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Der Meister des Absurden schlägt erneut zu. In schonungsloser Häufung bringt Clemens Haipl eine neue Sammlung seiner für verschiedenste Zeitschriften verfassten Kolumnen zu Buche. Keine Alltagspeinlichkeit ist vor ihm sicher. Witzige Einfälle werden gejagt von aberwitzigen Assoziationen. Und das nicht nur in Worten, schließlich erwies sich der Kabarettist Haipl schon zu Mittelschulzeiten auch als begnadeter, weil Missfallen erregender Karikaturist. Also gibt’s dazu wieder jede Menge schräge Zeichnungen.
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Seitenzahl: 126
Impressum:
eISBN: 978-3-902672-71-1
E-Book-Ausgabe: 2012
© 2012 echomedia buchverlag & Clemens Haipl
Produktion: Ilse Helmreich
Produktionsassistenz: Brigitte Lang
Layout: Elisabeth Waidhofer
Cover: Clemens Haipl & morgen, Kai Dieterich
Herstellungsort: Wien
Russische Übersetzung: Matriona Gräfin von Teplovosoff
Besuchen Sie uns im Internet:
www.echomedia-buch.at
Das heutige Programm:
Vorwort
Heavy Petting & Menschen generell
Ich
Und die anderen
Essen
Style
Der Rest
Lieber Leser, liebe Leserin . . .
… und liebe Kinder, denen von unverantwortlichen Erwachsenen aus diesem Buch vorgelesen wird (denn dafür ist es wirklich nicht gemacht, es kommen fast keine Häschen vor, die Sprache ist sehr kompliziert, die Bilder sind nicht bunt und manchmal hat der Lektor unflätige Worte hineingemogelt. Vom Titel selbst ganz zu schweigen):
Egal, es ist ein sehr gutes Buch geworden. Das erkennt man schon an der exquisiten Leserschaft. Ich gratuliere zu Ihrem hervorragenden Geschmack und bedanke mich aufs Allerherzlichste für den Erwerb dieses Kulturgutes (illegal heruntergeladen haben Sie es ja hoffentlich nicht). Vom Einkaufspreis bleiben mir ca. 90 Cent vor Steuer und ich gedenke, mir von den Einkünften eine großzügige Finca mit Swimmingpool und Gemüsebeet zuzulegen, auf der Sie dann selbstverständlich herzlich willkommen sind. Sie lesen nämlich gerade ein Buch von mir. Woher ich das weiß? Ich habe Internet mit Google und Apple – und man weiß ja, was die von Datenschutz halten. Ich gehe mit diesem Wissen aber vertraulich um. Keine Angst.
Zum Buch selbst: Nach dem doch sehr erfreulichen Erfolg von „Ich scheiss mich an“ saßen wir beim Verlag lange zusammen und grübelten, wie wir das je würden toppen können. Die Lösung: „Ich scheiss mich (fest) an 2“. Weil es aber nicht immer reicht, bloß den Titel und das Cover ein wenig zu verändern, hat man mich genötigt, rundherum neue Kolumnen und Zeichnungen anzuschaffen. Ich habe sie dann höchstpersönlich aus meinem Computer entwendet (wo ich sie zuvor in schweißtreibender Arbeit erstellt und gespeichert hatte) und stelle Sie Ihnen hiermit gerne zur Verfügung.
Die „Zeit“ schrieb: „Ein tolles Buch, empfehlenswert.“
Der „Bremer Bote“: „Genau so gehört es: unterhaltsam, aber doch klug.“
Die „New York Times“ hat „Ich scheiss mich (fest) an 2“ überhaupt gleich zum Buch des Jahres gekürt („That’s how books are meant to be“).
Ich selbst kann das natürlich nicht beurteilen, weil ich befangen bin, freue mich aber errötet über die schönen Komplimente und wünsche das Allerbeste und Freude beim Lesen.
Ihr Clemens Eduard Haipl
FKK
Jetzt mal ehrlich: Wollen Sie mich wirklich nackt sehen?
Eben, ich auch nicht. Also beantworte ich die Grundsatzfrage nach FKK Ja/Nein mit einem klaren „Nein“. Das hat nichts mit kulturell bedingtem Schamgefühl oder katholischem Schuldkomplex zu tun, die meisten Menschen sehen einfach besser aus, wenn sie verhüllt sind. Zumindest teilweise. Ein Plädoyer für die Burka als Must-have soll das nämlich nicht werden. Es ist auch nicht so, dass ich die Badezimmerfliesen einseife, auf dass sich meine sündige Blöße nicht darin spiegle – aber im todschicken Anzug in Schwarz gefalle ich mir einfach besser als im Geburtstagsanzug in Fleischfarbe. Und was für mich selbst gilt, darf ich wohl auch von anderen Menschen erwarten: anziehen, auf der Stelle! Photoshopretusche kann noch so verbreitet sein, im echten Leben und in Echtzeit funktioniert sie halt nicht. Jetzt sind schon angezogen die meisten Menschen keine Belohnung fürs Auge und der Beruf des Topmodels mit gutem Grund großzügig bezahlt – warum sollte ich mir also körperliche Defizite im Freibad anschauen wollen, wenn ich mein ästhetisches Empfinden sonst mit geschönten Erscheinungen aus Werbung und Medien bzw. Hochglanzpornos verwöhne? Ganz abgesehen davon: Wo stecken die Nackerpatzis ihr Kleingeld hin? („Nein, nein, nehmen Sie den Hunderter ruhig, behalten Sie das Wechselgeld.“) Die Sonnenbrille kann man zur Not in die Haare stecken – aber zum Beispiel der Autoschlüssel: Ich beschreibe jetzt nicht, wo man den in meiner Fantasie hinsteckt, wenn man keine Taschen am Leib trägt, aber vorstellen können Sie sich’s (nein, nicht in den Auspuff). Auch erschließt sich der tiefere Sinn einer nahtlosen Bräune für mich nicht ganz. Wofür muss man überall einen knackigen Teint haben? Vor allem dort, wo ihn keiner sieht? Ich gurgle ja auch nicht mit Selbstbräuner, um dann zu protzen: „Meine Zunge und mein Gaumen waren am Meer.“ Freilich: kindlich unschuldig wie die Eingeborenen auf der vielzitierten Karibikinsel, so wie Gott uns geschaffen hat … herrlich! Aber mich hat Gott nun mal mit Flip-Flops, Shorts und Fred-Perry-Leiberl erschaffen. Was soll ich machen? Außerdem bin ich nicht kindlich unschuldig und schon gar nicht auf einer Karibikinsel. Und unser aller Schöpfer hätte bestimmt ein schlechtes Gewissen, wenn er wüsste, wie ich darunter aussehe. („Aha, bei Adam hat das aber noch funktioniert. Muss mal die Baupläne aktualisieren.“) Ich gebe zu, niemand wird gezwungen, zum FKK-Strand zu gehen. Nicht einmal ich. Drum tue ich es auch nicht. Ich will das nicht sehen. Bäh! Und das versöhnt mich dann doch ein wenig. Kann und soll doch jeder machen, was er will. Von mir aus sollen sich die Leute in Skianzug und Moonboots in die Sonne legen (obwohl – jetzt, wo ich darüber nachdenke – ob mir das nicht auch gefallen könnte …?).
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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