine kleine Sommergrippe und ist morgen bestimmt wieder munter.“ Sie gab David einen Kuss und schob ihn aus der Haustür, damit er die erste Stunde nicht verpasste. Dann maß sie Fieber in Neles Ohr. „Achtunddreißig“, las Mama die Temperatur ab.
„Bertha auch“, verlangte Nele und steckte das Fieberthermometer in Berthas Schlappohr. „Achtunddreißig“, wiederholte sie. „Bertha hat Sommergrippe.“ Gewissenhaft deckte sie Bertha zu.
„Ich koch dir roten Tee und stell ihn auf den Nachttisch. Trinken ist ganz wichtig“, sagte Mama und strich Nele über die heiße Wange.
Da klingelte es schon an der Tür und Großtante Adelheid kam ins Zimmer. „Wir zwei machen es uns heute ganz gemütlich“, tröstete sie Nele.
„Wir drei“, murmelte Nele und kuschelte sich eng an Bertha. Und dann schlief sie noch mal eine weitere Runde.
Als Nele aufwachte, fühlte sie sich schon viel besser, nur mächtig Durst hatte sie. Sie trank ihren roten Tee in einem Zug leer.
Aus der Küche hörte sie Großtante Adelheid mit den Töpfen klappern. „Mal gucken, was Tante Adelheid da macht“, sagte sie zu Bertha und rannte los. „Ich bin schon wieder ein bisschen gesund“, rief Nele und kletterte auf die Eckbank. „Was gibt’s denn?“ Sie hob die Nase und schnupperte.
„Vanillepudding mit Himbeersoße“, antwortete Großtante Adelheid. „Juchhu!“, jubelte Nele. Sie liebte warmen Vanillepudding über alles. „Ich will ganz viel!“ Sie probierte. „Pfui“, rief sie und spuckte den Mundvoll zurück auf ihren Teller. „Da sind ja Klumpen drin.“
„Also wirklich, Nele“, wies Großtante Adelheid sie zurecht. „Das gehört sich nicht. Da sind keine Klumpen drin.“ Zum Beweis schob sie sich selber einen vollen Löffel in den Mund.
„Mmhh. Lecker.“
Nele schüttelte heftig den Kopf. „Gar nicht lecker.“ Sie patschte mit dem Löffel mitten in den Pudding, sodass er sich über den ganzen Tisch verteilte.
Auch Großtante Adelheid kriegte Pudding ab. „Das finde ich gar nicht witzig“, rief sie. Sie schnappte den Lappen und drückte ihn Nele in die Hand. „Mach das sauber. Ich hole inzwischen die Wäsche aus dem Trockner.“ Sie rauschte ins Badezimmer.
„Und da sind wohl Klümpchen drin“, maulte Nele ihr hinterher.
Mit dem Zeigefinger begann sie in dem verkleckerten Pudding herumzumalen.
Ein kreisrundes Gesicht, ein zahnloser Mund und ein paar Stoppelhaare. Dazu zwei riesengroße Ohren. Nele kicherte stolz. Das Puddingmonster sah ziemlich gut aus. Jetzt fehlte nur noch die Knubbelnase. Ein Klümpchen war perfekt dafür.
Großtante Adelheid rief aus dem Flur: „... und bitte ordentlich! Hörst du?“
Widerwillig begann Nele zu wischen.
„Hoppla!“, rief plötzlich eine hohe Stimme. „Pass gefälligst auf, meine Ohren sind sehr empfindlich.“
Nele stoppte. Hatte das Puddinggesicht mit ihr gesprochen? Es kam ihr sogar vor, als würde es mit den Ohren wackeln.
„Unsinn!“, sagte Nele laut. Sie wischte weiter.
„Autsch! Meine schöne Nase!“ Das Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und nieste laut. „Haaaatschi!“
„Ihh!“, quietschte Nele und drehte den Kopf weg. Zu spät. Ein fetter Puddingspritzer traf ihre eigene Nase.
„Du doofes Monster!“ Eilig rubbelte sie das Gesicht weg. Gerade als sie über den Puddingmund fuhr, schnappte das Monster nach ihr. „Jetzt reicht es aber“, rief Nele und steckte ihren schmerzenden Finger in den Mund. Dieses Monster konnte ganz schön kneifen. In Windeseile rubbelte sie den Tisch blitzsauber.
Puh. Das Monster war weg. Ein Glück. Erschöpft streckte sich Nele auf der Eckbank aus.
„Donnerwetter, Nele! Das hast du ja toll gemacht“, lobte Großtante Adelheid sie. „Ich hab eine Idee.“ Sie holte ein feines Sieb aus dem Küchenschrank, seihte den klumpigen Vanillepudding durch und kochte ihn noch mal mit etwas Milch auf.
„Na, besser?“, fragte sie wenig später.
„Super!“, strahlte Nele und mampfte schnell noch eine zweite Portion hinterher.
„Du bist ja ein richtiges Puddingmonster“, lachte Großtante Adelheid.
„Na klar, so ein Puddingmonster wie mich gibt es kein zweites Mal“, rief Nele.
Nele wird Piratenprinzessin
Es war ein sehr langweiliger Sonntag. Bereits am frühen Morgen regnete es in Strömen. Großtante Adelheid nannte das: „Es regnet Hunde und Katzen.“
Alles Quatsch, dachte Nele, als sie missmutig in den Himmel schaute. Da war kein Hund weit und breit. Nicht einmal ein klitzekleines Kätzchen.
„Mir ist langweilig“, sagte Nele zu ihrem Müsli. „Mir ist langweilig“, murmelte Nele in ihr Milchglas. „Erzählst du mir eine Geschichte, Tante Adelheid?“
„Später, Neleschatz. Erst muss ich Prinz Usi einen Geburtstagsbrief schreiben“, sagte Tante Adelheid.
Nele rannte zu Mama und Papa ins Wohnzimmer. Dabei stolperte sie beinahe über ihren Bruder David, der im Flur ein zwei Meter langes Dino-Puzzle legte. Gerade war er bei den scharfen Zähnen angelangt.
„Pass auf, wo du hintrittst, Zwerg!“, fauchte er sie an. „Sonst verspeist dich mein Dino!“
Erschreckt flüchtete sich Nele zu Papa aufs Sofa. „Wer spielt ‚Mensch ärgere dich nicht‘ mit mir?“, rief sie.
„Ich will erst mal Zeitung lesen, Nele. Ich muss doch wissen, was in der Welt los ist“, sagte Papa.
„Nicht quengeln, Süße“, antwortete Mama. „Heute ist Sonntag.“
„Ja eben!“, brüllte Nele so laut, dass Papa und Mama zusammenzuckten. „Lang-wei-lig!“
Nele wanderte zurück in ihr Zimmer. Sie setzte sich auf den Teppich und starrte in die Wolken. „Lang-wei-lig. Lang-wei-lig“, tropfte der Regen auf das Fensterbrett. Plötzlich hörte sie ein seltsames Geräusch. Es klang wie eine Hupe im Nebel. Nele runzelte die Stirn. Gleich darauf bellte eine sehr tiefe Stimme: „Segel einholen und Anker werfen, Männer! Hier muss sie wohnen.“
Im selben Augenblick schob sich ein riesiges Schiff an ihrem Fenster vorbei. Knarzend kam es zum Stehen. Ein Mann mit Stoppelbart und einem Lederhut mit Totenkopf tauchte auf. Er trug eine Augenklappe über dem linken Auge. Mit dem anderen Auge zwinkerte er ihr zu.
„Ups!“, sagte Nele verdattert. „Ein Pirat! Was will der denn hier?“